Calw, den 19. Januar 1935
Saarfeier
der Evang. Kirchengemeinde
Dcr evangelische Volkstcil im Saargcbiet hat unter der Führung des bis zur Abstimmung im Amt verbliebenen 73jährtgcn Superintendenten O. Nold seinen vollen Anteil am deutschen Sieg des 13. Januar. Zwar mußten eine Ncihe von evangelischen Pfarrern auf Betreiben der französischen Besatzung das Land verlassen. Aber die Versuche, das Saargcbiet auch kirchlich vom Reich zu trennen ldie evangelische Kirche dort gehört zur rheinischen Kirche) scheiterten am entschlossenen Widerstand der Pfarrcrschaft und der Gemeinden. Den großen rheinischen evangelischen Kirchentag 1930 in Saarbrücken nennt ein damaliger Berichterstatter „eine beispiellose Heerschau über das evangelische Kirchcnvolk an der Saar".
Die evangelische Kirchengemeinde Calw versammelte ihre Glieder in einem Bittgottesdienst am 12. Januar, nachdem auf Veranlassung des Landesbischofs in allen Kirchen des Landes seit längerem der Saar gedacht worden war. Das Wort: „Soll ich meines Bruders Hüter sein?" erinnerte daran, daß uns Gott selbst als Brüder füreinander verantwortlich macht und daß wir aus Brüdern dem Blute nach werden müssen Brüder nach dem Geist. Nachdem die Glocken am IS. Januar in der Frühe den errungenen Sieg verkündet hatten, riefen sie am 17. Januar abends die Gemeinde zur Kirche zur Dankfeier. Ein Bläscrchor unter der Führung des 79jährigen P. Kuhlo von Bielefeld, der selbst noch meisterlich zu blasen versteht und ein paar Mal dem Führer auf dem Obersalzberg vorspiclte, hatte vorher auf dem Marktplatz im Fackelschein vaterländische Weisen gespielt und schmückte dann den Gottesdienst mit seinen Choralsätzen von Bach u. a
Die Heimkehr der Volksgenossen ins Reich, für die wir Gott zu danken haben, wurde zum Gleichnis der großen Heimkehr ins ewige Reich, zu der wir berufen sind und für die wir uns zu entscheiden haben. Noch einmal klangen nachher die altvcrtrauten Töne des Zapfenstreichs draußen auf dem Marktplatz in die Nacht hinaus: „Nun danket alle Gott!"
Heute abend Mondfinsternis
Von den in diesem Jahre stattfindenöen fünf Sonnenfinsternissen und zwei Mondfinsternissen ist nur eine, nämlich die Mondfinsternis vom 19. Januar in Mitteleuropa sichtbar. In unserer Gegend ist diese totale Mondfinsternis zudem leider nur teilweise zu beobachten. Da der Mond erst um 16.30 Uhr aufgcht, sieht man nur das Ende der Finsternis. Das heißt: der Mond geht schon verfinstert auf Schon um 14.53 Uhr tritt der Mond in den Kernschattcn ein. Der Anfang der völligen Verfinsterung ist um 18.03 Uhr, das Ende 17.31 Uhr. Im Nahmen der angegebenen Zeiten kann die Finsternis bei klarem Wetter beobachtet werden.
Bad. Hof-Lichtspiele
In dem Tonfilm „W a l z e r k r i e g" ist der lange Zeit verdrängte deutsche Walzer in all seiner schwebenden Leichtigkeit und wirbelndem Frohsinn wieder erstanden. Die
Könige des unsterblichen Walzers, Joseph Lanner und Johann Strauß, halten hier ihren Einzug, verkörpert durch große Darsteller wie Paul Hörbiger und Adolf Wohlbrück. Neben ihnen darf man aber Renate Müller und Willy Fritsch nicht vergessen, die dem Film eine wunderbar heitere Laune schenken.
Wie wird das Wetter?
Voraussichtliche Witterung: Der Hochdruck, dessen Kern sich über Großbritannien befindet und der sich nach Osten ausgedehnt hat. beherrscht nun die Wetterlage. Für Sonntag und Montag ist bei östlichen Luftströmungen zeitweilig aufheiterndes, ziemlich frostiges Wetter ,u erwarten.
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Herrenberg, 18. Jan. Auf Grund einer eingehenden Besprechung sachkundiger Kreise hat die NSV. cs für notwendig erachtet, daß in der Stadt Herrenberg von der Milchverwcr- tungsgenossenschaft auch Markenmilch verkauft wird. Diese nach den Bestimmungen des Milchgesetzes gewonnene, in Flaschen ab-
Jn Calw sind am Donnerstag von der örtlichen Leitung des Winterhilfswcrks 20 Zentner Mehl an die durch das WHW. betreuten Volksgenossen ausgegeben worben. Anschließend kamen gestern 120 Bündel Brennholz. auS einer WHW.-Spcnde des Sägewerks Theurer in Station Teinach stammend, zur Verteilung.
