vkjU gipreis: Durch Träger monatlich t.so RW. einschließ­lich 20 Psg. Trägerlohn. Bei Postbezug 1.86 RM. einschließllch S4 Psg. Postgebühren. Anzeigenpreis. Die kleinspaltige mm-Zeile 7 Psg., Reklamezelle tS Psg. Bei Wiederholung Nachlaß. Erfüllungsort für beide Teile Calw. JUr richtige Wiedergabe non durch gernspruch ausgenommen- Anzeigen leine Gewähr.

Amtliches Organ der N. 5 . v. A. p.

Calwerlaablatt

Verlag: Schwarzwald-Wacht G. m. b. H kalw. Rotationsdruck: A. velschläger'sch« Luchdruckerei, Ealw. Hauptschriftleiter: Fried­rich HanS Scheele. Anzeigenleitrr: Ludwig Vogler. Sämtliche zu Talw. D.R. N. 38: 3860. VrschLftSstrlle: MteS Postamt. Fern­sprecher 251; Schluß der Anzetgenannayme: 7L0 Uhr vormittags. Als Anzeigentarif gilt zur Zeit Preisliste 2.

Nationalsozialistische Tageszeitung

Alleiniges Amtsblatt für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Calw

Nr. 108

Calw. Montag. 11. MSrz 1SS5

2. Jahrgang

Brrulsalisvuvungsgeles

kemmt!

Eine Ankündigung des Reichsarbeitsministers klc. Berlin, 11. März.

In der sozialpolitischen Zeitschrift der HI. nimmt Reichsarbeitsminister Seldte in einem längeren Aufsatz zum Neichsberufs- wettkampf Stellung. Besondere Bedeutung gewinnen die Ausführungen des Reichs- arbcitsministers durch die Ankündigung des Reichsberufsausbildungs­gesetzes. Dieses Wird als Krönung aller bisher vom "Staat getroffenen Maßnahmen bezeichnet u»d stellt offensichtlich diehöchste Anerkennung des freiwilligen, selbstlosen Einsatzes der berufs­tätigen Jugend dar. Mit diesem Ver­sprechen gewinnt die deutsche Jungarbeiter- schast, die in den nächsten Tagen zum Wett­kampf antritt. die Gewißheit, daß sie be­reits im kommenden Jahr den Schutz der neuen Rahmenbestim­mungen über dieBerufSausbild- dung genießen wird und auf dieser neuen Basis ihr» Berufsschularbeit wesentlich ausbauen und erweitern kann.

lsaimuseno von Naiour von «summ

Rundfahrt des Reichsjugendführers im Saargebiet

bk. Saarbrücken, 11. März.

Am Samstag hat gieichssugendsührer Baldur von Schirach eine Rundfahrt durch das Saarland angetreten. Ueberall. wo er eintraf, wurde er von der Jugend und von den Erwachsenen stürmisch begrüßt. In Völklingen waren zur Begrüßung mehr als 5000. in Saarlouis ebenfalls über 5000 Angehörige der HI.-Gliederungen an­getreten. In Saarbrücken sprach am Abend der Neichsjugendsührer vor mehr als 6000 deutschen Jungen und Mädchen, wobei er di? Angriffe gewisser Kreise, die HI. sei gott- und religionslos, schars zurückwies und den sozialistischen Grundcharakter der HI. betonte.

Ler Relchssugendsichrer hat tm Anlchlutz an die Errichtung des Gaues Saar- Volk der NSDAP, die Schaffung eines eigenen Gebietes der HI. <bzw. Obergaues des Vd M.) Saar »Volk ' verfügt.

Lc,-eiungöappell des KysfhäuserbundeS in Saarbrücken. Am Sonntag stand das Saar­land, insbesondere Saarbrücken, im Zeichen des B.freiungsappells der Frontsoldaten des großen Weltkrieges, der vom Reichskrieger­bund Kysshäuser veranstaltet wurde. Vierzig Sonderztige brachten mehr als 40 000 Teil­nehmer an dem Vefreiungsappell aus dem Reich nach Saarbrücken. Dazu kamen aus Saarbrücken und Umgebung noch 10 000 ehe­malige Soldaten.

lAlbmlM am 17. Mrz!

Aus Anordnung der Reichsregierung flag­gen amHeldengedenktag 17. März die Gebäude des Reichs, der Länder, der Gemeinden, der Körperschaften öffentlichen Rechts und der öffentlichen Schulen aus ball-mast.

