gtttung gegenüber der deutschen Antwort mehr Vertrauen und größere Vernunft zeige, als die Mehrheit der Pariser Zeitungen. Es wäre der britischen Regierung schwer gesal- len, dem deutschen Wunsch nach direkten Verhandlungen zwischen London und Paris zu entsprechen, wenn die französische Regie­rung entschieden dagegen gewesen wäre. Die französische Negierung sei anscheinend durch­aus bereit, die englisch-deutschen Bespre­chungen nach Absendung einer Antwort aus die deutsche Erwiderung als wünschenswert anzuerkennen. Der wesentliche Inhalt dieser Antwort würde vermutlich in einem Ersuchen um größere Klarheit hinsichtlich Deutsch­lands Haltung in den Punkten bestehen, die die deutsche Note im Dunklen lasse. Man brauche nicht anzunehmen, daß Deutschlands Ziel sei. zwischen Großbritannien und Frank­reich Zwietracht zu säen.

Russische Angriffe

gegen die englische Regierung

Nachdem die Prawda sich in außer­ordentlich gereiztem Ton zur deutschen Antwort geäußert hat. in der sie ein Zeugnis für den ..Größen­wahnsinn Deutschlands" erblickt, richtet die Jsvestija nunmehr ihre An­griffe gegen die englische Regierung. Die Tatsache, daß die englische Regierung bereit sei, Deutschland gleichzeitig Gleichberechti- gung und Aufrüstung zuzugestehen, bedeute. Deutschland zu bewassnen und ihm volle Handlungsfreiheit in Osteuropa einzuräu- men. England selbst wäre es. das die Eroberungsgelüste des deutschen Faschis­mus anstachele (I). Rußland. Frankreich und die Kleine Entente wären in gleicher Weise durcb die englische Politik betrossen.

Griechenland

im Kampf gegen den Kommunismus

1.8K. Athen, 18. Februar.

Wie die in Athen erscheinende ..Neue Athener Zeitung" mitteilt, sollte kürzlich in Athen eine große Volksdemonstra­tion gegen den Kommunismus unter Führung der nationalen Organisatio­nen stattfinden. Da die Kundgebung jedoch von der Polizei verboten wurde, reichte die sogenannte bürgerliche Gemeinschaft und die ihr angeschlossenen zahlreichen nationalen Verbände eine Denkschrift an die Negierung ein, in welcher folgende Forderungen er­hoben werden:

Die Staatsämter, einschließlich der Polizei, sollen sofort von den kommuni­stisch eingestellten oder mit den Kommunisten sympathisierenden Beamten bereinigt wer­den. Tie Nnterrichtsanstalten, von den beiden Universitäten bis zu den Volksschulen, sollen von kommunistischen Lehrkräf­ten gesäubert werden. Die Gesetzgebung über das Schulwesen soll nach nationalen Gesicktsvunkten umaearbeitet werden. Sämt­liche linksgerichteten Körperschaften sollen ausgelöst, und bei der nächsten Tagung der Volksvertretung soll durch entsprechende Ver­fassungsänderung der Kommunismus im Lande außer Recht aesetzt werden.

Zum Schluß wird zwecks besserer Beobach­tung der Tätigkeit der Kommunisten di« Schaffung eines besonderen und einheitlichen Sicherheitsdienstes für das ganze Land sowie eine zweckmäßige Organisierung der Wehr­macht vorgeschlagen. Auf Grund dieser Be­richte und Vorschläge Will nun die griechische Regierung, die der kommunistischen Gefahr ihre stärkste Aufmerksamkeit widm-t, in Kürz« »u durckarenenden Maßnahmen schreiten.

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Beide Männer sahen sich zum ersten Male voll ins Gesicht, und Winter war über der. Augenausdruck erstaunt. Alles Leben de? Grelles schien von den Augen auszugehen.

Sie waren klar und glänzend und von einer Beweglichkeit, die dem Greis etwas Jugendliches gab.

Ich halte es kür unsinnig. Ihnen stun­denlang Borträge über meine Arbeit zu hal­ten. wo ich noch nicht weiß ob Sie mit mei- nen finanziellen Bedingungen einverstanden sein werden ... Ich bin gewillt. Ihnen für daz erste Jahr 3 000 Mark zu geben. Selbst­verständlich kann ich keine bestimmte Arbeits­zeit enthalten. Sie müßten mir immer, zu jeder Heit, zur Verfügung stehen. Auch würde ich Ihnen raten falls Sie nicht ver­heiratet sind und möbliert wohnen, hier in Friedenau Wohnung zu nehmen."

