Schwarzes Brett

varlelamtNL. NaLdrnck oerbole».

Calw, den 18. Luni 1935

Und maK's nicht wie Ssrk Mkrwei-

Jn der Stuttgarter Ausstellung von Kin­derzeichnungen über das WHW. hatte ein lieber, frischer Ebinger Bub von elf Jahren einen netten Holgen hängen, da war u. a. der Herr Willuwei drauf mit einer mäch­tigen Geldkatze über der Schulter und einer abweisenden Miene, wie der da unten. Dazu sang der Bub aus eigenem (der Kenner wird zugeben, daß hier ein Eingreifen Erwach, jener die köstliche Ouellfrische der lieben Rei­merei nur hätte verschlimmbessern können).

Du absr* killst mil und winst /Hitolisd inclsr»

U' L' Volks^voklloknt l

,,Die Sammler ziehen durch daS Land Mit einer Büchse in der Hand Und jeder, der echt deutsch will sein Wirft Opfer in die Büchse hinein.

Die Leute kommen schon gelaufen z In großen Scharen und in Haufen; F Denn jeder will doch etwas spenden Um der Armen Not zu wenden.

Ein Geizhals spricht: Was soll ich geben?

Die sollen von sich selber leben.

Der andere aber besser denkt Und seinen Schritt zur Büchse lenkt.

Da kommt Herr Willuwei gegangen Mit einem Grldsack umgehangen.

Der sieht die Büchs' und geht vorbei.

Und spricht, das ist mir einerlei!

Das übr'ge Volk steht dicht gedrängt.

Die Sammler sind hineingezwängt; ,

Denn jeder will doch etwas geben.

Daß Arme können wieder leben!

Kämpf auch du gegen des Volkes Not Und schaffe Arbeit und gib Brot!

Und machs nicht, wie Herr Willuwei Und laufe an der Büchs' vorbei."

Der liebe kleine Kerl hat das WHW. richtig erfaßt. Und du. mein Volksgenosse, willst du dich von ihm beschämen lassen? Mach's ja nicht, wie Herr Willuwei, und laufe an der Büchs vorbei, will sagen: schick den Mann nicht weg, der nun zu dir kommt, dich in die Reihen der Kämpfer gegen Not und Elend aufzunehmen! Bezahl dein Scherflein, wie dirs möglich sei und werde Mitglied der NS.-Volkswohlfahrt.

Ergebnis der ZH.-Sammlmrg in Calw

Wie uns mitgeteilt wirb, betrug bas Ergeb­nis der Sammlung für die Jugendherbergen in der Stadt Calw 520 Davon entfal­len auf die Straßensammlung (Kirschblüten- verkaufj 134 und auf die Haussammlung 386 Es wurden insgesamt 1340 Kirsch­blüten verkauft.

Brief aus Altburg

Vor kurzem hielt Mebizinalrat Dr. Lang aus Calw im Schulhaus einen sehr lehr­reichen Bortrag über ansteckende Krankheiten. Er kam dabei auf die verschiedenen Arten, die Ursachen und Folgen der einzelnen anstecken­den Krankheiten zu sprechen. Zum Schluffe wurden noch Lichtbilder über die verschiede­nen Krankheitserschcinungen vorgeführt. Die Ausführungen waren durchaus sehr leicht verständlich und für die Zuhörer von großem Wert. Bürgermeister Walz dankte dem Red­ner für den vortrefflichen Vortrag.

Am 15. Juni hielt der Darlchenskas- scnverein Altburg seine ordentliche Generalversammlung iin Gasthausz. Hirsch" ab. Die Versammlung war von sechzig Mit­gliedern besucht. Der Vorsitzende, Benjamin Schaiblc, begrüßte die Erschienenen und gab seiner Freude über den zahlreichen Be­such Ausdruck. Rechner Walz erstattete den Geschäftsbericht und gab die Rechnungscrgeb- nisse bekannt. Der erzielte Gewinn aus dem Geschäftsjahr 1934 mit 631 Kr wird zum satzungsmäßigen Anteil dem Reservefonds

Waldarbeiter, wenn Dein Pfeifchen leer ist, klopfe es nicht im Walde aus, nur zu leicht kann aus dem Fünkchen ein Wald- brarr- entstehen.

