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Nationalsozialistische Tageszeitung

Alleiniges Amtsblatt

CalwerMblait

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Amtliches Organ äer N. §. v. N. P.

für alle Stabt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Ealw

Nr. SS

Calw, Donnerstag, 17. Januar 1S3S

2. Jahrgang

Der Führer über das politische Ergebnis

der Saarabstimmung

Der Führer dankt

für Glückwünsche zur Saararbstimmung Berlin, 16. Januar.

Nach der Abstimmung im Saargebiet hat der Führer und Reichskanzler aus dem Saarland selbst, aus allen Teilen Deutsch­lands, von unseren Schiffen aus See. aus Sesterreich und vom Auslandsdeutschtum in der ganzen Welt, ebenso auch von Auslän- der» in und außerhalb Deutschlands viele Tausende von Glückwünschen, Treuegelöbnis- sen »nd Briefen erhalten, in denen die Freude der ganzen deutschen Nation und ihrer Freunde im Ausland über das Be­kenntnis der Saardcntschen zu Deutschland und ihre Rückkehr ins Reich zu einem über- wältigenden Ausdruck kommt.

Bei der großen Zahl dieser Telegramme und Briefe ist es dem Führer und Reichs­kanzler leider nicht möglich, jedem einzelnen zn antworten: er muß sich daher damit'be­gnügen. allen denen, die ihre Treue, ihr Vertrauen und ihre Freundschaft znm deut­schen Volke in diesen denkwürdigen Tagen seiner Geschichte bekundet haben, seinen sreu- diaen Dank ans diesem Wege ansuisprechen,

Les Mwrs Sank an Wrckel und -je Deutsche Seoul

Berlin, 16. Januar.

Der Führer sandte an den Gauleiter Dürckel, Neustadt a. H.. folgendes Tele­gramm:

Rehmen Sie anläßlich des wunderbaren Abschlusses der 15jährigen Trennung des Saargebietes vom Reich meinen aufrichtig­sten Dank entgegen für die von Ihnen ge­leistete vorbildliche Arbeit. Ich bitte Sie zugleich, diesen Dank den Führern der Deut­schen Front zu übermitteln. Sagen Sie ihnen, wie stolz und innerlich glücklich wir sind. Mit herzlichem Heil-Gruß Ihr

Adolf Hitler."

NanzöMe Antwort

auf das deutsche Ostpart-Memorandum überreicht

Berlin, 16. Januar.

Der französische Botschafter übergab am Mittwoch im Auswärtigen Amt die fran- " fische Stellungnahme zu dem deutschen emorandum vom 8. Dezember vorigen Jahres, betressend den sogenannten Ostpakt.

Der polnische Außenminister Beck emp­fing in Genf den Besuch Lavals. Bei dieser Gelegenheit wurden alle wichtigen inter­nationalen Fragen eingehend besprochen. Beck hat seine grundsätzliche Haltung in der Ostpaktfragc beibehaltcn.

S8.7S RM. r» 8L4 Rroz. M 04 RM.

Tie Saarabstiinmung in Prozentzahlen Berlin. 16. Januar.

Unter Zugrundelegung des amtlichen Er­gebnisses der Saarabstimmung ergeben sich für die unteren Verwaltungsbezirke (Kreise) folgende Prozentzahlen der jeweiligen Ge­samtzahl der abgegebenen gültigen Stimmen.

Saarbrücken-Land: Deutschland

99 37 Prozent. Frankreich ü.49 Prozent, Sta­tus guo 9.14 Prozent.

Saarbrücken-Stadt: Deutschland 87L3. Frankreich Ü.34, Status quo 12.33 Prozent.

Ottweiter: Deutschland 91,94, Frank­reich 9 35. Status quo 8,81 Prozent.

SaarlouIs: Deutschland 91,19, Frank­reich 9.82. Status quo 7,99 Prozent.

Vierzig: Deutschland 94.94, Frankreich 9,27, Status quo 4.78 Prozent.

