Führerkundgebung des deutschen Handwerks
Bald werden wieder wie einst die Handwerksburschen wandern
Nicht eine einzige der vorgesehenen Großarbeiten ist im deutschen Gebiet vorgesehen — es werden ausschließlich die von der Arbeitslosigkeit weil weniger betroffenen tschechische» Gebiete berücksichtigt. Und selbst für die kleineren Arbeiten sind nur einige wenige deutsche Gebiete ausersehen worden.
Die tschechoslowakische Regierung liebt es ihre» Staat als ..zweite Schweiz" und..Hort der Demokratie" bezeichnet zu hören. Solange aber der Hnngerkrieg gegen die Siidetendeutschen geführt wird, fällt es schwer die Tschechoslowakei z» den Staaten zu rechnen die am Aufbau Europas praktisch Mitarbeiten.
Zur Volksgemeinschaft heimgefunden
SPD. Neuukircheu löst sich ans kk. Saarbrücken, 20. Januar.
Ein lebendiger Beweis, daß das deutsch« Saarvolk, vor allem aber die Saararbeiterschaft, am 13. Januar endgültig heimgefunden hat zum deutschen Gesamtvolk, ist der nach nur zweitägigen Verhandlungen zustandegekommene Beschluß der SPD. Neunkirchens, sich aufzulösen. Dieser Beschluß ist durchaus freiwillig, ohne Zwang und Drohungen erfolgt. Auch die Stadlräte haben auf ihre Mandate verzichtet. Das restliche Vermögen von 1687,35 Franken wurde der Winterhilfe übergeben. Die „Bolkshaus GmbH." liquidiert und übergibt ihr Haus als „Haus der deutschen Arbeit" der Deutschen Arbeitsfront. Die marxistische „Freie Turnerschaft" von Nennkirchen löst sich gleichfalls auf und ist mit Fahne zur Deutschen Turnerschafl ubergetreten.
Für diese Beschlüsse war nicht zuletzt daS feige Verhalten der nach Frankreich geflohenen marxistischen Führer maßgebend. T ' - Weitere ivrenziibertritte von Emigranten nach Frankreich
Der Uebertritt von Emigranten über die französische Grenze bei Forbach und Saargemünd hält nach französischen Mitteilungen nach wie vor an. An beiden Grernstellen sind »ach einer Havasmeldung aus Metz allein am Samstag 300 bzw. 250 Emigranten übergetreten, von denen jedoch ein großer Teil die französische Staatsangehörigkeit besitzt. FürdieFranzosen ist ein besonderes Konzentrationslager eingerichtet worden, während di? andren Flück'Uinae in die w-'st- sranzösischen Departements abgeschoben werden.
ssr Adlrallövort der lnierrmtisnMi Eaarttuppen
Kl. Genf. 20. Januar.
Am Samstag war in Gcnser französische» Kreisen das Gerücht ausgetaucht daß dei Abtransport der internalion» len S a a r t r ii p p e n. die seinerzeit an das flehentliche Bitte» der Separatisten ent sandt worden waren, an, l. Februar beginnen werde. Den Anfang sollen die italienischen Bataillone machen
Wie wir erfahren ist ein solcher Besch'uß nicht gefaßt worden. Jedoch plant man die allmähliche Zurückziehung der internationalen Truppen, so daß sie ain l. März das Saargebiet bereits verlaßen haben wenn voraussichtlich in Anwesenbeit des Barons Alolsi die Rückgabe an das Reich ersolat.
Gedeolret der hungernden Vögel!
Die Neichsbetiiebsgemeinschaft Handwer! in der DAF. und der Reichsstand des deut- scheu Handwerks veranstalteten am Sonn- »bend vormittag im Preußenhaus eine großl Führerkundgebung. an der die ge- amte Führerschaft des deutschen Handwerkt teilnahm.
