Calw, den 3. Juni 1935

Mitgliedervers ammlung der Ortsgruppe Calw der NSDAP

.Die Ortsgruppe Calw der NSDAP, hielt letzten Freitag eine Mitgliederversammlung im Bad. Hof. Nach einem flotten Marsch der NS.-Kapelle eröffnete der Ortsgruppenlciter die Versammlung. Er rief den 21. Mai ins Gedächtnis zurück, an welchem der Führer seine große außenpolitische Rede hielt. Diese Rede wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Das Ausland beschäftigt sich ein­gehend damit. In unserer Zeit gibt es keinen Staatsmann, der für den Frieden der W e lt so viel getan hat als der Führer. Wir wollen uns dankbar zeigen und mithelfen, daß der Führer seine Ideen durchführen kann. ^Diese Woche war Werbewvche für den Sport. Der Sportgedanke muß immer mehr vertieft werben. Die Reichssportwerbewoche soll zeigen, was ein gesunder Sport für die Jugend bedeutet. Ohne Sport gibt es keine Munde Generation. Diese Woche ist aber auch Werbewoche des Luftsportverbandes. Welche Anstrengungen und welcher Mut für den Luftsport erforderlich sind, bewiesen die Flie­ger, die bei schlechtestem Wetter über unsere Stadt geflogen sind.

^Interessant waren die Ausführungen von Fliegerscharführer Pg. Netzel. Er sprach über die Bedeutung der deutschen Luft­fahrt, über die Arbeit, die Selbstüberwin­dung und die Gefahren der Segelfliegerei. Der Luftsport ist nicht Selbstzweck, er ist keine Spielerei, sondern dient dem Vaterland. Der Träger des Luftsports ist der Deutsche Luft- sportvcrband. Er ist von der Gemeinschafts- iöee erfüllt und deshalb ein Vorbild deutscher Lebensform. Der diesjährige Deutschlandflug unterstützt Sie Werbung für den deutschen Fluggedanken. Die Worte Görings müssen Gehör finden:Das deutsche Volk muß ein Volk von Fliegern werden."

Der Abend wurde noch verschönt durch eine Schar Turner vom Turnverein Calw. Sic zeigten Freiübungen, Hebungen am Bar­ren und Pferd. Man sah hervorragende Lei­stungen, welche zugleich eine eindrucksvolle Werbung für den Turnsport waren.

Zum Schluß hielt Oberstfelömeister Pg. Müller einen Vortrag über die Entstehung und Behebung der Weltwirtschaftskrise. Die lehrreichen Ausführungen wurden mit gro­ßem Beifall ausgenommen. Nachdem noch einige Parteigenossen verpflichtet waren, schloß die Mitgliederversammlung mit dem Horst-Wessel-Lied.

Der Großangriff der Hitlerjugend hat begonnen!

Führertagung «nd Appelle im Unterbann Calw

Im ganzen Unterbann Calw fanden am Samstagabend Schar-Appelle statt, die vom stcllv. Bannführer, dem Unterbannführer so­wie den Gefolgschafts- und Scharführern ab­genommen wurden. Die Appelle standen un­ter dem LcitwortKampf aller Sonderbünde­lei, für die Einheit der deutschen Jugend". Besonders scharf wurde das Treiben geivisser konfessioneller Jugendgruppen gegeißelt, die sich zu Kampfgruppen gegen den National­sozialismus entwickeln.

Der Sonntag stand im Zeichen der po li­ck ischenFührerschulung. Im Haus der Jugend in Calw war die Führerschaft der nationalsozialistischen Jugend des Kreises versammelt. Ansprachen hielten Unterbann­führer Ktthnle, Ser stellv. Bannfllhrer Jg. Rest, Pg. Kreiswalter Ocsterle und Jg. Breitling. Im Verlauf der Tagung er­schien auch der eben erst von einem Schu­lungskurs aus Berlin zurückgekehrte Bann­führer. Er schilderte in kurzen Worten die Eindrücke, die er dort empfangen, und er­klärte in diesem Zusammenhang, daß, wer die Führerschaft des Reiches bei der Arbeit sehe, es nur als lächerlich empfinden könne, wenn es Leute gibt, die glauben, daß der National­sozialismus bald am Ende sei. Wir stehen erst am Anfang und wir wissen, daß wir unserer Führung rückhaltlos vertrauen kön­nen.

