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Calw, den 9. Juli 1935

Ferlenlage...

UÄanberzüge Ferienkarten Fahr- Pläne. Wer träumt nicht davon in diesen Tagen? Scheint Frau Sonne gar zu heiß, dann hören wir das lockende Plätschern der Fee, an die wir gerne möchten, und wir be­trachten jeden Menschen, der mit Gepäck an uns vorübergeht, mit neidischen Augen.

Ferien vom Ich" wurde uns vor nicht allzu langen Wochen vorgespielt, und manch­mal. glaube ich. hätten wir es eigentlich dringend notwendig. Ein Paar Schritte vor mir gingen heute früh zwei Männer zur Arbeit, sie erzählten sich natürlich vom llr- laub. Der eine war ganz begeistert vom Bodensee, der andere hat es bereits seiner Frau versprochen, sie dieses Jahr noch zu diesem herrlichen Fleckchen Erde zu führen. Das sind bescheidene und erfüllbare Wünsche.

Wenn man immer an die Kosten denkt, die mit der Erfüllung eines jeden Wunsches ver­knüpft bleiben werden, wird man so lang­sam zum Miesmacher. Und davor behüte uns der Urlaub! Es ist die Pflicht eines jeden Menschen, sich einige Lage selbst zu gehören, es ist ihm dienlich und in verspürbarem Maße auch seiner Arbeit.

Die neue Zeit gab uns die Pflicht zur ernsten Arbeit, aber sie gibt uns auch das Recht, sür unsere Gesundheit zu sorgen.

In jeden Alltag hinein ein kleiner Licht- und Sonnenblick, so werden auch wir wieder frohe, selbstbewußte und arbeitsfreudige Menschen, wie sie das neue Deutschland braucht. Hs.

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Hausmusik

der Calwer Höheren Schulen

Den Reinertrag erhält die Freizeitkasse -er Hitlerjugend

Donnerstag abend findet im Georgcnäum, wie bereits angezeigt wurde, ein vom Chor und Orchester der höheren Schulen un­ter Leitung von Hermann Mall vorbe­reiteter Abend für Hausmusik statt. Dem Jubiläumsjahr 1935 entsprechend werden in erster Linie Stücke der beiden großen deut­schen Meister Bach und Händel aufge­führt, besonders solche, die im Konzertsaal weniger zu hören sind, u. a. Stellen aus der Baucrnkantate von Bach.

Der Reinertrag aus den freiwilligen Spen­den der Besucher soll der Freizeitkasse der Calwer Hitlerjugend zugute kommen und dazu beitragen, möglichst vielen unserer Jungen die Wohltat eines Ferien- aufcnthalts zukommen zu lassen. Es ist ein schönes Zeichen von Genreinsinn, wenn Jugend für Jugend ihre Zeit und ihr Kön­nen in den Dienst eines gemeinnützigen Wer­kes stellt,' um so mehr darf wohl damit gerech­net werden, daß die Erwachsenen aller Bcvöl- kcrungskreise am Donnerstag der Einladung möglichst zahlreich Folge leisten.

Bäuerlicher Bersuchsring Calw

Die diesjährige Riugsahrt des Bäuerliche« Bersuchsriugs Calw findet nicht, wie gestern mitgeteilt, heute, sondern erst am kommen- d e n D i e n s t a g, 16. Juli, statt.

Das 6. Kreisliederfest des Enzgau

Der Enzgau im Schwäbischen Sängerbund veranstaltete am Sonntag im festlich ge­schmückten Enzstädtchen Neuenbürg sein 6. Kreisliederfest in Berbindung mit dem 100jährigen Jubiläum des Mannergesangver­einsLiederkranz-Freundschaft" Neuenbürg. Die Jubiläumsfeier am Borabend hatte einen Massenbesuch aufzuweisen. Drei Meister der Tonkunst gaben der Feier ihre Weihe: Wag­ner, Brahms und der neuentdeckte schwäbische Komponist Joh. A. Sixt. Der erste Vorstand des Liederkranz-Freundschaft, Fr. Biesin- ger, begrüßte die Fcstgemeinöe und gab sei­ner Freude Ausdruck über die Anwesenheit von Bundesführer Innenminister Dr. Schund und zahlreicher anderer Ehrengäste aus Par­tei, Staat und aus dem Kulturleben. Ehren­vorstand Hermann Gvllmer. der seit 40 Jahren im Liederkranz singt, gab einen Ein­blick in die Vereinsgeschichte. Bundesführer Innenminister Dr. Schmid überbrachte die Glückwünsche des Schwüb. Sängerbundes und feierte das Lied als starkes Bindeglied deut­scher Einigkeit und Bolksgemeinschaft. Er richtete an die Sänger und Sangesfreunde einen flammenden Appell, dem deutschen Lied treu zu bleiben. Die Glückwünsche für den Ministerpräsidenten und Kultminister über­brachte Ministerialdirektor Beißwänger. Dem Jubelverein überreichte er eine Fahnen­schleife mit Widmung. Bürgermeister Knö­del sprach die Glückwünsche der Stadt aus, während Kreisleiter Büpplc für die NS­DAP. gratulierte. Unter den weiteren zahl­reichen Gratulanten befand sich, durch den zweiten Vorsitzenden Ernst Pfeiffer und Pressewart Vogt vertreten, auch derCal­wer L i e d er k r a nz", welcher dem Jubel­verein als Festgeschcnk eine Richard Wagner- Plakette überreichen ließ.