Reichsyandwerksmeister Schmidt betonte, die Reichsbetriebsgemeinschast der Handwerks habe dafür zu sorgen, daß nur der Betriebsführer sein könne, der die meisterlichen Qualitäten nach allen Richtungen mitbringe, der beruflich, kaufmännisch, in der Treue znm Aufbauwerk des Führers und in der engsten Zusammenarbeit mit der Gefolgschaft zuverlässig sei. Sodann stellte der Neichshandwerksmeister die Schaffung einer allgemeinen Handwerkerkarte in Aussicht, die zur Bereinigung des Berufsstandes beitragen solle. Eine solche Maßnahme könne natürlich nicht von heute auf morgen geschaffen werden, sondern müsse abgestellt sein aul den Blick in die Zukunft. Der Reichshandwerksmeister sprach weiter über die traditionelle Erscheinung des man- dernden Handwerksburschen, die in absehbarer Zeit wieder erstehen solle. Nur der solle aber Inhaber des Wanderbuches des deutschen Handwerks werden, der lei- stnngsmäßig ans der Gesellenprüfung mit „sehr gut" hervoroegangen sei und der sich in seinem zivilen Leben einwandfrei geführt habe und weltanschaulich zuverlässig sei. Begonnen werde mit dieser Einrichtung zunächst bei den handwerklichen Berufen des Nah-
Neueste Nachrichten
WHW.-Märzplakette ans Achat. Die Plakette des Winterhilsswerkcs für den Monat März wird ein Achatstcin mit Metallfassung sein. Die Plaketten werden von dem Edcl- steingewcrbe und der Metallindustrie in Jdar-Oberstcin hergestellt, die durch diese Aufträge jetzt voll beschäftigt sind. 1200 Edel- stcinschlcifer sind allein mit der Bearbeitung
rungsmittelgewerbes. den Bäckern. Fleischern und Konditoren, da bei diesen Berufen du Austauschmöolichkeit relativ leicht sei und weil sie nicht absolut koniunkturgebunden seien. Schon auf dem nächsten Neichshand- werkertag in Frankfurt am Main zu Pfingsten dieses Iah, es werde man taufend handwerkliche Wanderer begrüßen können. Bei Betrachtung der wirtschaftlichen Lage d»s deutschen Handwerks hob der Redner hervor, daß sich diese seit dem Tiefstand im Jahr? 1932 wieder sehr gebessert habe. Der Umsatz des deutschen Handwerks habe 1926: 23 5 Milliarden betragen, er sei 1932 auf 9.5 Milliarden gesunken und betrage beute, dank des Nrbeitsbeschaffunasvrogramms. schon wieder 14.5 Milliarden.
Sodann sprach der Stabsleiter der TNF. und Hauvkamtsleiter d->r NS.-läaao Dr. von Rentelv über die Pflichten des Unterküh- rers in den Organisationen des nationalsozialistischen Deutschland. Tg" Vertrau«"» der Ge*alafchaft, to tagte er. müsie das kostbarste Gut für den Unterführer sein, das er sich nur durch nnb^^inate Gerechtigkeit er- werl>°n könne. Die Baranssetz'ina »ed?r Organisation lei Klarheit und Dnrchstckstiakeit. ghfnlnte D'f'iplin und Befehlsausführung. Weil ^ieke Vorausfetznnaen bei uns vorhanden sind, sind wir die Orgari'fgtion der Kraft der Saubeikeit uva der DUnplin >n Denffchland' lL"hhgkf°r Beifall.i Er müste den dringlichen "svvrK nn alle Unternehmer richten, sich der Deutschen Arbeitsfront anzuschließen.
der Achatstcine beschäftigt. Man rechnet mit einer Abnahme von rund acht Millionen Plaketten.
Belegschaft opfert für Saarkinder. Die gesamte Belegschaft d>.r Maschinenfabrik Blöd- ncr, Gotha, spendete einen Stundenlohn für die Kinder hilfsbedürftiger Volksgenossen an der Saar. Die Bctriebsführung derselben Firma hat für sechs Saarkinder den ganzen Winter hindurch Erholungsplätze nebst freier Fahr zur Verfügung gestellt.
Stabschef Lutze in der Nor d««,! . Stabschef Lutze folgte in Kiel einer Einladung der Neichsmarine und begab sich mit seiner Begleitung an Bord des im Hafen liegenden Kreuzers „Königsberg". Später besuchte er die SA.-Gruppe Nordmarck. Abends bildete ein großer Fackelzug mit anschließender SA.- Führerbesprechung den Ausklang.
Kysshäuserbuud feiert Reichsgründungstag. Der deutsche Neichskriegerbund „Kyffhäuscr" veranstaltete am Sonntag mittag seine traditionelle „Deutsche Wcihestundc" anläßlich b:r 61. Wiederkehr des Ncichsgründungstages. Der Berliner Sportpalast war bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Führer hatte mit seiner Vertretung Vizeadmiral v. Hcustnger- Waldcgg beauftragt.