Weiter sprach Bannführcr Waiöelich über den hinterhältigen Kampf der konfessio­nellen Gruppen gegen die Einheit der Jugend und damit des Reiches. Diese Gegner werden wir genau so überwinden wie wir die frühe­ren überwunden haben. Er hob dabei hervor, daß cs eine Lüge sei, daß die HI. und ihre Führer hinter der deutschen Glaubensbewe­gung stünden. Wer die Einheit der Jugend will, kann es nicht begrüßen, daß neben pro­testantischen und katholischen Jugenöverbän- den noch Haucrsche entstehen! Mit einem Liede schloß die Tagung. (Ausführliche Be-

Kreistagung des NSLB

Der in der Samstagausgabe erschienene Bericht über die letzte Tagung in Calw ent­hielt einen sinnentstellenden Druckfehler. Es muß in der Wiedergabe des Vortrags Sieg­mann heißen: Der SatzMir werde, was die Nornc spann" im Beowulf ist reinster .Ausdruck des nordischen schöpferischen Men­

richte über die Appelle und die Tagung in der morgigen Jugendveilage.)

Führerinnentagung des Ringes Calw des BdM.

Zum ersten Male kamen die Führerinnen des Ringes ll/126 Calw zu einer zweitägi­gen Schulung in Calw zusammen. Die neu hergerichtete Jugendherberge nahm uns in ihre freundlichen Räume auf, in denen wir in Kameradschaft zusammenlebten. Unsere Schu-

Zwar ist alljährlich in Hirsau zu Beginn der Kurzeit viel gerichtet und gebaut worden, nie waren aber diese Maßnahmen so um­fassend wie dieses Jahr. Das gilt vor allem für den Kurpark. Hier wurde der kleine Mustktempcl auf die andere Seite des Sees verbracht, um dem im letzten Jahre verbesser­ten Kursaal mehr Geltung zu verschaffen. Vor dem Kursaal befindet sich heute eine Ter­rasse mit Steineinfasiung, ebenso am alten Platz des Musikpavillons. Endlich ist es auch gelungen, den alten ungemütlichen Eingang an der Nagoldbrücke durch einen anderen, würdigeren zu ersetzen. Eine schöne, dem Brückengeländer angepaßte Mauer bildet auf dieser Seite den Abschluß des Parks. In der Mitte derselben befindet sich jetzt der bequeme Haupteingang.

Rechts und links vom Eingang entsteht zur Zeit ein Alpengarten, der sich in ein bis zwei Jahren zu einer der schönsten Stellen der Anlagen entwickeln wird. Gerade davor wird im Sommer ein Rosenbeet mit über 70V vierfarbigen Rosen die Augen des Be­suchers erfreuen. Die Anlage des Alpengar­tens und des Roscnbects liegt in Händen des Gartenarchitekten C. W. Sicgloch aus Stutt­gart. Allerlei Getier belebt zur Zeit den Park. Im Anlagensee schwimmen zwei stolze Schwäne, außerdem Braut-, Mandarin- und Wildenten. Am Eingang steht etn Käfig mit wunderschönen Wellensittichen, Kanarien­vögeln u. dgl. Alles in allem kann gesagt wer­den, daß Hirsau in seinem Kurgarten heute einen Platz von einzigartiger Schönheit be­sitzt. Ein Platz, so recht geschaffen zur Ent­spannung und Erholung.

Als Kurmusik hat die Gemeinde wieder die vorjährige KapelleFränkle" aus Pforz­heim verpflichtet, die vom 1. Juni bis 31. August in den Anlagen spielen wird. Die Ka­pelle hat eine Besetzung von vier Mann. Um

In einer Versammlung des Bundes nat. - s oz. Iuristen (BNSDJ.) in Calw sprach am 28. Mai der Gaugeschäftsführer Staatsanwalt Moser von Filseck über das Thema:Vereinheitlichung der Justiz und Deutscher Rechts wah­rer". Für das gesamte württembergische Volk, nicht nur seine Juristen, ist es gut, heute, nachdem im Prinzip die Vereinheit­lichung des Rechts und der Justizverwaltun­gen Tatsache geworden ist, und jeder Tag neue grundsätzliche Acndcrungen bringt, sich noch einmal die großen Gesichtspunkte und Ziele vor Augen zu halten, die eine Umge­staltung des bestehenden Zustandes notwendig machten, eines Zustandes, den der bedächtig abwägende Schwabe nicht leicht aufzugeben vermochte, weil er sich in Ser Vergangenheit durchaus bewährt hatte.

