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Amtliches Organ äer N. 5. v. A. P.

Alleiniges Amtsblatt für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Salto

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Lalw, Preitag. 16. August 1SSS

2. Jahrgang

Ergebnislose Vorverhandlungen in Paris

Laval sucht nach einer Bergleichslöfung im Abesfinienstreit

8l. Paris, IS. August.

Am Donnerstag vormittag 11 Uhr fant die erste Aussprache des französischen Mini­sterpräsidenten Laval mit dem Führer dei italienischen Abordnung auf der Dreimächte- konferenz, Baron Aloisi. statt. ^

Die Besprechungen haben fast IV» Stun­den gedauert. Sie fanden unter vier Augen statt, ohye daß die Sachbearbeiter hinzugezogen wurden. Nack Abschluß der Be­sprechungen gab Laval eine Erklärung ab. die keinerlei Ausschlüsse gab. Sie lautet: Ich habe beute vormittag mit Baron Aloisi eine Vorbesprechung gehabt. Am Freitag vormittag werden die Vertreter der Unter- zeichner des Dreiervertrages von 1906 zu einer Sitzung zusammentreten.'

In politischen Kreisen versichert man, daß Aloisi in der Vorbesprechung in sehr allge- meiner Form die italienisch« Auffassung dar­gelegt habe. Wenn die Vertreter Englands und Italiens, so bemerkt man weiter, genaue Vorschläge für eine friedliche Regelung deS italienisch»abessinischen Streitfalls machen wollen, so haben sie diese bisher noch nicht dargelegt. Sie dürsten erst im Laufe der Dreierverhandlungen bekannt werden.

Der italienische Standpunkt, der von Baron Aloisi am Donnerstag mittag vor­getragen wurde, wird in Paris wie folgt Umrissen: Italien hat ein Ausdehnungs­bedürfnis. da seine Bevölkerung jährlich zu­nimmt. Da aber für Zuwanderungen aus Europa nur wenig Länder offen stehen, hat Jjalien sich Abessinien zugewandt, wo es unbestritten Veriragsrechte besitzt. Außer­dem hat es für die Sicherheit seiner beiden Kolonien Somali und Erytrea zu sorgen, die an Abessinien grenzen.

Mit einer wirtschaftlichen Ausdehnung in Abessinien allein ist Italien nicht gedient. Italien erkennt die Rechte der anderen Mächte in Abessinien an, will aber politische Garantien erhalten.

Zu diesem Zweck hat es gegenwärtig 170 000 Mann in beiden Kolonien zusammengezogen. Italien wird nicht davor zurückschrecken, diese Truppe einzusetzen, wenn eine friedliche Rege­lung nicht die geforderte Genugtuung geben sollte.

Die italienische Regierung verkennt nicht die internationalen Schwierigkeiten, die sich durch ihre Absichten ergeben, weist aber dar­auf hin, daß sie zu den von ihr ergriffenen Maßnahmen durch lebenswichtige Interessen bewogen worden ist.

Die am Mittwoch von Mussolini angeord- nete Mobilmachung von weiteren 50 000 Mann ist nicht ohne Eindruck auf die diplo. matischen Kreise von Paris geblieben. Man hält es für ausgeschlossen, daß die gegen- wärtigen Besprechungen zu einer Unter­brechung der militärischen Vorbereitungen Italiens führen werden. Ueber die politischen Forderungen Italiens weiß man sich auch in eingeweihten Kreisen noch kein rechtes Vild zu machen. Immerhin nimmt man an. daß sie sehr umfangreich sein werden.

Frankreich hat seinerseits den ebenso be­stimmten Wunsch sine England, den Frieden aufrecht zu erhalten und die Völkerbunds-

SaS Neueste in Mre

Aus Wien verlautet gerüchtweise, daß Bun­deskanzler Dr. Schuschnigg zu Beginn des Herbstes zurücktreten werde. Das würde sicher eine erhebliche Verschärfung der inner- politischen Lage Oesterreichs bedeuten.

In der vorgestrigen Besprechung mit Laval h» London formulierte Eden die Bedenken Englands gegen einen Krieg zwischen Italien und Abessinien. Laval wird sich jetzt für oder gegen England zu entscheiden haben.

