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Amtliches Organ äer N. §. v. A. p.

Alleiniges Amtsblatt für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Ealiv

Nr. 228

Calw, Samstag, S. August 1835

2. Jahrgang

Deutscher Aufstieg aus eigener Kraft!

Neichsminifter Dr. Goebbels spricht zu der auslandsdeutfchen Jugend

Berlin, 2. August.

Die 1050 auslanddeutschen Jungen, die jetzt ihre große Fahrt durch Deutschlano durchführen, besichtigten am Freitag vor« mittag Potsdam. Am Nachmittag emp- fing die Kolonne der 45 großen Omnibusse Reichsminister Dr. Goebbels auf dem Wilhelmvlatz vor seinem Ministerium. Stür­mischer Jubel begrüßte den Minister, der u. a. ausführte:

.Ich möchte wünschen und hoffen, daß auch in eure Herzen eindringen möge ein Erfaßen von der Größe der Zeit, die wir in Deutschland jetzt durchleben. Es soll keiner lauben, daß diese Zeit von selbst gekommen ei. Nein, diese Zeit ist das Werk der Meu­chen, die in ihr leben, und es hat sich in ihr wiederum das Wort bewahrheitet, daß es die Männer sind, die Geschichte machen.

Es gab Jahre nach dem Kriege, da ihr und eure Eltern euch draußen in der Welt der alten Heimat habt schämen müssen. An­dererseits dürft ihr diesem Volk auch kein Unrecht tun, denn es gibt kein Volk der Erde, das so viel an Leid und Kummer hat er­tragen müssen wie das deutsche Volk. Junge Menschen waren es damals, die die Fahne aufrichteten und hochhielten. Aus dem, was damals ein paar Menschen begannen, ist nun das große neue Reich entstanden und dieses große neue Reich kann auch euch draußen in allen Teilen der Erde ein Gefühl des Stolzes wiedergeben. Denn nun vermag wieder ein einiges Band alle Deutschen zu umschließen und nunlebenwir wiederinei nein Reich, dem man zwar die Freiheit nicht schenken wollte, das sich aber feine Freiheit wieder genommen hat. (Lebhafter Beifall!) Zwar haben ge­wissenlose Verräter im November 1918 das deutsche Schwert zerbrochen, aber dieses Schwert haben wir neu geschmiedet. (Bei­fall!) Zwar haben Marxisten und Juden und Deserteure im November 1918 die deutsche Fahne in den Schmutz geworfen, aber dafür haben wir aufs neue eine Fahne der Ehre und der Achtung und des Stolzes gehißt. (Lebhafter Beifall!) Sie mögen heute in anderen Staaten versuchen, diese Fahne u beleidigen. Beleidigen kann eine ahne immer nur der, der sie sel- erträgt. Unddafürübernehmen wir die Sicherheit, daß diese Fahne von ihren Trägern nie­mals beleidigt werden wird.

Wenn ihr, meine jungen Kameraden, nur die Zeitungen gelesen hättet, die in euren Län­dern gedruckt werden, dann hättet ihr vielleicht annehmen können, daß ich zu euch nur um­geben von einem Maschinengewehrkordon zu sprechen gewagt hätte (Heiterkeit), daß in der Wilhelmstraße Kanonen aufgefahren werden, um die Regierung gegen das eigene Volk zu schützen, und daß ich als Propagandaminister euch nur Broschüren in die Hand gedruckt hätte, ohne zu waaen. euch das deutsche Land und

Volk selbst zu zeigen. Ich habe das Gegenteil I getan. Ihr sollt nun von hier ans euren Zug durch Deutschland antreten. Ihr sollt Land und Leute kennen lernen.

Ich gestehe offen, wir haben es mit all un- serer Arbeit und Sorge nicht fertig gebracht, aus diesem Land ein Paradies zu machen. Wir haben es nicht gekonnt, wir haben es auch nicht gewollt. Denn es t st nicht die Aufgabe der Menschen, auf Erden in einem Paradies zu leben, sondern auf Erden zu kämpfen, zu arbeiten und sich daS tägliche Brot zu verdienen. Und daS allerdings könnt ihr in Deutschland in Stadt und Land, in Süd und Nord, in Ost und West feststellen, nämlich ein Volk, das

an der Arbeit ist, das sich sein Leben er- kämpft und das, ausgefüllt mit neuem Selbstvertrauen, im Gegensatz zu früher heute zu stolz dazu ist, sich bei anderen Völ­kern und anderen Ländern sein Leben zu er- betteln. (Beifall.) Nein, waswirsind, sind wir aus eigener Kraft! Ihr sollt euch mit eigenen Augen davon über­zeugen, und sollt als Ueberzeugte in eure Länder zurückkehren und sollt den dort leben- den Menschen sagen, wie es in Deutschland steht, sollt erzählen, wie es um sein Volk be­schaffen ist. und sollt zu gleicher Zeit auch in euren Herzen verspüren, daß, was dem Blu! nach zusammengehört, dem Blut nach nie­mals getrennt werden kann.' (Stürmischer Beifall.)

