Streiflichter aus Oesterreich

Die Kürzung der Sozialrenten Schuschniggs diplomatische Geschäftigkeit

Wie bereits berichtet, sind in Oesterreich durch ein Gesetz der Bundesregierung die Sozialrenten vis zu 20 v. H. gekürzt wor­den. Man glaubt damit den Ausweg auS »mein Konflikt gefunden zu haben, der die dsterreichische Leffentlichkeit ganz wesentlich in den letzten Wochen beschästigt hat. Tie Regierung halte mit Rücksicht aus die schwierige finanzielle Lage der österreichischen Sozialversicherungsanstalten die An- zestelltenversicherung steht vor der Tatsache, im April keine Ren­ten mehr auszahlen zu können ein Resormgesetz entworfen, das aus starken Widerspruch nicht nur wegen seines Inhal- tes stieß, so». , in auch deswegen, weil es in nichtöffentlichen Sitzungen der Kammern be­raten werden sollte. Selbst der christlich- soziale Staatsrat Kunschak ist für du Oeffentlichkeit der Verhandlungen eingetre­ten allerdings ohne Erfolg.

Den Widerstand gewisser Unternehmer- kreise gegen die Sozialgesetzgebung an sich konnte die Regierung nicht brechen. Während Bundeskanzler Dr. Schuschnigg und Vizekanzler Starhemberg in der Pro­vinz herumreisten, um sich mit dem immer stärker werdenden Verlangen der Bevölke­rung nach einer Volksabstimmung ausein­anderzusetzen. gelang es den Unternehmer, kreisen, aus Kosten der Sozialrentner einen Erfolg zu erringen. Bis zu 20 v. H. werden die Alters- und JnvaliditätSrenten gekürzt, den Aermsten der Armen werden Von den wenigen Groschen, die sie bisher erhielten, noch wesentliche Beträge weggenommen.

Der Gesetzesbeschluß steht im geraden Ge­gensatz zu den Reden des Bundeskanzlers und des Vizekanzlers, die in den letzten Ta- ;en in Graz und Linz gehalten wurden, sie tehen auch im geraden Gegensatz zu den liundfunkreden aus Wien, in denen man mmer so gerne das Deutsche Reich zum Ver­gleich heranzieht, um zu ..beweisen', um wie­viel bester in Wien regiert wird.

Denn gerade, als durch diesen Gesetzes- beschlutz von der Wiener Regierung die Pleite der Sozialversicherung gewissermaßen amtlich bestätigt wurde, war auch der Jahresbericht

ves RelchSverltcherungsamteS erschienen, der zeigte, wie sehr sich die Lage der deutschen Sozialversicherung durch den Wirtschaftsauf, schwung seit der Machtübernahme gebessert hat Die 1932 am stärksten gefährdete Invaliden- Versicherung hatte 1934 einen Ueberschuh von rund 170 Millionen Mark eine Folge der dauernden Neueinstellung von Arbeitskräften seit 1933. In der Angestelltenversicherung, die in Oesterreich vor der Zahlungseinstellung steht, ist im Reiche ein gleich hoher Uebcrschus zu verzeichnen. Einzig die knappschaftliche Pen- sionsvcrsicherung bedarf noch Reichszuschüsst von 95 Millionen. Die Sorgen des Wiener Rundfunks um die wirtschaftliche Lage irr Reich sind also reichlich fehl am Platze.

Es ist aber auch möglich, daß im AugenblicI der österreichischen Regierung außenpolitische Sorgen vor die Sorge um das Wohl der regier, ten Bevölkerung gehen. Denn Herr Dr Schuschnigg ist bereits nach Paris gereist

inwieweit mit dem Segen Roms, entzieh! sich unserer Kenntnis und hat sich auch in London angemeldet. Dort allerdings zur Ueberraschuna der Briten.

Denn orr stellt». Ministerpräsident Bald- so i n hat im Unterhaus öffentlich und amtlich erklärt, daß der Besuch Schuschniggs weder amtlichen Charakter tragen, noch aus Ein- ladung Großbritanniens erfolgen werde. Diese Erklärung erfolgte, nachdem der österreichisch« Gesandte Franken sie in die britische Re­gierung bereits hatte wissen lassen, daß Dr. Schuschnigg das Bedürfnis habe, für die Konvertierung des britischen Abschnittes der österreichischen Völkerbundsanleihe zu danken

eine Formalität, der bereits der öfter- reichische Finanzminister Dr. Buresch genügt hatte.