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Die Kleibersammlung für das Win- tcrhilfswerk im Dezember vergangenen Jahres verlief im Kreis Calw recht erfolgreich. Es wurden einer jetzt vorliegenden Aufstellung der Kreisführung des WHW. zufolge gestiftet: 4 Anzüge, 1 Bluse, 25 Hosen, 23 Kleider, 7 Mäntel, 3 Mühen, 7 Röcke, vier Paar Schuhe, 5,25 Meter Stoff, 164 Stück Strick- und Wollwaren, 90 Paar Strümpfe, 173 Stück Leibwäsche, 14 Stück Bettwäsche, 46 Stück Kinderwäsche, 19 Stück Säuglingswäsche, 22 Stück Kinderkleidcr, 15 Paar Kinderhandschuhe, 3 Kopftücher und 1 Schal, 7 Schürzen, 5 Taschentücher und 36 Stück Winterkleidung.
gefüllte Milch wird voraussichtlich von einem größeren landwirtschaftlichen Betrieb des Bezirkes geliefert werden. Diese Milch soll vor allem zur einwandfreien Ernährung der Säuglinge dienen.
Schwarzenberg, Kr. Neuenbürg, 18. Jan. Für Jnstandsctzungsarbeitcn wurden letztes Jahr von der Gemeinde rund 20 000 Mark anfgcwenöct. Außerdem wurde die Entwässerung in Angriff genommen, und zwar im Gewann „Mißmiescn" und „Dorfiviesen": 325 Tagewerke waren hierzu erforderlich. Im Wege einer NotstandSarbcit wurde ein Waldweg gebaut mit einem Aufwand von nahezu 12 000 Mark. Für 1935 ist u. a. der Ausbau der Wasserleitung geplant und die Verbreiterung eines Ortsweges mit einem Aufwand von 585 Tagewerken.
Dobel, Kr. Neuenbürg, 18. Jan. Am 19. und 20. Januar findet in Dobel die Austragung der Kreisschimeisterschaft des Nördlichen Schwarzwaldkrcises des DSV. statt. Die eingcgangenen Meldungen aus dem Kreis gewährleisten guten Sport. Man rechnet bei der Größe des Bezirks (Neuenbürg,
Das Februar WHW.-Abzeichen
Seit Wochen sind Hunderte von Arbeitern damit beschäftigt, das Abzeichen des Winterhilfsmerks für den Monat Februar fertig- zustcllen. Es wird diesmal wieder ein kleines Schmuckstück werden ähnlich dem Bernstcin- abzeichen. Die neue Plakette wird aus Galalith hergestellt und zeigt in Relicfform eine Mutter mit einem Kind in der Wiege. Herstellungsort ist die thüringische Stadt Schmölln im Landkreis Altenburg, wo die Knopffabrikation schon seit Jahren heimisch ist. Die schwer darniederliegende Schmöllner Industrie erhält durch diesen WHW.-Auftrag neuen Auftrieb. 7,5 Millionen Abzeichen aus Galalith sind für 26 Gaue herzustellen. Dazu kommen die Nadeln für die Abzeichen, je zur Hälfte Sicherheitsnadeln und lange Nadeln, außerdem Prägestempel, Stanzmesser und etwa 80 000 Schachteln zum Verpacken. 800 Arbeiter und Arbeiterinnen führen die Arbeit aus. 390 davon konnten neu eingestellt werben. Die Fabrikation des Abzeichens ist nicht einfach. Es werden dazu nicht weniger als achtzehn verschiedene Arbcitsgänge benötigt.
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Stuttgart, 18. Januar.
Durch zielbewusstes Arbeiten konnten bis zum 1. Dezember 1934 nach den Angaben der Obersten Bauleitungen der Rcichsauto- bahnen bisher 1171 Kilometer Reichsautobahnen in Angriff genommen und auch bereits teilweise sertiggestellt werden. Nunmehr hat die oberste Bauleitung abermals weitere Teilstrecken zum Bau freigegeben. Zur Vorbereitung der Bauarbeiten für das Jahr 1935 würden von der obersten Bauleitung zur Ausarbeitung der Baupläne insgesamt in fünf Abschnitten weitere Teilstrecken frei- gegeben. Hierunter befinden sich 41 Kilometer der Strecke Stuttgart—Heilbronn mit der Teilstrecke Münchingen—Erlenbach. Bei dieser Teilstrecke an der Reichsantobakmlinie Stuttgart—Heilbronn handelt es sich um eine Teilstrecke im Bauabschnitt der obersten Bauleitung Stuttgart. Von den neu zur Ausarbeitung der Baupläne freigeacbenen fünf Teilstrecken ist die Strecke Münchingen —Erlenbach die zweitkleinste Teilstrecke.