Winter war aufgesprungen und schüttelte Neller begeistert die Hand.

Und wenn es nur 2 000 Mark wären Herr Neller ich hätte es doch angenom- men. Ich sehne mich nach einer Stellung, bei der m geistiger und körperlicher Hinsicht hohe Anforderungen gestellt werden. Ich glaube, dies ist so etwas."

Die Augen des Greise- bekamen einen noch wärmeren Glan».

E» sollte mich freuen, junger Freund. Sie jchiage» «Uso tl»k*

Bor italienischen Unternehmungen in Afrika

In Paris rechnet man mit der Einleitung einer Aktion größeren Stils

Paris, 18. Februar.

Der Beschluß des großen Faschistischen Ra­tes, einige Milizbataillone nach Ostafrika zu entsenden und nötigenfalls weitere Milizab­teilungen auszubieten, wird in Paris als di« Einleitung zu einer militäri­schen Aktion größeren Stils in Afrika aufgefaßt. die über den Rah- men einer reinen Verteidigung«. Maßnahme hinausgehen könne und auch als der Beweis sür die Entschlossenheit des Duce, die regulären Truppen im Hin­blick auf etwaige Verwickelungen in Mittel­europa im Mutterland zu belasten. So schreibt der ..Matin" u. a.: Italien wird die Hilfsquellen der Landesverteidigung des Mutterlandes in keiner Weise schwächen. Aber die nach dieser Richtung geplanten Maßnahmen scheinen gerade in einer weiter­gehenden Mobilisierung zu bestehen. Alles ln allem erscheinen die Beratungen des gro­ßen Faschistischen Rates als die Bestätigung eines wohlüberlegten Beschlusses Italiens. Der Nahmen der Verteidigungsmaßnahmen scheint bereits überschritten zu sein. Tie biS jetzt in Abrede gestellten Truppenverschicbun- gen werden nun amtlich zugegeben und die Mobilmachung wird verstärkt. Rom ist ent- schlosten. von Addis Abeba eine Wiedergut­machung zu verlangen und läßt sogar eine ausgedehntere spätere Aktion in Afrika für seine Sicherheit und seine koloniale Ausbrei­tung durchblicken.

..Ere Nouvelle" und andere radikalsoziali- stische Blätter bemühen sich, die Dinge so erscheinen zu lasten, als ob die Inanspruch­nahme Italiens durch die Vorgänge in Afrika eine erhöhte Wachsamkeit gegenüber einer angeblichen Gefahr von Zwischenfällen in Europa notwendig mache.

Die marxistische Presse läuft Sturm gegen Sen italienischen Imperialismus.

«onr argen eine falsche Auslegung des Schluhkommuniques des großen faschi­stischen Rakes

Die von einigen französischen Zeitungen dem Schlußkommunique des Großen faschisti­schen Rates gegebene Auslegung, Nom wolle nach Ostasrika nur faschistische Miliz ent­senden, und das eigentliche Heer im Hinblick auf die allgemeine Lage in Europa in Ita- lien belasten, wird von unterrichteter ita­lienischer Seite alsvollkom men will­kürlich vezeicyner und ausorua- lichdementiert. Nichts auS dem Wort- laut des erwähnten Sch.ußkommuniques könne diese Gerüchte rechtfertigen. Die in der letz­ten Woche mobilisierten zwei italienischen Divisionen, so wird weiter erklärt, seien ausschließlich für die italienischen Kolonien in Ostafrika bestimmt, wenn auch über den Zeitpunkt ihrer Verschiffung noch nichts be- kannt sei.

Stallen drosselt die Einfuhr ^

Rom. 18. Januar.

Um den Fehlbetrag in der Außenhandels- bilanz zu verringern, hat die italienische Ne. gierung beschlosten, die Einfuhr jener Wa- ren. die hauptsächlich diesen Fehlbetrag her- Vorrufen, von der Erteilung vonEinfuhr- erlaubnisscheinen abhängig zu machen.