Der Redner verstand es, die großen Ideen und Ziele aufzuzeigen, welche die Schöpfer der neuen deutschen Rcchtseinheit geleitet haben, und den Blick der Zuhörer auf das große, letztlich für das ganze deutsche Volk Entscheidende zu lenken. Ausgehend von einem kurzen historischen Ueberblick über frühere politische Bestrebungen zur Ueber- tragung der Justizhoheit auf das Reich bei Beratung derWeimarer" Verfassung, auf der sog. Länderkonfercnz und im Reichstag 1928 erinnerte Moser o. Filseck auch an die Stellungnahme des Deutschen Nichterbundes (derRepublikanische Nichterbund" hat in Württemberg nie Fuß fassen können) und des sog.Deutschen JuristentagcS" in Salz­burg 1928, dessen Bestreben, nur die der deut­schen Rechtspflege förderlichste Lösung zu fin­den, anerkannt werden muß. Damals habe man aber in Nichterkreisen klar erkannt, daß nicht ideale Gründe es waren, wenn sich Marxisten und Juden lebhaft für eineVer- reichlichung der Justiz" cinsctzten. Im Wei­marer Staat fehlte es an den politischen Grundlagen für eine Vereinheitlichung der Justiz,' die Durchführung einer Reform, die den einzelnen Ländern bisher sorgsam ge­hütete Hohettsrechte nahm, war nur im auto­ritären Staat möglich.

Die Uebernahme der Justizhoheit auf das Reich ist nur ein Teilstück der organisatori­schen Vereinheitlichung, nachdem seit dem 30. Januar 1934 die Hoheitsrechte der Länder auf das Reich übergegangen sind (Gesetz über ,den Neuaufbau des -Reichs). Bei der Errich-

lung umfaßte die Bedeutung und den Sinn der ärztlichen Betreuung unserer Mädel, ferner Heimabend- und Fahrtengestaltung mit praktischer Anwendung. Im Mittelpunkt aber stand unser Ringen um eine eindeutige, klare deutsche Haltung. Denn unser Ziel ist Verwirklichung dessen, was der Führer uns sagte:Vor uns liegt Deutschland, in uns marschiert Deutschland und hinter uns kommt Deutschland!"

auch der Einwohnerschaft von Hirsau und Calw den Besuch der Kurkonzcrte zu ermög­lichen, werden wieder die Abonncmentskarten zum gleichen Preis wie im Vorjahr abge­geben. Mit dem Vertrieb der Karten wurde bereits begonnen. Es ist im Interesse der guten Sache zu wünschen, wenn sich recht viele dieser günstigen Einrichtung bedienen.

Im letzten Jahr hat die Gemeinde die Stel­lung der Kurmustk dem Pächter des Kursaals Herrn Emrich überlassen und im Som­mer 1932 und 1933 die Kurmusik auf Rech­nung der Kapelle selbst ausführen lassen. Da­durch sind der Gemeinde wesentliche Kosten für die Kurkapelle erspart geblieben und es konnte mit Rücksicht auf die wirtschaftlichen Verhältnisse weiter Volkskreise von der Er­hebung einer Kurtaxe abgesehen werden. Für den Sommer 1938 hat aber die Gemeinde die Kapelle wieder selbst übernehmen müssen. Dadurch entsteht der Gemeinde ein Aufwand für die Kurmustk nach den festen Tarifen von 3165 Zur Deckung dieses Postens war es notwendig, wieder eine Kurtaxe einzu­führen.