Durch Erdrutsch eingeschlosscn. 9 belgische Bergleute wurden bet einem Erdrutsch in einem Stollen der Zeche Homvent von der Außenwelt abgeschnitten,' 5 von ihnen konnten befreit werden. Einer der Geretteten war schwer verletzt und ist inzwischen leinen Verletzungen erlegen. Ueber das Schicksal der noch eingeschlossencn vier herrscht Ungewißheit.
sas ewige Ringen der vemelmlttlm
Rede Dr. Leys vor den Amtswaltern der DAF Leipzig, 20. Januar.
Die Neichstagung der DAF.-Amtswcstte, fand am Samstag ihren Abschluß. Bei den Schlutzappell sprach Dr. Ley, der u. a. aus- führte: Wir haben Sie nun schon zum zweiter Male hier zusammengerufen, um unser Woller und unsere Arbei' noch einmal bis zum letzter klar zu machen. Wir sind ein armes Volk. Wi, haben nur eines noch, das ist der Wert „n- ferer Raste. Jeder in Deutschland muß erkennen, daß sein Wille da aufzuhören hat. wl der Gemeinschaftsgedanke beginnt. Wir müsser dre Gemeinschaft schaffen um unseres Volker willen. Es gibt nur einen Sozialismus, um eine Gemeinschaft, das ist die Gemeinschaß durch ein gemeinsames Band ein gemeinsamer Fundament der Raste und des Blutes.
Aber das ist das wundervolle unserer Lehre sagte Dr. Ley weiter, daß wir keine Endstatio- nen kennen. Wir kennen nur einen ewiger Kampf. Der Arbeiter weiß, daß wir ibm niclstt versprechen können, er weiß, daß alles, war wir ihm bringen, nur errungen werden ka»r in einem zähen Kainpf. Wir tragen die letzt» Hoffnung des deutschen Arbeiters in unserer Händen, und den deutschen Arbeiter nicht mn für die Gemeinschaft zu erringen, sondern a»ck u erhalten, das ist das kostbarste. Wir Haber en Klastevkampf überwunden durch nnse» Blntbewußtsein, durch den Begriff Deutsch- land, durch den Begriff der Nation!
Mols Verletzte bei einem RokmungMlmd
Blitzlicht entzündet Festdekoration
Esten, 20. Januar.
In einer Erdgeschoßwohnung im Blumen- kanip. die zu einer Festlichkeit überreich init Papierdekoration geschmückt war. geriet bciin Abbrennen eines Blitzlichtes rin leichter Vorhang in Brand. Im selben Augenblick stand die ganze Nanmdekoration in Flamm?». Durch die von der Decke herabiallendm brennend.» Papierteile erlitten infolge der »um Teil leichten -Kostümierung etwa »wölk Personen mehr oder minder starke Brandwunden. Sie wurden durch die sofort zur Brandstelle gerufenen Krankenwagen den Kran^n- hänsern zugeführt. Bei zwei Personen sind die Brandverletznnqen besonders schwer.
Lebensfragen des Haus- und Grundbesitzes
Am Donnerstag. 24. Januar, findet in Berlin eine große Führertagung des Zentralverbandes Deutscher Haus, und Grund- besitzervereine e. V. statt, aus der lebeuswich. lige Fragen des Hausbesitzes erörtert werden sollen. Als Austakt zu dieser Arbeitstagung veranstaltete der Zentralverband am Don- nersing einen Presseempfang, bei dem der Präsident Pg. Erich Tribins grundsätzliche Ausführungen über die Einstellung des Zentralverband-es Deutscher Haus- und Grundbesihervereine als Glied der national- sozialistischen Volksgemeinschaft machte. Er wies ». a. aus die unentbehrlichen wirtschaftlichen Funktionen des Hans- und Grundbesitzes, als größter Steuerzahler, als Auftraggeber des deutschen Handwerks als Verwalter großer Summen deutschen Sparkapitals und Betreuer des Wohnranmes hin. Tie wertschassende und werterhnltende Bolks- «chicht. die der Hans- und Grundbesitz darstelle. könne im nationalen »nd Wirtschaft- liehe» Leben nicht entbehrt werden. Im in- lereste des Bolksganzen hätten di? Hans- tz!-si':er den dringenden Wunsch, den Hans-
besitz wieder wirtschaftlich gesund zu sehen, weil er dann seine wirtsckiaftsbelebende Tätigkeit dem Handwerk und der Industrie wieder in vollem Maße zugute kommen lassen könne. Bei der Behandlung der für den I. April fälligen Senkung der Hanszins- steuer um 25 v. H. betonte Tribins. daß der Hausbesitzer diese Lastenerleichterung drin- gend gebrauche. Ter Hausbesitzer wisse ge- nan. daß die Senkung nicht seiner eigenen Bereicherung dienen solle und könne, sondern die Erfüllung aller Verpflichtungen ermöglichen solle.