Die deutsche Ein- und Ausfuhr haben im Kuli zugenommen, wobei ein Ausfuhrüber­schuß von 28L Millionen erzielt wurde.

Im Prozeß gegen die devisenschiebenden ^Barmherzigen Brüder von Montabaur" wurden vom Berliner Sondergericht schwer« Luchtbausktrafen verhängt.

Verpflichtungen nicht zu schmälern. Dayer bemüht sich Laval aufs äußerste, eine Lösung Zu finden, die von beiden Parteien angenom­men werden kann.

Die Unterredung zwischen Laval und Aloisi scheint aber die Lage einer Klärung nicht näher gebracht zu haben; wohl aber bat man den Eindruck, daß Italien daran inieresflert ist, so bald wie möglich eine Entscheidung in der einen oder der anderen Richtung Hervel- zuführen.

Der Pessimismus, der die Presse der beteiligten Mächte über den AuSgang der Dreimächtekonferenz beherrscht, ist nicht ge­ringer geworden. Neuestens verlautet, daß Großbritannien keinen Lösungsplan vor- legen werde; die streitenden Mächte sollten selbst Vorschläge zur Beilegung d«S Streit- falleS machen. Im übrigen arbeitet die Presse mit allerlei Mätzchen. Auf englischer Seite wird gedroht, daß Großbritannien sich von den europäischen. FestlandSsragen zurück- »iehen werde, wenn nicht Frankreich gemein­sam mit Großbritannien auf Italien den zur friedlichen Lösung notwendigen Druck aus­übe; die italienische Presse wiederum deutet an, daß Italien das Donauproblem auch an­ders ansehen könnte, wenn Frankreich auf die britischen Wünsche eingeht. Frankreichs Presse hat wiederum Angst davor, daß dt« sranzöstsche Regierung sich zwischen Italien und Großbritannien entscheiden müßte.

Nicht uninteressant ist eine Ilnteirebüstg des römischen Vertreters desPetit Parisien" mit Mussolini, der erklärt haben soll, daß eS sich für Italien darum handle, eine Formel zu finden, die es ihm ermögliche, eine Verbindung zwischen den beiden italienischen Kolonien Eritrea und Somaliland herzustellen und zu kichern. Das sei nach italienischer Ansicht nur durch eine Neugliederung des Gebietes und eine relative abessinische Abrüstung unter ita­lienischer Kontrolle möglich.,Fe Jour" glaubt, daß Italien an der Septemoerfitzung des Bol- keroundrateS nicht teilnehmen werde, wenn die Pariser Konferenz keinen Erfolg zeitige, und so rasch wie möglich die Feindseligkeiten eröff­nen werde. " . ^

Zeder Mann vnd jede Ara« s

wird Kämpfen!" >

Der Kaiser von Abessinien hat einem Vertre­ter desNews Chromcle" erklärt: Im Notfall wird>er Mann und jede Frau kämpfen, Wst, wenn sie nicht» anderes als Stöcke und Steine haben. Wir werden keinen Fußbreit Land an der Nordareme aukaeben. Die ganze Nation wird lieber zugrunde gehen, als dies zu- lassen. Me Stämme und Gruppen sind hinter ihrem Kaiser gegen jeden Einbruch vereint. Wir bedauern, daß befreundete Staaten uns nicht erlaubt haben, Waffen kommen zu lassen; aber, auch schlecht bewaffnet, wie wir sind, kön­nen wir alle italienischen Angriffe abschlagen.

Intern. Ueberwachung der Memelwahle« ?

Werden die Garantie-Mächte gegen den litauischen Terror einschreiten -

Allmählich scheinen die Garantiemächte des Memel-Statuts doch di« Schamlosigkeit des litauischen Terrors im Remelland zu begreifen. So meldet derStar", daß es möglich sein könnte, daß Großbritannien und Frankreich in der nächsten Vvlkerbundrats- sitzung einen Beschluß herbeiführen wollen, die am 29. September stattfindenden Wah­len in den Memel-Landtag durch einen in­ternationalen Ausschuß überwachen zu lassen.

