Der Tag der nationalen Erhebung im Saargebiet

Ein Volksfest von unerhörtem Ausmaß Fahnen und Fackeln über der Saar

grantenprotektion treu blieb. So sah er sich veranlaßt, der gestrigen TNB.-Melduna über seine seltsamen Gepflogenheiten nach der Polizeirevolte ein Dementi entgegenzn- setzen. Die Meldung habe die Tatsachen völ­lig aus den Kops gestellt.

Gr selbst habe persönlich die drei Beamten gestern nachmittag um 4 Uhr aus dem Dienst entlasten, letzteres trifft freilich auch zu. Heini- kurzer hat auf Anweisung des Präsidenten Knox die Beamten entlassen müssen, nachdem er sie vorher aus der von den Polizeioffizieren Henneffey und L:e verhängten Schutzhaft eigen- n ächtig entfernt und wieder in ihre Kaserne versetzt hatte. Dieses unerhörte Vorgehen zog es sodann nach sich, daß Präsident Knox von Hcimburger die sofortige Amtsenthebung der drei berüchtigten Emigrantenbeamten ver- langte. Sie wurden daraufhin zum zweiten Male von den Polizeioffizieren in Haft genom­men und endlich abgeschobsn. Hoffentlich wird man nunmehr auch bald und endlich hören, daß der Befürworter der Emigrantenpolitik, Heim­burger, gleichfalls dem Saargebiet den Rücken kehrt, damit die auf allen Seite ngcwünschte Liquidation dieser Angelegenheit im Sinne einer Entspannung baldigst erkolaen kann.

Nle Unterbringung der Saar- Emigranten

Saarbrücken, 16. Januar.

WieHavas" aus Forbach berichtet, haben 30 Saarländer bei Forbach die Grenze überschritten. Unter ihnen befinden sich mehrere Führer der Einheitsfront mit ihren Familien. In Forbach sei ein Sonder- kommissariat für saarländische Flüchtlinge eingerichtet worden.

Der Leiter der französischen Sickierheits- Polizei hat einem Mitarbeiter des ..Petit Journal" erklärt, daß die nach Frankreich hiiieingelassenen saarländischen Emigranten in der Gegend von Toulouse, wo sür 5000 Personen Platz gemacht worden sei. nnter- gebracht werden würden tznd ein weiterer Zustrom in der Gegend von Bordeaux. Es bleibe sedoch sestzustellen. daß es sich nur »m eine vorläufige Unterbringung für Rechnung de? Völkerbundes bandele, der sich später mit der endaültt-m Verteilung der Flüchtlinge zu beschäftigen habe.

Mimische Sanrbilke

Zahllose Einladungen an Saararbeiter und Saarkinder

kk. Berlin, 16. Januar.

Das so eindrucksvolle Bekenntnis des Saar­deutschtums zu Volk und Reich hat überall im Reiche nicht rur Knndeebungen der Begeiste­rung, sondern auch spontane Kundgebungen praktischer Hilfe ausgelöst. Außer den bereits gemeldeten Einladungen an Saararbeiter und Saarkinder wurden im Laufe des Dienstag und Mittwoch noch bekannt

Eine Einladung des Kameradschaftsbnndes Deutscher Polizeiöeamter an 50 Arbeiterfami­lien von der Saar zu einem 14tägigen Erho­lungsaufenthalt in seinen Erholungsheimen, eine Einladung der Besatzungen der deutschen Flotte an 25 bedürftige Saarländer zu fünf­tägiger Mitfahci im Frühjahr auf deutschen Schiffen, eine Einladung des Amtes für Volks­wohlfahrt, Gau Groß-Berlin, an 2060 Saar- irbeiter aus je acht Tage bei fre'er Unterbrin­gung und Verpflegung und eine Einladung der Thüringer Hitlerjugend an 20 Saarkinder zu einem 14tägigen Wintererholnngsanfenthalt Die Fahrt hin und zurück wird in alle» diesen Fälle» von den Gastgebern bezahlt. _

Nudowitz ist schon an der Tür. ..Das gnä­dige Fräulein!" keucht er und stürmt in großen Sätzen die Treppenstufen zur Diele hinunter.Das gnädige FräuleinI Sie muß überfallen worden sein ... Rufen Sie Ihre Leute!"

Aber Volkland denkt jetzt nicht an seine Leute; wichtiger ist es ihm. bei Marianne zu sein.