St. Wendel: Deutschland 94,69. Frank­reich 9.12, Status quo 5.19 Prozent.

St. Ingbert: Deutschland 91.41. Frankre^ 9.34. StatnS quo 8.25 Prozent.

Homburg: Deutschland 92.74. Frank­reich 9.14, Status guo 7,12 Prozent.

Im Gesamtergebnis haben sich, Deutschlands. 76 Prozent, für Frank­reich 9.49 Prozent, für StatnS qno 8,84 Pro­zent der abgegebenen gültigen Stimmen ausgesprochen.

BerchteSgad-n, 16. Januar.

Der Führer und Reichskanzler gewährte dem Korrespondenten der Hearst - Presse, Pierre Hub. folgendes Interview:

Frage: Was halten Sie, Herr Reichs­kanzler. von dem Ergebnis der Saar- abstimmung?

DerFührerantwortete: Das Ab­stimmungsergebnis erfüllt mich, wie jeden einzelnen meiner Mitarbeiter, mit unend­lichem Stolz auf das deutsche Volk. Es ist zugleich eine nachträgliche Verurteilung des Friedensvertrages von Versailles von wahr­haft geschichtlichem Ausmaß. Denn in die­sem Vertrage wurde dieses Gebiet von Deutschland gerissen mit der Behauptung, es lebten in ihm 159 999 Franzosen. Nach fünfzehnjähriger Herrschaft des Völkerbundes und damit letzten Endes doch Frankreichs wurde nunmehr scstgestellt, daß nicht 159 999. sondern knapp 2999 Franzosen in diesem Ge­biet ansässig sind. d. h. aus 1999 Saar­einwohner kommen noch nicht einmal vier Franzosen. Kann man sich da Wundern, daß ein Vertrag, der auf so unwahren Argumen­ten aufgebaut ist. der Menschheit kein Glück und keinen Segen zu bringen vermag?

Frage: Werden die Sozialdemokraten oder auch Kommunisten des Saargebiets und andere nichtnationalsozialistische Saarbewoh- ner, die sür Deutschland gestimmt haben, künftig wegen ihrer früheren politischen Hal­tung irgendwelche Schwierigkeiten zu befürch­ten haben?

Der Führer antwortete: Ich habe vor sechzehn Jahren mit sechs Mann meinen Kampf um Deutschland begonnen, d. h. als» meinen Kampf um das deutsche Volk. Die Zahl meiner Anhänger und damit der An­hänger der nationalsozialistischen Bewegung des neuen Staates ist seitdem aus nahezu 39 Millionen gestiegen. Glauben Sie, daß alle diese Menschen früher etwa keine Partei­zugehörigkeit gehabt hatten? Nein, sie alle rechneten sich einst zu irgendeiner Bewegung. Sie sind mühevoll und langsam der national­sozialistischen Idee erobert worden. Und die- en Kampf um die Seele unseres Volkes geben wir auch heute nicht ans. Wir fragen daher nie, was der einzelne früher war, sondern nur um das, was er heute sein will. So ist es uns gelungen, die sich befehdenden deut­schen Parteien aufzulösen »nd eine wahrhafte Volksgemeinschaft Hermstellen. In ihr leben ehemalige Kommunisten und Zentrnms- anhänger heute in gemeinsamem Kampf sür den nationalsozialistischen Staat, das neue Reich. Ein Teil dieses Reiches aber ist das Gebiet an der Saar und «in Teil unseres Volkes sind dessen Bewohner.

Frage: Sie haben. Herr Reichskanzler oft erklärt, daß nach der Beilegung der Saarsrage das letzte Hindernis für freund­schaftliche Beziehungen mit Frankreich besei- tigt sein würde. Haben Sie angesichts Ihrer unermüdlichen weiteren Verfolgung dieses Zieles im Interesse des Weltfriedens einen konkreten Plan im Auge?

