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Verlag: Tchwarzwald-Wacht S>. m. b. H Calw. Rotationsdruck: N. Oelschliiger'sch« Buchdrurkerei, Lalw. Hauptlchristlctter: Fried, rich Hang Scheele. Anzeig enteil er: Ludwig Vogler. Sämtlich« in Lalw. D.A. XII. 31: WSll. SelchLftSst-ll«: Alte» Postamt. Fern- sprechet LSI; Schluß der Anzeigenannahme: 7.30 Uhr »ormittag».
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Nationalsozialistische Tageszeitung
Alleiniges Amtsblatt
Amtliches Organ äer N. §. v. A. p.
für alle -Stabt- und Gemeinöe-Behörben des Kreises Ealtv
Nr. 65
Latw, Samstag, 19. Januar 1935
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. Jahrgang
Gauleiter Bürckel in Berlin
Festlicher Empfang
kk. Berlin. 18. Januar.
Der Saarbevollmächtigle des Führers. Gauleiter B ü r ck e l. wurde am Freitag morgen aus dem Potsdamer Bahnhol in der Neichshauptstadt festlich empfangen. Eine Ehrenbrreitichaft des Feldjägerkorps nn! Spielmannszug war angetreten. Eine Abordnung des Oberganes Berlin des BdM. überreichte ihm einen Fliederstrauß.
Als er ersucht wurde einige Worte ins Mikrophon m sprechen, sagte Gauleiter Bürckel: .Ich bin eigentlich über den Empfang sehr erstaunt, aber zugleich glücklich weil damit vor allem dem Saarvolk eine Ehre erwiesen wird. Das Saarvolk hat am Sonntag eme Schlacht geschlagen, die von außenpolitischer Bedeutung für den Frieden der Welt und vielleicht entscheidend kür Jahrhunderte sein wird. Das Verdienst dafür gebührt nicht mir. sondern dem gesamten Volk an der Saar und vor allen Dingen meinen treuen Mitarbeitern!"
Tie Neichsbetriebsgemeinschaft Bergbau hat für 40 Saarbergknappen einen I4tägi- gen kostenfreien Erholungsnrlanb im Erholungsheim Rosenau bei Königswinter, dii Hoesch-Köln-Neuesiener A.-G. für 50 Saarkinder eine vierwöchig? Erholungskur ir Kinderheimen einschließlich freier Hin- unt Rückfahrt zur Verfügung gestellt.
Freimaurer wüten gegen den Frieden
xl Paris. 18. Januar.
Die erfolgreiche und friedliche Lösung der Eaarsraqe, mit der nach den Erklärungen des Führers und Reichskanzlers auch di« territorialen Streitsragen zwischen Frankreich und dem Deutschen Reiche endgültig begraben werden sollen, lassen die sreimaureri- schcn Kreise in Frankreich, die sich in de: Hauptsache um die radikaliozialistische Partei konzentrieren, nicht ruhen. Es ist, wie nach der Meldung eines Abendblattes ein rechtsstehender Abgeordneter erklärte: „Solang« die raLikalsosialistische Gruppe internationale Zwischenfälle anläßlich der Saarabstimmung befürchtete, ließ sie die Regierung in Ruhe. Nun. nach dem 18. Januar aber hebt das Spiel von neuem an."
Tatsächlich hat die radikalsoziatistlsche Kammerorudve bereits am Donnerstag vormittag in einer Sitzung ihrer Unzufriedenheit mit der Regierung Flandin-Laval Ausdruck gegeben. Selbstverständlich wird der Angriff ans innerpolitischem Gebiet geführt. So koll eine Abordnung wegen der den Radikalsozialisten zu langsam erscheinenden Anwendung des Gesekes rnr Gesundung des Getrei^-marktetz b»?m Ministerpräsidenten vorstellig werden. Außerdem hat die Fraktion stch acaen das Gesetz über die Kür'ung s»r Nens'-"'sbeztt-'e ausgesprochen und zwar ln einer Wecke, daß man darin die Ankün- twung eines Vorstoßes gegen die Regierung »rblickcn kann.
Die Freimaurerei betrat die Wege zum Frieden in Europa mit S'Srunasfeuer. Es «ckrd Sache der ae-enwärtiaen framöstschen Neaierung und des französischen Volkes sein, lies rechtzeitig zu erkennen._
Sa§ Ae»este tu Knete
Der Saarbevollmachtigte des Führers, kaulciter Bürckel, wnrde auf dem Potsdamer Bahnhof in Berlin feierlich empfangen.