Dumpf Hallen ihre Schritte durch das abendstille Haus. Nudowitz stolpert über einen Stuhl, stößt ihn wütend beiseite rennt weiter. Schon sind sie an der Tür zu Marian- nes Zimmern; aber die ist von innen ver- schlossen.

Wild trommeln sie mit den Fäusten gegen die Füllung, mit aller Wucht stemmen sie ihre Schultern gegen das Holz: doch die Türe hält stand, als wäre sie aus Eisen.

Volkland läßt als erster ab.Lasten Sie. Rudowih! Hier kommen wir ohne Brech­eisen nicht durch ... Wo gibt's einen an- deren Eingang zu den Zimmern des gnä­digen FräuleinS?"

Nudow,tz zuckt die Schultern.Rur von der Küche aus. Herr Volklaud' Aber dann müßten wir ums ganze Haus herum. Und ob dort osten ist bleibt auch noch fraglich!"

Volkland überlegt. ..Vorwärts Rndowltz! Sehen Sie daß Sie durch den ttüchenein- gang hereliikommen! Falls dort auch ver- schlossen ist holen Sie meine Leute und lat- sen Sie aufbrecheu! Ich werde versuchen am SvaKer hochzuklettern und über ine Ler.

Wer am Dienstagabend den Versuch macht, durch die vollkommen verstopften und überfüll- ten, licht- und fahnenübersäten Straßen der Saarstädte zu gehen, der begreift einfach nicht, daß hier noch vor Tagen ein erbitterter politi- scher Kampf tobte.

Dieser Abend ist ergreifend und rüttelt den Menschen bis ins Jnnecste auf. Zu den weißen Lichterketten sind grüne, rote und blaue ge­treten. Millionen Kerzen flackern. Der viele Kilometer lange und breite Feuerstrom der Fackelzüge wirft einen dunkelroten Schein aus das gewaltige Fahnenbild, in dem alle Straßen fast ertrinken. Das Saarland feiert ein Luht- und Fahnenfest von unerhörtem Ausmaß.

Nichts ist mehr vorhanden von jenen, die bis zum Montag die Fäuste gegen Deutschland erhoben und selbst die ganze Separa­tistenpresse ist re st los verschwun- den und hat am Dienstag ihr Er­scheinen eingestellt. An die Schau­fenster der Läden hat man deutsche Zeitungen geklebt oder große SchilderWegen Trauerfall geschlossen". Diese heilige Feier des Aufbruchs eines Volkes ist nicht gestört von Haß gegen Volksgenossen, nicht gestört von Nachegefühlen, nur die Liebe zur Heimat beherrscht den Tag und den Abend. Nicht der leiseste Zusammen- stoß, nicht ein böses Wort hat diese Feier ge­trübt. Die Polizei ist vollkommen von den Straßen zurückgezogen, denn die bewährte Disziplin der Deutschen Front ist so groß, daß keinerlei polizeiliche Gängelung notwendig ist.

Dumpfe Trommelwirbel dröhnen, die Fan­faren der Jungvolkkapellen ertönen, Trom­mel und Pfeifen hört man dann schmettern. Marschmusik erklingt. Die alten heiligen Sturmfahiien der SA. werden im Zuge mit- getragen und die Ortsgrnppenfahnen der illSDAP., und alle Straßen sind erfüllt von Liedern. Immer wieder hört man Hochrufe auf den Führer und auf Deutschland. Eine Gruppe BdM. hat sich jene Behauptung des Separa­tisten Hoffmann zunutze gemacht, der sich bei d«.r Auslandspresse über den Wahlterror des Bundes deutscher Mädel beschwerte, und führte ein Schild im Zuge mitTerror-Gruppe des BdM.", und sie wird stets mit besonderem Bei­fall und humoristischen Zurufen empfangen. HI. singt:Drum Matz Braun, weine nicht, das Saarland kriegst du nicht, wisch' nur die Tränen ab niit Sandpapier!" Dann hallt der Sprechchor:Hört und sprecht:Recht bleibt Recht, wahr bleibt wahr, deutsch die Saar!" Der Ordnungsdienst der Deutschen Front, in dem sich natürlich auch viele alte SA.-Männer befinden, trägt jene Berbots- uniform, die uns im Reich aus einstiger Zeit noch so gut bekannt ist, weiße Hemden und blaue Stnrmmützen. Sonst sieht man nichts an Uniformen, nur die der Straßenbahner und Abordnungen in der Uniform der alten Saar­brücker Regimenter, die in den verschiedenen Zügen mitmarschieren.

