4 V WO Kilomerer Aatzrlen / Ven «Ingenieur 8 . Lotte!

Verlag von K. ft. Kocblcr. Leipzig

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Die Fahrten des Kriegslustschiffs 0 21V1

Der Zeppelin flog in der Richtung des Königspalastes Cotroscheni ab, scheint jedoch sofort wieder gewendet und seinen Kurs er­neut über unsere Gesandtschaft genommen zu haben. (Kein Mensch hatte indessen oben an die Gesandtschaft gedacht.) Irgendwo in der Nähe krachte die erste Bombe. Ein zischen- des Geräusch wie ein Windstoß, dann der furchtbare Krach und ein dumpfer Donner, wohl verursacht von den aus der Luft znrück- stür,wnden Trümmern eines getroffenen Hauses. Und wieder rauschte es über der Gesandtschaft, so stark und anscheinend so nahe, daß man glaubte, das riesige Luftschiff deutlich wahrnehmen zu können. Und dann wieder das bekannte Gedröhne. das man nicht vergißt, wenn man es einmal gehört hat. Diesmal war es ein Volltreffer: eine Gendanneriekaserne war getroffen. Tie Bonibe schlug durch das ganze Haus und im Keller. Ofsniest wurde o-> meldet, es sei niemand getötet worden. In der Ferne verstummte das Rauschen des Lu'tschiUes. Inzwischen hatte aber der Him­mel sein Aussehen verändert. Gewaltige Scheinwerfer sandten ihre Strahl"» gegen das Firmament und beleuchteten es taghell. Die Maschinengewehre hämmerten, die In­fanterie und Polizei schoß mit Gewehren und Revolvern Planlatz in die Luft. Es war nicht klar, wohin sie schossen, denn die Scheinwer- satten den Zeppelin noch gar nicht ge- fnnden un^ testaebalten, und die Schiest-rei war ein zielloses' ^r,nfeuern. Unterdessen war der Zeppelin aber v«T?"iend höher ge- stieaen. Das Luftschiff stand ungefähr über dem Park Coi-ol, und rings um ihn herum plabten die Schrapnells und umgaben ihn mit blmien WölKben.

rn'ch rirmnreurne fchlkNen endlich

auigestiegen zu sein, man hörie oäs .«nattern der Aeroplane. Immer weniger sichtbar wird der Zeppelin, und Plötzlich ist er aus dem B"reich d"r Scheinw"rfer verschwunden. Der folgend? Tag sieht Bukarest in verstör- ter Laune: alles Lebeu scheint aus dieser fro­hen Stadt verschwunden zu sein, und das Volk verkriecht sich, zu Tode geängstiat. Tie Rumänen beginnen zu verstehen, was es heißt, mit den Mittelmächten Krieg zu süh- ren."

Nach diesen Zährten trat ein Wechsel in der Besatzung ein: Hauptmann Gaissert wurde zu wichtigerer Verwendung abbern- sen: an seine Stelle trat der bisherige Erste Lssizier Oberleutnant Koreuber. der bis zuletzt als Kommandant 1-2 161 von Erfolg

zu Erfolg führte. (Koreuber ist zurzeit Hauptmann der Reichswehr.)

Nachdem l-2 101 in der Nacht vom 5. zum 6. Oktober den Bahnknotenpunkt von Eins- nita, nördlich von C a l a r a s i, ausgiebig und wirksam mit Sprengbomben belegt hatte, brachte die letzte Oktoberwoche der Be- satzung neue Aufgaben. Ter Befehl lautete: ..Bahnanlagen Fetesti zerstören!"

Luftangriff auf Felesti (Amnänien)

In Fetesti beginnt eine der bedeutendsten Eiscnbahnbauten, die U e b e r s ch i e n u n g des Donautals. Die Bahn geht zu­nächst über den östlichen Donauarm. die Borcea, auf einer Brücke von drei Oeffnun- gen zu je 50 Meter Weite, dann über die durch die beiden Donauarme gebildete Insel Losta aus einem über Kilometer langen Steindamm mit 84 Wasserdurchlässen und schließlich über den Hauptarm der Donau aus einem gewaltigen Brückenbau mit 15 Lessnungen von je 61 Metern, vier Oessnuu. gen von 140 Metern und einer von 190 Meter Weite. Letztere wird von einem Kon- solträger von 38 Nieter Hohe überspannt, so daß selbst die größten Segelschiffe hindurcki- fahren können. Diese Brücke ist wegen ihrer Großartigkeit und der schwierigen Fundie- rung in einer Tiefe von 31 Metern eine der bedeutendsten Jngcnieurarbciten der Gegen­wart.

