Die Ausweise der Saarstimmberechtigten I

Eine wichtige Mitteilung der Saar-Abstimmungskommission

' Traurige emmr der Silvesternacht

Balingen, 2. Jan. In den ersten Stunden des neuen Jahres fuhr hier ein Kraftwagen- sichrer aus Tailfingen vier junge Leute an. Während drei davon mtt leichteren Ver­letzungen und mit dem Schrecken davon, kamen, wurde der 22jährige Hermann Luippold von dem Anto erfaßt und gegen Kühler und Schutzscheibe des Autos geschleudert. Dabei erlitt er eine schwere Schädelverletzung und mußte in das Krankenhaus gebracht werden.

Pfullendorf, 2. Jan. Ein Stockacher Auto mit zwei Insassen stieß am Sonntag abend in Aachlinz mit dem auf seinem Rade daher- koinmenden 20jährigen Konditor Schnei- der aus Wald iHohenzollern) zusammen. Mit schweren Verletzungen, einer Gehirn- erschütterung und Achselverrenkungen mußte Schneider ins Krankenhaus Pfullendorf ge- bracht werden. In der Silvesternacht fuhren zwei Metzgergesellen aus Ravens- bürg mit einem gemieteten Auto zwischen Pfullendorf und Denkingen auf einen B a u m a u f. Der Führer Hafner wurde leicht verletzt, der Mitfahrer Halter sehr schwer. Letzterer liegt im Krankenhaus Ps'chkndorf. Das Auto mußte abgefchleppt werden.

Ludwigsburg, 2. Jan. In der Silvester­nacht wurde in der Schorndorfer Straße der verwitwete Zimmermann Lachen maier aus Oßweil, der sich aus dem Nachhause­weg befand, von einem aus entgegengesetzter Richtung kommenden Kraftradfahrer aus Neckargröningen angefahren und so un- glücklich zu Boden geschleudert, daß er kurz daraus dem erlittenen schweren Schädel­bruch erlegen ist. Der Kraftradsahrer kam mit leick>t>-ren Verleknnaen davon wäh- rend sein Mitfahrer mit einem Oberschenkel- brnch in das Kreiskrankenhaus eingeliefert werden mußte.

Schlierbach, r^A. Göppingen, 2 . Januar In der Silvesternacht sind unerhörte Bubenstücke vollsührt worden. Von bis jetzt noch nicht ermittelten Tätern wurden hier zweifellos mittels Sprengkapseln, zirka 2<! Meter sortlaiifende Zementdolen durch Entzündung unbrauchbar gemacht. Durch weitere Svrenauna. als deren Ruck- stand allerdings keinerlei Splitter, lonvern nur Zündschnüre vorgesnnden wurden, sind an etwa 4 Häusern eine größere Zahl Fen- sterscheiben eingedrückt und äußerliche Beschädigungen angebracht worden. SA.- Männer die dem Wachtmeister bei seinem Dienst ab 2 Uhr nachts aus Grund dieser Vorgänge Hilse leisten mußten, wurden in unerhörter Weise aus dem Dunkel mit Schimpsworten belästigt.

Kurze Tagesschau

Kühne Rettuugstat. Auf der Straße Nien­burgGerbitz sSachsen) gingen die Pferde einer Kutsche, in der sich 3 Kinder befanden, durch. Der Kutscher stürzte vom Bock. Füh­rerlos raste das Gefährt dahin. Ein Kraft- wagenfiihrcr nahm hie Verfolgung des Ge­spannes auf, sprang, als sich beide Fahrzeuge auf gleicher Höhe befanden, auf den Rücken eines der Pserde und brachte den Wagen zum Stehen.