Erklärend fügt das Blatt hinzu: »Dem Memelgebiet haben die litauischen Behörden eine reme Vollstreckunasreaieruna und das Kriegsrecht auserlegt. Die Litauer werden die Wahlen zweifellos in der schamlosesten Art beeinflussen. Dieser drohende Skandal ist so ernst, daß der französische Minister­präsident Laval völlig die Besorgnis der britischen Regierung in dieser Angelegenheit

teilt/ Allerdings ist Mussolini im Augenblick nicht viel daran gelegen, daß sich der Völ- keroundsrat mit irgendeinem internationalen Abkommen befaßt; außerdem befürchtet er, daß etwaige Zugeständnisse an die unter litauischer Herrschaft lebende deutschsprachige Minderheit später zu einem Hilferuf für seine eigene deutschsprachige Minderheit in Südtirol führen wurde."

Mit derselben Frechheit, mit der die Litauer im Memelland allem internatio­nalen Recht hohnsprechen, geschieht dies auch Polen gegenüber. Am Dienstag abend über­schritten 500 Angehörige der Organisation »Eiserner Wolf" mit polenfeindlichen Lie- dern. darunter dem Gesang: »Wir marschie- ren nach Wilna", die Polnische Grenze und gingen erst zurück, als der polnische Grenz­posten Schreckschüsse abgab.

Pazifistische Kreuzfahrer unter Sowjetstern"

Die Lügenmeisterschast der Kommunistischen Internationale ist unumstritten

Ein eindrucksvolles Bild von der Lügen- Meisterschaft der Kommunisti­schen Internationale konnte mav aus der Dienstag abend begonnenen unk Mittwoch mittag beendeten Rede des italie- nischen Kommunistenführers Er coli ach dem Kominternkongreß überVorbereitung eines imperialistischen Krieges und die Auf­gabe der Komintern" gewinnen. In der Dauerrede malte Ercoli die Gefahr eines imperialistischen Krieges, der natürlich in erst-r Linie von denimperialistischen Be­strebungen Deutschlands und Japans" drohe, an die Wand Frankreich undJta- lien t^at der Redner natürlich nicht zu nahe um schließlich mit der kühnen Verdrehung auszutrumpfen, daß Deutschland einen Krieg gegen die Sowjet­union wolle,um die Bestrebungen zur nationalen Vefreiung (Wer lacht da?) der geknechteten Völker auf der ganzen Erde zu vernichten". Zum Schluß verlangte er einen Kreuzzug der kommunistischen Internatio­nale im Interesse der gesamten Menschheit zum Schuhe deS Friedens und der Sowjet­union".

Die sofort über diesen Bericht beginnende Aussprache sah genau so aus. WaS dabei orrcmSkLM, ßrs? außer. «stiem 1K WiMten

langen Landesverrat desdeutschen" Kom­munisten Weber, der über diedeutschen Kriegsvorbereitungen" sprach, ein ge- mischt er Salat von Pazifismus und Kriegsbegeisterung, schwül­stige Phrasen, mit denen den Arbeitern aller Völker die Gehirne vernebelt werden sollen.

Jedenfalls ist in den drei Wochen, die der Kongreß der Kommunistischen Internationale bereits dauert, nochkeineinzigesver- nünftigesWort darüber gefal­len, wie man den Millionen Arbeitslosen in der Welt wirk- lich Arbeit und Brot geben könnte. Das ist für die Spwjetmachthaber und ihre Gefolgschaft vermutlich einefaschistisch-impe­rialistische Angelegenheit" was uns wei­ter nicht wundert, denn Arbeit hat der Jude nie geschätzt. Das Betrügen liegt ihm besser! *

Der schweizerische Bnndesrat hat den in­ternationale« Kongreß gegen den italienisch- abesfinische« Krieg, dessen Abhaltung in Ba­sel ans de» IS. bis 17. Angnst beabsichtigt war, verboten. ES besteht der ziemlich be­gründete Verdacht, daß es sich «m einen ge­tarnte« kommunistischen Kongreß handelt.

