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l Aufruf des Leiters

de« Ni i chSb erufSyauptgruPPen in der DAF.

Berlin, 15. Februar.

Zum Reichsberufswettkampf erläßt Staats- rat Albert Förster, Leiter der Reichsberufs­hauptgruppen'in der Deutschen Arbeitsfront, folgenden Ausruf:

Jungarbeiter der Stürme! Deutschlands schaffende Jugend rüstet sich zum zweiten Reichsberufswettkampf, der in diesem Jahr ein wahres Bekenntnis zur Leistung werden muß. Auch ihr seid zu dieser Olympiade der deutschen Arbeit aufgerufen. Ich erwarte von euch, daß alle, die es angeht, zum friedlichen Wettbewerb antreten. Die jungen Kameraden im Einzel­handel eröffnen mit dem Schaufensterwettbe­werb am 17. Februar 1935 den Reichsberufs­wettkampf. Das verpflichtet euch! Nicht einer darf sich ausschließen! Es gilt, ourch die Tat unter Beweis zu stellen, daß Deutschland das Land der Arbeit, der Pflichterfüllung und des Friedens ist. Jungarbeiter der Stürme, tretet auf dem Schlachtfeld des Berufes an!"

und Bevölkerungspolitik

kic. Berlin. 15. Februar.

Die Akademie für Deutsches Recht hat am Freitag die bevölkerungspolitische Auswir­kung des Reichserbhofgesetzes besprochen und die hier und da gegen das Gesetz geäußer- ten bevölkerungspolitischen Bedenken als grundlos befunden. Das Reichserbhof­gesetz bietet vielmehr die Grundlage dazu, daß das Bauerntum durch eine möglichst roße Kinderzahl seine Verpflichtung zur Er- altuna der Nation erfüllt.

Scharfe abessinische Erklärung

Italienische Mobilisierung gefährdet Verhandlungen"

Rom. 16. Februar.

Rach den Friedensbeteuerungen, die tn den Erklärungen der italienischen Presse und in Pressemitteilungen über Aeutzerungen des rbessinischen Geschäftsträgers zu Rom zum Ausdruck gekommen sind, wirkt eine neuer, iche Pressemitteilung der abes» iinischen Gesandtschaft zu Rom am so aufsehenerregende x. Es wird darin u. a. erklärt, daß Abessinien nach dem Zwischenfall bei Ualual dort keine Trup­pen zusammengezogen, sondern seinen Trup» Pen befohlen habe, jeden weiteren Zwischen­lall zu vermeiden. Dieser Befehl sei von den abessinische» Truppen eingehalten wor­den. Tann heißt es weiter-.

Die Sicherheit von Jtalienisch-Somali, land ist durch Abessinien nicht bedroht wor­den. Die Mobilmachung von zwei Divisio­nen durch Italien ist durch keine militärisch« Maßnahme Abessiniens gerechtfertigt. Di« Nachricht von dieser Mobilmachung ist nicht derart, die Atmosphäre des Vertrauens für eine zufriedenstellende Fortführung der gegenwärtigen Verhandlungen zur Bildung einer Vergleichs- und Schiedskommission zur Lösung der italienisch-abessinischen Streit­frage zu erhalten."

Damit schiebt Abessinien die Verantwor­tung für alle weiteren Grenzzwischenfälle seit dem ersten Zusammenstoß bei Ualual im Vorjahre den Italienern zu und erklärt, daß es unter dem Druck militärischer Maß­nahmen Italiens keine Lust zu Verhandlun­gen habe.

Italien hat es abgelehnt, ans diese Er­klärung eine Antwort zu erteile».

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Acht Tage vergingen in größter Unruhe. Eine Antwort aus Fritz Winters Bewer­bungsschreiben war nicht eingetrosfen. Der junge Ingeneur hatte schon wieder allen Mut sinken lasten. Er sagte sich: Wenn er eine Zusage bekommen sollte, dann hätte diese längst da sein müssen. Das Inserat hatte nicht ausgesehen, als handle es sich um eine gleichgültige und nicht eilige Sache; er mußte die Hoffnung ausgeben.

