Verlag: Schwarzwald-Wachr V. m. b. - *»Iw. Ro»otl«n»dn»kr N. Oclschiägei'sche Buchdrmkerel, Calw. H»u»,schrii>leiler! Friedrich Hans Scheel«. Nnzeigenleiter! Ludwig Bag Irr. Etmlliche in Tain,- D.«. XII. 84: 8»0. SeschSstsstelle: «Ile« Paftami. grrn- Iprrcher Al; Schluß brr «lnzeigenannahme: 7L0 llhr »»rmittag«.
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Nationalsozialistische Tageszeitung
Nmlliches Organ äer N. Z. v. N. p.
Alleiniges Amtsblatt
für alle Stabt- und Gemeinbe-DeTiöröen des Kreises Ealw
Nr. «5
Talw, Montag, 21. Januar LS3S
2. Jahrgang
Ostpakt und Rom-Plane Sorgenkinder Lavals
Unerwartete Widerstände der Kleinen Entente — Polens Haltung unverändert
MMilM-axioMM
im Dodekanes?
Athen. 20. Januar.
Rach griechischen Meldungen von den Dodekanes soll es auf der zur Zwölf-Jnlel- Gruppe gehörenden Insel Kalynos zu
Polizei und der griechischen Bevölkerung oer Znsel gekommen sein. Es seien zahlreiche Verhaftungen vorgcnommen worden. ?!n- »eblich sollen auch Kriegsschiffe und Wafser- sluozeugr von Italien nach der Insel Kalh- aos unterwegs sein.
SIMM
Athen. IS. Januar.
Der Erfolg der Saarabstimmung hat das ir Griechenland bcsindl-che cyprwtische National- büro veranlaßt, im Namen der Bevölkern»! CyprrnS, die naturgemäß von der Beteiligung solchen Schritten ausgeschlossen ist, beim Völkerbund eine freie Volksabstimmung über die Haatliche Zugehörigkeit Eyperns zu bcan- tragen.
Neuer
sWlmtscher SvmarM
Große Beunruhigung in China
L o n d o n. 2V. Januar.
In China rnscn militärische Vorbereitungen Mandschukuos und Japans im Metten der von Manisch-,k«a beankvruchten uno oejti>len Provinz Jeyol große Beunruhigung hervor. Angeblich ßellen du Japaner beabsichtigen, mit starken Kräfte» die als irregulär bezcichneten chinesische» Streitkräfte aus dem Kreis Kuyuar der Provinz Tichacbar zu vertreiben, nir Mandschnkun die Kontrolle über diesel Gebiet zu sichern. Japanischerseits Werder d>e militärischen Vorbereitungen siir dies» klktinn als „von rein lokaler Bedeutung' bezeichnet.
Ne »York. IS. Januar.
Nach der Beendigung des Hauptmann- Prozesses wird Oberst Lindbergh wii Verirante Freunde von ihm erzählen, wahrscheinlich einen TranSpazisik-Flug unterneh, men zur Vorbereitung der Einrichtung eines omerikaniichen i.'uslbefö>-derungsd>enste8 zwischen Kalifornien und China.
Lindberah ist Vor»"ßrnder des technischen Ausichusses des ..Panamerieon Airways System" Die Endpunkte des geplanten JlundienkteS dürften L o 8 A n g r l r s und Kanton iein. Die Flu-strecke ist etwa ltUUll Meilen lanq und soll über dir ameri- kanüchen Jnieln !m Pazifik sichren. Es Wird damit gerechnet, daß der neue Dienst die Ve> sSrderun--s7eit zwilchen Amerika nnd China a»i Nil Mueslunden heral-iel-en wü-de. aeaen» übcr einer vierwöchigen Tampferkahrtzeit.
Das Neueste m Kurze
Tie Erklärungen des Führers nnd Reichs, konzlers Adolf Hitler in se ner Unterredung mit Ward Price finden in der ganzen Welt lebbastcn Widerhall. Insbesondere Eng» land nnd Ungarn ergehen sich in ausfiihr» lichen Stellungnahmen.
Beim Schlnßappell der Reichstagung der DAF. in Leipzig hielt Dr. Leh eine bedeut, same Rede, in der er insbesondere den Ge- meinschastsgedanken in den Vordergrund stellte.
