Scttwarzwalö-Wacist

Bering! Schwarzivald-Wacht G, m. b. H Talw. Rotationsdruck; A. OellchlLger'jche Buchdruckerei, E-Iw. Hauptschriftleiter: Fried­rich Han« Scheele, ilnzeigenleitrr: Ludwig Vogler. Sämtlich« in Salw. D.A. XIl. 3t: 3SS0, «eschäsustelle: Alle« Postamt. Fern­sprecher 251; Schluß der Anzeigenannahme; 7.30 Uhr vormittag».

Nationalsozialistische Tageszeitung

Alleiniges Amtsblatt

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Amtliches Organ äer N. §. v. K. p.

für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Ealw

Calwerraavlatt

Nr. 71

Calw, Samstag, 28. Januar 1SS8

2. Jahrgang

MrtralirnsrmmaiM i»ZZ

Verlrn, 25. Januar.

Dr. Ley hat zu den kommenden Ver­trauensratswahlen einen Aufruf erlasien, in dem cs u. a. heißt:

So ldaten derArbeit! Die Wah­len zu den Vertrauensräten stehen vor der Tür! Rach dem Gesetz der Ordnung -er nationalen Arbeit sollen jedes Jahr die Männer und Frauen, die das Vertrauen der Gefolgschaft haben, durch eine freie und geheime Wahl zu einem Vertrauensrat ge­wählt werden.

Der Vertrauensrat hat nichts mit dem Betriebsrat marxistischer Prägung zu tun. Der Betriebsrat stand gegen den Betriebs­sichrer. Zu dem Vertrauensrat aber gehört laut Gesetz auch der Betriebsfiihrer. Seine Arbeit, sein Handeln während des vergange­nen Jahres stehen bei der Wahl mit im Vor­dergrund. Wir wollen dieses Jahr zum erstenmal durch freie Wahl der Welt ver­künden. daß die neue Sozialordnung wirk­lich die Gemeinschaft aller Werktätigen her- beigefiihrt hat.

DAF-Walter und KdF.-Wart«, von euch verlange ich. daß ihr eure ganze straft k»r d'-ie V"rtrauensratswahlen ein­setzt. Dre Welt mutz erkennen, datz der deutsche Arbeiter und der deutsche Unterneh­mer, Meister und Gesell, Handelsherr und Angestellter, nur ein Bekenntnis haben: Deutschland und immer nur Deutschland!

Die Brüder an der Saar gingen voran und eroberten für Deutschland und Adolf Hitler eine gewaltige Bastion. Wir wollen uns nicht kleiner zeigen, wir wollen ebenso vorwärts stürmen für Adolf Hitler und damit für Deutschland. Die Vertrauensrats­wahlen 1935 werden der Welt bewei­sen.daßDeutschlandeineinheit- licher Block von Granit gewor­den i st. Wir wollen die Gemeinschaft um Deutschlands willen! Beweisen wir es bei der Wahl der Vertrauensräte!"

Moderne Nachrichten-Sendung

Fernschreiberaulage des Reichspropaganda­ministeriums

Berlin, 26. Januar.

Der Betrieb einer Fernschreibcranlage, die als Verbindung zwischen dem Ncichsministe- rium für Vgltsaufklärung und Propaganda und seinen Landesstellen geschaffen wurde, ist gestern von Dr. Goebbels eröffnet worden. Einzig dastehend in der Welt ist die Möglich­keit, alle 38 durch dieses Netz verbundenen Stellen im Reich gleichzeitig zusammenzu- schaltcn. Es kann also eine einzige große Konferenz zwischen 33 in ganz Deutschland verstreuten Stellen auf schriftlichem Wege stattfinden.

Die Jndnstrieerzeugnng hat den Stand von 1811 erreicht. Während zur Zeit der tiefsten Krise im Jahre 1932 nur ungefähr ebenso viel Waren hergestcllt wurden wie um die Jahr­hundertwende, hält sich die Erzeugung sauf das gegenwärtige Reichsgebiet bezogen) im Jahre 1934 bereits wieder auf dem Stand von 1911.

Das Neueste ln «um

Zu den Vertrauensratswahlen 1935 erließ Dr. Ley einen Aufruf, in dem er sich an die Soldaten der Arbeit wendet und den vollen Einsatz eines jeden verlangt.

