allgemein gehalten und stünden tn einem gewissen Widerspruch zueinander, denn einerseits unterstreiche die Erilärung die Notwendigkeit ungezwungener Verhandlun­gen der interessierten Staaten über diesen Pakt, andererseits beschränke sie die Freiheit der Verhandlungen, indem sie vormissetze. daß der Ostkakt die gegenseitige Hilfeleistung sichere; 8. besage die Erklärung, daß die einzelnen Elemente der allgemeinen Ver­ständigung miteinander verbunden und voneinander abhängig seien; 4. gehe die Lustkonvention erheblich weiter als die Locarno-Verträge; 5. bedeute die Tatsache der Einladung Deutschlands zu einer sol­chen Konvention eigentlich die Anerkennung der deutschen Rüstungen denn die Ein­ladung ieke voraus daß Deutschland eine entsprechende Flieaerarmee besitze. __

Neueste Nachrichten

Ncichsminiftcr Dr. Goebbels eröffnet das größte Filmarchiv der Welt. Durch die Schaf­fung des Reichsfilmarchivs, des größten Film­archivs der Welt, hat der Nationalsozialis­mus auch auf dem Gebiete des Films bewie­sen, daß er wegweisend der ganzen Welt nt. Gestern aliend wurde cs in feierlichem Rah­men in Anwesenheit des Führers von Reichs- Minister Dr. Goebbels im Harnack-Haus ein­geweiht.

Günstiger Verlanf Ser Zinsfenknng. Ein Zwischenbericht der Anleihe-Ausgabestellen über das bisherige Ergebnis der ZinSermä- ßigung bei mit 6 Prozent und mehr verzins­lichen Pfandbriefen, Kommunalobligationen und verwandten Schuldverschreibungen zeigt.

baß bisher nur in verschwindendem Maße Einsprüche eingegangen sind.

Der Drcierausschuß des Völkerbundes für die Saarfrage tritt in Nom zur Ausarbei­tung seines Schlußbcrichtes an den Völker­bundscat zusammen. Der Bericht muß be­kanntlich biS zum IS. Februar in Genf vor- licgcn.

Verringertes Steueraufkommen i« Frank­reich. Nach einer Uebersicht des Finanzmini­steriums waren die Einnahmen für direkte Stenern im letzten Vierteljahr 1984 um 500 Millionen Frcs. geringer als im entsprechen­den Zeitabschnitt 1933. Das Aufkommen der indirekten Steuern blieb mit 1,5 Milliarden Frcs. unter dem Voranschlag beS Haushalts­planes. Im ganzen Jahre 1934 gingen an in­direkten Steuern 4,2 Milliarden FrcS. weni­ger ein als im Haushaltsplan vorgesehen.

gewaltige Element in seiner Entfesse» lung aus uns machte, nicht los. lieber» all glauben wir im Lichte der Scheinwerfer neue Ueberschwemmnngen ausschimmern zu sehen und fühlen uns erst sicher, als die Lichter der Landeshauptstadt vor uus aufblitzen.

Hochwassermelbungen aus den übrigen Landeskeilen

Ueber die Hochwasserschäden aus den übrigen Landesteilen meldet das Deutsche Nachrichten­büro:

Die Gegend zwischen Enders­bach und Grunbach hat sich in einen einzigen See verwandelt. In Bein stein sind eine Reihe von Häusern vom Verkehr vollständig durch das Hochwasser abgcschnit- ten. und das Wasser steht bis zu einem Nie­ter hoch in den unteren Räumen. An man­chen Orten reicht es sogar bis zur Krone der Obstbäume. Auch die innere Brücke in Beinstein ist unter Wasser gesetzt. In Großheppach mußten verschiedene Stal­lungen vom Vieh geräumt werden. Zum Teil konnten außer Orts beschäftigte Arbei­ter infolge der Ueberflutung nicht mehr ihre Wohnungen erreichen. Vorkehrungen sind überall getroffen worden, um das Hoch­wasser so gut wie möglich einzudämmen. Tie Straße Endersbach-Großheppach mußte ge­sperrt werden, da ein Durchkommen selbst mit Fahrzeugen vollständig unmög lich ist.