Der Führer antwortete: Ich habe oft erklärt, daß nach der Rückkehr des Saar» lebiets Deutschland keine territoria­len goroerungenmehranFrant- reich stellen wird. Ich habe diese Erklärung heute vor aller Welt verbindlich wiederholt. ES ist dies ein geschichtlich schwerer Verzicht, den ich damit im Namen des deutsche» Volkes ausspreche. Ich tue es, um durch dieses schwerste Opfer bei­zutragen zur Befriedung Euro­pas. Mehr kann man von Deutschland nicht verlangen. Es liegt nun an der übrigen Welt, die Konsequenzen ans einem solchen Ent­schluß z» ziehen. Niemals werde ich oder wird das neue Deutsche Reich aber einwilligen in eine Schmälerung der Rechte unseres Vol­kes. Wir wollen friedlich sein. aberuntergarkeinenUmständen ehrlos.

Wir sind bereit zu einem sehr großen Opfer, aber niemals znm Verzicht auf unser« Freiheit. Wir lehnen jeden Unterschied zwi­schen moralischer und sachlicher Gleichberech­

tigung ab. es gibt nur eine Gleichberechtigung, und diese ist das Recht eines souveränen Staates und einer souveränen Nation. Wenn die Welt dies anerkennt, bedarf es keiner großen Pläne, um den Frieden Europas zu stabilisieren.

Frage: Haben Sie, Herr Reichskanzler, nach Ihrem großen Erfolg in der Saar­abstimmung etwas zu sagen, was von beson­derem Interesse gerade für das amerikanische Volk sein könnte?

Ter Führer antwortete: Ich hätte an das amerikanische Volk nur eine einzige Bitte zu richten. Millionen amerikanischer Bürger werden seit Jahren und in den letz­ten Monaten über die Saar das Gegenteil

Genf, 16. Januar.

In unterrichteten Bölkerbundskreisen wird versichert, daß die Verhandlungen sibe, die Frag, drS Zeitpunktes für die Rückgliederung der Saa, gute Fortschritte gemacht habe» und vor dem Abschluß stehen. Für Donnerstag wird die am Mittwoch plötzlich verschobene Tagung des Bölkerbundsrates stattfinden, in der, wie man hört, di« grundsätzliche Frage der Rück, gliederung der Saar nach Deutschland gleichzeitig mit de, Festsetzung deS Zeitpunktes ge- regelt werden soll. Es würde also keine Trennung dieser Frage» mehr stattfinden. Als Zeitpunkt der Rückgliede­rung soll, wie von französischer Seite der- sichert wird, der 1. März in Aussicht genommen sein, jedoch wird hinzuge- sügt. daß der Zeitpunkt in der Annahme io Aussicht genommen worde« ist. daß bis da­hin alle noch auSstehenden Fragen geregelt lind.

Frankreichs Forderungen

Die Vertagung der für gestern vorgesehe­nen Ratssitzung ist, einer englischen Mel­dung zufolge, darauf zurückzuführcn, daß-die Franzosen nicht nur die Frage der Entmili­tarisierung des Saargebietes aufgeworfen, sondern auch die Zerstörung der angebliche« strategischen Eisenbahnen im Saargebiet un- aller Bahnhvfsanlagen gefordert haben, die

Saarbrücken. 16. Januar.

Wie wir erfahren, hat die französisch, kenerakzolkdirektion in Paris angeordnet daß ab 16. Januar 1935 zwilchen Frankrcick uns dem Saargebiet die Zollgrenze aufge> richtet werden soll.

Wie Havas aus Forbach meldet, haben sich die französischen Zollbeamten am Mitt­wochfrüh auf die französisch-saarländische Grenze zurückgezogen.

«ne saargrubelideamren -um 1. M-- entlassen

Paris. 16. Januar.

Die französische Saargrubenverwalturi« wird ihre sämtlichen Beamten Ende Februar unter Gewährung einer entsprechenden Ab- sindungssumme entlassen. DerJntran- sigeant" berichtet, daß die Direktion nach Metz verlegt werden solle und daß zu diesem Zweck dort bereits Räume gemietet worden seien. Von den Entlassungen würden 1102 französische Grnbenbeamte betroffen, die mit ihren Frauen und Kindern nach Frankreich zurückkehren würden.