Aber die österreichische Regierungspresse wird immerhin erzählen können, wie freund- lich dieser oder jene Große der Weltpolitik dem Bundeskanzler die Hand gedrückt hat. Das soll die Rentenempfänger über die Kürzungen trösten und das Ganze wird dann in Lenaus- sätzen, die ein mehr oder wenigeröstlich" be- einflußtes Deutsch aufweisen, alsder neue große Erfolg" der vaterländischen Regierung gepriesen werden.

VMN-lM ArhrliMNanuns

klc. Berlin, 3l. Februar.

Auch im Norden des Reiches, in Ham« bürg, in der Nordmark und in M eck > len bürg wird, wie überall, vorbildliche Aufbauarbeit geleistet, seitdem der National­sozialismus an der Herrschaft ist. Einige Beispiele:

In der Stadt Neumünster wurde zur Behebung der Wohnungsnot und für die Arbeitsbeschaffung ein Wohnbauplan mit einem Kostenaufwand von vorläufig 800 000 RM. ausgearbeitet. In Elmshorn wer­den 1935 für Kinderreiche und Erwerbslose 56 Kleinsiedlungshäuser, weitere 100 Klein­wohnungen als .Saarlandsiedlung'. Dop­pelhäuser mit 40 Wohnungen und private Fiedliingtzbauken errichtet. Bei Buxtehude werden Entwässerungs- und Kanalarbeiten mit einem Aufwand von 25 000 Tagewerken ausgcsührt. Bei Stade sind Uferbekesti- gunosarbeiten mit einem Aufwand von lOOOOO RM. beabsichtigt.

In Rostock wurde der Grundstein für den modernsten Silospeicher gelegt. In Wismar ist ebenfalls ein Iilospeicherbau vorgesehen. In dem Städtchen Malchin wurden im letzten Jahre rund 500 000 RM. für Bauten »mgeseht. In Kürze wird dort eine moderne Iugendherberae errichtet wer­den. In der schleswigschen Gemeinde Ber­ge n h » i e n haben nach genauer Einteilung und Schätzung ihres Besitzes die Bauern und Handwerker mit Landwirtschaft im Ne- benbetrieb sich bereit erklärt alle Erwerbs­losen zusätzlich zu beschäftigen so daß die Gemeinde arbeitslolenfrei geworden ist.

Die Stadt Lüdenscheid hat nickt nur einen abaangfreien Haushalt ausstellen son­dern anrnber hinaus auch die Steuern senken können, und zwar die Ge- werbesteuer vom Ertrag von 500 aus 400 o. H. die Gewerbesteuer von der Lohn­summe von >500 auf 1200 v. H. Beruss- schnlbeiträae und Gasmessermiete fallen vom 1. Avril 1935 ganz fort. Die Wirtschaft wird damit um 168 000 Mark jährlich entlastet.

In Lockstedt bei Hamburg mußte uitter dem überwundenen Shstem ein begon­nenes Siedsunaswerk wieder eingestellt wer­den. Die Nationalsozialisten haben die Ar­beit wieder begonnen und werden in Kürze 29 Familien die langersehnten Eigenheime üb"r"-ben kennen.

Ans dem Rheinland kommt die Mel­dung daß der Betrieb der stillgeleaten Glashütte Siebenstern im Kreise Warburg die sckon seit 1597 besteht, nach völliger Modernisierung des Werke? wieder ausgenommen werden konnte. Zahlreiche Glasdütt-'na'-beiter kommen damit wieder zu Arbeit und Brot.

Neueste Nachrichten

Neichstagung der NS -Volkswohlfahrt in Kassel. Kassel steht gegenwärtig im Zeichen der ersten Neichstagung der NSV., zu der sämtliche Gauamtsleiter mit ihren Gau abteilungsleitern erschienen sind. Auf ihr wurde bekanntgegcben, daß Pg. Meyerhofer vom Neichsschulungsamt der NSDAP, in Zukunft der NSV. zur Verfügung stehen und die Schulungsarbeit der NSV.-Amtswalter leiten und überwachen wird. Das ist ein wei­terer Schritt vorwärts auf dem Wege der NSV., dessen Ziel die Eingliederung in den Apparat der NSDAP, ist.

Wildspeude der württ. Jägerschaft. Das Er­gebnis der Winterhilfsspende aus der württ. Jäg7rschaft steht jetzt endgültig fest. Von

Württemberg wurden abgeliefert: 40 Stück Rotwild, 833 Rehe, 4883 Hasen. 1 Fuchs, 5 Wildenten, sowie 5812 RM.