Auch vom Murgtal werden ähnliche Hoch- Wassermeldungen bekannt. Auch hier sind große Flüchen unter Wasser gesetzt und es ist noch nicht abzusehen, wann die Wasser zurückgehen, da von den Höhen herab im­mer neue Wassermassen zu Tal fließen. Ver­hältnismäßig gut weggekommen ist das Neckartal. wo zwar der Neckar starkes Hochwasser mit sich führt und andauernd im Steigen begriffen ist. aber noch kaum über die Ufer getreten sein dürfte.

Im oberen Filstal. zwischen Göppingen und Eislingen, hat die stark angeschwollenc Fils beträchtliche Strecken überschwemmt. Doch dürften aus dem größten Teil des Flußlaufes größere Ueberschwemmungen vermieden werden, da die Filskorrektion schon ziemlich weit vorangeschritten ist. Im Kochertal haben sich die Negenfälle eben­falls unliebsam bemerkbar gemacht. Der Kocher ist übervoll und steigt ständig weiter so daß auch hier mit Neberschwemmunaer berechnet werden muß. An der Kocherbrücke ln Gaildorf wurde eine Pegelhöhe von 3 Metern gemessen. Auch hier ist der Kocher über seine Ufer getreten. Da die Landes­wetterwarte weitere Regensälle voraussagt, ist ein Zurückgehen des Hochwassers vorerst nicht Szusehen. Es ist zu hoffen, daß die Dämme und Schutzmaßregeln dem rasenden Element standkia'^n.

Die viereckige yausfürplakette

(Monat Februar)

erhalten diejenigen Volksgenossen, die sich von ihrem Bank- oder P ' e«

festen Tpeitdenbetrag abbuchen

Sie WüMrMN ZWLMUEMN

kommen!

kk. Berlin, 4 . Februar.

In engster Zusammenarbeit mit dem Amt für Reisen und Wandern ist die Organi­sation des Gesellenwanderns nunmehr voll­endet worden. Danach dürfen nur solche Ge» feilen, die ihre Prüfung mitSehr gut" be­standen haben und außerdem charakterlich und politisch in jeder Beziehung einwandfrei sind, auf der Grundlage eines Austausches von Arbeitsplätzen wandern. Zunächst sind nur drei Handwerkszweige zugelassen: Flei- scher.BSckerundKonditoren. und zwar werden in jedem Gau für jede dieser drei Fachschasten je 25 Wanderbücher aus­gegeben. Jeder wandernde Geselle bekommt eine bestimmte Marschroute. Die Marschdauer ist mit acht Wochen festgesetzt, innerhalb wel­cher er an ein bis drei Arbeitsplätzen arbei­ten muß. Am Austauschplatz eingetroffen, muß er eine mindestens sechsmonatige Tätig- keit bei dem neue n Meister aufnehmen.

Wir opfern tür cien Lswpk Lunker unct Lüitel

Das Remstal von einer Hochwasserkatastrophe heimgesucht

Der Verkehr teilweise ganz lahmgelegt Iahreiche Gebäude vom Waffer bedroht Die Gewässer steigen

Gmünd, 4. Februar.

Die plötzliche Schneeschmelze, verbunden mit den andauernden Regenfällen haben im Remstal eine Ueberschwemmung her­vorgerufen. die im Laufe des Montag nachmittag äußerst bedrohliche Formen angenommen hat. Weite Teile des Tales sind überschwemmt, so daß der Verkehr teilweise lahmgelegt ist. Die Wasser der Rems stiegen im Laufe des Nachmittags so hoch, daß viele Keller unter Wasser stehen. Schmutzig-gelb wälzt sich das Wäger durch die Straßen, alles mit sich führend, was in seinen Bereich kommt. Ueber die Lage im Neberschwemmunqs- gebiet schreibt der nach Gmünd entsandte K y.-S onderberichterstatter der RS. -Presse Württemberg:

In strömendem Regen verläßt unser Kraftwagen am Montag vormittag die Stadt und nimmt Richtung auf Schwä­bisch Gmünd. Vor Kurhaus Engelberg kommen wir schon an die ersten Bauern, die uns Zeichen geben. Als wir an- halten. sagt man uns. daß das Weiter, fahren nicht möglich fei. da die Rems ihre Ufer überstiegen und die Straße überschwemmt habe.

Glatteis

Die Chaussee ist teilweise mit Glatt­eis überzogen, die riesigen Ferntransporte, die uns begegnen, fahren ganz vorsichtig und langsam. Einen hat's schon erwischt. Sein Anhänger ist 2 Meter tief auf den Acker gestürzt, die Ladung, die aus Eisen­teilen bestand, liegt verstreut um den ab­gerutschten Koloß. Ein weiteres Opfer des Glatteises finden wir an der Straßen­kreuzung Winterbach StuttgartSchorn­dorf. die als sehr gefährlich bekannt ist. Eine viersitzige Reiselimousine geriet ins Schleudern und lag zertrümmert aus der Seite.