und der Betriebsrücklage mit je 10 Prozent zugewiesen, der Nest soll ausschließlich zur Ab­schreibung an den Kosten des im Jahr 1934-35 erbauten Lagerschuppens verwendet werden. Nachdem gegen den Geschäftsbericht keinerlei Einwendungen erhoben wurden, erteilte der Aufsichtsratsvorsitzende, M. Fenchel, Vor­stand, Aufsichtsrat und Rechner Entlastung. Das vom Neichsverband der deutschen land­wirtschaftlichen Genossenschaften Raiffeisen e. V. ausgearbeitete einheitliche Statut wurde ohne Acnderung angenommen und damit der Darlehenskaffenverein in eine Spar- und Darlehenskasse e.G.m.u.H. umgewandelt. Mit der Annahme des neuen Statuts war eine grundsätzliche Neubildung der Verwaltungs­organe erforderlich. Bürgermeister Walz konnte das Nechneramt aus bcamtenrecht- lichen Gründen nicht mehr annehmen. Als neuer Rechner und als Vorstandsmitglied wurde Ulrich Roller, Landwirt, gewählt. In den Vorstand wurden berufen: Benjamin

Seitling leien!

Der Vorstand eines Arbeitsamtes erließ an sämtliche Bürgermeister folgenden Aufruf: Ich habe in letzter Zeit wiederholt die Wahrneh- mung gemacht, daß es heute immer noch Arbeitgeber gibt, die sich keine Tageszeitung halten und auch keine lesen. So kommt es, daß diese Leute, bei denen es sich teilwese um Hand- werker und Landwirte handelt, nicht nur übe, die Vorgänge in der Welt nicht unterrichtet wer. den. sondern auch von außerordentlich wich

Schaiblc, Friedrich Bauer; in den Auf­sichtsrat: Leonhard Friedrich Ncntschler. Schutzmann, Wagnermeister Matth. Fen­chel, Bürgermeister Walz, Matth. Keck, Holzhauer, Christ. Erhardt, Landwirt, und Michael Rexer, Milchhändler.

Der Darlehenskaffenverein konnte Heuer auf ein 25jähriges Bestehen zurückblickcn. Rechner Walz gab einen kurzen Ueberblick über die Entwicklung des Vereins während dieser Zeit und stellte dabei dessen erfreuliche und gesunde Entwicklung fest. Nach Zuständi­ger Dauer konnte der Vorsteher die harmo­nisch verlaufene Generalversammlung mit Worten des Dankes an die seitherigen Ver­waltungsorgane schließen.

Der Erbhofbaucr Daniel Kugele in Obcrricöt mußte eine 16 Zentner schwere Nutzkuh notschlachtcn, weil sie nicht kalben konnte. Bei der Futterknappheit ist der Er­nährungszustand und das Gewicht immerhin sehr gut.

tia-n Maßnahmen der Reichsregierung uni sonstigen Stellen keine Kenntnis erhalten. Dt, Folge davon ist, daß diese uninteressierten Leute infolge Unkenntnis der bestehenden Be­stimmungen vielfach mit dem Gesetz in Kon­flikt kommen, wie dies besonders auf die Ver­ordnung zur Regelung des Arbeitseinsatzes ge­schehen ist. Ich möchte daher die Anregung geben, in einem Aufruf neuerdings nachdrück- lichst darauf hinzuwirken, daß die Haltung einer Tageszeitung heute für jeden Deutschen unum­gänglich notwendig ist.

Caiw, den 18. Juni 1935.

Kreisbetriebsgemciuschaft R. B. G. 14 Landwirtschaft. Im September dS. Js. findet in der staatl. Molkcreischule ein etwa vier Wochen dauernder Kurs für Vcrufsmelker statt. Melker, die schon früher eine Prüfung gemacht haben und an diesem Kurs teilzu- nehmcn wünschen, sollen sich sofort bei Kreis- betriebsgcmeinschaftswalter R.B.G. 14 Johs. Nothaker, Alzenberg, melden. Desgleichen werden die Ortsbauernführer des Kreises Calw gebeten, sofort die genauen Anschriften der in ihrem Ortsbereich sich befindlichen Melker, Schäfer und Schweinemcister hierher zu melden.