Das K reisliederfest am Sonntag war von 2Svg Sängern besucht,' 45 Vereine be­teiligten sich am Wertungssingen, wobei hoch- Lcachtliche Sangesleistungen gezeigt wurden.

Zu einem gewaltigen Bekenntnis für bas deutsche Lied und den Männcrgesang gestal­tete sich die Nachmittagskundgebnng auf dem Festplatz, an der Tausende von Volksgenossen teilnahmen. Unter der Stabführung von Kreischormeistcr Kuhn brachte der Massen­chor herrliche Chöre zum Vortrag. Nach An­sprachen von Kreissängerführcr N Ücker und des früheren Bundessängersührers Oberbür­germeister a. D. Jäckle klang der Tag mit einem Treuebekenntnis zu Führer, Volk und Lied aus.

Unter Führung von Landrat Nagel mach­ten am Sonntag die Bürgermeister des Krei­ses, die oberamtlichcn und die Landjäger- bcamten einen Betriebsausflug, der sich aller­dings von den Ausflügen dieser Art dadurch unterschied, daß jeder Teilnehmer seinen Kostenanteil selbst bezahlte. Er möchte, so führte Landrat Nagel aus, mit dieser Fahrt den Teilnehmern nicht nur ein Stück schöner deutscher- Erde zeigen, sondern in allererster Linie das Kameradschaitsgeftthl der Männer stärken, die im Kreis Calw an verantwor­tungsvoller Stelle für Gemeinden, Volk und Vaterland zu arbeiten berufen sind. Er selbst biete jedem Einzelnen hiezu die Hand. Bür­germeister Göhner - Calw sprach dem Lanb- rat den Dank der Fahrtteilnchmer aus. Gerne würden alle die dargebotcne Hand ergreifen und dem Lanbrat größtes Vertrauen ent­gegenbringen. Er bat darum, solche Fahrten wie heute, an die man früher nicht gedacht habe, noch öfter zu machen, damit das Zusam­mengehörigkeitsgefühl des Kreises Calw im­mer mehr gestärkt werde. Stellv. Kreisleiter Bosch, der als Gast an der Fahrt teilgcnom- men hatte, bat die Bürgermeister und Be­amten um enge Zusammenarbeit mit der poli­tischen Partei, damit sich alle Arbeiten zum Wohl des Vaterlandes auSwirken können.

Die Fahrt selbst war für jeden Teilnehmer ein Erlebnis. Am frühen Morgen schon hatte sich alles in Calw eingefundcn und bald gings in flotter Fahrt und mit fröhlichem Gesang das Nagolötal hinaus durch sonntägliche Dör­fer und Städtchen dem Rhein zu. Da und dort prangten die Straßen im Flaggenschmuck. Bald war bei Nheinheim der Rhein erreicht, und nun kam für die Schwarzwälder eine Sensation.><wl über!" ertönte der alte Fähr­mannsruf, und auf einer Fähre wurden Au­tos, Gromrajtwagen und Fahrgäste über den Strom gefahren alte und neue Zeit begeg­neten sich. Ein Nheindampfer zog auf dem breiten Strom stolz dahin, ein herrliches Bild

Nachtrag zu den Calwer Standesnachrichten

Monat Mai: 30.: Sieglinde, Tochter von Ernst Joos, Lanömcsserseheleute in Calw.