Die Kirchen und Türme Saarbrückens tragen Lichterschmuck bis zu dcn Turmspitzen und das Rathaus gleicht einem Märchenschloß aus Tausend und einer Nacht. Es ist in flimmernde Glut getaucht. Bis zum Dachfirst weht Fahne an Fahne, an die 40 bis 50 Tausend Menschen stauen sich auf dem Platz und am Platz vorbei fluten immer aufs neue die Feuerströme der Fackelzüge. Auf dem Balkon sieht man den ehemaligen Vizekanzler v v n P a p e n , der zur Abstimmung im Saargebiet weilt, und Ober- büraermeister N e i k e s. Und aus dem Gefühl

raste ins Zimmer zu kommen. Im Notfall schlag' ich die Glastür ein!"

Sie eilen hinaus aus den Hof. Die Hilfe­rufe sind verstummt: in gespenstiger Stille lregt das Haus. Nirgends ein Licht. Volk­land steckt zwei Finger in den Mund und stößt einen gellenden Pfiff aus. Nun misten wenigstens seine Jungens Bescheid. Rndo- witz rennt mit klappernden Schritten um das Haus herum zur Küche.

Mit einem Satz ist Volkland am Spalier, greift in die berankten Sprossen, zieht sich empor. Die dünnen Leisten ächzen beäng­stigend unter der ungewohnten Last; aber Volkland hat keine Zeit, sie noch besonders aut ihre Haltbarkeit zu prüfen.

Ta von unten ein Ruf. . . Mar- tinus' Stimme:Hallo. Volklandl Hast du geschossen? Was ist denn los?"

Volkland packt das Geländer mit den zer- bornten Händen noch ein Ruck, nun sitzt er rittlings aut dem Balkon, schwingt sich auf die Terrasse. Bevor er sich zur Tür wendet, schreit er hinunter.Martinus umstellt das H^'is! Hier ist ein Verbrechen geschehen! Niemand darf das Gebäude ver­lassen!"

Gott lei Tank: Tie Flügeltür ist nur ange- lehnt! Im Salon aber ist's so dunkel, daß man niir mühsam etwas unterscheiden kann. Mariannes Schreibtisch scheint ausgebrochen; Papiere liegen in wüster Unordnung aus dem Teppich.

Tie Tür zum Nebenzimmer steht offen. Hier ist es etwas Heller; die letzten gelblichen

der Stunde heraus hält der Gesandte von Papen eine kurze Ansprache an das Volk, die ausklingt in die Worte:Es lebe die Saar, es lebe das deutsche Volk, es lebe der Führer, es lebe das Reich!"

Bis in die tiefe Nacht dauert diese Volks- feier und immer noch ist kein Ende abzusehen. Zwar ist für 10 Uhr ubends Polizeistunde in den Lokalen angesagt, aber am heutigen Tage sind alle Beschränkungen und Verordnungen

nichtig. An einem solchen Tag darf man nicht kleinlich sein und die Begeisterung eines be­freiten Volkes braucht Luft. Nun stehen wir oben, hoch über Saarbrücken auf dem Repperts- berg, der ebenfalls zu einem Feuerberg an die­sem Abend geworden ist und haben bei blauem Himmel und Mondschein den Blick über die Stadt» Saarbrücken und die vielen anderen Orte.

Deutschland bekennt, bekennt sich zu Hitler! Wir haben diese Parole aufgegrifsen und können nun mit tiefer Be- friedigung feststellen daß die 90'/- Prozent saarländischer Männer und Frauen, die am Sonntag ihre Stimme sür Deutschland ab- gaben, sich damit auch eindeutig zum Natio­nalsozialismus und zu unserem Führer be­kannt haben. lStürmischer Beifall.)

Die Welt hat allmählich den Schlag ver- nommen. mit dem wir an das Tor einer gleichen Berechtigung klopfen und sie kann sich aus die Dauer der Forderung der Ge- rechtigkeit nicht wiedersetzen. Sie muh einsehen lernen,daß so.wie wir den Frieden wollen, wir auch unsere Ehre zu verteidigen und zu befestigen fest entschlossen sind. Jetzt, nachdem die letzte territoriale Frage, die Deutschland mit Frankreich auS- zumachen hatte, ihrer endgültigen Lösung nahe steht, ist es möglich, die Stimme des Friedens in Europa laut und wirkungsvoll zum Erklingen zu bringen, eines Friedens, der aus der Ehre Aller beruht, der die Natio­nen wirklich versöhnt und nicht wiederum den Keim eines neuen Krieges in sich trägt, eines Friedens, den Männer von Ehre in der Tat mit vollem Herzen annehmen können. Wir bekennen es noch einmal laut und ver­nehmlich vor aller Welt: Dieses Volk will seine Aufgaben im Innern lösen und es bedarf dazu eines FriedensderEhre. Ich rufe euch alle, die ihr zu dieser Kundgebung gekommen seid als Zeugen dafür auf, daß wir unser Ziel erreichen, wenn wir ihm mit Mut. Kühnheit und Zähigkeit dienen. Wir werden uns einen Zustand des Friedens in Europa erobern! Je länger es dauert, bis wir ihn erreichen, um so fester wird dann am Ende dieser Friede aearündet sein. Wenn der natio- iiallozlau,tiiche Staat euch Männer der hie, aufmarschierten Formationen erzieht, ko nicht, damit ihr Kriege führen sollt, sondern - so ries der Minister unter stürmischem Beifall aus damit ihr den Frieden er­halten könnt.