Seine Stimmung war wieder auf dem Nullpunkt angelangt. Ein paarmal hatte es !m Büro Zusammenstöße zwischen ihm und Herr» Holsten gegeben. Als ihn Holsten wegen einer Kalkulation grundlos angefah­ren hatte, verbat sich Winter die Zurecht­weisung:

»Meine Kalkulation ist in jeder Beziehung in Ordnung. Wenn Sie wollen, dann kön­nen Sie ja die Zahlen beliebig ändern. DaS kann ich Ihnen »a nicht verbieten; aber ich muß Sir dringend ersuchen, mir gegenüber nicht diesen Ton anzuschlagen. Ich bin nicht Ihr Schuhputzer.'

»Den Ton gebe ich anl' brüllte Herr Hol­ken. »Haben Si, mich verstanden, Herr! Wenn es Ihne« nicht paßt, dann können Sie ja gehe».

Fritz hatte schon erwidern wollen: »Lieber beute «l> Da dachte «r an InaeS

Schollengebundene Wirtschaft

Neichsminister Darr6 vor den Offizieren des Reichswehrministeriums

Der Neichsbauernführer und Neichsmini» ster sprach vor den Offizieren und Beamten des Neichswehrministeriums über das Thema Schollengebunvene Wirtschaft'.

Einleitend bezeichnet- Neichsminister N. Walther Darr 5 den Begriff der Weltwirt­schaft und wies klar und deutlich nach, welches die Gründe waren, die zum Zusam­menbruch der Weltwirtschaft führten. Der Minister führte dann weiter aus. daß sich im Laufe des IS. Jahrhunderts fast alle Völker der in England entstandenen neuen Wirtschaftsanschauung anschlosten, welche nach innen den freien Wettbewerb, nach außen den freien Welthandel mit sich brachte. Die Folge war. daß jeder dort einkaufen konnte, wo es ihm am billigsten erschien und jeder verkaufen konnte, wo er den besten Preis zu erzielen gedachte. Infolge dieser Entwicklung wurden die alten lebensgesch- lichen Zusammenhänge einfach zerrissen. Die alten Kulturländer verloren einen in ihrem Boden verwurzelten Erzeugungszweig nach dem anderen, einfach weil neuerschlossene Böden irgendwo auf der Welt ergiebiger oder billiger waren. Im Zuge dieser Ent­wicklung gingen uns wichtige landwirtschaft­liche Erzeugungszweige verloren, wie z. B. die Schafzucht, der Anbau von Flachs und Hanf. Auch in unserer Getreide- und Fettver- sorgnng wurden wir abhängig von der Welt- Wirtschaft. Opfer dieser Weltwirtschaft sind auch die stillgelegten Kupfer- und Bleierz­gruben im Harz, die stillgelegten Eiienerz- gruben im Siegerland und Dillgebiet und manche anderen Werkstätten nationaler Ar­beit. Der Weltkrieg führte zu einer immer schärferm Zuspitzung der Weltwirtschaft.

»as Ausnnanvermuen des WetlyandetSge- füges war nicht mehr zu vermeiden. Wirt­schaftlich wurde eine andere Entwicklung herbeigeführt. Die Agrar- oder Rohstofflän­der industrialisierten sich und die Industrie­länder reagrarisierten sich, und zwar in bei­den Lagern ohne Rücksicht auf die ihnen da­durch entstehenden Kosten, sondern lediglich getrieben von nationalen Gesichtspunkten, im Intereste ihrer Staatspolitik.

Solche Bildungen entstehen nach dem Nnseinanderfallen der alten Weltwirtschaft in der ganzen Welt. Selbstverständlich ist es. daß auch unser Land, gewollt oder nicht, in diese Entwicklung hineingerisien wird. Wenn die Weltwirtschaft in verschiedene große Schollen auseinanderbricht, so müssen auch wir uns auf eine Scholle, auf die eigene Scholle retten. Für Deutschland wurde diele wirtschaftliche und Politische Entwicklung durch den Vertrag von Versailles noch ver­stärkt. Das politische Abhängigkeitsverhält­nis sollte allmählich durch ein wirtschaft­liches, aber um so dauerhafteres abgelöst wer­den. Da wir uns nicht mehr ans unterem eigenen Boden ernähren oder bekleiden konn­ten, wurde das wirtschaftliche Abhängigkeit?- Verhältnis leicht erzwungen. Wir mußten nach erwachtem nationalen Lebenswillen nach Unabhängigkeit unsere Wirtschafts­politik entsprechend umstellen.