Ms in

Reichsaußenminister Freiherr von Neurach hat dem britischen Botschafter mitgeteilt, daß der Führer und Reichskanzler sich aus vier- «ehn Tage zur Erholung nach Bayern be­gibt Man Hofs« jedoch, daß der Besuch Si­mons in Berlin noch vor Ende des Monats lattfinden kann

Im Februar ist die Zahl der Arbeitslosen lm Deutschen Reich um 200 »00 auf 2 765 000 »irückaeaanaen.

Am Sonntag haben mehr als 8000 deutsche Arbeiter ans drei Schiffen der RSG.Kraft iurch Freude" eine dreiwöchige Erholungs­ort nach Madeira angetreten.

Der Neichsarbeitsminister hat den baldigen Frlatz eines Berufsausbildungsqesctzes ange­kündigt.

Am Samstag hat in Anwesenheit des Füh- rerS und zahlreicher Reichsminister die B"iset- mng des Gauleiters und Staats-'-nisters HanS kchrm» in Bayreuth kattaeiundrn.

Sir John Simon Ende März in Berlin?

Der britische Botschafter bei von Neurath Unterredung Ribbentrop-Ward Priee

kk. Berlin, ll. März.

Samstag vormittag hat der Reichsaußen­minister Freiherr von Neurach den britische» Botschafter Sir Eric Phipps empfangen und ihm nach einerNeuter"-Meldung mit- geteilt, daß der Führer und Reichskanzlei 14 Tage zur Erholung von seiner Erkältung in Bayern verbringen werde. Man hofft jedoch, daß der Besuch SimonS in Berlin noch vor Ende des Monats stattfinden kann.

Den deutschen Standpunkt charakterisiert treffend eine Unterredung des Beauftragten der Neichsregierung für Abrüstungssragen o. Nibbentrop. mit dem bekannten Journa- listen Ward Price, die am Samstag in de» «Daily Mail" erschienen ist:

Auf die Frage Ward PriceS. ob dii Unpäßlichkeit des Führers ernster Natm oder «diplomatisch" sei. antwortete v. Nib- bentrop: Tie Antwort auf beid« Fragen ist negativ: Der Führet »rächte aus dem Saargebiet eine starke Hei­serkeit mit. Aerztliche Verordnungen veran- laßten ihn. alle Verabredungen abzusager und um eine Verschiebung des britischen Be­suches zu bitten.

Ward Price: Dann ist eS also nicht wahr daß die Verschiebung des britischen Minister- »esuches mit der Veröffentlichung des Weihbuchei ltwas zu tun hat?

Nibbentrop: Weißbücher scheinen dal Pech zu haben, daß sie. wann immer si> ruch erscheinen. Beunruhigung und all« möglichen Kombinationen Hervorrufen. Eine? aber muß ich Ihnen sagen:

Niemand in Deutschland ver­steht den Teil des Schriftstückes »er sich mit Deutschland beschäf­tigt, und erst recht versteht niemand der Termin der Veröffentlichung am Vorabenl eines britischen Besuches in Berlin.

Ward Price: Dann stimmt eS also, bah dal Weißbuch in Deutschland Entrüstung hervorgeruser iat?

Hier antwortete Herr v. Ribbentrof -ehr ernst.Entrüstung? Nein, vielmehr ein« bittere Enttäuschung." Denn was ist geschehen' Als Antwort auf den versöhnlichen Geist dei mglisch - französischen Kommuniques hm Deutschland am 15. Februar an England eim fteundliche Aufforderung zu einer freien Be- prechung des europäischen Problems ergehet 'assen. In seinem aufrichtigen Wunsch zu eine' Versöhnung mit Frankreich und, um zuprak rischen Ergebnissen zu gelangen im Interesse des Friedens, hat Deutschlan! Großbritannien als eine Garantiemacht dei Locarnopaktes gebeten, in zweiseitigen Bespre chungen in Berlin seine Hand zu einer fairer Lösung des Problems zu reichen. Es schien ei» neuer Geist, in dem diese Noten gewechselt un! in dem die Einladung von Großbritannien an zenommcn wurde, ein neuer Geist Vertrauens ooller Beratung und freier Vereinbarung zwi cken souveränen Staaten. Nurei^solche' neuer Kurs versprach praktisch- Ergebnisse. Und ich bin der Meinung »atz England gefühlt haben muß, wie herzlick sie Begrüßung dieses neuen Kurses in Deutsch iand war. Das englische Weitzbuck hat nun ungefähr dieselbe abküh lende Wirkung aus diese hoff nnnaStroke Stimmnn an « - liikt wie die äuge nvttckltche stvirisey« Kälte auf unseren Vorfrühling. Daß diese im übrigen auch nicht besonders ge­sundheitsfördernd ist, brauche ich nicht zu er- wähnen.