Verwarnung der sozialdemokratischenDan- ziger Bolksstimme". Der Danziger Polizei­präsident hat die sozialdemokraitsche Dan­ziger Volksstimme schriftlich verwarnt, weil sie in einem Aussatz die Behauptung ausge­stellt hatte, daß die bevorstehende Danziger Bolkstagswahl von der NSDAP, als eine Probeabstimmung für die Frage einer Rück­gliederung Danzigs zum Reich gemeint sei.

Neue Mütze bei der Reichsbahn. Die Reichs­bahn macht jetzt Versuche mit einer neuarti­gen blauen Mütze mit Ohrenklappen wie bei einer richtigen Schimütze. Falls sich die neue Mütze bewährt, soll sie für Lokomotivführer, -Heizer und alle Veamtenklasien, die im Außendienst tätig sind, eingeftthrt werden.

Die Arbeitslosigkeit in Frankreich hat die französische Regierung zu einer Erschwerung der Einreise ausländischer Arbeitskräfte ver­anlaßt. Bevor ein Arbeitnehmer zum Zwecke der Arbeitsaufnahme in Frankreich das Ein­reisevisum des zuständigen französischen Kon­sulats in Deutschland beantragen kann, muß

er künftig eine Arbeitserlaubnis beim fran­zösischen Arbeitsministerium beantragt und erhalten haben.

Die Rüstungen Sowjetrußlands. Das Journal de Geneve" schreibt in einem Leit­aufsatz, die russischen Rüstungen seien heute schon denen Westeuropas überlegen. Trotzdem spiele sich Sowjetrutzland in Genf als Hüte­rin des Friedens auf. Litwinow komme es vor allem darauf an, eine Verständigung zwi­schen Berlin und Paris zu verhindern.

Freie Mrt va» allen Seilen

Neues schweres Unglück durch Sowjetbeamt« Moskau. 20. Februar.

In der Nähe von Tiflis stieß ein Per­sonenzug mit einem Güterzug zusammen. Drei Personen wurden dabei getötet und neun schwer verletzt.

Die Feststellungen ergaben, daß daS Un­glück durch die Nachlässigkeit eines Stationsvorstehers verschuldet worden ist, der nach beiden Seiten das Frei­fahrt k i a n a I aeaeben batte.

AIMM

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8 000 freie Arbeitsplätze aus dem Lande

Das agrarpolitische Nekerat des Soziale« Annes der Neichsjugendführung übergibt folgenden Ausrui:

Deutsche Jugend, stelle deine Arbeitskraft der Erzeugunqsschlacht zur Verfügung!' Hilf mit am Aufbau eines neuen, unabbänaiqea Deutschland. Meldet euch zum Deutschen Landdienst der Hiller-Juaend! Alle Jugend­lichen zwischen l6 und 25 Jahren können dem Deutschen Landdienst der Hittcr-Jnaend beitreten und finden dadurch wieder Arbeit und Brot.

Tie Gruppen des Landdienstes bestnden sich in allen Landesteilen von Nord- Sst- und Mitleldeiikschland. Kamerad^chastsae st und Arbeitswille sind ihre Grundlaaeri. Die Entlöhnuna erlvlat nach den Tarifver­trägen. Sie rst daher volltariflich und richtet sich nach Leistiina und Altersaren>e. Die Unterkunft in den Heimen ist Zauber und geiund die Berpsteauna nabrbast und reichlich. A » ' st i e a s m ö a 1 i ck k e ' t e n sind euch geboten wie Betdrderuna zum Un­terführer oder Führer Besuch von Sch», lunaslaaern. Freistellen a»l landwirttebatt- lichen Schulen und Baiiernlebiilen stehen allen zur Beifügung. Damit wird redern der Weg zur Siedlung freiaemachr. Inaend- liche die ihre Krass der Ern>uain'a«x4'>ncbt der Ernährung des deuten Baffe« ,r Verfügung stellen, melden sieh wwrt heim Deutschen Landdienst der HI. lArtamanen-Beweguna e. B > Reick-Siuaen'». sührung und Soziales Nmt B 'Nr, -ig Kronvrinzeniiser >0. Die Einstellungen bs> mnnen. meldet euch sofort!

LMM " rann mgsn sHwmn Sturmes Mt auslauten

London. 21. Februar.