-AD - -

Dein wiirokerger Parteitag entgegen. Der Lntvurk kür dis neue Vorderfront der Ouitpoidkails in Nürnberg, der lagungsstätte des devorstekenden karteikongresses. Oer Lntvurk stammt von dem Oerliner Architekten 8veer. (Heinrich, Hoffman», K.)

Tausende auf der Wallfahrt nach Lannenberg

Der erste Jahrestag an der Grabstätte des Generalfeldmarschalls

Hohenstein, 2. August.

Tausende sind es. die am ersten Jahrestag des Todes des Reichspräsidenten und Gene­ralfeldmarschalls von Hindenburg zur letz­ten Ruhestätte im Tannenberg-Denkmal wandern. Von den hohen Türmen des Denk­mals. das bis zum Geburtstag des großen Toten am 2. Oktober eine weitgehende Um­gestaltung erfahren haben wird, wehen die Flaggen auf Halbmast.

Ostpreußische Frontkämpfer sind die ersten, die Blumen an den Sarg bringen. Dann marschiert ein Ehrenzug des Jnfanterie-Ne- giments Allenstein auf; mit hartem Schritt beziehen Doppelposten die Ehrenwache am Eingangstor. am Eingang zum Gruftturm und am Sarg. Unruhig flackern vier Wachs, kerzen; Tannengrün und Rosen bedecken deU Boden.

Oi« Küste der Ol. aok der Oelitseiilnndksiirt. Oie als käste der Ul. im veulscklandiager bei Ilubl- wübis susammeogekommenea ausiandsdeutsclicn langen Kaden nunmekr eine mekrvöcbige pakrt angetreten, die sie durcb alle Kaue Oeutsckisnds kükren wird und deren erste Utappe Lerlin war. Unser Lkid reigt die Autokolonne, mit der die lungen durcb Oeutscbiand reisen, «uk dem berliner Operopiair. (Deutsche Prekse-Pboto-Zentrale. A.i

Zahllos sind die Kränze, die in den Ehren­hof getragen werden: von der Tochter des Generalfeldmarschalls, Frau von Dentz, von der Stadt Königsberg, der Provinz Ostpreu) ßen, der Gefolgschaft der Präsidialkanzlei) von der Gefolgschaft des Hauses Neudeck) Vom Sohn des Generalfeldmarschalls. Gene^ ralmajor von Hindenburg. der um 8.30 Uhv seinen Kranz selbst niederlegt, von Abord-> Hungen des Khffhäuserbundes, von Hitler- Jugend, von Ministerpräsident General§ ting, von der Gefolgschaft der Güter Neudeci» Und Langenau und des Preußenwaldes, vor- Kameraden des ehemaligen Jnfanterieregi» tnents Generalfeldmarschall von Hindenburg (2. Masurisches) Nr. 147 usw.

Um 11 Uhr legte der Jnfanterieführer I) Generalmajor von Ni ebelschütz, gefolgt vom Chef des Generalstabs des 1. Armeekorps; Oberst Hollidt, zunächst den Kranz des Führers, Lorbeer mit weißen Rosen, dann den Kranz der Wehrmacht und den des Kom- tnandierenden Generäls des 1. Armeekorps und Befehlshabers im Wehrkreis 1, General von Grauchitsch nieder. Trommelwirbel und die Weise vom guten Kameraden begleiteten den feierlichen Akt.

Der Wehrmacht folgen SS. und SA. und ndere Verbände. Tausende haben, dem feier- .ickeii Akt.beiacwohnt und ziehen nun an dem Sarge ' des großen! Feldherrn. borbei. Die Wehrmacht gedächte"ihres" langjährigen^ ober­sten Befehlshabers in' besonders: feierliche, Weise. - In allen.Standorten wurden Appelle, abgehalten. Ebensoi.fänd'ein'großer Feldgot-' lesdienst in Kiel: statt, an dem sämtliche öandrnarineteile teilnahmen, " '

Auch am Neichsehrcnmal Unter den Linden in der Reichshauptstadt'.legten die großen Ver- bände der Weltkriegsteilnehmer, NSKOV., der Reichsverband ehemaliger Kriegsgefange­ner, der Kyffhäuserbund und der National- sozialistische Marincbund, im Gedenken an Len großen Toten Kränze nieder.

