2««« Dollar BMnung!

bchmucksachen im Wert von 80 000 NM. gestohlen

Berlin, 17. Mai.

Im Februar dieses Jahres wurde kurz vor der Abfahrt des DampfersBreme n" eine Dame, die am 8. Februar von Neuyork nach Bremerhaven fuhr, an Bord des Dampfers, und zwar noch in Neuyork, um mehrere Schmucksachen bestohlen. Es handelt sich um eine Halskette mit 83 der Größe nach ab- gestuften Perlen, deren Schloß mit Diaman­ten besetzt ist (Wert SO000 Dollar). Ferner ein Armband mit 20 Smaragden und 243 Diamanten mit dem Zeichen O. K. 1753 (es trägt vermutlich auch den Namen Charl« ton eingestanzt) im Wert von 2500 Dollar, einen Ring mit einem viereckigen Smaragd und einem viereckigen Diamanten im Gewicht von je 23 Karat in Platinfassung, und weiterhin um ein Armband mit 58 birnenförmig ge- schnittenen, auf zwei Drähten aufgezogenen Smaragden, besetzt mit kleinen Diamanten im Wert von 4000 Dollar. Für die Wiederherbei- schaffung der Schmuckstücke ist eine Beloh» nunqvon2000Dollar zugesichert wor. den. Zweckdienliche Mitteilungen werden an daS Landeskriminalpolizeiamt Berlin und an sämtliche Polizeidienststellen d«S Reiches erbeten.

Nach -er R-r-tat im Nett verdrannl

Königsberg i. P., 17. Mai.

Der 24jährige Pflegesohn des Ehepaars Bahr, Max Tisch « r, der seit einem Jahr nach einem schweren Unfall kränkelte, hat am DonnrrStagmittag in Abwesenheit seines alten Pflegevaters seine Pflegemutter er­mordet. Danach versuchte er, sich di« Pulsader zu durchschneiden, legte sich dann inS Bett und zündete eS an. Als der Pflegvater nach Hause kam, fand er die Woh­nung verschlossen. Er brach die Tür aus und entdeckte die Leiche seiner Frau und in dem schwelenden Bett den bereits ebenfalls toten Pflegesohn.

Schlacht zwischen Polizei und Räubern

Manila, 17. Mai.

Bei der Fahndung nach vier Räubern, die den Gemeindevorstand des Dorfes San Antonia ermordet hatten, stieß die Polizei auf «in« Räuberbande. Von den Räu­bern, die an 300 Mann zählten, wurden 2 0 getötet und mehrere gefangen ge­nommen

Verkehrsstörungen durch Schneefälle in Tirol

Der Schneefall hat in Tirol außer- ordentliche Verkehrsstörungen verursacht. Der Zugverkehr aus den Haupt­strecken war durch Kurzschlüsse stark be­hindert. In Innsbruck war ein Teil der Stadt ohne Strom. Auf der Brennerstrecke ging eine Lawine nieder, die beide Bahn­gleise verschüttete. Bei den Aufräumungs- arbeiten entgleiste die Lokomotive eines Hilsszuges. so daß zurzeit die Strecke nur eingleisig befahrbar ist. Auf der Brenner- straße liegt einen halben Meter hoch Schnee. Schneepflüge müssen eingesetzt wer­den. um die Straßen befahrbar zu machen, Tie Straße in das Paznauntal wurde durch einen Erdrutsch verschüttet und zum Teil weggerisien. Besonders groß sind die durch den Schneefall ungerichteten Schäden in den Gärten und aus den Fluren.

kom»n von Wsrnsr Splslmann

So in Gedanken, Herr Clausen?'

Ach ja! Einmal ausspannen! Ich fürchte, ich muß mich heute so an Witz, Humor und guter Laune auspumpen! Da muß man Haushalten! Ich will froh sein, wenn ich morgen einmal . . . einen Abend recht ge­mütlich in meinem Heim . . . Verzeihung, in Ihrem Heim habe.'

Sagen Sie getrost... inmeinem Heim'. Sie sollen sich so wohl fühlen, als wenn es Ihr eigenes Heim wäre.'

Ich liebe ja das Leben. Aber Hand aufs Herz . . . Gesellschaften . . . kann man die . . . das Leben nennen? Tie sind oft stur- langweilig, daß man ausreiben möchte.'