Ein Südweft sturm. der am Mittwock über Südengiand hinwegsegte, verhindert« die Ausreise des Cunard-White-Star-Tamp. fersM a j e st j c". des größten in Dienst befindlichen Handelsschiffes der Welt, da« mittags von Southampton nach Amerika ir See gehen sollte. Acht Schleppdampfer stan­den bereit, das große Fahrzeug in die tief« Wasserrinne zu schleppen, die zum Hasen, ausgang führt. Aber infolge des heftigen Seitenw > ndes von 1 0 0 KiIomete ,

Stundengeschwindigkeit wurde be. schlossen, die Abfahrt bis Mitternacht anfen- schreben. Da der Sturm jedoch zu diel e Zeit noch nicht nachgelassen batte, wurde di« Ausreise erneut bis Donnerstag mittag verschoben.

Militärballons nosgelandet

Zwei französische Militärbal- lons, die am Mittwoch in Roche fort aufgestiegen waren, wurden voin Sturm mit einer Geschwindigkeit von NO Stnndenkil '- metern abgetrieben. Schließlich konnten sie bei Lille n o t l a n d e n. Hierbei stieß ein Ballon gegen eine Hochspannungsleitung und geriet inBrand. Seine drei Insassen konnten sich mit F a l l s ch i r m e n retten. Der andere Ballon landete wohlbehalten. Jedoch trugen seine beiden Insasien bei dem starken Ausprall aus dem Boden Verstau- chungen davon.

Bauer«, Arbeiter» Beam-e, Lehrer, ^austeu-e» Nationalsozialisten! Lest die Zeitung der na­tionalsozialistischen Jugend Schwabens: Die Neichssturmsahne!

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Er war mager geworden und nervös. Wenn Inge ihm gut zureden wollte, er solle sich schonen, wenigstens Sonntags den ganzer. Tag aiisspannen. wurde er grob.

Er harte seine Inge noch ebenso lieb, aber er verstand sie nicht mehr. Er begriff es nicht, daß Inge sich nichi für seine Arbeit begeistern konnte.

Diese Woche noch mußte die Rakete, es war die einunddreißigste. die Neller schon baute, fertig werden. Es mußte Tag und Nacht ge­arbeitet werden.

Warum quälte ihn Inge so? Warum hielt sie ihn nicht hoch, wo sie sehen mußte, daß er sich selbst kaum noch halten konnte?

Inge verstand ihn nicht, warum er ein so scharfes Arbeitstempo einschlug. Sie litt bitter darunter, daß sie sich so fremd gewor­den waren. Einmal hatte sie ihn überraschen wollen und war nach Seegeseld hrnausge- fahren. Er hatte sich im ersten Augenblick ge­freut und sie gebeten, etwas zu warten und unterdessen spazierenzugehen, er hätte noch ein wenig zu tun. Stundenlang hatte sie im Liegestuhl in der Sonne gelegen, war eine Strecke spazierengegangen. Als sie zurückkam, arbeitete er noch immer er hatte sie bei der Arbeit ganz vergessen.

Seitdem besuchte sie ihn nicht mehr, son­dern wartete still, bis er kam.

Sie liebten sich beide noch, aber der Ehr­geiz Winters hatte ein Wand zwischen sie aufgerichtet.

»

Unerwartet erhielt Inge ein Telegramm:

Komme morgen mittag nach Seegefeld.'

Am anderen Mittag holte sie Winter von der Bahn ab. Er war froher Laune und schob Inge lachend in den kleinen Wagen, um sie nach der Station zu fahren.

Was ist dir. Fritz?'

Unsere Rakete fliegt heute noch. Inge.'

Darum hast du mich gerufen?'

Heiß stieg es in ihr hoch. Er hatte sie bei seiner Arbeit doch nicht vergessen.

Freust du dich nicht?'

Doch. Fritz, ich freue mich so sehr.'

Sie nahm seine freie Hand. Es war ihr. als hätte sie ihm die letzten Wochen doch un­recht getan.

Als sie durch das Gittertor einfuhren, kam ihnen Neller entgegen. Inge und Neller kann­ten sich schon und begrüßten sich herzlich.

Wollen Sie mitsliegen?'

Alle drei lachten.

Sre gingen auf das freie Feld, wo die ganze Anlage aufgerichtet war. Nellers Monteur, der schon die erste Rakete mitge­baut hatte, traf die letzten Anordnungen.