Mit dieser Maßnahme soll einmal die nicht unbedingt notwendige Einfuhr in ver- nünstigen Grenzen gehalten und weiter der italienischen Negierung die Mög- lichkeit gegeben werden, durch entsprechende Vereinbarungen die Hauptlieferungen deS Auslandes zur Erzielung eines größeren Gleichgewichtes im Güterverkehr mit den ein- zelnen Ländern zu regeln und. so weit mög- lich. die Ausfuhr italienischer Produkte als Gegenleistung für gewährte Einfuhr fremder Erzeugnisse sicherrn stellen.

Neueste Nachrichten

Eine Tagung sämtlicher Landesbanernfnh- rer des Reiches und ihrer Stellvertreter so­wie der Referenten für landwirtschaftliche Grundstückszusammenlegung aller Länder­ministerien findet noch diesen Monat in Ber­lin statt. Die Devisenknappheit zwingt uns dazu, die Selbstversorgung auf jeden Fall sicherzustellen. Durch die bisherigen Boden- verbestcrungen in den beiden ersten Jahren des nationalsozialistischen Staates ist eine Wert- und Ertragserhöhung um rund 25 vom Hundert cingctreten.

Nene Schnelltriebwage«. Für die elektri­fizierten Strecken in Süddeutschland, Schle­sien und Mitteldeutschland hat die Deutsche Reichsbahn 28 neuartige Wcchselstromtrieb- wagen tn Auftrag gegeben, von denen ein großer Teil bereits mit Beginn des Som­merfahrplans in Betrieb genommen werden soll. Die ersten elf Wechselstromwagen wer­den aus der Strecke StuttgartTübingen ein­gesetzt,' auch die Strecke StuttgartUlm wird von ihnen befahren, und zwar in der kurzen Zeit von 60 Minuten.

Der Außenhandel im Januar. Die deutsche Einfuhr betrug im Januar 401 Millionen Reichsmark, die Ausfuhr rund 299 Millionen Reichsmark. Der Rückgang der Gesamtaus­fuhr gegenüber dem Dezember 1931 entfällt zum ausschlaggebenden Teil auf Fertigwaren.

Topp!"

Winter nahm NellerS Rechte in beide Hände und schüttelte sie.

Ich glaube, wir werden eS schaffen", sagte der Greis nachdenklich.

Winter schwieg; er kannte NellerS Ziele nicht. Doch ähnle er schon jetzt, daß sie nicht alltäglich waren.

Ich will Sie auch gleich über meine Ar­beiten iniormieren. damit Sie sich von allem ein klares Bild machen können."

Der Greis brannte sich eine neue Zigarre an.

lieber meine Versuche werden Sie wohl enügend gehört haben, io daß ich es mir eute ersparen kann. Ihnen die Entwicklung zu erzählen Was ich erreicht habe, kan« ich Ihnen ln wenigen Worten sagen. Ter Rake­tenantrieb der bis heute nicht ganz ernst genommen wird, eben weil der Energiever­brauch im Verhältnis zur Nutzleistung so un­geheuerlich ist. ist durch meine Versuche in greifbare Nähe gerückt. Ich verwende bei mei­nen Versuchen eine feste Patrone, die ich Calaphin nenne und die erst durch Besprit­zen mit einer Säuremischung anfängt z» vergasen. Ich bemerke dabei gleich, daß die Oesfentlichkeit von der neuen Patrone nichts weiß und ich die Sache auch vorerst geheimhallen will. Wird dieses Gas ent- zündet, so erreiche ich je nach der Tüienweite beziehungsweise je nach dem Patronendurch mester eine Rückschlagkraft von zirka 20- Kilogramm pro Ouadratzentimeter und eine Ausströmgeschwindigkeit von ISO Meter in der Sekunde. Ihnen als Techniker werden die Date« sa genug sagen. Die Nutzleistung liegt ungefähr zweihundertmal höher als die der bekannten Raketen. Mit einer danmen großen Patrone vermag ich eine kilo . wen Rakete sünstausent» Meter hoch zu treibe«.'

Die Handelsbilanz schließt demnach im Januar mit einem Einfuhrüberschuß von 105 Millionen Reichsmark gegenüber 46 Millio­nen Reichsmark im Dezember 1934 ab.