lim zweiundetnhalb Uhr frühmorgens lag der hellerleuchtete Bahnhof Fetesti unter dem Lustschiff. Er war dicht mit Zügen bestellt; die Beleuchtung ermöglichte die Anwendung des Bombenzielrohrs beim Abwurf der 1970 Kilogramm Sprengbomben. Sämtliche Ge­schosse lagen gur in oen

2er Kommandant dachte nicht daran, dis imposante Tonauüberschienung zu zerstören, wiewohl diese von oben sehr gut zu erkennen war. Wir waren ebendeutsche Barbaren"!

Am 13. November führte eine Uebungs- fahrt den deutschen Luftriesen nach Konstan- tinopel, dem er sich gegen elf Uhr vormit­tags von Adrianopel her näherte.

Da lag es zu unseren Füßen. das althei­lige Bhzanz, das märchenumjponnene Stam- bul der Kalifen, leuchtend in atemberanben- der Pracht, in prahlender Schönheit, wie ein zauberhaftes Gedicht ausTausendundeine Nacht". Geheimnisvolles Schauern weckt es in uns. die wir der Kindheit gedenken, da wir klopfenden Herzens aus der kaltnüchter- neu Welt des Nordens uns hinüberträum, ten in das leuchtende Märchenland des

Orients. Heute liegt sie wirklich vor unserem trunkenen Blick, die Perle des Orients, die Weltmutter" der orientalischen Dichter. Als wären die kostbarsten Geschmeide aus den unermeßlichen Schätzen des Großherrn im flammenden Sonnenlicht gebreitet, lo flimmern goldene Kuppeln, blendend weiße Moscheen, leuchten Gärten heraus wie köst-

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iiche Smaragde, weitet sich das goldüber- blitzte, satte Blau des Goldenen Horns, wach- sen Minarette in keuscher Schlankheit empor wie geweihte Kerzen, und neben ihnen dun­kelt geheintnisschweres Düster uralter Zh- Pressenharne. Schönheit, beseligende Schön- heit hat hier die Allmutter Natur mit ver­schwenderischer Hand gespendet, gleichsam berauscht im schwelgerischen Genuß eigener Schövnmgskrajt!

Aever der Wunderstadk

Während die Gedanken der Besatzung diesen Träumereien nachhingen, segelte der deutsche Luftkreuzer, selbst ein zur Wirklich­keit gewordenes Märchen, über der Wunder­stadt, deren zauberhafter Bann die Sinne betörte, der erst ganz allmählich eine sach- liche Betrachtung zulieb.

(Fortsetzung folgt)

Der Neichsstand des deutschen Handwerk? weist daraus hin. daß nach den bestehenden Bestimmungen das Vermögen der Innun- gen und Kreishandwerkerschasten wie Mün­delgeld verzinslich anzulegen ist. Doch könne der Deutsche Handwerks- und Gemerbekain- mertag mit Genehmigung des Reichswirt» schastsministeriilms eine andere Vermögens­anlegung zulassen. Hiersür kämen in erstex Linie die gewerblichen Kreditgenossenschaften »n «Frage. Sofern Kreditgenossenschaften zur Anlage von Innungsgeldern zugelassen wer« den sollen, bedürften sie in jeden; einzelnen Fall einer ausdrücklichen Genehmigung des dem» scheu Handwerks- und Gewerbekammertages, dessen Zusage außerdem noch an die Geneh­migung durch den Neichswirtschastsminister gebunden sei. Die Erklärung des Reichs­standes schließt mit der Feststellung, daß in allen solchen Fällen die Kreditgenossenschaf­ten einen entsprechenden Antrag über den deutschen Genossenschaftsverband einzureichen haben, der auch nähere Auskunft zu geben vermag.

Schweinemärkte. Hall: Milchschweine 16 bis 23, Läufer 3545 NM. Kirchheim u. T. Milchschweine 1631. Läufer 3545 NM. Ravensburg: Milchschweine 14 bis 22 NM. Saulgau: Ferkel 19 bis 24 NM.