Auch von privater Seite wirb viel zur Er­weiterung des Kurbetriebes und zur Ver­schönerung des Ortes beigetragen. Die Pen­sion Klöstcrle hat durch Aufsehen eines Stock­werks die Unterbringungsmöglichkeit für Gäste bedeutend vergrößert. DasRößle" wurde ebenfalls neu ausgebaut und konnte kürzlich unter eigner Führung des Be­sitzers wieder seine Tore öffnen. Verschie­dene Häuser haben einen neuen Anstrich be­kommen. Alle Gärten wurden frisch hergc- richtet und stehen jetzt in schönster Blüte. Alles ist jetzt bereit zum Empfang der Gäste, die nur zu kommen brauchen und dann sicher mit Hirsau und dem was es bietet voll und ganz zufrieden sind.

tung des neuen Hauses des Deutschen Rechts ist es natürlich nicht möglich, alle altgewohn­ten und vertrauten württembergischen Ein­richtungen Ser Justizverwaltung zu überneh­men und unter kostspieligen Aenderungen die Neichsjustizverwaltung nach württembergi­schen Vorbild umzugestalten. In anderen deutschen Gauen war die historische Entwick­lung eine andere und es stehe nicht einmal fest, ob sich eine Neuerung dort segensreich auswirken würde, wenn man versuchen wollte, unsere Einrichtungen dorthin zu ver­pflanzen. Für uns gelte cs aber, praktisch zu Senken und als Nationalsozialist an die Dinge heranzugehen, bei Neuerungen mit desto grö­ßerem inneren Auftrieb zu arbeiten, statt aus partikularistischen Ressentiments beiseite zu stehen und mißmutig zu werden. Entscheidend sei nicht die Form der Einrichtungen, sondern der Geist, mit dem man sich ihrer bediene.

Wenn es dies und jenes gebe, mit dem der eine oder andere nicht zufrieden sei, so liege das nicht am Nationalsozialismus und seinen Ideen, sondern an Handlungen einzelner Persönlichkeiten, die wie jeder Mensch nicht unfehlbar seien. Staatsbürgerliche Disziplin verlange in Fällen, wo der tiefere Sinn der einzelnen Maßnahme nicht erkannt werden könne, doppelte Tatkraft, um an der Stelle, wo uns das Leben hingcstellt hat, besse­res zu leisten. Die dem Juristen beruflich un­erzogene kritische Einstellung dürfte nicht zur kleinlichen Kritiksucht werden. Nicht nur der Verstand, auch die deutsche Seele müsse wie­der zur Geltung kommen,- ein Stehen in Ser Volksgemeinschaft verbürge lebendiges Recht. Es müsse auch gelingen, ein allseitiges Ver­trauensverhältnis aller an der Rechtsfindung Beteiligten herzustellen. Wenn es immer wie­der Angriffe aus die »Intellektuellen" absetze, so sei die richtige Abwehr nicht die, sich ver­stimmt beiseite zu stellen, sondern jenen Leu­ten die Unrichtigkeit ihrer Ansicht zu bewei­sen. Dann würden die wahren Nationalsozia­listen unter den anderen sich mit uns verbun­den fühlen und mit uns gemeinsam denjeni­gen den Mund verbieten und die Feder ans der Hand nehmen, die zwar seit 2 Jahren die Hakenkreuzbinbe tragen, aber auch heute sich noch nicht von der Mentalität einer vergange­nen Epoche des Klassenkampfds freigemacht haben.

Der Redner schloß seine Ausführungen, die mit großem Beifall ausgenommen wurden,

Luftkurort Hirsau für die Kurzeit gerüstet

Die Bereiuheitlichung der deutschen Justiz

Versammlung des Bundes nat.-soz. Deutscher Juristen in Calw

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mit dem Hinweis, daß Sie letzten Reste einst­maliger württembergischer Justizverwaltung auf den Präsidenten des Deutschen Oberlan­desgerichts Stuttgart und den Ge'neralstaats- anwalt übergegangen sind. Darin liege ein vollwertiger Ersatz für die Vergangenheit. Wir sehen nicht darauf, welche Stelle be­fiehlt, sondern was befohlen wird. Was aber befohlen wird, ist nur die Vollstreckung eines Willens, dem wir uns aus freiestem Entschluß beugen, weil er dem Deutschen Volke dient, es ist der Wille des Führers."