So haben wir denn auch in weitem Bogen wieder die alte Grenze um unser Reich ge­legt. die versprengte Kompanie Saargebiet ist zum Heimatregiment Deutschland' zurück- gekehrt. Das Regiment ist wieder vollzählig, und unter schmetternden Trompeten, dröh­nenden Trommeln und jubilierenden Pfei- sen beginnt es geschlossen den Marsch in die Zukunft.

Das Neichsbankdircktorium hat verfügt: Mit Ablauf des IS. Januar 1938 ist im Saar- gebict die Abgabe von Reichsmark aus Re­gisterguthaben für Reisen nicht mehr zulässig.

ich es: Volkland!" Er setzt sich neben Ma­rianne auf den Bettrand, ergreift ihre eis­kalten Hände.Sind Sie verwundet?"

Sie starrt ihn an, als habe sie ihn nie ge­sehen. Erst allmählich glimmt leises Ver­stehen in ihren weit aufgerissenen Aug u. ..Volkland Sie sind bei mir?"

Ja ich bin bei Ihnen! Und ich werde dafür sorgen, daß Ihnen nie wieder etwas zustoßen kann!"

Ist er fort -?'

Meine Leute haben das ganze Haus durchsucht und niemand gefunden. Jetzt sucht man im Park. Misten Sie denn, wer cs war?"

Sie nickt.Derselbe Mensch von vorhin!*

Haben Sie ihn schon früher gesehen?"

Es scheint ihm. als wolle sie wieder nicken; aber da besinnt sie sich im letzten Augenblick. Ihr Gesicht bekommt einen verschlossenen Ausdruck.Ich sah ihn heute zum ersten­mal . . ."

Volkland läßt ihre Hand los, steht schroff auf. Seine Stimme klingt scharf:Warum lügen Sie. Marianne? Es wäre wirklich an der Zeit, hier mal gründlich Ordnung zu schaffen! Dazu gehört aber Offenheit. Er­zählen Sie mir jetzt wenigstens, was hier geschehen ist! Oder wollen Sie Ihre Aus­sage sür die Polizeibeamten in Rossitten auf- heben?"

Er bemerkt, wie sie zusammenzuckt. Viel­leicht kann er auf diesem Wege allmählich zum Ziel gelangen.

Sie blickt flehend zu ihm auf.Ich habe nur eine Bitte an Sie. Volkland: Rufen Sie gleichgültig, was kommen mag nie die Polizei!"

Selbst wenn hier eingebrochen wird oder sonst ein Verbrechen geschieht? Wie denke« Sie sich das eigentlich, Fräulein von Ber» kentink*

^Fortsetzung folgt> ^

von rresk«.ieo sezsenskue^i Lop-ri-kl 19Z4 l»y Vrweber-Verl>y. Le^Ii»

Wie Berlin den Sieg an der Saar feierte

Minister Goebbels sprach in einer Massenkundgebung vor dem Reichstag

De» Höhepunkt der Saarfreiheitsfeicrn in der NeichShauptstadt bildete am Dienstag eine Massenkundgebung auf dem Königsplatz vor dem Reichstag. Reichsminister Goeb­bels sprach hier, von ungeheurem Jubel umbrandet, der treuen Saarbevölkerung den Dank Deutschlands aus.