Die Mannschaft der „Neuhorl", die feiner» teil die Besatzung der „Sisto" gerettet hatte» bürde in London erneut durch Ueberreichnng ler Llohd-Medaillcn geehrt.
Im Laufe des Freitag wurden in Saar- »rücken zum ersten Male die Flaggen des jenen Deutschland Uber den öffentlichen Ge» landen gehißt.
An seinem 72. Geburtstag hat Lloyd krvrge seinen Wiedereintritt in die Politik >»it der Verkündigung eineS großen Pro» jramms erklärt.
.In Genf wurde am Freitag die ungarische Denkschrift veröffentlicht, in der erneut eine fcrantwortt'ng der ungarischen Regierung fim Königsmord in Marseille abgelehnt turde. ^ . -
Ein neues Friedensbekennlnis des Führers
Deutsche Gleichberechtigung eine Selbstverständlichkeit - Deutschland liebt den Frieden,
aber auch die Freiheit — Keine unklaren Verträge
DNB. München, IS. Januar.
Am Donnerstag gewährte der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler dem bekannten englischen Journalisten und Vertreter der Nothermere - Presse, Mister Ward Price, ein Interview, in dem er sich zu einer Anzahl außenpolitischer Fragen äußerte.
Ward Price richtete zunächst folgende Frage an den Führer: „Unter welchen Bedingungen kann Deutschland zum Völkerbund znrückkehren?"
Der Führer antwortete: „Ich und niemand i« Deutschland denke« daran» für eine« evtl. Wiedereintritt in -eu Völkerbnnd „Bedin- gnngen" z« stelle«. Ob wir «och einmal i« diese Korporation znrückkehren oder nicht» hängt ausschließlich davon ab, ob wir ihr als vollständig gleichwertige Nation augehöreu könne«. Dies ist keine „Bedingung", sondern einfach eine Selbstner» ständlichkeit. Entweder find wir ein sonveräner Staat ober wir sin- es nicht. So lange wir Lies nicht sind, habe« wir in einer Gemeinschaft souveräner Staaten nichts z« suchen.
So lange die nationalsozialistische Bewegung Deutschland führt — und das wird für die nächsten paar Jahrhunderte der Fall sein, auch wenn unsere Emigranten noch so oft das Gegenteil beschwören — wird sich an dieser Einstellung nichts mehr ändern. Im übrigen habe ich dies bereits in meiner Mairede 1933 ausdrücklich erklärt. Ich möchte dabei betone», daß die Unterscheidung in „moralisch" gleichberechtigt «ud „sachlich" gleichberechtigt vom deutsche« Volk als eine Beleidigung empsnnden wird. Ob 69 Millionen Menschen auf dieser Welt moralisch gleichberechtigt sind oder nicht, kann letzten Endes niemand entscheiden als höchstens das betroffene Volk selbst.
Entweder man ist sachlich gleichberechtigt, dann muß man es von vornherein auch moralisch sein, und wenn man umgekehrt moralisch einmal gleichberechtigt ist, bleibt es ««verständlich, wieso man daun die sachliche Gleichberechtigung bestreiten oder einfach verweigern kann.
Frage: Wird dazu nötig sein, die Trennung der allgemeinen Völkerbundsbestimmungen vom Versailler Vertrag durchzuführen?
Der Führer antwortete: So lange der Völkerbund nnr ei« Garantievertrag von Sie- germächteu ist, führt er seinen Namen überhaupt zu Unrecht. Daß anf die Dauer dieser Bund — der doch dem Willen der Gründer nach vermutlich eine Ewigkeitserscheinnng sei« soll — nicht verkoppelt werden kann mit einem Vertrag, besten zeitliche Begrenzung schon in seine« innere« Gebrechen «nd Unmöglichkeiten liegt, kann vielleicht von den derzeitige« Interessenten bestritten werden, wird aber einst geschichtlich als selbstverständlich gelten.
Frage: Sollte die Anerkennung der Gleichberechtigung im voraus stattfinden oder könnte die Gewährung der Gleichberechtigung und die Rückkehr gleichzeitig erfolgen?