Eine nachabmensworte Tat vollbrachte die Beleaschast der Mercedes-Vüromaschinen AG. in Zella-M^blis bei Erfurt. Sie erklärte sick, bereit, jede Woche eine Neberstunde un- entael">ch arbeiten Der Geaenwert dieser sreiww'--en n->bosst>>»»-nnrboit wird dem Saar-Winterhilfswerk zugeführt.

Der in Haft genommene Polizeiinspektor Tilk in Saarbrücken mutzte wieder frei ge­losten werden. Der Fall ist nunmehr den ordentlichen Gerichten überwiesen worden.

Der deutsche FilmMorgenrot" ist von der französische« Zensur verboten morden» da es sich um einennationalsozialistischen Propagandasilm" handle.

In einem Hotel in Prag ist der deutsche Emigrant Rudolf Wormys ans Stuttgart erschossen morde». Als mutmaßliche Täter

Mprbe« drpi Rpicksdpiitkcko opnnunt.

Ein Jahr deutsch-polnischer Vertrag

Der Führer über Grundlagen der deutschen Politik - Frieden durch Gleichberechtigung

Berlin, 25. Januar.

Der Führer und Reichskanzler gewährte dem Berliner Korrespondenten derGazcta Polska", Warschau, Smogorzcwski, eine Unterredung, in deren Verlauf er auf die Bitte hin, sich über das deutsch-polni­sche Verhältnis zu äußern, erklärte:

Die nationalsozialistische Politik beruht auf dem Gedankengut der nationalsozialisti­schen Idee. Die Rassenlehre der national­sozialistischen Idee lehnt die sogenannte Ent­nationalisierung grundsätzlich ab. Sie sieht in dieser gewaltsamen Annexion fremde» Volks­gutes weit mehr eine Schwächung des eige­nen Volkstnms als eine Stärkung.

Die von uns eingeschlagene Politik der Respektierung der au unseren Grenze« leben­de» fremden Völker entspricht daher im höch­sten Maße dem Gedankengut «nscrer Bewe­gung und damit nnserer innerste« Ueberzen- gnng.

Wir gedenken nicht fortzusetzen, was frühere Jahrhunderte hier an Fehlern begangen haben. Ein Ausdruck dieses unseres Wollens ist der Versuch der Neugestaltung der Be­ziehungen des deutschen Volkes znm polni­schen. Die praktische Erfahrung des letzten Jahrhunderts hat außerdem gezeigt, daß die wirklich wertvollen Elemente ohnehin nicht oder doch nur sehr schwer und sehr langsam cntnationalisiert werden können. Der Ge­winn erstreckt sich fast nur auf die schwanken­den und damit zumeist minderwertigen Er­scheinungen. Ihre Eroberung ist aber in kei­nem Falle als ein Nutzen anzusprcchen, der in irgendeinem Verhältnis zu den damit ver­bundenen Leiden und Gefahren steht.

Ich sehe daher eine« gegenseitige« Natio- nalitätenschntz als eines -er erstrebenswerte­sten Ziele einer überlegenen Staatsführnng an. Es ist aber klar, datz eine solche Politik nur unter gegenseitigem Verstehen erfolg­reich verwirklicht werben kann.

Auf eine Frage über die Wirtschaftspolitik im nationalsozialistischen Deutschland erwi­derte der Führer: Unsere Wirtschaftspolitik hat sich eine Reihe großer Aufgaben gestellt. Die zunächst liegenden Arbeiten aber wurden bestimmt durch die von uns angetroffene all­gemeine Situation. Das heißt: Wir fanden über 6,5 Millionen Erwerbslose, ein vor dem vollkommenen Ruin stehendes Bauerntum und einen der restlosen Zerstörung und Ver­nichtung ausgelieferten Mittelstand. Diese katastrophale Lage zwang uns die zu treffen­den Abwchrmatznahmen auf. Wir können schon heute mit Stolz den Erfolg unserer Ak­tion feststellen.

Alle Ziffern unseres wirtschaftliche« Lebens sind in günstiger Entwicklung und Steige­rung begriffen. Das Entscheidende aber war: Es ist «ns gelungen, die natürliche Tatkraft, Entschluß- und Arbeitssrendigkeit «nseres Volkes in der glücklichste« Weise zu beleben.

Die private Initiative, die wesentlich für jede erfolgreiche Wirtschaftspolitik ist, haben wir der lähmenden Fesseln des früheren Re­gimes entledigt, durch eine neue großzügige Ordnung die Landwirtschaft sowohl als die Industrie wieder lebensfähig gestaltet, Mil­lionen Arbeitern einen Arbeitsplatz gesichert, vor allem aber damit dem Staate zuverlässige Stützen seiner nationalen Existenz gegeben. Unsere künftige Arbeit wirb eine Fortsetzung der geleisteten sein.