Es läßt sich, wie er hervorhob. Vielleich! nur jener 30. Januar 1933 mit diesem Tagi vergleichen. Heute kehrt eine ganze Provin; wieder zur Mutter Germania zurück. Es feh- len uns die Worte, um der Freude, de, Dankbarkeit und der inneren Ergriffenheit Ausdruck zu geben, die uns heute erfüllt. Was hatte die Welt von diesem Tage der Entscheidung nicht alles erwartet! Und was haben unsere Brüder und Schwestern an der Saar daraus gemacht! Die Feind? unseres Volkes halten geglaubt, daß das die Klipp« sei. an der das Saarschifs des Nationalsozia- lismns nun endgültig scheitern werde. Allel halte sich a,« der Saar zusammengesundcn. was sich gegen Deutschland und den Natio­nalsozialismus verschworen hatte. Juden, Marxisten. Separatisten Kommunisten und Emigranten au- aller Herren Länder! Sie hatten sich ein Slelldichein gegeben, weil sie glaubten, daß sich an diesem Streiiobjckt zwischen Teutschland »nd Frankreich noch einmal der Haß und der Vernichtungswille dieser beiden Völker entflammen könnte. Was haben die Zeitungen ans diesem Gebiet gelogen. In landesverrüterischem Separatis­mus haben sie etwa? vorgetnuscht, was es niemals gegeben hat und nie geben wird. Wie glänzend aber, wie erhebend haben un­sere Brüder und Schwestern an der Saar dieses Gespinst zerrissen!

Was soll man den Emigranten sagen, die vor einigen Tagen noch herumfaselten. sie würden es aui 40. 50 oder gar 60 Prozent bringen! Was soll man zu der Saarregie­rungskommission sagen, die sich im Gegensatz zu der so objektiven und loyalen Äbstim- inungskommission eindeutig ans die Seite dieser Emigranlen gestellt hat. <Psui-Nufc). Es ist zwecklos, sich mit dieser Sorte von Meittchen auSeinanderzusetzen und was viel schlimmer ist langweilig. Denn diesen Herren fehlt es zu sehr an der Phantasie, als daß sich ein Mensch mit gesundem Verstand mit ihnen überhaupt auseinandersetzen kann. Das Jammerspiel, das sie uns in den ver­gangenen Jahren vor unserer Machtüber­nahme in Deutschland anfgesührt hatten, ha­ben sie in einem Abklatschverfahren im Iaargebiet wiederholt, auf hohen Rosten, wenn sie im Schutz der Bajonette waren, und klein, häßlich und verlogen, wenn sie sich aus sich selbst gestellt sahen. Die Herren des Status quo sind im Saargebiet hausieren aegangen mit der Erklärung: Wer sich zu

Strahlen des Sonnenuntergangs flattern herein. Quer über dem Bett eine schmale, reglose Gestalt: Marianne . . .

Bolkland beugt sich über die Frau, drückt sein Ohr an die Brust. Das Herz arbeitet, wenn auch in erregten, unregelmäßigen Stößen . . . Vorsichtig hebt er die Ohn­mächtige auf und bettet ihren Kopf in die Kisten. Sie scheint nicht verwundet zu sein; nirgends zeigt sich ein Tropfen Blut.

Volkland hastet hinaus, schließt die Türen zur Diele und zum Hintergang auf. an dem bereits Nudowitz' wildes Klopfen zu hören ist.

Was ist? Lebt sie?" Der Inspektor läßt den grellen Schein der elektrischen Stab­lampe. die er unterwegs irgendwo in den Wirtschaftsräumen aufgegabelt hat. in alle Ecken huschen.

Ja. sie lebt! Es scheint nur der Schreib­tisch im Salon aufgebrochen zu sein. Der Kerl selbst ist weg. Nehmen Sie meine Leute und durchsuchen Sie Hans und Park! Weit kann der Bursche aus alle Fälle nicht sein!"

Nudowitz wendet sich ohne Widerspruch. Gleich daraus hört man ihn mit Martinus verhandeln und anschließend Helle Stimmen überall im Hanse aufklingen, lind dann ent­fernen sie sich mehr und mehr durch den Park.

Bolkland nimmt die Stablampe und sucht noch einmal die Stuben ab. die für Marian­nes persönlichen Gebrauch bestimmt sind. Nirgends etwas zu finden. Nur neben der Flurtür ein Fetzen Papier, offenbar von einer alten Aufzeichnung abgerissen, den der Einbrecher bei seinem eiligen Rückzug verlor.

Bolkland steckt ihn enttäuscht in die Tasche und geht zurück zu Mariannes Schlafzimmer. Als der grelle Strahlenkegel der Lampe ver­sehentlich ihr bleiches Gesicht streift, erwacht sie und fährt entsetzt aus.

Erschrecken Sie nicht. Fräulein Mari- annel" ruft Volkland schnell.Diesmal bin