Streicher M Mensrezc

Die schwerste Zeit beginnt erst jetzt!

Berlin, 16. August.

Gauleiter Julius Streicher sprach ge­stern abend zum ersten Male in den beiden größten Versammlungslokalen Berlins, im Sportpalast und in den Tennishallen, vor über 80 000 Menschen. Seit langem hat Ber­lin nicht einen solchen Massenandrang zu einer politischen Kundgebung erlebt.

Pg. Streicher rechnete eingangs mit Ser Lügenhetze der Auslandspressc ab und verbat sich ihre Einmischung in innerdeutsche Verhältnisse. Zur Judenfrage führte er u. a. aus: Wo Juden die Macht in Händen hatten, gingen die Völker stets zu Grunde. Das deutsche Volk wäre bei der Kanzler­schaft eines Juden auch zu Grunde gegan­gen, wenn nicht der nationalsozialistische Sturmwind gekommen wäre. Die Judcn- frage ist nicht schon, wie manche annehmcn» mit der nationalsozialistischen Machtüber­nahme gelöst. Die schwerste Arbeit beginnt vielmehr erst jetzt! Millio- nen Deutscher sind sich heute noch nicht über die Bedeutung der Rassenunterschiedc im Klaren. Gott will nicht, so erklärte der Red­ner, baß Blut vermischt wird, das nicht zu­sammengehört!

Wer als Parteigenosse glaubt, er diene dem großen Ziel unserer Bewegung, wenn er den Juden Niederschlage oder seine Fen­ster zertrümmere, war nie National­sozialist und wird es nie werden! Wer glaubt, mit solchen Aeußerlichkeiten der Lö­sung dieser Fragen näherzukommen, der ist zu dumm, um Sen Ernst des Augenblicks er­fassen zu können.

Durch den Kampf des Nationalsozialis­mus gegen das Judentum wird das deutsche Volk erlöst werben von einer Nasse, die ewig den Mord von Golgatha an der Stirne trägt. Die anderen Völker werden uns einmal für diesen Kampf dankbar sein.

KM Niauv

für r-tiMonMExerzitLsü'

Berlin, 15. August ,,

Der Neichskriegsminister und Oberbefehls­haber der Wehrmacht hat angeordnet, daß mit Rücksicht auf die Kürze der für die Ans- bildung der Wehrmachtsangehörigen zur Ver­fügung stehenden Dienstzeit keine Beurlau­bungen zuExerzitien" beider Konfessionen mehr erfolgen dürfen.

Amtliche AuslaMkommifftonen ln deutschen ArdeltSdienftlasern

Berlin. 15. August

Das große Interesse des Auslandes an de, Einführung der Arbeitsdienstpflicht im Deut- schen Reiche zeigt sich darin, daß in der letz- ten Zeit amtliche Kommissionen von verschie­denen Negierungen zum Studium dcr Arbeits- diensteinrichtungen nachDeutschland entsandi wurden. So lernten den Arbeitsdienst und seine Einricktungen eine italienische Kommission unter Führung des Adju- tanten des Königs von Italien, Kapitän zur See Bertoldi, eine britische Korn- Mission für Sportausbildung unter Füh. rung des Majors Campbell und ewe amerikanische Kommission, die Oberst Edmund Vulli 8 führte.

1Z ovo Spot-Arbeiter gMn gemeinsam auf UrlM

RüsselSheim. 15. A1.5,

Am 17. August gehen 15 000 Werks­angehörige der Betriebe Adam Opel AG. für 14 Tage rn die Ferien. Das Werk bleibt bis 1. September geschlossen. Nur 3000 Werks- angehörige bleiben zurück, um den Betrieb in den lebenswichtigen dlbtcilungen ausrecht- zuerhalten.

Die anderen 15 000 verbringen aber ihren Urlaub gemeinsam. Es ist einer der schönsten Erfolge der Arbeit der DAF., daß sich hier in diesem deutschen Großbetrieb die Betriebs- gemeinschaft in schönster Form verwirklicht hast Die 15 000 Urlauber fahren nämlich aus Kosten tze§ Werkes auf 12 Rbeindampseru rhettrabwärts. . . . . .