Wir mußten also den Schwerpunkt un­serer Wirtschaftspolitik auf die Binnenwirt­schaft, ganz besonders auf die Landwirtschaft, verlagern. Jetzt sollen die Bedürfnisse des Volkes zuerst aus eigenem Boden, ans eige­nen Kräften gedeckt werden, und erst das, vas uns dann noch fehlt, soll im Wege des Austausches mit unseren Erreuanillen ans

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gute und bittende Augen und an Mutter Kulik. Kurz entschlossen drehte er sich um und verließ das Zimmer. Vielleicht brauchte man die Hoffnung doch noch nicht aufzu­geben. Vielleicht kam doch eine Zusage auf seine Bewerbung.

Als er am Nachmittag nach Hause kam. lag tatsächlich die Antwort auf seinem Tisch.

Ich danke Ihnen für Ihre Zeilen vom 16. dieses Monats. Sie bewerben sich um die von mir ausgeschriebene Stelle. Ihre Zeug­nisse sind einwandfrei; aber ich möchte meine Entscheidung doch erst nach einer persönlichen Rücksprache treffen, da es sich in dem vor­liegenden Fall um eine Arbeit besonderer Natur handelt und da das persönliche Ver­stehen hier die Hauptrolle spielt. Ms Inge­nieur dürste Ihnen mein Name nicht un­bekannt sein. Der Name wird Ihnen auch sagen, um welches Arbeitsfeld es sich han­delt. Wollen Sie mich, bitte, kommenden Sonntag in meiner Privatwohnung aus- fuchen. Ich bin den ganzen Tag zu Hause.

Hochachtend

Neller, Berlin-Friedenau.

Winter laS in der höchsten Erregung den Brief nochmals.

Neller? Das war doch der große Erfinder? Dieser Raketenbauer, von dem in den Zei­tungen hundertmal die Rede war. Neuer? Ob der Mann wissenschaftlich ernst zu neh­men war? Ob es sich nicht nur um einen Phantasten handelte? Gleichviel, selbst dann war er bereit, die Stellung anzunehmen. Auf alle Fälle war eS etwas ganz anderes als im Büro des Herrn Holsten.

Er mußte sofort einmal im »Alten Post­horn' Nachsehen, ob nicht zufällig einer der Herren schon am Stammtisch war. Fast alle Stammtikctureunde war«» Iuaenieure: »um

Teil Beamte der Elektro - Montanwerke. Sicherlich konnte ihm der eine oder der an­dere Näheres über Neller und dessen Pläne mitteilen.

Er wollte den Bekannten die Zusammen­hänge jedoch nicht ohne weiteres mitteilen, sondern nur vorsichtig sondieren. Er fragte daher wie beiläufig:

Uebrigens. heute fragte ein Bekannter an? München bei mir an. ob ich ihm nichts Näheres über diesen Neller Sie kennen doch diesen Raketentechniker mitteilen könne. Weiß vielleicht zufällig jemand der Herren etwas Näheres über ihn?'

Neller, der alte Raketen-Onkel?' sagte einer. ..Das ist ja alles Unsinn! Mit diesen Raketen wird eS niemals etwas werden. Hundert Versuche, Tausende von Hoffnun­gen! Aus der Geschichte wird im Leben ein­mal nichts werden!'

Du', sagte ern anderer,das kannst dir nicht so ohne weiteres sagen. Als die ersten Meldungen vom Telephon kamen, hat man auch gelacht. Noch im Jahre achtzehnhundert­dreißig hat man es für unmöglich gehalten, daß der Plan einer Eisenbahn jemals ver­wirklicht werden könnte. Graf Zeppelin hat zwanzig Jahre lang an seiner Lustschissidee herumgearbeitet, und alle Welt hat ihn für einen verrückten Phantasien erklärt. Gerade der Neller soll durchaus ernst zu nehmen sein. Ich erinnere mich an einen Bortrag, den Professor Lehen von der Technischen Hoch- schule in Hannover hielt, der erklärte, die Forschungen und Versuche NellerS seien un- gemein vielversprechend. Wenn die Möglich- reiten der Rakclr verwirklicht werden könn- ten, dann sei Neller unbedingt dazu der ge- aebene Mann. Tie Wissenschaft verspreche sich von ihm außerordentlich viel. Soviel ick wei«. ist Neller übrigen.» et» san» alter

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MlbibE gegen Hunger, gegenjrost/

dem Auslande hereingeholt werden. Wäh­rend wir früher infolge des Einkaufs aus der Weltwirtschaft gezwungen waren, auch unsere eigenen Erzeugnisse, unsere eigene Ar­beit lminer billiger, um jeden Preis z» ver­kaufen, bedeutet die grundsätzliche Wandlung in der Wirtschaftspolitik die wir seht herbei- iühren. eine Ausgestaltung des Binnenmark­tes durch Arbeitsbeschaffung und Stär­kung der Landwirtschaft zur Sicherstel­lung unserer Lebensgrundlage aus eigenen Kräften.