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Gechingcn, 8. Juli. Am Sonntag fiel eine fremde Radfahrerin in der Gartenstraße in­folge Hitzschlags vom Rad und trug eine Ver­letzung an der Schläfe davon. Sie wurde in ein Haus gebracht, wo ihr die hiesige Ge­meindeschwester die erste Hilfe zuteil werden ließ.

Bösingen» 8. Juli. Ende Juni starb nach schwerem Leiden unser letzter Altveteran Adam Kirschenmann, einen Monat vor Vollen­dung seines SO. Geburtstags. Er war Veteran von 1868 und 1870/71. Später hat er als Stra­ßenbau-Unternehmer in weiter Umgegend Straßen und Waldwege gebaut.

Berneck, 8. Juli. Am Samstag kamen auch

Wie wird das Wetter?

Voraussichtliche Witterung: Für Mittwoch und Donnerstag ist vielfach heiteres, vor­wiegend trockenes Wetter zu erwarten.

Höhensreibad Stammheim. Wassertcmpera- tur 21 Grad Celsius.

Städt. Freibad Bad Licbenzell. Tempera­turen: gestern mittag Wasser 21 Grad Celsius, Luft 25 Grad Celsius,- heute früh Wasser 20 Grad Celsius, Luft 20 Grad Celsius.

am sonnenüberglänzten Sonntagsmorgcn. Dann kam Speyer, die alte deutsche Kaiscr- stadt mit ihrem nahezu tausendjährigen Dom, dem Zeugnis alter deutscher Kraft und Herr­lichkeit. Ein Besuch im Wittelsbacher Hof, wo der Landesverräter Heinz Orbis im Jahre 1924 den Kugeln deutscher Helden zum Opfer fiel, erinnerte daran, daß in Speyer auch heute noch Ser alte deutsche Geist heißer Vaterlands­liebe herrscht.

Die rcichgescgncten Fluren der Vordcrpfalz mit dem nahezu schnittreifen Korn weckten in den Schwarzwälder Dörflern leise Gefühle des Neides. Jetzt aber riefen bekannte Namen angenehme Erinnerungen wach: die Neben- felöcr von Deidesheim, Königsbach, Gimmel­dingen, breiteten sich vor uns aus. Als gar Wachenheim erreicht war, mußte ein Halt ein­gelegt werden, um die trockenen Kehlen von den Tantalusqualen zu erlösen! Nach der Be­sichtigung eines Kellers, in dem über tausend Eimer Wein lagern können, wurde die Wein­karte durchprobiert. In Bad Dürkheim nahm das Parkhotel die Reisegesellschaft gastlich auf. Zwei Calwer Köche, die dort ihre Kunst aus­üben, hatten ein gutes Mahl, das noch durch Gcsangsvorträge der dortigen Gesangvereine gewürzt wurde, bereitet. Die Gesänge galten allerdings nicht in erster Linie den Schwarz- wäldcrn, sondern dem bayrischen Ministerprä­sidenten Sicbert, der anläßlich der Einweih­ung einer neuen Trinkhalle in Bad Dürkheim weilte. Diese und die Kuranlagen wurden ein­gehend besichtigt. Nach kurzem Einstand im berühmtenFaß" in Dürkheim ging die Fahrt auf prächtiger Straße dem weiteren Ziel zu: über die große Nheinbrücke bei Mannheim nach Schwetzingen zur Besichtigung von Deutschlands schönstem Schloßgartcn. Noch s eine gemütliche Stunde Rast, dann kam das letzte Ziel: die Städtchen und Dörfer im hei- I mischen Kreis, für die mit neuer Kraft und frischem Mut zu arbeiten sich jeder Einzelne vorgcnommen hat.

nach hier 65 Urlauber der NS.-Gemeinschaft Kraft durch Freude" aus Berlin. Die Gäste wurden am Bahnhof, wo HI. und JV. Auf­stellung genommen hatte, abgeholt und na­mens des Stützpunktes Berneck herzlichst be­grüßt. Am Abend fand bann im Gasthof zum Löwen" der offizielle Begrüßungsabend statt.

Neuenbürg, 8. Juli. Am Samstag vormit­tag trafen die angemeldetcnKraft durch Freude"-Urlauber von Schleswig-Holstein hier ein. Insgesamt sind etwa 850 Urlauber ins Enztal, davon etwa 300 nach Neuenbürg, gekommen.