Deutsche Arbeitsfront, Rechtsberatuug. Der Rechtsberater für Betriebsführer hält am Donnerstag, den 20. ds. Mts., in der Zeit von 9 30 bis 10.30 Uhr eine Sprechstunde ab.

Nat.-Soz. Kriegsopferversorguug, Orts­gruppe Calw. Heute Dienstag, abends 8 Uhr, Mitgliederversammlung bei Weiß, Badstraße, für Calw, Hirsau und Älzenberg. Amtswalter ^ Stunde früher.

NS.-Frauenschaft, Ortsgruppe Calw. Heute Dienstag, 8 Uhr, Pflicht-Hein,abend.

Gebiet 20 der HI.

Die im Dienstplan für den Kampfmonat Junl herausgegebene Anweisung, daß am Mittwoch, den 19. Juni. Heimnachmittage und Heimabende aus- sallen und dafür eine öffentliche Veranstaltung aus den Marktplätzen durchgeführt wird, fällt weg. In der üblichen Weis« werden mit besonderer Ausrichtung aus den Kampfmonat Juni die Heim­nachmittage und Heimabende durchgesührt. Sie gelten zugleich der Vorbereitung für das deutsche Jugendfest.

Die Standorte, in denen di« geplante Kund­gebung am Mittwoch, den 28. Juni, stattfindet, er­halten noch direkte genaue Anweisungen.

Hitler-Jugeu- Unterbaun Il/128 Fest der Jugend. Die Standortsührer setze« sich, soweit das «och «icht geschehe» ist, wegen der Durchführung des Festes der Jugend so­fort mit den Ortsgruppen- und Stützpunkt- leiteru -er Partei, den Bürgermeistern und Schulvorständen ins Benehme«. Die Durch­führung der Sonnwendfeier ist ansfchließlich Ausgabe der HI.

Sie Arbeitslosigkeit in-tvest-eutschland

In Südwrstdeutfchland hat sich die Sta- bilität der Arbeitslage im Monat Mai vor­nehmlich in der Metallindustrie weiter ge- sestigt. In den von der Bautätigkeit abhän- gigen Berufen waren die Arbcitsverhältnisse zwar erheblich lockerer, so daß die Fluktua- tion stark war, dennoch aber konnte auch hier die Arbeitslosenzahl wieder gesenkt wer­den. Steigende Arbeitslosenzahlen haben sich in keiner einzigen Berufsgruppe ergeben. Gebietlich betrachtet haben die Arbeitsamts- bezirke Stuttgart, Mannheim, Freiburg und Pforzheim die zahlenmäßig stärkste Ent- lastung erfahren. Im ganzen Landesarbeits- amtsbezirk betrug die Senkung der Arbeit?- losenzahl 9797 und zwar 8974 Männer und 823 Frauen; die im Aprilbericht geäußerte Ansicht, daß der Mai einen stärkeren Abgang von Arbeitslosen bringen werde als der April, wo er sich auf 7678 belief, hat sich also bestätigt.

Sie Lage am KartoWmarkt

Der deutsche Kartoffelmarkt ist gekenn­zeichnet durch kleine Umsatztätigkeit in gelb­fleischiger Ware und durch erhöhtes Angebot an roten und weißen Kartoffelsorten. So zeichnen sich besonders die westdeutschen Vcrbrauchsgebiete durch Zunahme der An­lieferungen roter und besonders weißer Kar- löffeln ostdeutscher Herkunft aus, die in immer größeren Mengen guten Absatz fin­den. Dabei spricht besonders die Verzöge­rung der Frühkartoffelernte mit, die durch die kalte Maiwitterung bedingt ist. Doch kann damit gerechnet werden, daß die Früh­kartoffelernte in ungefähr 14 Tagen einsetzt. Das Speisekartoffelgeschäft ist im großen und ganzen ruhig, zumal der Verbrauch durch das Einsetzen der wärmeren Witterung etwas nachgelassen hat, so daß die nachgefragten Mengen vollauf gedeckt werden können. Aus­ländische Frühkartoffeln kommen nur in ge­ringen Mengen auf den Markt, wo sie quali­tativ nur wenig befriedigen. In Futterkar- tosfeln sind nur geringe Umsätze getätigt worden. Auch in Fabrikkartoffeln halten sich die Umsätze in engen Grenzen. Es wird vor­aussichtlich eine gewisse Belebung des Kar­toffelmarktes einsetzen, die vor dem Abklin­gen des Winterkartoffelgeschäftes die Umsatz, tätigtest noch einmal anregen wird.