Ueber Deutschlands Stellungnahme zu den verschiedenen Paktvorschlägen befragt, ant­wortete der Führer: Sie werden verstehen, daß sich über die verschiedenen Paktvorschläge heute um so weniger öffentlich etwas sagen läßt, als ihre Diskussion zum Teil überhaupt erst begonnen hat. Nur bas eine muß ich im­mer wiederholen:

1. Deutschland will mit allen seinen Nach­barn in Friede« leben. Und es ist bereit» alles hierzu Notwendige großzügig zuznge- stehe«.

8. Deutschland wird niemals mehr Verzicht leiste« ans seine Gleichberechtigung.

S. Wir könne« unter einer internationale« Zusammenarbeit nicht »erstehen die Ueber« nähme «ndnrchstchtiger Verpflichtungen «nd

AouteauorrrL». di« ruu Lud« «du« Varückücki-

tiguug der nationalen deutsche« Interessen uns dorthin führe» können, wo wir aus eige­nem freien Willen nicht hinkommeu wollen, nämlich zu einem Kriege.

Der Führer erklärte anschließend über Deutschlands Verhältnis zum Völkerbund: Wir sind wegen Nichteinhaltung der uns zu­stehenden und zugesicherten Gleichberechtigung aus dem Völkerbunde ausgeschieden.

Wir gedenke« nicht, etwa in Zukunft «och einmal im Völkerbund um unsere Gleichbe­rechtigung zu feilschen, sondern wir sind ent­schlossen, in keine» Vnud eher zurückznkehrcu, als wir nicht gleichberechtigt find. Dies ist, wie ich schon einmal betonte, keineBedin­gung", sondern eine Selbstverständlichkeit.

Abschließend erklärte der Führer: Im üb­rigen freut es mich, nunmehr nach einem Jahr nengestalteter deutsch-polnischer Bezieh­ungen aus das Furchtbare dieser Entwicklung znrückblicken und Hinweise« zn dürfe«. Es ist uns gelungen, eine der geschichtlich bedeut­samste« Korrekturen rechtzeitig dnrchgeführt z« haben. Nämlich eine Korrektur des Irr­tums, als ob zwischen den beiden Völkern eine Feindschaft als eine Art Erbmasse stets vorhanden gewesen wäre und damit für alle Zukunft vorhanden sein müßte.

Ich glaube im Gegenteil, daß trotz all dem

Schweren, das zwischen den beiden Völkern liegt, sie im Interesse der gemeinsamen Er­haltung gerade der europäischen Kultur zu einer aufrichtigen Zusammenarbeit verpflichtet sind. Das nationalsozialistische Regime in Deutschland wird nichts unterlas­sen, was geeignet sein kann, diese Zusammen­arbeit zu fördern und langsam in eine fort­dauernde Freundschaft zu verwandeln.

Englischer Politiker beim Führer

Wie Reuter aus Berlin meldet, hatte Lord Alle« Hurtwood in Berlin Besprechungen mit dem Führer und Reichskanzler Hitler, mit dem Ministerpräsidenten Göring «nd anderen führenden politisches Persönlich­keiten. Lord Allen Hnriwood ist der Organi­sator der nationalen britische« Arbeiterpartei und steht in engen persönliche« Beziehnnge« zu Macdonald.

Sein besonders lebhaftes Interesse gilt Fragen der internationalen Politik. Wahr­scheinlich ist in seinen Berliner Unterhal­tungen die Stellung Deutschlands zur Ab- rüstnngsfrage und die allgemeine europäische Lage zur Behandlung gekommen. Im Augen­blick liegt kein Anlaß vor zu vermuten, daß der Reise Hnrtwoobs eine offizielle Bedeu­tung zukommt.

Dir W-Mlllloilell'SpeM -es WSW

vr. Goebbels zu -tefer Kundgebungeinzigartiger Waler Würde" am Mrestage der ilatlonatWallftlschen Revolution - Sie AuSfübrungsbefttmmungen

Berlin, 25. Januar.