Frachtpreise: Heidenheim: Kernen 11.2011.30, Weizen 10.20, Hafer 8.40-8.50, Roggen 8.40, Gerste 9 NM. Ravens­burg: Weizen 9.7010.35, Besen 7.75, Rog­gen 8.408.45, Gelbhafer 8.20-8.25, Weiß- Hafer 8.208.75, Snmmerfntter-'erste 8.10 bis 3.50. Korn 11.35, Jndustriegerste 8.50 9.10 NM. Reutlingen: Weizen 10 5011. Dinkel 8.40-8.80, Gerste 9.5010, Hafer ? bis 9.50. Saulaau: Roggen 8.30 RM

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Amtliche Bekanntmachungen.

Stadtgcmeinöe Calw.

DieEhrenkreuzefürKriegsleilnehmer uriÄ für Eltern und Witwen Gefallener

Können auf der Polizeiwache heule und in den nächjten Tagen zu jeder Zeit von den Antragstellern in Empfang genommen werden. Calw, den 22. Januar 1935.

Bürgermeisteramt: Göhner.

Sladtgemeinde Calw

Die Fettverdilligungsscheine

siir die Monate Februar und März können von den Empfangsberech­tigten tdishcrige Bezieher, bei denen d>e Perhätlnhse gleich geblieben sinoi ab 25. Januar 1935 aus der Polizeiwache abgeholt werden. Last», den 22. Januar 1935.

Bürgermeisteramt: Göhner.

EWiliMiisling!

Sämtliche Servierlräuleili. Mir- nungkn. SsaltWer im Kmje Calw

haben sich einer Eignungsprüfung zu unterzehen.

Diese findet am 23. Januar 193S in Calw statt. Antrags­formulare und bei der Geschäfts,teile brr deutschen Arbeits­front Calw, Altburzerstcaße 14, zu haben, wojelcht alle weiteren Auskiinjie erteilt werden.

Die Anträge müssen bis spätestens Samstag, den 28. Iannar 1833, unier Begügung ziveicr Lichwilder uno eines Leuinuiivzeug- nijses an oben genanmer Adresse abgegeben sein.

Die Priisungsgedühr beträgt RM. 5. und ist bei Abgabe des Antrages zn e»,richten. (Für Ärbensio>e unier Porzeigung der Stempelkarte RM. 3.-.) Die Prüflinge haben in Beruiskleiduug zu erscheinen.

Kreisdetrievsgememschastsmlier 17 Handel

Sachgruppe Saftfiä.ten.

Streuwolle in Ballen

per e n.r RM. 2.80 ab Werk, lie.ern in srocr M.mge

BlanaLStoll, holzwüWM, Ealw

362.

Gute billige Hosen

Zeughosen 3.30, 3.80, 4.70, 4.90, 5.50, 5.80 Englifchlederho.en 5.50, 6.60, 7.70 Samtkordhosen 6.50, 7.20, 8.80, 9.80 Gestreiste Hosen 3.50, 4.20, 5.00, 5.50, 6.00, 7.70, 8.20 und höher Kochhosen 4.90, 7.90

Hatvtuchyosen 6.90, 7.20, 7.90, 8.50, 8.90, 9.00, 9.90, 10,50, 11.70, 13.50

Paul Näuchle, am Markt, Calw

s. §. v. .

d » LtSrungsfreier Empfang

Am Donnerstag, 24. Januar 183S, abends 8 Uhr

bei Moersch» Station Teinach.

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Frau Maier, Geflügelfarm Calwer Hof

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!>!« Blatter waschen, in leichtem Golzwatfer >5 Almuten lochen, abttopfen lassen undfeinhachen - Zwiebel undAlehi im^ettgold- ycld dünsten, mil der Fleischbrühe ablölchen und ;u acbundcnerSoße kochen Kohl zugeben, durchkochen, nach psester u Salz abschmeiten.

Calw, den 22. Januar 1935.

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Unsere liebe treubesorgte Mutter und Großmutter

Marie Linkenheil

Witwe

wurde gestern abend im Alter von nahezu SO Jahren in die ewige Heimat abgeru,«n.

Die trauernden Hinterbliebenen.

Beerdigung Donnerstag nachmittag 2 Uhr.

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