Calw, Nagold) mit einer sehr starten Beteiligung.
Freudcnstadt, l8. Jan. Der Schwarz- waldvercin, der sich jetzt aus nahezu l60 würltembergischen und badischen Ortsgruppen zusammcnsetzt, hält seine 7 l. Haupt- versaminlung am l 9. Mal 1 935 in Freudenstadt ab.
Stuttgart, 18. Jan Der Landesbischof hat den Direktor des Evang. Pfarrscminars, Oberkirchenrat O. Knapp, seinem Ansuchen gemäß in den Ruhestand versetzt. Oberkirchenrat O. Eduard Knapp, der seit 1927 Leiter des Evang. Pfarrscminars ist, steht im 65. Lebensjahr, war von 1902 bis 1908 Pfarrer in Sulz im Oberamt Nagold und von 19l6 bis 1920 Dekan in Freudenstadt.
Blanbeuren, 18. Jan. Im Alter von 34 Jahren starb nach längerem schweren Leiden der Geschäftsleiter der hiesigen Ortskranlcn- kasse, Nechnungsrat FritzNoth aus Calw. Der frühe Tod des beliebten, allzeit freundlichen, pflichteifrigen Beamten erw.ckt allgemeine Teilnahme.
Biehpreise. Heilbronn: Ochsen 380 vv 500 leere Kühe 190 bis 300 trächtige Küh> 250 bis 380. Kalbinnen 300 bis 400 Jung Vieh 107 bis >60 NM. - Monsheim LA Leonberg: Ochsen 360 bis 400. Stiere t5»dil 170 Kühe 180 bis 335. Kalbeln 220 bis 2'.'0 Einstellvieh 65 bis 220 NM. Nosenield OA. Sulz- Jungvieh 60 bis 200 Kalbniner 220 bis 380. Kühe 100 bis 300 NM. Bai- hingen a. E.: 1 Paar Ochsen 825 1 Pa>,, Schassstiere 585. 1 Kälberknh 310. 1 träch'igk Kalbel 410. l Rind 276. l Einstellrind 225 Reichsmark.
Schweinepreife. Heilbronn: Milchschweine 17 bis 22. Läufer 35 bis 45 NM. Knn- zelsan: Milchschweine 14.50 bis 22 NM. Mönsheim. OA. Leonberg: Milchschweine 14 bis 25 NM. — Nürtingen Läufer M kn» 52. Milchschweine >8 bis 25 N^" N-^n'csd OA. Sulz: Milchschweine 15 bis 22 NM. je
^Fruchtmärkte. Erolzheim: Wei'-n ..
bis 9.90, Gerste 9.10, Haber 8.30—8/0. : gen 8.20—8.40 Mark. — Wangen i. Roggen 9—9.60, Gerste 9—9.60. Haber 8.L0 bis' 9.20 Mark. — Winnenden: Menen 10—10.20. Haber 8.10—8.50, Roggen 8.50 bis 8.60. Gerste 8.90 Mar*.
Gebt der deutschen Jugend Lehrstellen!
""" Eine Reibe hervorragender Männer der Wirtschaft und der Ouaend eriäfit folgenden Aufruf: a
Rund 43 000 Jugendliche verlassen im kommenden Frühjahr in Württemberg die Schulen. Sie alle wollen Borkämpser werden für deutsche Wertarbeit! Ihre berufliche Ausbildung ist daher Gebot. Die meisten dieser Jugendlichen benötigen dazu eine Lehrstelle. Tie bis jetzt bei den Arbeitsämtern gemeldeten Lehrstellen reichen aber noch nicht überall aus. AnatleBetriebsslihrer und Handwerksmeister ergeht daher die dringende Bitte, weitere Lehrstellen für alle Berufe bei den Arbeitsämtern zu melden. Die Meldungen werden von den Arbeitsämtern mündlich, fernmündlich und schriftlich zu jeder Tageszeit entgegengenommen.
Der Ansru) trägt folgende Unterschriften: Burkhardt. Präsident des Landesarbeitsamtes; Sundermann Gebietssührer der HI.; Dr. Lehn ich. Wirtschaftsministerr Schul z. Gauwaltrr der DAF.; K i ehn, Präsident der Handelskammer; Baetz n cr, Landeshaudwerksmeister.
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s wird von gewisser Seite die Behauptung verbreitet, ich wäre nicht zur Anfertigung amtlich zugelassener Paßbilder berechtigt. Ich kann dein gegenüber erklären, daß ich den Innungsstempel besitze und infolgedessen zur Anfertigung von Paßbildern berechtigt bin und halte mich gleichzeitig bestens empfohlen.
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