Ein Vertreter des Reichskommissariats sür 'Preisüberwachung erklärte, daß ein An- laßzuMiets st eigernngen derzeit nicht anerkannt werden könne. Hausbesitzer, die trotzdem glaubten, aus Mietssteigernngen nicht verzichten zu können nähmen eine große Verantwortung an! sich. Der Neichskommissar werde ein derartige? Vorgehen sorgfältig beobachten und werde falls eine Reihe unberechtigter Mietssteige- riingen festgestellt werden sollte, eine Ver- schäriiing des Mieterschutzes erwägen.
von »>kSk».iko
Lopvrikskt 19Z4 ds V»oeksr-V»l»q. Lern»
Aus der Dorfstraße begegnet Volkland seine» Leuten mit zwei Tragbahren die hoch "mit altem Segeltuch und morschen Brettern «bepackt sind. „Tragt das Zeug nach oben!" jrust er ihnen im Vorbeigehen zu. „In ner ^Viertelstunde bin ich wieder da und helt' euch beim Holzschlagen'"
Tie Tür des Toktorhauses steht weit oi>. n: im Flur duftet es nach Medikamenten und Jodoiorm. Fast zaghaft klopft Volkl^nd an die Tür. Keine Antwort... Das Gemurmel drinnen hält an. desgleichen das seine Klirren. Nun wird Plätschern von fließendem Master vernehmbar. Volkland klopft noch einmal — diesmal lauter.
Tie Tür wird ausgemacht. Eine rundliche, nicht mehr iringe Frau in Schwesterntracht kommt zu Bolkland in den Flur, ohne daß er einen Blick in das Zimmer des Arztes erhaschen kann. „Bitte — ?" fragt die Gemeindeschwester. Tie weiße Schürze, die ihr dunkles Kleid fast ganz bedeckt, zeigt Blut- spritzer.
„Ich möchte Tr. Krogmann gern persönlich sprechen!" sagt Volkland und fühlt gleich, zeitig, daß das — wie ihm scheint — allzu ruhige Wesen der Schwester ihn nervös mackst. „Es handelt sich um einen Patienten ..."
„Tann müssen Sie einstweilen Platz nehmen! Ter Herr Doktor ist eben bei einer Operation. ES ist ausgeschlossen, daß er jetzt herauskommt."
Er will ihr erklären, daß er keine Zeit habe; aber sie wartet ieme Antwort nicht
mehr ab. sondern verschwindet wieder im Zimmer.
Während sie die Tür schließt, hört er diesmal etwas lauker Krogmanns Stimme: „Wo bleiben Sie denn so lange. Schwester Maria? Hier - halten Sie den Arm! Ich Hab' letzt das Geschoß gesunden. Es sitzt — —" Wieder verebben die Worte in unverständliches Gemurmel.
Bolkland legt auf den Tisch im Flur einen Zettel, m dem er Krogmann bittet, ihn. sobald er sich sreimachen könne, auf der Arbeitsstelle aiifzusuchen. da Marianne er- krankt lei und er ihn vor seinem Besuch auf dem Tüncnhos noch unbedingt sprechen müsse.
Tann eilt er quer durch die Dünen zu dem kleinen Gehölz, das die Torsäcker von den Berkentinschen Feldern trennt, um seinen Leuten beim Knüppelsällen zu helfen. Ter Sturm hat kaum nachgelassen, und die dün- nen Stamme der Ellern und die Haselmiß- sträucher biegen sich unter seinen Stößen wie Angelgerten.
Sie schuften zwei Stunden, ohne aufzu- sehen: die Handrücken bluten und brennen, weil die Fäuste immer wieder in dorniges Gestrüpp hineinlangen müssen.