Sie haben schon recht. Aber in allen Menschen ist doch letzten Endes das lebendige Leben, sie besitzen nur nicht so die Fähigkeit, es so von sich zu geben, und es ist eine ganz schöne Aufgabe, da der Zauberkünstler zu sein der den Schlüssel für alle hat.'

Aber undankbar! Es ist so undankbar! Die Menschen kommen alle nicht über die Eitelkeit de? Herzens weg. sie kommen sich selber zu wichtig vor. Ihre kleinen Leiden oder Freuden, die erscheinen ihnen als die Leiden und Freuden der ganzen Welt. Dieser verdammte Dünkel. Ich sage nichts gegen einen gesunden Ehrgeiz, der ist für jeden der Motor, der ihn vorwärts treibt, aber der Dünkel ist wie das schlechte Oel. das alles

VoLksverrat im Schutz des Ordenskleides

Fünfzig kath. Kirchenstellen im Verdacht der Devisenfchiebung Das erste Arleit

klr. Brrlin, 17. Mai.

Vor dem Berliner Schnellschöffengericht be- gann am Freitag der erste Prozeß wegen der in der letzten Zeit aufgedeckten Devi­senschiebungen von etwa 50 katho. tischen Kirchen st eilen. Zu ihren volksverräterischen Transaktionen bedienten sich die Orden und sonstigen Stellen, unter Lenen sich auch die Bistümer Hildesheim und Meißen befinden, der Universum-Bank m Berlin, deren Direktor Dr. Hosius im Juni 1933 zur Erleichterung der Schiebungen eine Filiale der Bank in Amsterdam gegriin- det hatte. Die ins Ausland verschobenen Be­träge wurden meistens im Schutz des Ordens­kleides nach dem Auslande gebracht. Auch mit Urkundenfälschungen und falschen eidesstatt­lichen Versicherungen haben die Ordensgeist­lichen gearbeitet. Sie setzten damit einen Rat des Herrn Matthias Erzberger unseligen An- gedenkens aus dem Jahre 1911 in die Wirk­lichkeit um, der damals schon «ineTarnung" der Kirchenvermögen empfahl und in seiner bekannt zynischen Art dazu schrieb:Wenn der Satz des hochseligen Bischofs Hesel« allgemein gilt: Gottes Barmherzigkeit und di« Schulden der Barmherzigen Schwestern sind grenzenlos dann streckt niemand mehr gierig die Hände nach dem Ordensbrsttz aus!" Die deutsche Oessentlichkei' wird daher auch das Urteil deS Berliner Schnellschösfengerichts, das eine dieser frommen" Devisenschirberinnen zu 5 Jahren Zuchthaus und 140 000 Mark Geldstrafe vrr- urteilte und die Einziehung des verschobenen Betrages anordnete, nnr mit Befriedigung auf- nehmen. Devisenschirbung, Schädigung von Volk und Staat» Meineid und Urkundenfäl­schung haben nichts mit Religion zu tun und die katholische Kirche in Deutschland kann dem Staat nur dankbar sein, daß er ihre Reihen säubert von Elementen, die das geistliche Kleid durch gemeine Verbrechen schänden.

Die Anklage

In der Verhandlung am Freitag war die 42jährige Katharina Wiedenhöser. ge­nannt Schwester Wernera, Provinzialsekre- tärin des katholischen Ordens der Vtmen-

tinerinnen. angeklagt. Auf ihre Veranlas­sung sind in den Jahren 1932 bis 1934 2 5 2 0 0 vRM. an e i n e S ch w e st e r in Belgien bezahlt worden, die aus den Mitteln des Mutterhauses in Köln-Nippes stammten. Von dort aus wurden 70 000 NM. nach Amerika und der Rest nach Holland zum Rückkauf von Schuldobligationen aus früheren Jahren geschickt. Tie erforderliche Genehmigung sür diese Devisentransaktionen wurde nicht eingeholt. Außerdem sind u. a. auch holländische Obligationen des Ordens an Ausländer verkauft worden. Ebenso sind die Auslandsobligationen nicht angemeldet worden, was nach dem Volksverratsgesetz ebenfalls ein Verbrechen darstellt.