Vorzeitlicher Kund. Bei Ausschachtungs­arbeiten aus Schloß Sandfort, unweit des westfälischen Städtchens Olsen an der Ruhr, wurde ein fast zehn Zentner schwerer Mam-

Die Abstimniniigskonnnission teilt mit: Tie Abstiniinungsanswkise sind dieser Tage an die Abstimmungsberechtigten versandt worden. Es ist aber anzunehmen, daß einige Abstimmungsberechtigte ihre Ausweise wegen Abwesenheit oder unvollständiger Anschrift nicht erhalten haben. Diese Stimmberechtig, «en sowohl, als auch diejenigen welche seh- lerhaste Ausweise empfangen haben sollten, müssen sich an den Gemeindeausschuß des Bezirks wenden, wo sie stimmberechtigt sind. Behörden, politische Parteien und Einzelper­sonen, deren Anschrift auswärtigen stimm­berechtigten Personen als .Anschrift im Saargebiet" diente, werden gebeten, die Ausweise baldmöglichst an die Berechtigten weiterzuleiten.

Wer mehr als einen auf seinen Namen lautenden Abstiinmungsausweis erhalten tollte, muß die überzähligen Ausweise dem nächsten Gemeindeausschuß oder dem näch- sten Kreisbüro spätestens am dritten Tag. nachdem er sie erhalten hat. zurücksenden. Wer einen Absttminungsausweis erhalten tollte der ihn mit einem Familiennamen bezeichnet, den er nicht mehr träcck ist ge­halten. diesen Ausweis in gleicher Weise wie im vorhergehenden Absatz angegeben, zu- rückzusenden. Diejenigen Personen, welch« es unterlassen, in dev obenerwähnten Fäl­len den Abstimmungsansweis ziirückzuschicken können krast Artikel 70 der Abstimmnngs- verordnnng vom 27. Juli 1934 bestraft werden.

Aus Ersuchen der Abstiinmungskvmmissiori teilt die Direktion des Innern mit. daß süi die Zeit vom 10. bis 16. Januar 1935 ein! Genehmigung zur Einreise ins Saargebiei nicht erteilt wird sür solche Personen, dii ins Saargebiet einreisen wollen, um dori an einer öffentlichen oder geschlossenen Ver­anstaltung teilzunehmen oder die als Mit­glieder eines Vereins oder einer sonstiger Personenmehrheit in dieser Eigenschaft, se es einzeln oder geschlossen, einreisen.

Der Reichs- und preußische Jnnenministei Tr. Fr ick betont in einem Runderlaß das arbeitslose Saarabstimmungsberechtigte in­folge ihrer Abwesenheit vom Heimatort zu> Saarabstimmnng keine Nachteile erleide»

mutkopf gefunden. Allein die Stoßzähne die­ses gewaltigen vorsintflutlichen Riesen wie­gen über fünf Zentner.

Brand in einer sranzöfischen Erziehungs­anstalt. In einer Erziehungsanstalt in Saint Malo brach ein Brand aus. Biele Zöglinge sprangen im ersten Schrecken aus den Fen­stern, um sich zu retten. 11 von ihnen trugen zum Teil schwere Brandwunden davon. Die Leiche eines 11jährigen Knaben konnte von der Feuerwehr geborgen werden, verhängt.

Autobus aus dem Eise eingebrochen. Auf dem Sungari (Mandschurei) brach ein Auto­bus ein. Alle 14 Insassen ertranken. Der Verkehr auf der Autobusstrccke, die im Win­ter zwischen Charbin und den Nachbarorten auf dem zugefrorenen Fluß betrieben wird, ist daraufhin eingestellt worden.

Panzerschutz sür Flieger.France mili- taire" meldet aus Belgien: Ein Fliegeroffi­zier soll einen Panzerschutz für Flieger er­funden haben, der gegen MG.-Geschosse und Sprengstttcke schützt. Eine Art Korsett, Arm­binden und eine Kopfhaube aus Metall sol­len zusammen nicht ganz zwei Kilo wiegen.

