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Nationalsozialistische^ageszeilung

Calwerlayblatt

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Amtliches Organ äer N. 5. v. A. P.

Alleiniges Amtsblatt M alle Gtaöt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Ealtv

Nr. 289

Calw, Montag, 9. September 19S5

2. Jahrgang

Einspruch der Reichsregierung in Washington

Frechheiten eines jüdischen Richters Freispruch derBrenren"-Dernonstranten

Neuyork, 7. September.

In dem Prozeß wegen des kommunistischen Ueberfalls auf den LlohddampferBre > m e n" im Hafen von Neuyork hat der Amts­richter Louis Brodskh am Freitag ein Urteil gefällt, das vor allem durch seine Be­gründung eine unerhörte Beleidi­gung Deutschlands dar st eilt. Sämtliche Angeklagten wurden von der An­klage dergesetzwidrigen Zusammenrottung freigesprochen". Lediglich ein Angeklagter Wurde wegen Waffenbesitzes in Haft behalten. Jn seiner Urteilsbegründung ließ sich der Amtsrichter dazu hinreißen, die national­sozialistische deutsche Regierung und di« Hakenkreuzflagge in der wüstesten Weise zu beschimpfen und den LlohddampferBremen" alsPiratenschif f" zu bezeichnen.

Die Urteilsbegründung begann mit einer Darlegung der Ereignisse an Bord des Lloyd, dampfersBremen". Dann fuhc Amtsrichter Brodsky wörtlich fort:Ich bin mir durch- aus der Tatsache bewußt, daß das offene Führen der Naziflagge für diese Angeklagten berechtigter, oder unberechtigter, weise die Vorstellung von einem Piratenschiff hervorgerufen hat, das herausfordernderweise in den Hafen einer Nation einfährt, von der es kurz vor­her ein Schiff in den Grund gebohrt hatte (eine Anspielung auf dieLusitania"? Die Schriftleitung). mit der schwarzen Pira» tenflagge stolz an feinem Mast.

In der weiteren Urteilsbegründung er- klärte Amtsrichter Brodsky u. a., daß die An. Wesenheit der vier Angeklagten Artur Blair. William Bailey, William Howe und George Blackwell aus derBremen" keine gesetzwidrige Zusammenrottung dar- gestellt habe. Bezüglich des Angeklagten Bin- reut Mc Cormack beständen Widersprüche in der Zeugenaussage. daß er angeblich den amerikanischen Detektiv Matthew Solomon niedergeschlagen hab»n soll. Bezüglich der erstgenannten vier Angeklagten lägen keiner- lei Beweise sür eine Gesetzcsverlehung vor (I). Sie hätten sich nur unter der Men- scheu menge befunden, die sich durchaus gesetzlich am Pier eingefunden habe, um gegen die deutsche Hakenkreuzflagge zu prote­stieren, wozu sie so lange berechtigt gewesen sei, als sie nicht den Frieden störte. Unab- bänaia hiervon stelle die weitere Frage, ob

Ast «stsmin eismen Wille» solle« »Ile Feinde zerschellest!

Die Ausgaben der deutsche« Frau

Schrambcrg, 8. Sept. Anläßlich einer von der hiesigen NS.-Frauenschaft veranstalteten Feierstunde nahm Reichsstatthalter und Gau- leiter Murr am späten Abend noch Gelegen­heit, an die Teilnehmerinnen an der Kund­gebung eine begeistert aufgenommene An­sprache zu richten. Die Mitarbeit der Frauen, so führte er u. a. aus, sei genausowich­tig, wie die der Männer. Ein Volk müsse in allen Gliedern. Zusammenhalten und zusammenhelfen. Weil dies 1918.bei uns nicht der Fall war, darum habe man letzten Endes den Krieg verloren. Einer der wichtigsten Be­griffe der Gegenwart sei die Schaffung der Volksgemeinschaft. Die deutsche Frau habe die Verpflichtung, Trägerin des Lebenswillens des Volkes zu sein. Sie müsse schon in den Kindern den Keim legen für den Geist, der später in der Partei gepflegt wird. Sie müsse mit Hand anlegen, aus unserem Volke eine unlösliche Gemeinschaft zu schaffen. An unserem eisernen Willen sol- lenallediezerschellen, diesichunS entgegensetzen.