Wenn also das Schwergewicht unserer Wirschaftspolitik aus die Binnenwirt­schaft verlagert wird, so ist das keine Preisgabe der Außenwirtschaft; vielmehr soll uns erst die Nahrungsireiheit auch die Anßen- handelsfreiheit sichern. Die geschilderte Ver­lagerung des Schwergewichts unserer Wirt­schaftspolitik bedenket also: den Nebergang von der händlerischen zur bäuerlich bestimm­ten Wirtschaftsgesinniing. Die nationalsozia­listische Wirtschaftspolitik steht daher ihre Grundlage im eigenen Boden und inr Bauerntum! Die nationalsozialistische Agrar­politik oder Bauernpolitik wiederum steht ihre Grundpfeiler in ihren beiden neuen Ge­setzen. dem Neichserbhofgesetz und dem Neichs- nährstandsgesetz. Das Neichserbhofgesetz hat die Sicherheit des Bodens, das Neichsnähr- standsgesetz die Sicherheit des Bodenertrages zur Folge; beide gemeinsam bedingen die Stetigkeit und die Sicherheit des ans dein Boden lebenden Menschen und seines Ar­beitsertrages. Infolge der Devisenschwierig­keiten müssen wir mit den uns ans dem eige-' neu Boden zur Verfügung stehenden Erzeug-, nisten Haushalten. Dieser Aufgabe dient die Marktordnung.

Die Marktordnung ist die Voraus- setzung für die Leistungssteigerung des einzel­nen und damit auch für die Erzengungs- steigerung. die gegenwärtig für ganz Deutsch- land notwendig ist. Die Marktordnung ist nun nicht etwa eine Planwirtschastliche oder gar zwanaswirtschaftliche Angelegenheit. Sie ist lediglich eine Art Gemeinschaftsarbeit des Reichsnährstandes, allerdings unter scharfer und eindeutiger Aussicht des Staates. Alle an der Erzeugung, an der Verarbeitung oder an der Verteilung einer Ware beteilig­ten Gruppen sind zusammengeschlosten.

Mann und dazu noch ein Zwerg. Ich habe jüngst einen Aufsatz über ihn und seine Per­son in einer illustrierten Zeitung gelesen.'

Ueber Fritz Winter war es wie ein Taumel gekommen. Das war für ihn das Nichtige. , Herrgott, wenn er nur diese Stellung be­kommen würde! Mit so einem Manne zu- sammenzuarbeiten. an einer Sache mitschai- fen zu dürfen gar nicht auszudenken mar ' dieses Glück!

Inge strahlte, als ihr Frik von seinen neuen Plänen erzählte. Sie iah, daß er wie ausgewcchselt war. Wochenlang war er wie ein Kranker herumbegangen. Sie war es ge- - wesen, die ihn immer wieder ermuntern mußte. Er hatte kaum einmal ein Wort ge­sprochen. hatte für nichts Interesse gehabt, und zetzt flössen die Worte von ihm wie ein Wasserfall. Er war jung und frisch, ausge­lassen wie ein Junge. Seine Augen strahlten, seine Wangen glühten. Heiß, erregt, fiebrig fast, erzählte er ihr von ungeahnten Mög­lichkeiten. von seinen Plänen.

..Herrgott. Inge! Erst jetzt fühle ich wieder, wie schön das Leben ist. wie schön es ist. schassen zu können, an einer großen Sache Mitarbeiten zu dürfen. Du wirst sehen, Inge, wie bald auch du davon begeistert sein wirst. Aber ich spreche, als ob ich die Stellung schon fest hätte. Weiß Gott, wenn es nichts würde, ich könnte es nicht ertragen.

Ich glaube, ich würde dem Neller sagen, ich mochte umsonst bei ihm Mitarbeiten. Und wenn ich dabei halb verhungern müßte.'

»Und die Trennung. Fritz? Denkst du auch daran? Denk' doch an die schönen Monate, an das Glück... Soll das alles vorbei sein? Für dich beginnt ein neue» Leben. ur.d mich vergißt du dabei!'

lFortsetzuna folat)