Ward Price' Gegen welche Teile des Weih, mches erhebt die deutsche öffentliche Meinung Linsprucht

Nibbentrop: Es steht unS nicht an, irgendwelche Meinung über die Bedürfnisse der britischen Verteidigung zu äußern. Vielleicht oersteht Deutschland bester als irgendein ande- res Land, daß England für seine Sicherhen sorgen und in dieser Welt der Rüstungen starl sein muß. ES wird auch niemand in Deutsch­land England für die allgemeinen Nüstungen irgendwie verantwortlich machen. Allein um so weniger verstehen wir zwei Punkte deS Weiß­buches, die weder sachlich begründet, noch polt- üich notwendig waren:

Daß das Weißbuch versucht, Deutschland kn den Augen des britischen Volkes für Englands Aufrüstung verantwortlich zn machen. Daß Deutschland selbst vollständig abgerüstet hatte, ist eine Tatsache, die von der Interalliierten, also auch von England beschickten Kontrollkom- Mission ausdrücklich festgestellt wurde.

Das heißt also, Deutschland hat seine im Frie- »ensvertrag übernommene Abrüstungsver- oflichtung auchnachdemUrteilEng. lands erfüllt.

Das Ausmaß dieser Abrüstung war un­zeheuerlich. Deutschland hat fast feine gesamte Flotte zerstört oder aus- zeliefert, 56 000 Geschützewurdenver- nichtet» und zwar vor den Augen der Interalliierten Kontrollkommission verschrot­tet. SMillionenGewehre desgleichen.

L75 000 Maschinengewehre zer» schlagen und eingeschmolzen, 39 Mil­lionen Granaten gesprengt oder entladen und ebenfalls verschrottet. Sämt­liche Flugzeuge wurden Vernich, i e t. Die Rüstungsbetriebe zer­stört. Flugplätze aufgewühlt, die Hallen niedergerissen usw. Bis zur Zer­störung der Eisenbahnrampen zing die deutsche Erfüllung der Abrüstungs- Verpflichtung. Und nun hat Jahr für Jahr dieses abgerüstete Deutschland auf die Ein­lösung der Abrüstungsverpflichtung der an­deren Staaten gewartet. Als aber an Stell« der vertraglich versprochenen Abrüstung der anderen nicht nur kein« Abrüstung kam. sonder» nicht einmal der Still-

lSchluß aus Seite 2.)

Erfreulicher Auftakt der Arbeitsfchlacht 1935

Die Arbeitslosenzahl schon im Februar um 209 060 zurückgegangen

klr. Berlin, II. März.

Wie die Reichsanstalt für Arbeitsvermitt­lung und Arbeitslosenversicherung mitteilt ist die Zahl der bei den Arbeitsämtern ein. getragenen Arbeitslosen imFebruaruai 209 000 aus 2 765 000 zurückge. gangen. Es ist dieser Rückgang der Ar­beitslosigkeit um so erfreulicher, als im all­gemeinen der Höhepunkt der winterlichen Arbeitslosigkeit erst Ende Februar erreicht wird.

Der Rückgang der Arbeitslosigkeit umfaßt alle Landesarbeitsbezirke und betrifft insbe. sondere die Außenarbeiten lBaugewerbi 61 000. Steinindustrie 12 800. Verkehr 10 000 ungelernte Arbeiter 63 000s. Es ist dies aui bas milde Wetter in der zwe'ten Februar­hälfte zurückzusühren; wenn der gegenwärtige Kälteeinbruch nicht allzulang anhält, so «si mit einem baldigen Aufholen des Winter- lichen Rückschlags zu rechnen.

Im einzelnen ist die Zahl der Unterstüt- zungSempsänger um II9 000 zurückgeganger ftlnlerstützte in der Arbeitslosenversicherung um 88 000 aus 720 000. m der öffentlichen Fürsorge um 38 000 aus 645 000); hingegen weist die Krisensürsorge eine geringe Zu-

nakime von 7000 auf 821 000 Unterstützte die der Notftandsarbetter um 5l 000 auj 291 000 aus. Der Rückgang der Nichtunter- stützten beträgt 90 000: es sind also schon innerhalb der dem llnterstütznngsbezug vor­geschalteten Arbeitszeit wieder zahlreich« Arbeitslose in Arbeit gekommen. Sehr starl ist auch die Unterbringung nicht unterstützte! Jugendlicher in der Landwirtschaft.