Zum Schluß seiner Ansprache richtete der Gauleiter an die Mitglieder der NS.-Frauen- schaft nochmals die Mahnung, getreue Mit- arbeiter des Führers und sich bewußt zu sein, daß ihre Aufgabe keine geringere sei als die der Männer bezüglich des großen Ziels, eine schick- salsverbundem Gemeinschaft zu bilden.

sich die Angeklagten individuelle Handgreif, lichkeiten haben zuschulden kommen lassen, ein ganz anderes Problem dar. Unter der Vorgabe einer gesetzlichen Ansammlung dürf­ten von Einzelpersonen keine Gewalttätig, ketten verübt werden, und der Urteilsspruch dürfe keineswegs so ausgelegt werden, als ob derartige Ausschreitungen gebilligt wür-

Es kann jedoch Wohl sein, daß das Zeigen der Hakenkreuzflagg« im Neuhorker Hafen berechtigter» oder unberechtigterweise von den Angeklagten oder andere« Teilen unserer Bürgerschaft als unerwünschtes Hissen eines Zeichens betrachtet wurde, das alles das ver­sinnbildlicht, was den amerikanischen Idealen von den Gott gegebenen und unverrückbaren Rechten aller Völker sowie von Leben, Frei­heit und dem Streben nach Glück zuwider­läuft. Rach Ansicht der Versammelten be­deutet dieses Zeichen der Raziregierung Krieg der Religion. Vernichtung von Mitbürgern lediglich auS religiösen oder ethnologischen Gründen. Entwürdigung der gelernten Be­rufe kurz gefaßt, wenn ich einen biologi­schen Begriff gebrauchen darf einen ata­vistischen Rückschritt ln mittelalterliche, wenn

nicht gar barbarische soziale und politische Verhältnisse."

Das Urteil wird von der gesamten Mor- genpresse in großer Aufmachung gebracht. In weitesten Kreisen der Deutsch-Amerikaner hat es tiefgehendste Entrüstung her­vorgerufen. Es wird auf dem am 6. Oktober im Madison Square Garden stattfindenden Deutschen Tag die gebührende Antwort er- halten. Außerdem haben die größeren deutsch­amerikanischen Verbände die Absicht, beim Staatsdepartement in Washington Vorstel­lungen gegen das Schandurteil zu erheben.

Deutscher Protest in Washington

Der deutsche Botschafter Dr. Luther übermittelte am Samstag dem Staatssekre­tär Hüll im Staatsdepartement den for- mellen Protest der Reichsregierung gegen di« Ausführungen deS Neuhorker Amtsrichters Brodskh bei der Urteilsbegründung im Pro­zeß wegen des Ueberfalles aus die .^Bremen". Staatssekretär Hüll erklärte, daß er einen amtlichen Bericht vom Staatsgouverneur von Reuhork, Lehman, zwecks Prüfung und Erwäguna anfordern werde.

proteflsitzung der Neichssührung des NS.-Iuristenbundes

Wie derV. B." berichtet, hat der Reichs- juristenführer, Reichsleiter und Neichsmini< ster Dr. Hans Frank, Präsident der Aka- demie für deutsches Recht, unmittelbar nach Erhalt der Meldung über die ungeheure Herabwürdigung der nationalsozialistischen Neichsflagge und des Deutschen Reiches durch den Richter Brodsky in Neuyork eine Sitzung der G e sa m t i u r i st e ni ü k, - rung in oas yaus oer Deutschen Rechts­front zusammenberusen.

In dieser Versammlung führte Neichsleiter Dr. Frank u. a. aus:

Im Namen des gesamten deutschen Rechts­lebens, im Namen der deutschen Justiz und aller deutschen Rechtswahrer erhebe ich gegen diese unerhörte Verunglimpfung Protest, in­dem ich an das Gerechtigkeitsempfinden deS edlin amerikanischen Volkes appelliere, das es ist meine feste Erwartung es nicht als angemessen empfindet, daß irgendein eindm Ghetto entlaufener Bursche unter dem Mißbrauch der liberalen Gesetzgebung der Vereinigten Staaten von Nordamerika sich als Richter aufführen und Schänder der deutschen Flagge freisprechen darf.

Die geeigneten Schritte werden durch die Reichs- und Parteistellen unternommen werden."

Stolzer denn je marschiert die NSDAP !

Vorschau auf den Reichsparteitag, die große Heerschau des Führers

DieNSK." veröffentlicht eine Vorschau »uf den Neichsparteitag; die u. a. folgender­maßen lautet:

Ebenso wie die Partei durch die national, sozialistische Revolution neu in die Skala der staatspolitischen Begriffe eingeordnel wurde, ist auch der Neichsparteitag ein Er­gebnis, sür das uns Vergleiche aus der früheren Welt fehlen.

Der Neichsparteitag ist nichts weniger als das, was man einst alsParteitag" der ver- gangenen Parteienwelt kannte:Wo erfah­rene Politiker" inKomitees" undAus­schüssen" weise Reden hielten, wo alljährlich neue Parteiprogramme entworfen und aus ihre propagandistische Zugkraft untersuch! wurden, wo schließlich über die Haltung der Parlamentsfraktion eine andauernde Debatte stattfand, um das Kompromiß zwischen den inneren Absichten und dem äußeren Schein zu suchen und zu finden.

Er ist auch keineParade" im altherge- brachten Sinne, wie mancher Verständnis­lose draußen im Ausland sich dieses beson- dere Ereignis zu erklären versucht.