Die SPD. Reunkirchens hat sich aufgelöst Dir sozialdemokratischen Stadtrate verzichten auf ihre Mandate, das restliche Vermögen wurde der Winterhilfe überwiesen nnd das Heim der Deutschen Arbeitsfront zur Der, füaung gestellt.
Auf der Oheim-Grube bei Kattowitz er- riynrtr sich ein schweres Einstnrzunglück Sechs Arb-iter wurden verschüttet, von denen bis jetzt erst drei geborgt,» werden konnten.
dl. Genf, 20. Januar. Jetzt, nachdem die erste Begeisterung dei pariser und römischen Presse über die Begegnung zwischen Mussolini nnd Laval oer- slogiii ist zeigt es sich daß den römischen Vereinbarungen der beiden Staatsmänner größere Schwierigkeiten eulgegenstehen als man ursprünglich geglaubt halte. Bor allem der Nich 1 ei n in i i ch n n g s p a k 1 ist es. der ans nnerwartele Widerstände stößt. Ist es an sich anssällig daß die Uebermittlnng des bisher nicht veröffentlichten Tertes des Nichteinmiichnngsprotvfvlls iür das Donan- becken an die ungarische Negierung keine Einladung an diese enthält sich am Pakt zu beteiligen to kann geradezu von einer geänderten Lage gespro- chen werden daß .Daily Telegraph" ..Echo de Paris" »nd ..Oeuvre" fast gleichzeitig melden können die Kleine Entente habe sich ans der Laibacher Konferenz aus folgende Vereinbarung geeinigt:
..Weder die Kleine Entente noch der Balkanbund werden der geblauten Konvention für das Donaubecken beitreten. wenn Laval ihnen nicht die Versicherung gibt, daß Frankreich einen Vertrag der Zn^ammena-'be'i mit Rußland nnterreich- nen w-rd. falls Deutschland nnd V"Irn den Ostvaktvlan erneut ablebn-n. Außerdem bemalten sich die Kleine Ent-nt» nnd der V"'*nr-»«.nd d'e Erörterung über die Art nnd Weise ibres etwaigen Beitritts zur Donank-'nvenEon vor."
Es kominl tu dieser Vereinbarung nicht nur die enge Solidarität der Sowjetregie- rnng mit dem Balkanbiiud und der Kleinen Entente zum Ausdruck: die Wabl der Zeitungen die dieses Protokoll veröffentlichten, meist vielmehr daraus hin daß es sich »m einen gen,einsamen Vorstoß aller Kräste handelt die von Barihons Einkreifnngs- pvlilik nicht abgeben wollen. Außenkvm- misiar L > tw > now besten Völkerbnnbs- Vvlitik in Sowielrnßland selbst schon mancher schwerrn-eaenden Kritik begegnet bat es sich tn den Kovl gelebt die Sowietnnion in die euioväiiche Politik wieder einzuschallen nnd in >br wvmöalich eine erste Getae zu lvielen Darum br^nat er iebt auch in G-mi aut die endliche Verwirktichnng des Ostpaktes und aibt vielem Drängen in allen Presteerklärnnaen Ausdruck.