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Das Deutschtum in Palästina

Einen Lichtbildervortrag über dasDeutsch tum in Palästina" hält morgen abend im Cal- wer Georgenäum der Träger des ausland- deutschen Schrifttumspreises 1935 des DAJ., KarlGötz, Stuttgart. Herr Götz leitete fünf Jahre lang die deutsche Schule in Jerusalem und ist von dem vor einigen Jahren unter­nommenen Palästina-Kinderbesuch her auch in Calw und im Bezirk noch wohlbekannt. Sein Vortrag dürfte hier großem Interesse begegnen.

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Hirsau, 2. Juni. Letzten Samstag wurde als Auftakt der diesjährigen Kurzeit der Kursaal Hirsau mit einem fröhlichen Unter­haltungsabend eröffnet. Bürgermstr. Maul- betsch hielt eine Ansprache über die Neugestal­tung der Kuranlagen. Die musikalischen Dar­bietungen bestritt die Kurkapclle Fränkle.

Herreubcrg, 2. Juni. Sonntagnachmittag ist Dekan Haug vom Landesbischof in sein Amt eingesetzt worden. Die große Strafkammer Tübingen verurteilte den bisherigen Ge­schäftsführer des Jugendamtes und der Be- zirksfürsorgebehöröe Friedrich Frey wegen fortgesetzten Verbrechens der erschwerten Amtsunterschlagung zu Ser Gesamtstrafe von 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis.

Wildberg, 2. Juni. Die Bewerber um die Stadtpfarrstelle haben sich binnen drei Wochen beim Evang. Oberkirchcnrat zu melden.

Neusatz, 2. Juni. In Hcrrcnalb ereignete sich beim Sägewerk Seufcr ein schwerer Un­glücksfall. Der verheiratete, 43 Jahre alte Philipp Wacker, Vater von drei Kindern, stürzte beim Führen eines Wagens infolge Scheuen eines Pferdes zu Boden, so daß ein Vorder- und Hinterrad über ihn hinmegging. Der Schwerverletzte ist im Krankenhaus ge­storben.

Wildbad, 1. Juni. Am Sonntag stand unsere Badestadt im Zeichen des Kreisparteitages, an dem Reichsstatthalter und Gauleiter Murr sowie der stellv. Gauleiter Schmidt teil- nahmen.

Horb, 2. Juni. Bei Gewittern in den letz­ten Tagen der vergangenen Woche schlug der Blitz bei Altheim in eine freistehende Tanne. Ein darunter liegender Ncifighaufen geriet sofort in Brand. Ein Uebergreifen des Feuers auf eine nahestehende Tannengruppe konnte verhütet werden. In Grünmett­stetten fiel Hagel. Der Blitz schlug meh­rere Male ein, besonders in die elektrische Leitung. Bei Franz Wössner schlug der Butz in den Dachfirst und suchte seinen Weg dem Erdreich zu, nachdem er den Giebel beschädigt hatte. In Möhringen schlugen mach- tige Zickzackblitze in die Waldkuppen und Berge. Am Felldorfer Kaps züngelte ein Blitzstrahl zu Boden und schlug dort in einen Waldbaum. Der daraus folgende Donner­schlag ließ die Gebäude und Wohnungsein­richtungen erbeben.

Stuttgart, 2. Juni. Der diesjährige Landes- appcll des NS.-Deutschcn Frontkämpferbun- ües (Stahlhelm), der an diesem Wochenende in der schwäbischen Landeshauptstadt abgchal- tcn wurde, versammelte 12 000 Kameraden des Bundes aus allen Gegenden Württem­bergs. Am Sonntag wurde in Anwesen­heit von 700 Kriegsblinden aus dem ganzen Reich durch Reichsstatthalter Murr die Aus­stellung3000 Kriegsblinde ihr Schicksal und Schaffen" eröffnet.

Ellwangen, 2. Juni. Wegen unerhörter Züchtigung von sechs Hitlerjungen im Borro- mäum wurde der schuldige Präfekt Flaig zu sechs Monaten Gefänguis wegen Körperver­letzung verurteil^ ^ ^