Wir fahren die Straße an der Rems ent- lang, überall stehen Gruppen von Anwoh­nern und schauen besorgt aus den ständig steigenden Strom, der mehr und mehl das ganze Tal zu füllen beginnt. Das Was­ser ist hellgelb vom Lehm, rauschend bricht es sich an den kleinen Stegen, die über das schmale Flußbett führten und jetzt schon mitten in der brausenden Fläche des anstürmenden Elementes liegen. Blechbü" sen. Körbe. Beste, ja. g a n z e B ä u m e to ben in den aufschäumenden Fluten.

Kleines Zwischenspiel Hinter Schnait trafen wir einen Fern- lastzug, der am Rande eines riesigen Sees stand. Früher lag an seiner Stelle eine rei­zende Landschaft mit einer schönen breiten Straße, mit Aeckern. Wie­sen und Obstgärten, durch die sich das Band der Rems schlängelte. Jetzt ist es ein tosendes, wütendes, gelbesMeer. das Scheunenteile und Stroh anschwemmt. Mitten im Master, ziemlich weit von uns entfernt, steht ein kleiner Dixi. darin ein bleiches, verängstigtes Pärchen, das sich mutig hinauswagte und nun gewiß schon ein Fußbad nimmt. Da ein Dixi als Badewanne schließlich kein Dauerzustand bleiben kann, wagte es schließlich ein Omni­bus vertrauend aus fein hoch über der Straße liegendes Chassis, in den reißenden Strom vorzudringen und den Dixi aus sei­ner Wasternot zu erlösen. Das Getriebe und das Differential sind dicht umsponnen mit Strohhalmen. Laub und allerlei Abfall. Die Gesichter der Insassen sind nicht gerade er­freut zu nennen.

Wir nähern uns Schwab. Gmünd. Auf den Hängen, die das Tal einrahmen, liegt hoher Schnee. Das Tal selbst ist ein einziges breites Flußbett gewor­den, dessen Ränder schon die Landstraße be­rühren. Das Wehr in Gmünd bietet einen imposanten Anblick. In breiter Front stürzen die lehmfarbenen Wasiermas- fen mit donnerähnlichem Geräusch hinab, bilden strömende Slrudel und brausen wild um die Brückenpfeiler.

Die Wasier steigen ständig!

Als wir am Spätnachmittag zurückfahren, hat sich das Bild wesentlich verän­dert. Die Wasser sind bedeutend gestiegen, die Landstraße ist überflutet, sodaß wir streckenweise schon durch das ausspritzende

Wasier fahren. Es wird schließlich so schlimm, daß wir die Fahrtroute ändern müssen.

Die Nacht senkt sich über dem Katastro­phengebiet. denn dieser unvermutete Einbruch ist eine Katastrophe. Das Flüßchen ist zu einem gewaltigen Strom geworden, der daS Tal voll­ständig überflutet hat. Vereinzelt sehen wir schon tote Tiere treiben. Rin­der und Geflügel. Einzelne Holzstege sind weggerissen worden. In den Ortschaf­ten stehen aus den stählernen Brücken dicht drängt die Menschen und starren ent- etzt in die Fluten, deren Kraft noch unge­brochen ist, ja. sich verstärkt hat. Die elder stehen unter Wasier. die Winter­st ist fortgespült, der Schaden eht in die Hunderttausende. An anchen Orten liegt der Bahnhof direkt an der Landstraße, über die jetzt die Noms gur­gelt, und es ist nur möglich, die Passagiere mittels N 0 tstege . die die Feuerwehr rasch aus Stühlen und Bänken errichtete, auf trockenes Gebiet zu befördern.

Jugendliche setzen ihre Faltboote zu- sammen. Die alten Leute schütteln die Köpfe: eine derartige Ueberschwemmung hat man seit Generationen nicht ge­sehen.