?"i-a> htn>,ee»-q set—inl nicht die Absicht z„ bo»»en dt, Brücken zu ieu-n Staaten die d-m Ostvaki men--, B?arister«nq eut- aeaen^-tugeu at-b-echen zu wollen. Er hat, wie „O-uvre" meldet, die Außenminister der K'eloen Entente beendigt nnd daraus hlnaew'ek-n daß er auch in i-'nrr Note a" dte R^'^sreaser-'na d-n Velkritt zi-m Ost'-akt als »nerläßt'ede Norans- sebuna der Au--senn»na dee d-u^-^en Aukrü"»na be-e^-*>n-i ßahr Es ist oder an—n-k-n-en. daß Laval eine Erweiterung des französisch- rulssschen Abkommens vom 5. Dezember ablehnen wird. Polen? Hailnng znm Ostpakt — nnd das ist der Angelpunkt der Frage — hat sich wie Laval selbst erklärt nicht geändert lind das bleibt nach wie va» das Entscheidende iür alle reawnalen Pakt« plniie, iimlouiehr. als aus der llnterrednii^ des Führers und Reichskanzlers mi» Wart Price eindeutig hervorgehl, daß das Reick vor der Anerkennung seiner völligen Gleicht berechtignng für überhaupt keinen Pakt zu haben ist nnd dann nicht sür regionale Pakte, die man bald so. bald so auslegen 'onn
Ostsaktbesprechungei»
Lavals mit Litwinvw Die Pariser Sonntagspresfe zeigt sich mit den Ergebnissen der Völkerbundsitzung äußerst zufrieden und wendet sich nun den Besprechungen über die römischen Abkommen und insbesondere über den Ostpaktplan zu. die hinter den Kulissen in Gens anscheinend zu einem scharfen Duell -wichen Laval aus der einen und Litwinvw auf der anderen Seite geführt haben. Die Außenpolitiken« deS
..Oeuvre" will wissen, daß Laval das offi- zielle Versprechen abgegeben habe, mit Nuß- land und der Tschechoslowakei ein de» anderen Mächten osfenstehendes gegenseitiges Beistandabkommen abzufchlteßen. falls Berlin und Warschau den Lstpakt ablehnen sollten. Bei seiner letzten Unterredung mit dem polnischen Außenminister Beck habe Laval bereits mitgeteilt. daß Frankreich in diesem Falle mil Rußland und der Tschechoslowakei abschließen würde. Die anderen Blätter sind in ihren Behauptungen weniger kategorisch und erklären, der polnische Außenminister habe sich weder für noch gegen den Ostpakt ausgesprochen, sondern die Entscheidung hinausgcschoben. bis Marschall Pilsudski einen Entschluß gefaßt habe und bis er über die letzte französische Note an Berlin unterrichtet sei.
Die Erklärungen des Führers und Reichs- kanzlers in seiner Unterredung mit Ward Price haben in der ganzen Welt berechtigtes Ans- sehen erregt. Die Londoner „Daily M a i l" schreibt: „Die Erklärung Hitlers war m höchstem Grade versöhnlich und friedlich. Diejenigen, die sich in engster Fühlung mit dem Führer befinden, sind von seiner Ernsthaftigkeit und seiner Ehrlichkeit überzeugt, und wenn Hitler das Recht Deutschlands auf materielle und moralische Gleichberechtigung mit den anderen Mächten betont, dann ist er einer weitgehenden Unterstützung außerhalb Deulschlands sicher. Hitlers Ansehen in Deutschland und in Europa ist noch niemals höher gewesen als heute."
In Ungarn haben die Erklärungen Adolf Hitlers geradezu Begeisterung hervorgernfen. Der Budapest«! amtliche „Függetlenseg" schreibt u. a.: „Dem, was Adolf Hitler über die Sicherung des Friedens, die Gleichberechtigung der Nationen und die Ehre der Völker gesagt hat, muß jeder, ohne Rücksicht auf Poli-
dm. Prag. 20. Januar.
Es ist noch nicht lange her. daß einige ischechische Blätter die Hilferufe deS Sudel, n- deutschtiims als ..Tricks per pangermaiij. schon Propaganda" ablun wollten. Wie es aber tatsächlich aussirht. das bekennt nun ein ilchechischer Abgeordneter. Necas. im sozialdemokratischen Organ ..Pravo Lidu" in einem Bericht über leine Rundreise durch die deutschen Industriegebiete Nordböhmens: „Tie abgemagerten und ausgemergelten Arbeiter streben geradezu verzweifelt nach Arbeit. Sie rufen nach der Turchsührung öffentlicher Arbeiten im ganzen Gebiet. In der Ortschaft Kratzau starben in den letzten Tagen zwölf Kinder und der dortige Schulinspektor flehte uns um rasche Hilf« an. Er sagte, es sei der Arbeiterschaft unmöglich, den kleinen Kindern Brot, Kleidung und Arzneien in ausreichendem Maße zu verschaffen, um ihnen Schutz und Erholung von den Epidemien bieten zu können. Von den 26 000 Einwohnern des Bezirkes Kratzau sind 8634 ohne Arbeit, was bedeutet, daß jeder dritte Einwohner stellungslos ist.