Die Angeklagke

erschien in der Ordenstracht im Derhand- lungssaal. Sie teilte u. a. mit. daß ihr Orden als G. m. b. H. in das Han­delsregister eingetragen ist. Die Geschäfte des Ordens wurden von der Uni­versum-Bank in Berlin durchgeführt. Die Angeklagte gab im allgemeinen ihre Ver­gehen zu; die Genehmigung der Devisenstelle sei nicht eingeholt worden, weil sie die Ge­nehmigungja doch nicht bekommen hätte'.

Greuelhehe -

Die Vernehmung deS Beamten der Zoll- fahndungsstelle, der die Ermittlungen im Kloster sührte zuerst wollte man ihm den Eintritt verweigern, weilMännern der Zutritt ins Kloster nicht gestattet sei er­gab. daß im Auslande im Zusammenhang mit diesem Fall eine wüste Greuel­hetze betrieben wurde. Die Behauptungen der Auslandspresse, daß die Beamten der Zollfahndungsstelle mit der Geheimen Staatspolizer zusammenarbeiteten und daß es sich um ein gewaltsames Eindringen in das Kloster gehandelt hätte, wurden ein­wandfrei widerlegt. Wohl aber stellt der Staatsanwalt fest, daß die Oberin deS Klosters nach der Verhaftung der Angeklagten in moralisch unterstützendem Sinn auf sie

eingewirkt hat. Das ergibt sich aus! einem beschlagnahmten Brief.

Verletzung der Devisenordnungen Dr. Brünings und Dr. Wirkhs

In seiner Anklagerede stellte der Staats-' anwalt fest, daß dieim vorliegenden Fall verletzten Devisen bestimm mungen von Dr. Brüning und Tr. Wirth unterschrieben seien; die Auslandspresse hatte nämlich die national­sozialistische Tevisengesetzgebung als unmora^ lisch bezeichnet. Ausländische Einflüsse hat, ten dann die deutsche Tevisenlage verschärft; es müsse also von einem Gebot der Staats­notwehr gesprochen werden, wenn sich der Staat gegen solche Schiebungen mit allen Mitteln zur Wehr sehe. Nicht d i e k a t h o- lisch? Kirche, sondern nur eine Vertre­terin derjenigen Elemente, die das Ordens­kleid mißbrauchen, um sich geldliche Vorteile zu verschaffen, sei auf der Anklagebank. Seit 1925 sind die katho­lischen Klöster außerordentlich aktiv gewor­den: zu propaaandistischen Zwecken Häven si>^ viel zur Verlchuldung Deutschlands an das Ausland beigetragen. Der hier nachgewiesena Mißbrauch kirchlicher Einrichtungen müsse daher auch von jedem anständigen Katho. liken abgelehnt werden.

Das Urteil

In den Abendstunden verkündete der Bor- sitzende des Berliner Schnellschöffengerichtes; Amtsgerichtsrat Iordan. das Urteil gege:j die Katharina Wiedenhöser, genannt Schwe­ster Wernera: Die Angeklagte wurde wegen fortgesetzter und vorsätzlicher Devisenver, brechen zu einer Gesamtstrafe von 8 Jah­ren Zuchthaus, 8 Jahren Ehrverlust und 140000 Mark Geldstrafe der, urteilt; an Stelle der Geldstrafe soll im Nichtbeitreibungsfa l le ein« Zuchthaus st rafevonweiterenl^ Monaten treten. Ferner wurde die Ein« ziehung eines Betrages von 280 000 Mars angeordnet; für die Einziehung haftet di« karitative Bereinigung ii Köln-RippeS.

SM Segelflugzeug mit Hilfsmotor von London nach Karls

Paris, 17. Mai.

Der österreichische Segelflieger Kronseldt ist am Donnerstag in einem mit einem 18-PS.- Motor ausgerüsteten Segelflugzeug auf dem Londoner Flughafen Croydon aufgestiegen und nach einem über vierstündigen Fluge auf dem Pariser Flughafen Le Bourget gelandet. Kronfeldt hat die 378 Kilometer lange Strecke mit einem Flugdurchschnitt von 90 Kilometer ln der Stunde und einem Brennstoffverbrauch von nur 17 Litern zurückgelegt.