Rach Frankreich geflüchtet

Die Führer der Status-qno-Bewegung,

von dem gehört und gelesen haben, was jetzt durch diese freie, offene Wahl bekundet ist. Ich würde glücklich sein, wenn man dies er­kennen wollte, umauchinZukunstden beruflich internationalenBrun- nenvergistern und Hetzern unse­rer Emigranten kein Wort mehr zu glauben. So wie sie über die Saar gelogen haben, lügen sie über Deutschland, und belügen damit Praktisch die ganze Welt. Das amerikanische Volk sollte nur Augen­zeugen über Deutschland hören und wenn Möglich selbst nach Deutschland kommen, um sich das Bild von einem Staat zu machen, für dessen Regime heute die überwältigende Mehrheit einer Nation eintritt.

für die Entladung von Truppentransport zügen geeignet seien. Auch gewissen Brücken und Kanälen im Saargebiet sprachen die Franzosen eine strategische Bedeutung zu.

An zuständiger englischer Stelle lehnte man es am Mittwochabend ab, den in Genf aufgetauchten Schwierigkeiten übergroße Be­deutung beizumesscn. Es wurde erklärt, daß die Frage -er Einbeziehung -es Saargebie­tes in die entmilitarisierte Zone durchaus lösbar sei, da auch von deutscher Seite keine rechtlichen Einwendungen gegen die Aus­dehnung der entmilitarisierten Zone auf das Saargebiet erhoben werden könnten. Auch die französischen Forderungen hinsichtlich gewisser Festungswerke und Bahnlinie» werden an maßgebender Stelle in London nicht für schwerwiegend genug erachtet, um die Be­kanntgabe des Zeitpunktes für die Rückglie­derung über Gebühr hinauszuzögern.

Ratsoorschläge nach Berlin übermittelt

Die Vorschläge -er Ratsmächte, die vom Dreieransschntz ansgearbetlet worden sind, sind jetzt -nrch de» deutsche« Konsul zur Prüfung «ach Berlin gegeben worden. Man erwartet eine Antwort bis Donnerstag­mittag. Außenminister Laval äußerte Journalisten gegenüber, er hoffe, - es bis Donnerstag zn einer Einigung mit Deutsch­land komme« «erde und daß bis Ende dieser Woche die ganze Saarfrage vor dem Rat erledigt «erden könne.

sind am Mittwoch nach Frankreich geflüch­tet. M. Braun erklärte französischen Presse­vertretern in Forbach. er glaube kaum, daß er wieder ins Saargebiet zurückcchrcn werde.

Drei -anVtrü-elSWllr -er Polt-et« rekelte

nach Frankreich abgeschoben

Saarbrücken, 16. Januar.

Die drei Haupträdelsführer der Polizei­revolte vom Dienstag nacht, Grumbach. Ger icke und Christ, sind am Mittwoch nach Frankreich abgeschoben wor­den. Gleickneitia hat der berückitiate Krimi­nalbeamte Ritzel, sattsam als eifriger För­derer der Status-quo-Propaganda bekannt,, endlich dem Saargebiel den Rücken gekehrt. Die würdigsten Vertreter der Emigranten- Landplage sind nunmehr endlich fort. Dieses unerfreulichste Kapitel der Saargeschichte geht feiner Liquidation entgegen.

Bis zuletzt haben diese Elemente gehetzt und auszuwiegeln gesucht. In erster Linie ermöglichte dieses Treiben der französische Direktor des Innern Heimdurger, der auch nach dem deutschen Wahlsieg unbelehr­bar und unbeirrbar seiner Linie der Emi,

Rückgliederung des Saargebiets am 1. Mürz?

Frankreich macht Schwierigkeiten »Entmilitarisierung" des Saargel

Frankreich hat die Zollgrenze errichtet

Keine Zoll-Union mehr Alle Saargrubenbeamte entlassen

Matz Braun, Pfordt und Hoffman»