Die Zahlen für das Saarland sind in dies« Aufstellung nicht eingesckilofsen. Im Saav land dürste nach Abschluß der Ermittlnnge» eine Arbeitslosenziffer von über 51000 zr erwarten sein.

Grm RMStagimg brr MF.

Vom 26. bis 3V. März in Leipzig

kk. Berlin, 11. MSrz.

Vom 28. bis 30. März findet in Leipzig diegroßeReichstagungderDeut- schen Arbeitsfront mit über 4000 Teilnehmern statt, bei der NeieOsminister und N-iebsleiter sprechen werden. Die Amtsleiter der DAF. geben in 14 Referaten einen Lei» ttunasbericht.

Hans Schemms Beisetzung in Bayreuth

Der Führer am Sarge des alten Kämpfers Trauer über Deutschland

gti. «ayreuly, u. Marz.

Ueber ganz Deutschland wehen die Flaggen ms Halbmast. Düster lodern die Flammen au! len Opferschalen ander Bahre Hanl Schemms, eines der treuesten Kämpfer an ler Seite Adolf Hitlers, im Hause der deutschen krziehung zu Bayreuth. Und während die Eon- lerzüge» Abordnungen und Absperrungsmann, chaften der SS., SA., PO. und des Arbeits- neustes, die Mitglieder der bayerischen StaatS- cegierung mit Reichsstatthalter Ritter v. E pp lie Nürnberger Trauergästc, mit Gauleiter Ju- ins Streicher und um 10.30 Uhr den Führer und Reichskanzler mit den s-.eichsministern Dr. Goebbels, Dr. Friä and Darrt, Korpsführer Hühnlein unl lie Vertreter des ReichsluftsahrtministerS uni »reußischen Ministerpräsidenten nach Äayreutt »ringen, ziehen Tausende zum letztenmal an ler Bahre deS Toten vorbei. Pechpfannen lammen auf ans dem ganzen Wege vom Haus« ler deutschen Erziehung bis zum Friedhof Stumm grüßt die Menge mit erhobenem Arm ien Führer.

Um ll Uhr erklingt der Tranermarsch au! rer 7. Symphonie von Beethoven. Lantspre- cher übertragen die Klänge auf den weiten Platz vor dem Hause der deutschen Erziehung rer nunmehr den Namen des Toten tragt, mir n alle Straßen Bayreuths. Der Führer ler mit Rücksicht auf seine Erkältung nur an ler Trauerfeier in der Ehrenhalle teilnehmen !ann, grüßt zum letztenmal seinen Mitkämpfer HanS Schimm mit erhobenem Arm und hegt

ünen riesengroßen Lordeerkranz mit der In- chrift:Meinem alten treuen Gauleiter, dem Kampfgenossen um die Macht, dem Erziehei nnes neuen Volkes, Hans Schemm in tiefer Bewegunug und Dankbarkeit. Adolf Hitler" rm Sarge nieder. Dann drückt er der Witw« and der Mutter des Toten die Hand.

Nach einem Epilog spricht der Stellvertretei »eS Führers, Rudolf Heß:Für den Führer spreche ich zu Dir! Dein Führer und seine Be­wegung, die der Inhalt Deines Lebens waren, nehmen Abschied von Dir . . . Wie all Dein Sinnen und Trachten im Leben nur eines kannte, den Führer, dre Bewegung, Deutsch, «and, so war auch im Sterben Deine letzte Sorge, Dein letztes Wort der Führer, die Be­wegung, Deutschland! . . . Wie die Bewegung, »ie Du mit aufgebaut hast, unvergänglich .st in der Geschichte, so bist auch Du unvergäng- lich in der Bewegunug. Du Schemm, lebst!" Stumm legen nun der Stellvertreter des Füh­rers, die Reichsminister und die Uebrigen Kränze an den Sarg. Ein Sprechchor der HI. and Trauermusik beenden die Trauerfeier. Noch einmal grüßt der Führer den Toten.

Dann läuten die Glocken Bayreuths. Durch ein Spalier aller Gliederungen der Bewegung geht der Trauerzug zum Friedhof, wo Hans Schemm neben Siegfried Wagner und in näch­ster Nähe von Franz Liszt und Chamberlaiv seine letzte Ruhestätte finden wird. Der Geist­liche spricht dann sinkt der Sarg unter den Klängen des Bayerischen PrasentiermarschcS in das Grad.