KdF. belohnt Bergarbeiter. Zwei Bergleu­ten, die bei dem schweren Unglück auf Grube Laurweg in Kohlscheid im letzten Augenblick sich retten konnten, hat das Amt Reisen, Wandern und Urlaub, Gau Köln-Aachen, Freikarten für die dreiwöchigeKraft-durch- Freude"-Atlantik-Fahrt nach Madeira zur Verfügung gestellt. Außerdem wird ein Stei­ger, der sich bei den Rettungsarbeiten beson­ders hervorgetan hat, gratis mitfahren.

Zwei Todesopfer eines Lawinenuuglticks. Oberhalb von Pontrefina zwischen dem Roseg- Gletscher und der Goa-Hütte ereignete sich ein schweres Lawinenunglück. Eine Filmgesell­schaft von 10 Personen von der Schweizeri­schen Aloja-Gesellschaft war mit Aufnahmen beschäftigt, als sich plötzlich eine Schneelawine loslöste und drei Personen verschüttete. Zwei davon fanden den Tod.

Motorisierung französischer Kavallerie. In der Motorisierung der Kavallerie-Divisionen macht Frankreich weitere Fortschritte. Wäh­rend von den verfügbaren 243 Schwadronen bereits 100 motorisiert sind, sollen jetzt zwei weitere Kavallerie-Divisionen motorisiert werden. Bei der Artillerie sind von 253 schwe­ren Batter'-'i etwa 100 motorisiert.

Gedki e der hsWinden Vögel!

Winter war sprachlos. Wenn er auch in dem Fach nicht firm war. so kannte er doch die Resultate aller Rakctenversuche. und die sagten ihm genug. Waren die Angaben des Mannes richtig, wären neue Antriebsmög- lichkeiten mit unabsehbarer Tragweite ge­schaffen.

Ich bin noch nicht zu Ende", begann der Greis wieder.Ich habe meine Raketenver- suche lahrzehntelang durchgeführt. um ein mir gesetztes Ziel erreichen zu können. Heute bin ich so weit. Hier sehen Sie: die Berech­nungen haben einen ganz stattlichen Band ergeben. Nach meiner Rechnung ist es mög­lich. eine annähernd 1.5 Tonnen schwere Ra­kete 8 000 Kilometer vorwärlszutreiben. und zwar in einer Höhe von zirka 10 000 Meter mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 1 500 Kilometer in der Stunde. Tie Nutzlast be­trägt dabei schätzungsweise 25 Prozent, also 8 Zentner. Ich könnte demnach also, mein lieber Winter, süni Personen in nicht ganz vier Stunden von Berlin nach Neuyork be­fördern."

Winter war aufgesprungen.

Herr . . . Neller! Wissen Sie. was Sie sagen? In vier Stunden Berlin Neuyork? Wollen Sie mich zum Narren halten?"

Erregt stand er vor Neller.

Ich mache keine Trugschlüsse", sagte der Greis ruhig, aber bestimmt.Ich bin zu alt, um Illusionen zu haben."

Winter war stumm in den Sessel gesunken.

..Sie müssen entschuldigen. Herr Neller. Aber Sie können verstehen daß mich Ihre Eröffnung etwas aus der Fassung gebracht hat."

..Sie haben recht", nickte der Greis. Die Arbeit von bald einem Menschenalter darf Zhnen ruhig etwas Erstaunen abnötigen.

Muter blieb stumm.

SlMSüMt-GMsr auwmven

Berlin, 18. Februar.

Das Verbot für die WochenschriftDer Neichswart" ist wieder aufgehoben worden, nachdem die amtliche Untersuchung ergeben hat, daß der Herausgeber und verantwort­liche Schriftleiter, Graf E. Neventlow. den Inhalt des Artikels, auf Grund besten das Verbot ausgesprochen wurde, und auch den jungen Mann, der den Artikel verfaßt hat, nicht gekannt hat, da er in der frag- lichen Zeit schwer krank zu Bett lag, und nachdem Graf Neventlow versichert hat, daß er selbst den Inhalt des Artikels auf das schärfste mißbillige und Nachweisen konnte, daß dieser Artikel nur durch ein Versehen in der Zeitschrist Aufnahme gefunden hat.

Präsidentenwahl ln Portugal

Carmona mit großer Mehrheit wiedergewählt.

Lissabon, 18. Februar.