äm Katastrophengebiet

In den Flecken, auf der Landstraße, über­all blitzen die Messinghelme der Feuerwehr durch die Nacht. Warnzeichen sind er­richtet. Blinksignale werden ausge­tauscht: wir müssen riesige Umwege machen. Wieder kommen wir aus überschwemmte Strecken. Mitten aus dem Spiegel des Wassers ragt ein Wegzeichen, das mau sonst nur aus trockenen, steinernen Straßen zu sehen gewohnt ist. und zeigt einen scchr- varen Wea an.

Waivungen vrelel eenen schaurigen An­blick. Dicht unter den erleuchteten Fen­stern schillert die undurchsichtige Flut, die noch in dieser Nacht den Tod oder doch die Zerstörung von Hab und Gut bringen kann.

Wir jagen um eine Kurve, kommen an eine Bahnunterführung und sind mitten drin im tiefen Wasser, das bis über die Achsen reicht. Langsam arbeiten wir uns durch, ein nachfolgender Wagen, der das Gleiche versucht, bekommt Wasier in den Vergaser und bleibt stecken.

Als wir endlich das Ueberschwemmungs- gebiet hinter uns haben und auf fester Straße fahren, atmen wir auf. Aber wir werden den furchtbaren Eindruck, den dieses

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Planer-Hütte von Lawinen eingefchloffen

80 Schiläufer abgeschnitten Lawinen sperren die Arlbergbahn

Auf derPlanerHütteindenEnnS- taler Bergen in Steiermark find 40 Schiläufer, meist aus Wien und Graz, und 20 Soldaten von zahllosen in der Nacht zum Sonntag niedergegangenen Lawinen eingeschlossen worden. Gestern mittag versuch­ten die Eingeschlosienen unter Führung des Oberleutnants Anton Hofbauer vom Jnf.-Rea. Nr. 3 in Wien, dessen Kommando sich alle frei­willig unterstellt hatten, einen Vorstoß ins Tal. Neue Lawinenstürze vereitelten das mit Aufgebot aller Kräfte durchgeführteUnternehmen. Ledtg. lich dem Oberleutnant Hofbauer und einem Soldaten gelang es, in einer Fahrt auf Leben und Tod das Tal zu erreichen und die alpinen Rettungsstationen von dem Vorfall zu ver- ständigen. Durch den Rundfunk wurden di« Angehörigen der Eingeschlosienen verständigt, daß in der Planer Hütte alles wohlauf ist und daß auch genügend Lebensmittel für ein län­geres Durchhaltcn vorhanden sind.

Man hat eine Hilfsexpedition aus erfahrenen Alpinisten zusammengestellt, die sich bemühen, eine gangbare Strecke aufzufinden, auf der dann die Eingeschlosienen zu Tal geführt wer- den sollen.

Wie jetzt bekannt wird, ereigneten sich in den letzten Tagen noch andere schwere Unglücke in den Bergen. Der bekannte Schiführer Fritz Weinzettel brach sich auf dem Tiroler Kögen in Niederösterreich bei einem mit großer Kühn­heit durchgeführten Abfahrtslauf beide Beine und erfror schließlich im Schnee­sturm, Seine Leiche wurde gefunden.

Arlbergstrecke

eut von Lawinen verschüttet

Hm csevtet des Zirbitz Kogen in Steiermari wurden 6 Personen von einer La­wine überrascht. Während 6 von ihnen an den äußersten Rand der Lawine getragen wur­den und sich bald aus den Schneemassen be­freien konnten, wurde der sechste getötet.

Die erneut

Die Generaldirektion der Bundesbahnen teilt mit, daß die Arlbergstrecke, die im Lause des Samstags noch frei gemacht worden ist, m der Nacht zum Montag abermals von drei mächtigen Lawinen zwi­chen Bludenz und Langen ver- chüttet wurde. Da es sich um Grund- awinen handelt, die viel Gestein und Baum- tämme mit sich führten, werden die Aufräu­mungsarbeiten lange Zeit in Anspruch nehmen. Die Fernzüge werden von Buchs über Bregenz nach Lindau München Salzburg um- geleitet. Der Arlbergexpreß wird ebenfalls diese Strecke nehmen.

Die Generaldirektion der Bundesbahnen teilt ferner mit, daß die Lawinenwächter der Ennstalstrecke das Auftreten gefährlicher Schneebretter anf den steilen Hängen an der Strecke festgestellt haben. Der Verkehr auf die- ser Strecke wird wahrscheinlich noch im Laufe des Montags eingestellt werden. Auch aus fast allen anderen Teilen Oesterreichs treffen er­neute Meldungen über schwere La nenkatastrophen ein.

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