Inge sah erstaunt das kleine Ungeheuer, das auf zwei leichten Stahlkuven aus dem Nasen ruhte. Es hatte die Form eines plum­pen Fisches und glänzte in der hochstehenden Sonne. Etwa l5 Meter davon entfernt war ein kleiner Antennenmast errichtet, unter dem ein Tisch mit einigen Apparaten stand. Win­ter versuchte Inge allez zu erklären.

Sieh, Inge, das ist unser Kurzwellensen- der. Wenn ich hier die Drehscheiben und andräder verstelle, werden in der Rakete chalter betätigt, die das Ding stegern,'

Sie gingen hinüber zu der Räkele. T>e Hülle war ganz glatt, nur seitlich vorn und am Ende waren fünf Zentimeter große Oeff- nungen zu sehen, seitlich saß ein Hebelschal­ter, und unter dem Bauch ragte eine einen Meter lange Kupserlitze heraus.

Sie gingen wieder zurück, und Neller bat Inge, auf einem Stuhl Platz zu nehmen. Er setzte sich neben sie und gab ihr ein Fern­rohr.

Wir können anfangen!'

Er wandte sich zu Winter, der vor dem Sendetisch saß.

..EinschaltenI' rief Winter dem Monteur zu, der darauf den Schalter für die Glimm- !ündung herumlegte und dann langsam zu chm kam.

Winter setzte sich an seinem Tisch zurecht und überflog noch einmal alle Schaltgriffe.

Die vordere und die Hintere Steuerdüse langsam öffnen!' kommandierte jetzt der Grers.

Winter schaltete den Sender ein und drehte vorsichtig an den Scheiben.

Ein feines Zischen war zu hören, und plötzlich quoll unter dem Raketenkörper dicker weißer Rauch hervor. Inge saß aufgeregt, vornübergebeugt auf ihrem Stuhl und starrte auf die Rakete, die jetzt fast ganz von weißem Rauch eingehüllt war.

Langsam zugeben!'

Nellers Stimme klang scharf und besetz- lend.

Da ...!' schrie Inge.

Man sah, wie sich die Rakete langsam em­porhob. Das vordere Teil stand etwas tiefer als das Hintere.

Die vorderen etwas mehr aufdrehen!'

Der Metallkörper schwankte etwas und stieg dann ruhig, fast senkrecht in die Höhe.

Der Greis saß wie starr aus seinem Stuhl,

tzix kurvst Peinr reichten kaum zur Erde. Das

Glas Harle ei Ichaij aul die Ra.c»> die in ungefähr 15 Meter Höhe schweble.

Alle drei Düsen langsam abdrosseln!'

Der Körper schien fest in der Lust zu sie- Herr. vorn und hinten an seiner Unterseite dicke, weiße Wolken ausstoßend.

Hintere Steuerdüse abdrosseln, Stoßdüse einsetzen!'

Fast gleichzeitig neigte sich die Rakete hin- ten etwas, die Rauchschlange unter dein Bauch brach ab und sprang plötzlich auh dem Schwanzstück hervor. Tie Rakete bewegte sich, mit einem Winkel von 15 Gras nach oben geneigt, mit einer Geschwindigkeit von einem Meter in der Sekunde vorwärts.

Der Flugkörper war jetzt ungefähr 150 Meter entfernt.

Wenden!'

Inge sah durch ihr Fernglas, wie der Kör- per schwankte und dann einen weiten Halb­kreis beschrieb.

Wendedüse bis auf die andere abdros­seln und Stoßdüse ganz össnen!'

Abermals ein kleines Schwanken. Winter mußte sich erst in die Steuerung eiiiiühlen. dann ein verstärktes Brummen und heulend sauste die Rakete in 40 Meter Höhe über ihre Köpfe hinweg.

Winter hurte nicht mehr aus die Ruse Nellers. Er hatte letzt den Körper vor sich und ließ seine Drehscheiben abwechselnd spielen. Ticke Rauchfahnen hinter sich tastend, schoß die Rakete hin und her. beschrieb weite Bogen, kam zurück, fegte >n sün> Meter Höhe über den Grund, stieg steil aui und kam dann rn dauernder Schraubenlinie herunter.

In acht Meter Höhe drosselte Winter die Stoßdüse ganz ab. Der Körper stand wieder­um in der Luft, und langsam, wie er gestie­gen. sank er jetzt Meter für Meter um dann mit einem kleinen Ruck an? oem Rasen ei-- Lusetzen. (Fortsetzung solat.j