Von 756 000 Arbeitslosen in der ganzen Tschechoslowakei entfallen mehr als ,00 000 aui das sudetendeutsche Gebiet das ist io viel wie Frankreich bei leinen 42 Millionen Einwohnern als Gesamtzahl der Arbeitslosen verzeichnet. Flä- chenmäßig stellt das indetendeutiche Gebiet aber nur ein Zweiundzwanzigstel Frankreichs dar. Das Bild, das dieses einst blühende iudetrndentsche Gebiet zeigt, läßt sich heute nur mit den Leiden der Bevölkerung
Außenminister Laval ist von Genf in Paris eingctroffen. Ueler seine letzten Verhandlungen in Genf gehen die Meinungen sehr auseinander. Nach der eine« Darstellung soll Laval den Mächten der Kleinen Entente nnd Rußland die feste Zusage gegeben haben, daß er mit Deutschland nicht eher über das Rü- stnngsprcblem und die Gleichberechtigung verhandeln werde, als Deutschland nicht dem Ostpakt und dem österreichischen Garantie- Vertrag keigetretcn sei. Nach einer andere» Lesart hat Laval sich lediglich bemüht, jede Trennung zwischen dem österreichischen Pakt und dem Ostxakt zu verhindern und jeden Widerspruch zwischen den Paktverhandlunge« und den in London beginnenden Nüstuugs- verhandlnnge« ans der Welt z« schaffen.
Die Welt zur letzten Führererklärung
„Noch nie ist Hitlers Ansehen in Europa höher gewesen"
Katastrophale Not in Rordböhmen
Läßt die Tschechoslowakei Sudetendeutsche verhungern?
tik oder Weltanschauung, zustimmen. Hitler verkündet den Frieden. Niemand kann den bisherigen ungerechten, gefährlichen und unwürdigen Zustand der Herabsetzung und Biandmarkung so sehr nachempfinden wie gerade Ungarn." Das amtliche Blatt stellt so- dann fest, daß die überwiegende Mehrheit des deutschen Volkes heute das nationalsozialistische System billige und wünsche. Adolf Hitler habe mit der Saarabstimmung von neuem den Beweis der inneren Geschlossenheit und Einheit der deutschen Nation erbracht.
Bemerkenswert ist, daß der liberale „Njsag", der bisher eine auffallend feindliche Haltung gegenüber Deutschland einnahm, die Ansfüh- rungen des Führers und Reichskanzlers in geradezu begeisterten Warten lobt: Die Erklärungen Hitlers seien großartig. Jedes Herz, das nach nationa'e Ge- fühle in sich trage, schlage bei diesen Worten höher. Die Stellungnahme Adolf Hitlers zu» Frage der Gleichberechtigung gelte grundsätzlich für alle Völker.
des karpathorussischen Berglandes in den bösesten Zeiten vergleichen.
In der Gemeinde Ketten betrug die wöchentliche Lohnauszahlung bei den Firmen Limburger. Kunnert. Ccrsovsty nnd Herget früher über I l I vüü tsch. Kronen, heute nicht ganz I4V00 tsch. Kronen. In Lber-Kratzan verdienten früher di« Arbeiter der Firmen Altschul. Nrsiet, Krause. Scharfenberg. Knirsch u. Witsch, Hanier, Ulbrich und Läwy wöchentlich I72VVV tsch. Kronen, heute nur 33 200 «sch. Kronen, al o ein Fünftel. In Machen- dors arbeiteten früher in den Fabriken Schab. Rodert Scholz. Simm u. Wagner. Jäckel u. Eo. 6,5 Arbeiter und verdi-nten Sl 560 tsch. Kronen wöchentlich, heute stehen alle diese Fabriken still und werden nur von neun Arbeitern mit einem Gesamtwochenlohn von 1535 tsch. Kronen instandgehalten.
In Kratzau sind von 4639 Einwohnern 1376 arbeitslos. Die linlernelimiingen Klinger Pollak König. Bnnzl Riemer Mnrr Lichtner »nd Keller stehen still in gnnz beschränktem Maße wird niir in den Fabriken Tertiliann und Eicho- riuS gearbeitet. So sicht der Stand nni dem Jndustrieiriedhol von 3k eichende rg ans. Das ordentliche und ileißige Städtchen Grottnu zählt gegenwärtig von 4200 Einwohnern t I3S Arbeitslose."
Und was macht die »ichechoilowamche Regierung zur Behebung dieser Not? Das Srnialministeriiim. hat die Beträge iür die produktive Arbeitsioienkürsorge bereits iest- gelegt die iür Notstanl'snrbetten in der nächsten Zeit ausgegeben werden sollen.