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die gerettet!"

Enthüllung

eines bolschewistischen Geheimvcrtrages rp. W a r s ch a u. 2. August

DieDeutsche Rundschau in Polen" ent­nimmt derRigaschen Rundschau" Mitteilun­gen über einen am 27. August 1932 zwischen der Sowjetregieru n g und der damals noch bestehenden Kommuni st ischenParteiDeutsch- lands abgeschlossenen Geheim­vertrag, die sie mit Urkundenver­öffentlichung belegt. Aus diesen Dokumenten geht hervor, daß die Schaffung eines 225 Millionen Menschen umfassenden russisch-deutschen Blockes geplant war, der im Jahre 1935 zur Bolschewist e- rung Rumäniens, der Tschecho­slowakei, Polens und der balti­schen Staaten eingesetzt werden sollte. Den Auftakt zu diesem bolschewisti­schen Vorstoß hätten von Moskau geleitete und finanzierte Streiks liefern sollen. Gleich­zeitig hätten Sowjettruppcn vbersallartig in Beßarabien und im Buchenland einsällen sollen.

DieRigaschc Rundschau" stellt dazu fest, daß dieser Plan, dessen Verwirklichung das Ende der osteuropäischen Nandstaaten be­deutet hätte, durch die Machtergreifung Adolf Hitlers zunichte gemacht wurde.

Moskau erläßt Zersetzungsbefehle

Moskau, 2. August.

Die amtliche Nachrichtenagentur der Sow­jetunion verbreitet heute die erste große Ent­schließung des 7. Weltkongresses der Kom­intern, die aus Grund des Rechenschafts­berichtes desdeutschen" Kommunisten Pieck über die Tätigkeit des Vollzugsaus­schusses der kommunistisch-!, Internationale angenommen wurde. 7» -iben genau si­mulierten Punkten > : hier trai

Kampfanweis» n a c desGene­ra l st a b e s der L)e:r revolutio­näre" gegeben.

Einleitend billigt der Kongreß die Poli­tische Gesamtlinie und die praktische Tätig­keit des Kki (Kritikkomitee der kommunisti­schen Internationale). In Punkt zwei wer- den die Eingliederungsversuche der Komintern vom März 1933. Okto­ber 1934 und April 1935 gegenüber der zwei­ten Internationale zur Bildung einer kom- munistisch-marxistischen Einheitsfront geschil- ' dert und das Bedauern ausgesprochen, daß sich das Exekutivkomitee der vveiten Inter­nationale bisher ablehnend verhalten habe. Angesichts der Tatsache aber, daß zur Zeit in einigen Ländern die Sozialdemokraten Hand in Hand mit den Kommunisten marschieren, verpflichtet der Kommunistenkongreß seinen Vollzugsausschuß und alle kommunistischen Parteien der Welt, künftig überall die Bil­dung der Einheitsfront unbedingt zu er­reichen.

Ausgehend von der angeblich gemachten Feststellung, daß die kommunistischen Losun­gen eine immer stärkere revolutionäre Ein­wirkung auf die Masten ausübten, verpflich­tet der Kongreß in Punkt drei die einzelner Sektionen der Komintern, in kürzester Frist den Anschluß an die Sozial­demokraten zu finden und die bisher oft abstrakten Methoden der kommunistischen Agitation und Propaganda zu ändern und sie den unmittelbaren Nöten und Interessen der Masten anzupassen.

Der Punkt vier zählt eine große Reihe Mängel in der Kominternarbeit aus wie: die verspätete Durchführung der- Einheitsfrontbildung. das Nichtzustandebrin- aen einer Mastenmobilisierung zur Durch­setzung von politischen und wirtschaftlichen Einzelforderungen, das mangelnde Verständ­nis für die Notwendigkeit der Verteidigung der Ueberreste der bürgerlichen Parteien so-^ wie das mangelnde Verständnis für die Bildung einer antikapitalistischen Front in den Kolonialländern und für die Zerset- zungsarbeit in den faschistischen Gewerk- schäften sowie innerhalb anderer von bür- ' gerlichen Parteien errichteten Vereinigungen