Der bisherige Staatspräsident von Portugal. Carmona, ist bei den Neuwahlen am Sonntag mit einer Mehrheit von 85Pro- zent aller abgegebenen Stimmen wiederum zum Präsidenten der Republik gewählt worden.

General Carmona hatte im Jahre 1926 den damaligen demokratischen Ministerpräsidenten de Costa gestürzt und sich an die Spitze eine» Militärdiktatur gestellt. Als Staatspräsident wurde er am 15. 3. 1928 durch Bolkswahl be­stätigt. Carmona hat an dem Neuaufbau Por­tugals nach den langjährigen revolutionären Erschütterungen größtes Verdienst. Durch sein« mutige und ritterliche Art hat er sich beim por­tugiesischen Volk große Sympathien erworben. Nachdem er bereits vor 2 Jahren wieder­gewählt worden war, war auch diesmal sein« Wiederwahl so gut wie sicher. Carmona steht beute im 66. Lebensiabr.

Steuer AtlWW NUl Wrenden Kommunisten

Moskau, 18. Februar.

Am Sonntag wurde wieder ein Revolver­anschlag auf einen führenden Kommunisten einer Kollektivwirtschaft verübt. Der Kom­munist namens Burlakow wurde schwer ver­letzt. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. Es wurden mehrere Verhaftungen vorgenom­men.

Bekanntlich war erst kürzlich der Kom­munist Medkow bei einem Anschlag getötet worden. Drei Bauern, die des Mordes an Medkow beschuldigt werden, waren kurz vor dem Anschlag auf Burlakow verhaftet worden.

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Verbrecher schießen Gefängniswärter nieder Granits (Oklahoma), 18. Februar.

Mehr als dreißig im Staatsgefängms von Oklahoma eingeschlossene Verbrecher unternahmen am Sonntag einen Aus­bruchsversuch. Sie schossen dabei mit Revolvern. die auf unaufgeklärte Weis« in ihren Besitz gekommen waren. Bei dem Feuergefecht am Haupttor des GefängnisteS fand ein Gefängniswärter den Tod. wäh­rend mehrere Sträflinge verwundet wurden. Siebzehn Verbrecher entkamen, die anderen konnten wieder eingefan­gen werden.

Im August 1932 waren aus demselben Ge­fängnis dreiundzwanzig Sträflinge aus­gebrochen. Es ist das einzige amerikanische Gefängnis für männliche Verbrecher, besten Leitung in den Händen einer Frau lieat.

Er halte sich nach Arbeit gesehnt, die ihm mehr Anregung bringen sollte, an der er seine Schaffenskraft ausloben konnte. Und hier wurde er an eine Aufgabe gestellt, auf den Gipfel menschlichen Triumphes, hatte Gelegenheit, mit einem Menschen zusammen- zuarbeiten. der entweder ein Genie oder ein Narr war.

Wann können Sie anfangen?"

Winter schreckte aus seinen Gedanken aus.

Morgen schon."

Gut! Ich gebe Ihnen drei Tage Zeit für Ihren Umzug. Am Mittwoch nachmittag er­warte ich Sie. Wir werden uns dann etwas näher mit der Materie befallen, und ich werde Ihnen gleichzeitig einige Versuche zeigen. Also ois Mittwoch."

Beide Männer reichten sich die Hand. Winter, der seine Fassung wiedergewonnen hatte, verbeugte sich tief.

Er grüßte nicht den Menschen, den KrüP- pel, sondern das Genie.

G

Wieder im Zug.

Die Abteile waren fast leer, und so konnte er die ganze Bahnfahrt über allein sein mit seinen Gedanken.

In dieser Woche sollte ein neues Leben für ihn beginnen!

Zärtlich dachte er an Inge. Er überlegte sich, wie er ihr die Sache auseinandersetzen würde. Ob sie wohl begriff, in welch herr­liche Aufgabe er da hineingezogen wurde? Doch dag wollte er ihr schon gehörig er­klären. Das war etwas völlig Neues. Ge­waltiges. Umwälzendes. Wie etwa die Er­findung der Eisenbahn, des Telephons, des Luftschiffs! ..In vier Stunden von Berlin nach Neuyork!" So etwa wollte er zu Inge sagen, .^begreifst du Vas?"

(Fortsetzuna folgt)