Pforzheim, 8. Juli. Ein 68jähriger Einwoh­ner von Niefern legte sich am Samstag gegen 3 Uhr zwischen Niefern und Enzberg am Bahnübergang des Reitfahrtweges unter den Personenzug aus Richtung Pforzheim. Der Kopf wurde dem Lebensmüden vom Rumpf

Calw, den 9. Juli 1935.

».Gau-Organisationsamt

9/35/St.

Bei r.: KauamtSblatt Ausgabe 8.

Es wird vieljach die Feststellung gemacht, daß die Ausgabe 8 lohne Umschlag) des Kauamtsblat­tes durch dir Hohcitsdienststellen nicht nach der unter Ordnungszisser LA . 12 13. Lieserung 3 1. 2. 1934 erschienenen Anordnung an die zuständigen Amtsleiter verteilt wird. Da der Sitz der Amts­leiter des österen nicht dem Sitz der Hoheitsdienft» stellen entspricht, so ist eine strikte Befolgung dieser Anordnung unerläßlich, zur Vermeidung, daß die betresscnden Amtsleiter von den sie an­gehenden Bekanntmachungen zu spät Kenntnis er­hallen.

Die Kreisorgonisalionsleiter werden für die Durchführung dieser Anordnung persönlich verant­wortlich gemacht.

».Gauamt für Kommunalpolitik

1/35/K.

1. Die Kreisamtsleiter sür Kommunalpolitik werden an die aus 5. Juli 1935 fällige Erstat­tung des Tätigkeitsberichts sür den Monat Juni aufmerksam gemacht. Die Berichte müssen recht­zeitig beim Kauamt eingehcn.

2. Die Beauftragten der NSDAP, haben nach der Anordnung des Kauleiters vom 6. Mai 1935 lSonderrundschreiben des Gauamts sür Kom­munalpolitik Folge 7/35 Verteiler 31/K) und nach Abschnitt l> Abs. 2 des SonderrundschreibenS deS Kauamts sür Kommunalpolitik Folge 1/35 Ver­teiler 31/K vom k. März 1935 die Vorschläge sür die Berufung der Beigeordneten und Ge» meinderäte in den Gemeinden mit mehr als 2509 Einwohnern hierher zur Ueberprüsung im Benehmen mit dem Gaupersonalamt einzureichen. Bon einer größeren Anzahl Kreise sind diese Vorschläge noch nicht eingegangen. Es ist deshalb dafür Sorge zu tragen, daß die Vorschläge in Bälde dem Kauamt sür Kommunalpolitik vor­gelegt werden.

3. Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß Ortsgruppen- und Stützpunktleiter nur mit Ge­nehmigung des Gauleiters zu Beigeordneten be­rufen werden dürfen. Die Anträge auf Geneh­migung, die nur in besonderen Ausnahmefällen Aussicht aus Erfolg haben, müssen eingehend be­gründet sein und beim Kauamt sür Kommunal­politik eingereicht werden."

getrennt. Der Grund zu der Tat dürfte in Schwermut zu suchen sein.

Heilbronn, 8. Juli. Die NS.-Frauenschaft Württembergs hält hier ihren diesjährigen Schwabentag am 21. Juli ab. Mit dem Schwa­bentag verbindet die NS.-Frauenschaft einen großen Festzug durch die Straßen derKäth- chcnstadt".

Altsteußlingen, OA. Ehingen, 8. Juni. Am Sonntag mittag kurz nach 12 Uhr brach in der Scheuer der Witwe Belz Feuer aus. Das Feuer griff auf das Wohnhaus der Witwe Belz und des Josef Maier über. Beide Anwesen, zwei Scheuern und zwei Wohnhäuser, brannten bis auf den Grund nieder. Die Brandursache ist bis jetzt noch ungeklärt.

Lagerfreizeit gewähren ferner:

Fa. Blank n. Stoll, Calw.

Bilder voll der AusstellungWossttstroßeil und Wassersport" SiutlWl ms

Oben: Blick in eines der reizenden und vielbesichtigten Wochen- endzclte, die in der HalleWassersport und Wochenende" das Ent­zücken aller Ausstellungsbesuchcr bilden und meist dicht um­lagert sind.

Links: Das 12 Meter lange seetüchtige und sechs Mann ausneh­mende Modell des DampfersColumbuS", das täglich auf dem Neckar Fahrten unternimmt und abends illuminiert wird. Jeder 500. Besucher der Ausstellung erhält eine Freikarte, welche zur Teilnahme an einer solchen interessanten und vielbegchrten Neckarfahrt berechtigt.

Landrat und Bürgermeister in der Pfalz