Der Führer antwortete: Die deutsche Gleichberechtigung ist die Voranssetznug sür jede Beteiligung Deutschlands an internationale« Abmachungen «nd Vereinbarungen. Mit dieser Forderung stehe ich keinesfalls vereinsamt in der Welt da, sondern ich befinde mich in der anständigsten Gesellschaft. Denn: Kein Volk von Ehrgefühl und keine Regierung von Pslichtbewnßtsein könnte« hier anders denken oder gar anders handeln. Auf der Welt sind schon sehr viele Kriege verloren gegangen. Wenn man nach jedem verlorenen Krieg in der Vergangenheit dem unglücklich Unterlegenen für immer seine Ehre und seine Gleichberechtigung aberkannt hätte, müßte der Völkerbund schon jetzt mit lauter Nichtgleichbcrcchtigten und damit letzten Endes ehrlosen nnd minderwertigen Nationen vorlieb nehme». Bisher hat sich
dieser gräßliche Unsinn in der Welt «och nicht einznbürgern vermocht nnd wir sind entschlossen, dafür zu sorgen» daß Deutschland nicht das erste Exempel für die Einführung eines solchen Wahnsinns abgibt.
Frage: »»Ich sprach neulich mit einer hochstehenden politischen Persönlichkeit in Frankreich. Ich fragte sie folgendes: Warum will den Frankreich die vollendete Tatsache der Wiederherstellung der deutschen Rüstungen nicht anerkennen? Wir Engländer Halten es immer für vernünftiger, solche Tatsachen ins Auge zu fassen.
Dieser Politiker hat mir geantwortet: Ja, wir glauben, daß Deutschland eine Politik der Versöhnung nur so lange treiben wird, bis die Reichswehr sich in der Lage fühlt, einen Krieg erfolgreich führen zu können. Man befürchtet in Frankreich, baß die Annähcrungs- bestrebungen an die französischen Frontkämp- ferverbänbe nur eine Tarnung sind, hinter der die zukünftigen aggressiven Absichten verborgen werden sollen. Welche ist Euerer Exzellenz Erwiderung zu diesen Befürchtungen?
Der Führer antwortete: „Dieser Politiker hat noch nie ein Volk geführt. Oder könnte er sonst glauben, daß man ein Jahrzehnt lang vom Frieden reden kann, um dann plötzlich mit demselben Volk so mir nichts dir nichts einen Krieg zu beginnen? Wenn ich vom Frieden rede, drücke ich nichts anderes ans, als was der ticfiunerste Wunsch des deutschen Volkes ist. Ich kenne die Schrecken des Krieges. Gemessen an seinen Opfern sind alle Gewinne unbefriedigend. Die katastrophale« Folgen einer solchen allgemeinen europäischen Schlächterei würden in Zukunft «och schlimmere sein. Ich glaube, daß der kommunistische Wahnsinn der einzige Gewinner wäre. Ich habe aber nicht 18 Jahre dagegen gekämpft, um ihn dann ans einem Umweg erst recht ans de« Thron zu hebe«. Was ich will, ist das Glück meines Volkes. Ich habe nicht gesehen, daß der Krieg das höchste Glück ist» sonder« im Gegenteil, ich sah nnr tiefstes Leid.
Ich spreche daher zwei Bekenntnisse ganz offen ans: Erstens: Dentschland wird von sich aus niemals den Frieden brechen, und
Deutsche Flaggen wehen über der Saar
Saarbrücker Amtsgebäude hissen erstmals die Fahnen des neuen Deutschland
Saarbrücken, 18. Januar.
Im Laufe des Freitag ,st eS nochmals zu erhebenden und begeisterten vaterländischen Kundgebungen gekommen, wurden doch aus allen Gebäuden der Behörden erstmalig die siegreichen Fahnen Deutschlands gehißt. Riesige Menschenmengen hatten sich vor de» Postämtern Saarbrückens, vor den Amtsund Landgerichten versammelt. Spontan sangen die Versammelten das Horst-Wessel» und das Deutschland-Lied.