Tann beginnt die eigentliche Arbeit oben auf der Düne. Rings um die vom Wind ausgehöhlte Vertiefung werden die Lappen ans den Sand gebreitet »nd mit aufgelegten Knütteln am Fortsliegen gehindert. Nieter um Meter wird so der Rand des in den letzten Tagen entstandenen Kraters sestge,nacht;
und wenn diese Maßnahme auch nur provisorisch ist. io bewirkt sie doch, daß der Sturm nickst mehr leine volle Krall zur Geltung bringen kann, sondern gegen die Flächen des Segeltuchs ankämpfen muß. Tie unmittel, bare Gefahr ist damit gebannt: Tie Vertie- iung kann sich nicht mehr vergrößern.
Volkland blickt verstohlen nach seiner Armbanduhr und bemerkt mit wachsender Unruhe. wie die Stunden dahinzichen. ohne daß der Arzt ihn ausgesucht hätte. Ta. endlich, kommt eine schlanke, dunkle Gestalt den Abhang berauf. Aber es ist nicht Krogmann. sondern der aus Königsberg zurückgekehrte Tüneninspcktor.
Als der Abend sinkt und der Düneninspektor sich endlich in sein bescheidenes Zimmer im Stepputatschen Gasthos zurückgezogen hat. da an eine Motorbootfahrt bei dem Seegang kaum zu denken ist. eilt Bolkland zum zweitenmal ins Toktorhans und atmet erleichtert aus. als er die Fenster erleuchtet sieht. Sollte der Doktor so viel zu tun gehabt haben, daß er sich nicht hatte sreimachen können?
Dieses Mal kommt ihm der Doktor persönlich entgegen, und sein Gesicht zeigt Er- staunen über den späten Gast. ..Nan», Bolkland. Sie? Und zu dieser nachtschlafenden Stunde?"
„Haben Sie denn nicht meinen Zettel gefunden. Doktor? Ich schrieb Ihnen doch da ich Sie nicht Persönlich sprechen konnte —. daß Sie mich am .Wandernden Berg' aufsuchen möchten!"
Das Gesicht des Doktors wird ernst. „Ich habe keinen Zettel von Ihnen erhalten. Schwester Maria sagte mir nur ganz bei- läusig während der Operation, daß ein Mann von der Arbeitsabteilung mich zu sprechen verlangt habe. Aber da heute für Neudorser Verhältnisse ein etwas bunter Tag war, vergab ich das gleich wieder."
Volkland geht an dem Doktor vorder in den Flur. „Wenn Sie den Zettel nicht ge- stinden haben, muß er hier liegen. Ich Hab' ihn aus diesen — —" Mitten im Satz bricht er ab und wendet sich um. „Ter Zettel ist weg. Doktor Krogmann!"
Sie suchen noch einmal gemeinsam den ganzen Tisch ab. sie leuchten aul dem Fußboden herum: Der Zettel ist und bleibt verschwunden.
Volkland richtet sich auf. „Hatten Sie heute viele Patienten hier. Doktor?"
„Nach ienem Mann, den ich operiert habe, niemand. Nachher war ich den ganzen Nachmittag bei meinen Kranken im Dorf. Außer- dem hätte ich Ihren Brie? unter allen Umständen finden müssen, denn ich Hab' an der gleichen Stelle, wo Sie ihn hingelegt haben wollen, nach der Operation iür den Patienten ein Rezept geschrieben."
„Kann es möglich sein, daß die Gemeinde- schwester den Zettel sortgeworsen oder ansgefegt hat? Ich meine natürlich, aus Versehen?"
Aber auch dieses Mal muß der Doktor verneinen. Tie Schwester habe mit ihm zusammen gleich nach der Operation das Haus verlassen.
Volkland zieht die Schultern in die Höhe. „Tja. lieber Doktor, dann gibt's nur zwei Möglichkeiten: Die eine, die natürlich völlig ausgeichlosien ist: nämlich, daß Sie das Papier doch gefunden und es versehentlich wegwarfen, ohne es zu lesen: »nd die andere, die mir zwar vorläufig nicht gain ver. stündlich, aber, wie die Tinge liegen, die einzig wahrscheinliche ist: nämlich, daß jener Patient, den Sie heute mittag operierten, den Zettel verschwinden ließ. Kennen Sie den Mann näher?"
(Fortsetzung