Nein, der Reichsvarteitaa der NSDAP.

ne nationalsozialistische Bewegung. Motor und Garant seines Reiches

herausgewachfen von der stolzen Tradition der Tage, in denen einst die wenigen Vor- kämpfer des Nationalsozialismus aus dem ganzen Reiche sich Mammenfanden ist mehr als das, was man mit bekannten Be- griffen erklären und abtun kann, denn er ist ebenso ein Begriff für sich, wie daS national- sozialistische Deutschland überhaupt.

Es istdieHeerschau des Führers über seine die ihm

ist. Eine Heerschau über die Partei aber ist eine Heerschau über die gesamte innere Kraft des deutschen Volkes. Die Partei führt das Volk und repräsentiert die Nation. Die Hunderttausende von Männern und Frauen, die nach Nürnberg kommen, sind nicht eine Schicht des Volkes, sondern sie kommen und marschieren als die Vertreter aller derer, die draußen in den Dörfern und Städten, in den Büros und Fabriken neben ihnen und mit ihnen schaffen im gleichen Geist. Als Parteigenossen wissen sie nur von größeren Pflichten, die sie freiwillig gegenüber der Ge- meinschaft auf sich genommen haben. Ze ver­antwortungsbewußter und je tatkräftiger st«

Dr. Ley bei den Bergleuten im Saarland

Die Arbeit des Bergmanns ist nicht mit Geld zu bezahlen!

Neunkirchen, 8. September.

Neichsorganisationsleiter Dr. Ley wohnte am Samstag früh dem Betriebsappell der Steinkohlengrube Heinitz bei. Die Gefolg­schaft war auf einem mitten im Walde ge­legenen Platz angetreten und zwar nicht nur die Belegschaft, die ihre Schicht schon hinter sich hatte, sondern auch die. die erst nach dem Appell einfahren sollte.

In seiner Ansprache wies Dr. Ley daraus hin. daß es etwas unerhört Großes sei, wenn sich eine Betriebsgemeinschaft zu so früher Morgenstunde im Walde zusammenfinde. Immer liege über einem solchen Platz die gleiche Weihe. Wenn man das schon früher fertiggebracht hätte, wäre Deutschland er­heblich weiter gekommen. In der kurzen Zeit von 2V- Jahren sei schon manches wesentlich anders geworden, selbst in der Zeit seit der Rückgliederung der Saar habe sich schon manches geändert. Der deutsche Arbeiter sei wieder geachtet und geehrt. Betriebssichrer, die den Geist der neuen Zeit nicht erfaßt hät­ten. hätten in Deutschland keinen Platz mehr. Man habe auch gerade für den Bergarbeiter den bezahlten Urlaub erkämpft. Letzten Ende- könne man den Bergarbei-

terüberhaupt nicht mit Geld be­zahlen; was er erhalte. sei nur ein kleines Entgelt für seine un­endliche Mühe.

Mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer schloß Dr. Ley seine Ansprache. Nach dem Gelang deS Deutschland- und kwrsi- Wessel-Liedes wurde der Betriebsappell ge­schlossen. Dr. Ley besichtigte dann die Ueber- taganlage der Grube Heinitz und fuhr so- dann zur Grube Frankenholz, um dort gleichfalls die Bergarbeiter zu begrüßen und bei dieser Gelegenheit selbst mit in die Grube einzusahren.

Verhaftungen

wegen SSchstpreisüberschreitling

Leipzig, 8. September

Auf Grund der Verordnung deS Reichs­ministers für Ernährung und Landwirtschaft vom 27. Februar 1935 über die Regelung deS Verkehrs mit Schlachtvieh sind in Leipzig zehn Großschlächter des Schlacht­hofes in Haft genommen worden. Ihnen wird Höchstpreisüberschreitung biS zu 11 Mark pro Zentner »ur Last aeleäl. ^

Diese ihre Pflichten erfüllen, um so stär­ker und zufrieden er sind dieMil- lionenmassen der schaffenden deutschen Menschen.

Seit 2V» Jahren ist die NSDAP, an der Macht. Offen tritt sie in Nürnberg vor

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das deutsche Volk und zeigt, daß ihre innere Kraft, mit der sie damals den Kamps um Deutschland gewann und das gewaltige Werk der nationalsozialistischen Revolution durch- führte, mit ihrer Ausgabe gewachsen ist. Ter Geist, der in den Kolonnen, die in Nürnberg vor dem Führer aufmarschieren werden, ist heute nicht nur ebenso kämpferisch, ebenso diszipliniert, ebenso ent- schlossen wie damals, sondern er ist auch geschult durch 2V, Jahre aktiver Mitar­beit am Neuaufbau der Nation.

Stolz kann die NSDAP., wie so »st schon, auf den Nürnberger Straßen marschieren, stolzer dcnn je auf dem Parteitag »er KreHeit.