Neueste Nachrichten

Die Arbeit der NSB. im Gau Württem­berg. In der Zeit vom 1. April 1934 bis 28. Februar 1935 sind in Württemberg an wirt­schaftlicher Hilfe 661 763 RM. ausgegeben wor­den. Die HilfsstellenMutter und Kind" hat­ten eine Besucherzahl von 47 997 aufzuweisen. In 4415 Fällen wurde ärztliche Beratung ge­leistet.

Eine Abordnung höherer japanischer Ma­rineoffiziere besuchte in Begleitung von Ad­miral Behncke die Berliner Hitlerjugend. Die japanischen Gäste besichtigten die Reichsjugend­führung, die Reichsführerschule in Potsdam, ein Jungvolkheim in Charlottenburg und ein BdM.-Hcim in Friedenau.

Generalfelbmarschall v. Mackensen in Stuhl- ' meißenbnrg. Den Höhepunkt des Aufenthal­tes des Generalfeldmarschalls v. Mackensen in Ungarn bildete der Besuch des Generalfeld­marschalls in der alten Krönungsstadt Stuhl­weißenburg bei den Mackensenhusaren Nr. 16, deren Ehrenchef der Generalfelbmarschall seit dem Weltkriege ist.

Grobfeuer in einem slowakische« Dorf. In der Gemeinde Valaßka Dubova im Bezirk Dolni Kubin brach Feuer aus, bas 120 Ge­bäude vernichtete. Etwa 550 Personen sind ob­dachlos. Vier Personen erlitten schwere Brandwunden.

Blutige Auseinandersetzung vor einer ita­lienische« Bürgermeisterei. In Tricase (Pro­vinz Lccce, Süöitalien) versuchten anläßlich

der Ernennung eines JnspektionSbeamten für eine landwirtschaftliche Genossenschaft Ge­nossenschaftsmitglieder mit Gewalt in die Bürgermeisterei einzudringen, wurden aber von der Polizei mit der Schußwaffe daran ge­hindert. Bei der Schießerei wurden 15 Per­sonen verletzt, von denen drei kurz daraus starben.

I« den Bereinigte» Staate« scheint eine Jndustrieabivanderung größeren Stils in Gang zu kommen. Namentlich in der Textil­industrie besteht der Plan, einen Teil der Pro-( buktion nach Südamerika zu verlegen, um dort die billigeren Löhne, die Steuervergün­stigungen und sonstigen Vorteile auszunützcn und um auch die japanische Konkurrenz in den sübamerikanischen Staaten wirkungsvoller zu bekämpfen.

Ei« früherer argentinischer Finanzministe» verhaftet. Auf richterlichen Befehl wurde der frühere Finanzminister der Provinz San Juan unter der Anschuldigung schwerwiegen­der Verfehlungen während seiner Amtszeit verhaftet, ebenso der Bruder des Ministers"

verstopft und letzten Endes sogar den Motor den gesunden Ehrgeiz abwürgt.'

Ein ganz feiner Vergleich! Also morgen . . . werden Sie zu Hause sein! Dann hätte ich Aussicht auf ein nettes Plauderstünd­chen mit Ihnen?'

Wenn Ihnen daran liegt, gnädige Frau, auch mehrere Stunden!'

Wenn ich Sie nicht strapaziere?'

O nein, gnädige Frau! Sie haben eine so wundervolle innere Ruhe und seelische Ge­lassenheit. Die tut wohl!'

Man wird älter, lieber Freund!'

Mit dem Alter hat das nichts zu tun. Ich habe das schon bei sehr jungen Menschen ge­funden. Ich bin ja weit älter als Sie, gnä- dige Frau.'

Na. na!' 4,

Mindestens fünf Jahre!'

Das ist wohl aiisgeschlossen!' ""

Nun, ich bin siebenundzwanzig Jahre alt. gnädige Frau!'

Tann sind wir in einem Alter!'

Nicht schwindeln, gnädige Frau! Sie sind jung wie zweiundzwanzig Jahre, und das genügt mir! Und wir werden heute wie Zwanzigjährige miteinander tanzen.'

Frau Lore nickt ihm dankbar zu. Das Ge­fühl einer Geborgenheit in einer guten Freundschaft, auf die man sich verlaßen kann, erfüllt sie, und es tat so unsagbar wohl. Sie war nicht mehr allein.