Tie Gefolgschaften waren überall vollzäh- lich vertreten, um bas große Ereignis mitzuerleben. Auch die Saarbahnen sind diesem Beispiel gefolgt, nachdem der unrühmliche Saarbrücker Eisenbahnpräsident Nicklaus sich empfohlen hatte. Ueberall grüßen die Beamten mit dem deulschen Gruß. Selbst die Landjäger in der Negierungskommission wen- den ihn an. Lediglich Herr Heimburger hat ihn zu beanstanden. Andere internationale Vorgesetzte haben durchaus Verständnis, daß stch die saardeutsche Beamtenschaft nach dem
überwältigenden deutschen Sieg ie!VM'er- ständlich den Sitten ihrer Heimat aiipasieu und ans ihrer politischen Gesinnung keinen Hehl mehr zu machen braucht. Nnr noch we- nige Wochen trennen uns von der endgülti. gen Rückgliederung und Einverleibung in die Heimat. Tie Festesfreude hält überall an. In verschiedenen Srlen kragt man ver- geblich. wo eigentlich die Stat,i?-a»o-§''m. men herkamen. Alle Häuser sind iew be- flagat. Nirgends ist es zu irgendwelchen Zwischensüllen aekommen.
Ein letzter Schikaneversuch
Gewisse Stellen der Regiernngskommisfion, die «och immer nicht begriffen zu habe:: ' ^
nen, baß der Wille des Saarvolkes urr- feierliche Beschluß des Bölkerbnndsrates das Saargebiet z« dentschem Gebiet erklärt hat, mißbrauchen ihre Machtbefugnisse zu einem letzte« Schikaneversuch und haben angeord- uet, daß diese Fahne« «och in der Nacht znm Samstag eingeholt werde« müssen.
Emigrantenabschied im Saargebiet
Abwanderung nach Frankreich
bk. Saarbrücken. 18. Januar.
Die Separatisten und Emigranten sind aus dem Stadtbild von Saarbrücken so gut wie verschwunden. Nicht weniger als 474 von ihnen haben nach Angabe ves französischenJnnenministe- riums bis Donnerstag abend 20 Uhr die französische Grenze überschritten, unter ihnen die Führer und Einpeitscher. Mit ihnen verziehen sich auch ihre Gönner: So hat der berüchtigte E i se n b a h n p r ä s i de n t NicklauS schon am Mittwoch nachmittag um einen Urlaub nachgesucht, der ihm bewilligt wurde. Donnerstag vormittag hat er die Geschäfte seinem Stellvertreter übergeben.
Nnr eine „Säule" zeugt und lügt noch von entschwundener Pracht: Herr Heimburger. seines Zeichens noch immer Direktor des Innern der Negierungskommission. Mittwoch abend versammelte er die französische Presse um stch und tischte die tollsten Märchen über Drohungen der Deutschen Front gegen sein Leben auf. Tatsache ist aber nur. daß der stellv. Landesleiter der Deutschen Front, Nietmann. dem stellv. Präsidenten der Negierungskommission. Ehrenroolh. mitgeteilt hat. daß der schwer belastete Heim- burger die von allen Seiten gewünschte Befriedung gerade nicht fördere. Ehrenrovth , bat Heimburoer auch ausdrücklich ausruerk-
Wann geht Herr Heimburger?
sam gemacht, daß die Vorstellungen Niet- manns keinesfalls als Drohungen aufgesaßt werden könnten. Tie Selbsteinschätznng dieses Herrn Heimburger. der das ganze Saarvolk am liebsten bei seinem Freunde Macht? in Forbach sähe, ist eben etwas groß!
Im Zusammenhang mit dem bevorstehen, den Konkursverfahren find die R ä » m e der marri st ischen V o l k s st « m m e" versiegelI worden. Die Pleite der Separatisten. die dadurch auch äußerlich zum Ausdruck kommt, wird aber von den nach Frankreich verschwundenen Führern noch immer mit großen Sprüchen zuzudecken versucht. So erklärte der Kommunistenführer Pfordt in einer Pressekonferenz in den Räumen der antifaschistischen Liga in Paris, daß Matz Braun und Johannes Hofsmann gegen die Abstimmung Protest erheben würden. weil der Abstimmungsausschuß nicht seine Pflicht aetan babe M.
Einreiseverbot für Matz Vraun
gl. Paris, 18. Januar.
Die Pariser Polizei hat Matz Braun das Auftreten in einer antifaschistischen Versammlung in Paris verboten. Auch die Schweizer Regierung hat nach einer hier vorliegenden Meldung Matz Braun die Einreiseerlaubnis verweigert, so daß der saarländische Marxisten» sichrer nach Forbach znrückkebre« muüte. ^