I dürfen. Dir Reiü>sanstalt habe deshalb dn Saarabstimmnngsbereckstigten die versickw rungsmäßige Arbeitslosenunterstützung. Kci sennnterstützung oder Unterstützung als an­erkannte Wohlsahrtserwerbslose beziehen sür die Tauer ihrer Abwesenheit von bei Meldepflicht beim Arbeitsamt bekreit. Es ie auch Voriorge zu lresten. daß Saaradstlin- mungsbercchtigte, deren Wohlsahrtsunter- stütziing ikder Art während ihrer Abwesen­heit zur Zahlung fällig wird, rechtzeitig in den Besitz der Unterstützung kommen. Durch Vorauszahlung der Unterstützung Zahlung an Familienangehörige usw.. so erklärt der Minister, müsse verhütet werden, daß sich durch die Beteiligung an der Saarabstim- mung sür den Abstimmungsberechtigten oder seine Familie irgendein Nachteil ergibt.

Tie Deutsche Re i ch s p o st gewährt den abstimmungsberechtigten Saarländern wenn sie aus dem flachen Lande wohnen und aus der Reise zur Abstimmung bis zur Eisen­bahn die Krastposten benutzen tür die Hin- und Rückreise sreieFahrt mit der Kraft- post. Hierbei ist der zur Abstimmung berech­tigende Ausweis vorzuzeigen.

Tie an der Saarabstimmung teilnehmen, den amerikanischen Bürger verlieren ihr Bürgerrecht nicht. Ein solcher Verlust würde nur eintreten. wenn sie zwei Jahre lang ir> Europa bleiben oder einer sremden Negie­rung den Treueid leisten. Diese Erklärung erfolgte offenbar in Erwiderung von Be­hauptungen. daß eine Stimmabgabe dev Verlust des Büraerreckts nacki sich riebe.

EmosangsseierUchkeiken sür Abstimmungsberechtigte verboten

Tie Negierungskommission hat im Ein- vernehmen mit der Abstimmungskommission angeordnet, daß bei der Ankunst von Extra­zügen mit Abstimmungsberechtigten keine Empfangsfeierlichkeiten stattsinden dürfen. Insbesondere sind geschlossene Umzüge oder Aufmärsche mit den Abstimmungsberechtig­ten. Ansprachen, Musik, und Gefängsdartne- tungen und dergleichen nicht erlaubt. Bei dieser Gelegenheit weist die Regierungskom­mission nochmals aus das im Saargebiet be- stehende Verbot des Tragens von Uniformen und Abzeichen bin.

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Die ungewöhnlich milde und durch das fort- währende Anfluten feuchter Luftmassen gekenn- zeichnete Wetterlage übertrug sich auch auf der Beginn des neuen Jahres. In der Silvester, nacht gingen im Schwarzwald kräftigeRe- enfälle nieder; das Gebirge lag am erster ag des neuen Jahres im dichten Nebel. Am den Kammlagen ist zwar wieder etwas Neu- schnee gefallen, aber die bis weit über die 1000- Meter-Grenze reichende Warmluft läßt kein sportgerechtes Winterwetter auf- kommen. Der sonst zur Zeit der Jahreswende herrschende rege Reiseverkehr beschränkte sich diesmal mehr auf die Hauptlinien der Reichs­bahn, während die Schwarzwaldzüge geringeren Besuch zu verzeichnen hatten, was eben begreif, lich erschien, da die beispielsweise im Vorjahre bestandene Mintersportmöglichkeit nirgends vorhanden war. Die weiterhin frostlose Witte- rung steigert die Zahl der Abnormitäten in der Natur. In der Hardtniederung haben sich auj den Rasenflächen um Neujahr Gänseblüm- chen entfaltet und einige Frühblütler Knospen anaeietzt.

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Der Reichsbeauftragte des Winterhilfs- Werks hat bestimmt, daß auch die hilssbedürf- tigen Wanderer, die heimatlos und mittel- los auf der Landstraße wandern, im Rahmen des Winterhilfswerks unterstützt werden sol- len, wenn sie als geordnete Wanderer gelten können. In allen 43 württembergischen Wanderarbeitsstätten ebenso wie in den Arbeiterkolonien und Herbergen zur Heimai werden deshalb Weihnachtsfeiern abgehalten, bei denen die Wanderer mit Prak- tischen Gegenständen beschenkt wurden. Die Gauführung des Winterhilsswerks ließ den Wanderarbeitsstätten zur Abgabe an die Wanderer 2300 Paar warme Socken zukommen. So wurde in Württemberg über- all in den Weihnachtstagen im Sinn des Führers auch der mittellosen Wanderer gedacht.