*

Sie betreten die große Diele der Villa Greiffen, und die Diener nehmen ihnen die Garderobe ab.

Vox dem Spiegel wird der äußere Mensch einer letzten Korrektur unterworfen, und dann bietet Paul Frau Lore kavaliermäßig den Arm. und gefolgt von Sebastian, der sich etwas minderwertia in dieser Gesellschaft

vorkommt, betreten sie den Gesellschaftssaal, der mit Gruppen Plaudernder Menschen ge­füllt ist.

Frau von Greiffen macht, unterstützt von ihrem Gatten, die Honneurs und begrüßt Frau Lore und Paul sehr herzlich.

Verwundert wird Sebastian betrachtet, aber als ihn Paul mit großer Ruhe als Herr Sebastian Renz, mein Sekretär', vor» stellt, da begrüßt ihn die Hausfrau sehr freundlich, mit einem versteckten Schmun­zeln. Nur der Herr Konsul denkt entgeistert: ein Glück, daß dieser famose Paul Clausen nicht noch mehr Dienerschaft hat.

Er macht gute Miene zum bösen Spiel und schüttelt Sebastian, besten Seelenniveau sich zu heben beginnt, die Hand.

Warum schauen Sie mich so an, Herr Clausen?' fragt Frau Herma lächelnd.

Paul wendet sich zu dem Konsul und lagt sehr überzeugt:Sie sind zu beneiden, Herr Konsul! Tie gnädige Frau wird immer lün- ger!'

Der Konsul nickt lachend:Ich stimme Ihnen zu, Herr ClausenI Am Ende ist da auch der Lunapark schuld?'

Paul schmunzelt, Sebastian desgleichen, aber dezenter.

Der Konsul wundert sich, daß Paul Clau­sen Frau v. Boden kennt und erfährt zu seinem Erstaunen, daß Paul dort eine mö­blierte Wohnung innehat.

Dann beginnt die Vorstellung, die der Herr Konsul selber übernimmt. Eine Menge Namen rollen an Pauls Ohr vorbei, glän­zende Namen von Kunst. Handel und In­dustrie. auch Politik.

Alle Augen ruhen neugierig und nicht un­freundlich auf dem jungen Manne, der mit seinem Sekretär so sicher einherschreitet, als habe er über die halbe Welt zu kommandie­ren.

Paul Clausen?

Wer ist Paul Clausen? Alle zerbrechen sich den Kopf, keiner denkt, daß sich der einiache Karikaturist hinter diesem Namen, der so seriös klingt, verbirgt.

Paul kennt die. Gäste nicht, mit Ausnahme^ der Operettensängerin Sonja Heyck. einer schlanken, kessen Blondine: aber er hat eine Art, die Gäste zu begrüßen, daß jeder glaubt/ Paul kenne ihn und noch bester die anderen/

Ueberaus liebenswürdig kommt man Paul Clausen entgegen.

Die Vorstellung ist beendet. Paul wendet sich Frau Lore zu und sagt:Und die Toch­ter des Hauses? Wo ist das gnädige Fräu­lein?'

Frau Lore steht ihn aufmerksam an. H

Hat das Herz etwas Feuer gefangen?' "

New!' entgegnet Paut ungeheuer nüch­tern.Aber . . . dann bin ich mit der Be­grüßung fertig und hätte nichts dagegen, wenn die Tafel begänne, denn ich habe heute auf mein Abendbrot verzichtet! Was glauben Sie, gnädige Frau, was mir mein FamuluS heute vorsetzen wollte? Wiener Würstchen und Kartoffelsalat! Kulturlos! Ich stehe im Frack da und soll Wiener Würstchen und Kartoffelsalat estenl'

Sebastian macht ein sehr verlegenes Ge­sicht und freut sich, daß ihn Frau Lore ver­teidigt.

Tie Aufmerksamkeit im Saale wendet sich setzt der Tochter des Hauses zu. die. von Herrn v. Wilms begleitet, eintritt. Taufrisch, ohne kosmetische Knnststückchen, wirkt sie wundervoll tn ihrer Ursprünglichkeit, daß Herr v. Wilms ganz verzückte Augen macht.

Aber Susanne scheint sehr zerfahren zu sein, sie schaut dauernd nach allen Seilen« als wenn sie jemand suche.

(Fortsetzung folgt.)) -