Wie wird das Wetter?

Voraussichtliche Witterung; Für Mittwoch und Donnerstag ist zwar zeitweilig heiteres, aber immer noch zu leichter Unbeständigkeit und zu gewitterigen Störungen geneigte» Wetter zu erwarten.

Neuordnung der Wohnungswirlschaft

Billiger Wohnen durch Entlastung des Hausbesitzers

Aul dem 23. Deutschen Mtetertaa, der am Samstag in Berlin abgcbalteu wurde, hielt Bundessübrer Hermann eine längere Rede, die sich mit den Problemen deS deutschen Mtet- wetcns auseinandersetzi. Da an diesen all« Teile des deutschen Volkes gleichermaßen in­teressiert sind, halten wir cs für zweckmäßig, einigen der Hauvtaraumenle des Redners in größerem Umfange Platz zu gewähren.

»Kaum ein anderes Gebiet der deutschen Wirtschaft bedarf so dringend einer grund­sätzlichen Neuordnung wie die Wohnungs­wirtschaft. Dabei ist die Wohnung für die deutsche Familie das lebenswichtigste Gut.

Um nur einen noch zu klärenden Punkt herauszuheben: Die deutsche Familie darf in Zukunft nicht mehr genötigt sein, mehr als die gerechte Miete für ihr Heim bezahlen zu müssen. Der Hausbesitz hat ja auch gerade in den letzten Jahren in steuerlicher und sonstiger Beziehung ganz wesentliche Erleich, terungen erfahren. Diese Erleichterungen müssen sich umgekehrt aber auch so aus- wirken, daß Mieterhöhungen ein Ende haben. Schlimm wirkt sich derPreis- unterschied zwischen Alt- und Neubauwohnungen aus. Wie ge­radezu verheerend die hohen Baukosten sich auf die Mietpreise auswirken können, sehen wir heute deutlich und eindrucksvoll beim sogenannten älteren Neuhausbesitz. Neubaus­besitzer und Neubaumieter leiden beide gleich schwere Not. Die Neuhausbesitzer aus den Jahren 1927 bis 1930 schleppen jetzt eine ungeheure Schuldenlast mit sich, die durch die Zinssenkung zwar leichter ge­worden, aber immer noch unerträglich hoch ist. Hand in Hand mit der Senkung der Baukosten und Hand in Hand mit Finanz­maßnahmen zur Gesundung des nach 1924 errichteten Neubaues müssen die Neubau­mieten den Altbaumieten angeglichen wer­den.

Wozu Deutscher Einheitsmiekverkrag?

Es geht aber heute nicht mehr an, zu er- treben, daß diese oder jene Wirtschaftsgruppe ür sich mehr oder weniger Vorteile erzielt, ondern darauf, daß sich alles staatspolitischer Auffassung unterordnet. Von diesem Stand­punkt ausgehend, ist auch der Deutsche Einheitsmietvertrag entstanden, der noch lange nicht das Ideal eines Ver­trages darstellt und in ferner Anwendung leider noch vielerorts von den Gedanken, die uns bei der Schaffung geleitet haben, wesent­lich abweicht.