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Stuttgart, 2. Jan. Die Verhältnisse sink nicht einheitlich. Die Private Bautätigkeit ist saisonbedingt rückläufig. Tie Abwicklung der vorhandenen Aufträge hat den-Beschäfti. gungsgrad jedoch aus einer befriedigenden Höhe gehalten. Ueber den Zahlungseingang wird, wie über die Preise, noch vielfach ge- klagt. In der Z i e g e l i n d u st r i e ist bei gleichgebliebenen Preisen ein saisgumüßiger Rückgang eingetreten, doch sind die Verhält­nisse nicht einheitlich. In den Stein- bruchbet rieben sind die Verhältnisse im allgemeinen trotz geringer saisonmäßiger Rückgänge noch zufriedenstellend. Tie Preise sind im großen und ganzen unverändert. In der Asphalt, und Teerproduk­te n i n d n st r i e wurde der saisonmäßige Rückgang hauptsächlich durch die milde Wit­terung aufgehalten. Die Preise sind durch verschärfte Konkurrenz zum Teil leicht rück­läufig.

Viehmärkte. Gyingen: Kuye irviin», ,um- ieln 220320, Jungvieh 90140 M. Waldsee: Ochsen 210300, Kühe 170230. Kalbeln 280370, Jungrinder 70110 M.

Schwcinemärkte. Aalen: Milchschweine 15 bis 21.50 M. Ehingen: Ferkel 15-20, Läu- fer 2540, Mutterschweine 120150 M. Niedlingen: Milchschweine 1822, Mntter- chweine 135150 M. Waldsee: Milch- ^biru-ine 1822 M.

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Amtliche Bekanntmachungen.

Amtsgericht Ealw.

Handelsreglstereintrag vom 2. Januar 1935 zu der offenen Handelsgcjellschast, Firma Blank L Stall, mech. Holzwarensabrik in Calw: Der Gesellschafter Johannes Blank ist ausgeschieden.

Bad Liebenzell, den 3. Januar 1935.

Danksagung

Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, die mir beim Heimgang meiner lieben Schwester

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zuteil geworden sind, danke ich von Herzen.

Im Namen der Familie:

Berta Hartmann.

Prima billige

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ist zu haben

AWuer Molkerei. Produkte

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zum Sieden und Braten

Seefische

heute frisch eingetrosfen bei

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Eine mit dem 2. Kalb trächtige fehlerfreie

Zwangsversteigerung.

Es werden öffentlich meistbietend gegen bar versteigert Itreitag» 4.1. SS., IS Uhr in Bad Lieben» zell : ein Bodenteppich. einePlüsch- decke. Zusammenkunft beim Rat­haus. Serichtavollzieherstelle.

Nutz- «Kd Mrkiih

verkauft

U. Erhardt, Emberg

war, als er den Räumungsausverkauf wegen Auf­gabe seines Geschäftes ankündigte.

Als er nun aber die Kunden in Scharen heran« strömen sah, da sagte er sich: .Eigentlich hätte ich schon früher mtt dem Werben beginnen können II"

Schade, daß dir Erkenntnis so spät Kami

Denn Werbung bringt Leben tn die Bubet

Werbung setzt die Armee der Kunden in Marsch!

Werbung läßt den Schornstein rauchenl

Und darum sei es jedem gesagt:

I-Ieinsplele vaiUseder llok

MIM IM

vor strirkste krvntiilm nack ckem vucti von Hans Lüberleiavor ülaude an Deutschland'.

DieSchwarzwald-Wacht" kann man jederzeit bestellen!

Am Samstag und Sonntag

halte ich

Metzel-Suppe

und lade hiezu höflichst ein

Wilhelm Lutz

Bäckerei und Wirtschaft