Auch in diesem Jahre werden, wie im vergangenen, am 30. Januar, dem zweiten Jahrestage des Durchbruches der nationalsozialistischen Revolution, keine rauschen, den Feste gefeiert werden. Das deutsche Volk begeht diesen Tag, der in die schwerste Zeit des Winters fällt, vielmehr dadurch, daß es ihn wieder zu einer besonderen Hilfsaktion für seine notleidenden und zum Teil noch nicht in Arbeit befindlichen Volksgenoiscn gestaltet.

Entsprechend der heute noch vorhandenen Zahl von Bedürftigen und durch das Winterhilfswerk betreuten Volksgenossen gelangen am 30. Januar d. I. im ganzen Spenden im Werte von 23 Millionen RM. zusätzlich zur normalen Lei, stung des Winterhilfswerkes zur Verteilung. Sie werden aufgewandt für 14 Mil- lionen Lebensmittelgutscheine im Werte von je 1 RM. und 6 M i l l i o n e n Kohlengutscheine über 1 Ztr. Kohle im Werte von je 1.5« RM. Das Winter­hilfswerk wird die Ausführungsbestimmungen zu dieser Hilfsaktion bekcmntgeben.

Indem so dem3«. Januar eineeinzigartige soziale Würde ver, liehen wird, ehrt der neue Staat sein nationales Aufbauwerk und damft^sich selbst und jeden einzelnen Deutschen. Im Gedanken an unsere noch notleidenden Volks­genossen aber bekräftigen wir in uns allen für jede Zukunft den Entschluß, nicht eber zu ruhen und zu rasten, bis die große Parole des nationalsozialistischen Kampfes für jeden Deutschen Wirklichkeit geworden ist: Freiheit und Brot!"

Organische Zinssenkung am Nenlenmarkt

Freiwillige Bereitschaft ist nationale Pflicht!

Das Streben nach einer erträglichen Zins­höhe war von Anbeginn an einer der wich­tigsten Punkte im Aufbauplan unseres natio­nalsozialistischen Staates. Alle der Wieder­gesundung der deutschen Wirtschaft seit dem 30. Januar 1933 gewidmeten Maßnahmen dienten letzten Endes auch diesem Zweck mit. Im Gegensatz zu den Experimenten einer früheren Zeit aber ging die Regierung Aböls Hitlers behutsam vor und lehnte jeden zwangsweisen Eingriff ab.

Fast genau vor einem Jahr hat Reichs- bankpräsident Dr. Schacht erklärt, daß sich der Kapitalmarkt nicht kommandieren läßt und nicht kommandiert werden solle. Seine damals ausgesprochene Zuversicht, daß sich DeutschlanddemZeitPunkteiner natürlichen K o n v e r s i o n 8 m ö g- lichkeit nähere, hat sich inzwischen er- füllt. Tie Kurse der festverzinslichen Werte, die im Herbst 1932. also kurz vor der Macht­übernahme. aus einen Tiefstand von 70 Pro­zent und darunter gesunken waren, haben sich langsam, aber stetig dem Paristand ge- nähert und liegen jetzt fast durchweg aus Vorkriegshdhe und darüber. Tie im ver­gangenen Jahre ausgegebene vierprozeniige Reichsanleihe Hai einen guten Erfolg gehabt. Aber dy Staat-will Mt stS einziger aus

dieser Besserung Nutzen ziehen, die Ent­lastung soll vielmehr einem möglichst großen Kreise zugute kommen.

Es ist nicht erwünscht, daß diejenigen, die unter ganz anderen wirtschaftlichen Verhält­nissen langfristiges Kapital geliehen haben, weiter sechs und mehr Prozent Zinsen bezah­len. wenn der Zinsfuß für die besten Papiere sich inzwischen aus etwa viereinhalb Prozent ermäßigt hat.

Selbstverständlich kann von dem einzelnen Gläubiger nicht erwartet werden, daß er allein und aus sich heraus dieser Entwicklung Rechnung trägt, zumal manch einer bisher von der geschilderten Aenderung der Lage nur eine unzureichende Vorstellung gehabt haben mag. Hier ist vielmehr eine gemein- wirtschastliche Aktion erforderlich, die sich mit einem eindringlichen Appell an alle Beteiligten wendet. Tiefe Aktion wird jetzt mit Hilfe der Reichsregierung von den Hypothekenbanken und den anderen Insti­tuten. die langfristige Kredite vermitteln, durchgeführt.

Wer festverzinsliche Papiere besitzt Auf- wertungsanleihen kommen nicht in Be­tracht. wird letzt vor die Frage gestellt, ob er mit einer Senkung der ihm bisher ge­zahlten Zinsen auj viereinhalb Prozent eia-