Entlastung des Vermieters nötig

Grundlage jeder Wohnungswirtschaft und Wohnungspolitik ist das Bodenrecht. Unser Bodenrecht ist noch durch und durch römisch-rechtlich. Den ersten Einbruch in die bisherige Anschauung hat das Neichserbhof- gesetz gebracht mit fernen starken Bindungen von Blut und Boden. Aehnliche Bindungen brauchen wir aber auch für den städtischen Grund und Boden. Auch dieser Boden muß der Allgemeinheit verpflichtet sein. Wir brauchen Landesplanungen, die das Land ernteilen in Verkehrsflächen, Jndustrieflächen, Wohnflächen und nicht zu bebauende Mä­chen, d. h. also land- und forstwirtschaftliche Flächen. Der Boden muß billig sein. Die ohen Bodenpreise stellen sich als die ärgsten Hemmungen eines gesunden Neubaues Und darüber hinaus insbesondere auch der drin­gend nötigen Sanierung der alten Wohn- quartiere unserer Städte und Industrie-

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bezirke entgegen. Die hohen Bödenpreise müssen systematisch abqebaut werden. Wir brauchen dringend ein Stadtsanie­rungsgesetz. Völlig unzulänglich sind ferner die geltenden Enteignungsgesehe, die ebenfalls durchaus noch von dem Gedanken beherrscht sind, daß die Rechte des einzelnen höher stehen als die Belange des Staates und der Volksgemeinschaft.

Alle diese Maßnahmen haben aber eine Planmäßige Entschuldung des Hausbesitzes zur Voraussetzung. In enger Verbindung mit diesen Plänen steht das Problem der Hauszinssteuer, das hin­sichtlich der noch verbliebenen 60 v. H. der ursprünglichen Steuer noch ungelöst ist. Eine Planmäßige Entschuldung des Hausbe­sitzes muß natürlich von einer entsprechenden Reform des Hhpothekenrechts begleitet sein.

Der Staat regelt die Wohnpolitik

Die staatliche Wohnungspolitik mußte sich ändern und hat sich geändert. An die Stelle der unmittelbaren geldlichen Förderung, deren Regelung und Kontrolle man weitest­gehend den Ländern überließ, tritt mehr und mehr die technische und wirtschaftliche Be­treuung durch die Organe des Staates. Die Frage der Umsiedlung unserer Stadtbevöl­kerung und insbesondere unserer Großstadt­bevölkerung aufs Land und in die kleineren und mittleren Städte gewinnt eine immer wachsende Bedeutung und wird für unser Volk zu einem lebenswichtigen Gebot.

Vordringlich ist ferner eine Neuord­nung derFinanzierungsgrund- lagen des Wohnungsbaues. Hier steht im Vordergründe die Organisation des Neal- kredits. Das Statistische Neichsamt ha! seinerzeit errechnet, daß bis zum Jahre 1940 3,4 Millionen Wohnungen geschaffen werden muffen, um die größte Wohnungsnot zu be­seitigen. Dabei wird natürlich immer wieder die Frage der Geldbeschaffung im Vordergrund stehen. Es sei deshalb daran erinnert, daß in den vergangenen Jahren aus der Hauszinssteuer doch mehr als 5 Milliarden Reichsmark zur Verfügung gestellt worden sind. Die Mieterschaft hat deshalb das sei an dieser Stelle nochmals betont dankbar begrüßt, daß das Gesetz vom 30. März 1935 zur Förderung des Woh­nungsbaues den ab 1. April 1935 gesenkten Betrag in der Form der Zwangsanleihe als Mittel für den Wohnungsbau in Anspruch nahm.

Weg mit der Mietskaserne!

Die Großstadt wurde die Siedlungsform des Kapitalismus. Sie ist zwar eine gewal­tige Symphonie menschlicher Arbeit und Technik. Aber die Werke der Wohnpaläste bis herab zur Mietkaserne wurden zum Grab ihrer Schöpfer, der Menschen, weil sie damit eine Welt bauten, die losgelöst war von den erhaltenden Kräften des Lebens, die ihnen nur zufließen in inniger Verbindung mit dem Grund und Boden. Diese Verbindung wieder zu erreichen, ist ja eine der größten, aber auch schönsten Aufgaben des National­sozialismus. Darum stehen wir auch auf dem Standpunkt:Weg mit der Mietkaserne!" undHinein in die Heimstätten!" Allgemein bevölkerungspolitische, volkswirtschaftliche, soziale, kulturelle Gesichtspunkte und nicht zuletzt solche der Landesverteidigung im Luft- schütz müssen die tragenden Gesichtspunkte beim künftigen Wohnungsbau sein/