Calw, den 2. Januar 1933
Dienstnachrichten
Der Herr Innenminister hat im Namen des Reichs die Oberlandjäger Koch in Alt- hengstett und Brodbeck in Altenstcig in den Ruhestand versetzt.
Das neue Jahr brach an
Nicht gerade freundlich! Am Silvesternachmittag zogen schwere, dunkle Wolken auf, und bald lagen Stadt und Tal in rieselndem Regen grau in grau. So nahm das alte Jahr bei verhülltem Himmel und stürmischen Regenböen Abschied. Das neue wurde, einem schönen Brauch folgend, nach dem Glockengeläut um die Mttternachtsstunde auf dem Calwer Markt mit Musik und Chorgesang gegrüßt. Während eine Abteilung der Stadtkapelle vom Turm der Stadtkirche herab Choräle spielte, brachten die Sänger bes^, Calwer Liederkranzes unter Stabführung von Hauptlehrer Wiesmeyer die Chöre „Ich suche Dich" von Kreutzer, „Wanderers Nachtlied" von C. M. von Weber und „Ewig liebe Heimat" von Simon Breu zu Gehör. Anschließend brachte stcllvcrtr. Kreisleiter Wib mater nach einem hoffnungsvollen Ausblick auf das neue Jahr ein „Sieg Heil" auf den Führer aus. Mit dem Horst- Wessel- und Saar-Lied klang die feierliche Stunde aus.
Die Silvesternacht wurde trotz der unfreundlichen Witterung recht fröhlich begangen. Fcuerwerkskörper krachten und knallten. In den Gaststätten der Stadt herrschte allenthalben reger Betrieb bei gehobener Stimmung, und an den noch späterleuchtctcn Fenstern konnte man erkennen, daß auch im Familienkreis der Eintritt ins neue Jahr gefeiert wurde. Der Neujahrstag, grau, trübe und regnerisch wie sein Vorgänger, ging still vorbei. Mit ihm hat die Reihe der Festtage ihr Ende gefunden. Nun gilt es mit neuem Mut und frischer Tatkraft ans Werk zu gehen, das uns im neuen Jahr erwächst!
Gefallenenehrung der HI.
Gestern morgen marschierten die Calwer HI., das JV. und der BbM. zum Krte- gerehrenmal an der Stabtkirche, um die Toten des großen Krieges zu ehren. Während die Jungen und Mädel ehrfurchtsvoll stillstauben, legte der Standortführer am Totenmal einen Kranz nieder. Die nationalsozialistische Jugend zeigte damit, daß sie ihre Arbeit im neuen Jahr im Geiste der toten Helden des grauen und braunen Heeres fortsetzen will. — Anschließend wurde im Haus der Jugend gemeinsam die erhebende Neujahrsbotschaft des Reichsjugendführers gehört.
Brief aus Bad Liebenzell
Die Weihnachtsfeiertage sind in Bad Liebenzell recht ruhig vorbcigegangen.
— Das Fehlen von Schnee und Eis hat sich auch bei uns im Fremdenverkehr ausgewirkt, wenn auch in einzelnen Häusern einige Weihnachtsgäste eingekehrt waren. Anstelle der früher üblichen, vielfach recht flachen Weihnachtsfeiern der Vereine durfte die Gemeinde eine gemeinsame Weihnachtsfeier, die ihr die Jugend bereitet hat, erleben. Die Spielschar der HI. hat in der Kirche ein feines Krippenspiel „Deutsche Weihnacht"
von Helge-Lindenberg aufgeführt. Wenn jemand noch im Zweifel darüber war, ob die Kirche der richtige Platz für eine solche Aufführung ist, so mußte er, nachdem er diese Feierstunde erlebt hatte, sagen, daß sie der einzig richtige Nahmen dafür war. Nirgends konnten die schlichten, eindringlichen Worte der Verkündigung tiefer zu Herzen gehen und nirgends konnte die Darstellung der Anbetung der Könige und Hirten lebenswahrer sein als im Gotteshaus. Nur in der wundervollen Szene der Hirten auf dem Felde hätte man selbst das hohe Gewölbe des Chores noch mcgwünschen mögen, so daß wirklich nur der weihnachtliche Sternenhimmel die Umrahmung gegeben hätte. Die Verbindung der einzelnen Bilder durch die von der Orgel erklingenden Weihnachtslieder war besonders feierlich. Die Spielschar und ihr Leiter haben
Am Anfang des beruflichen Lebens eines jungen Mädchens kann im neuen Deutschland nicht die Arbeitslosigkeit stehen, zu der erschreckend viele Mädchen verurteilt sind, wenn sie nach ihrer Schulentlassung nicht in geeigneten Berufen Unterkommen können. Die zur Verfügung stehenden Ausbildungs- Möglichkeiten reichen aber dazu bet weitem nicht aus. Um nun die jungen Mädchen einem der Natur der Frau und ihrer Bestimmung entsprechenden Beruf zuzuführen, soll ihnen Gelegenheit gegeben werden, sich m geeigneten Haushaltungen in allen voc- lommcnden Arbeiten auszubilden. Das Mädchen wirs in die Familie ausgenommen und von der Hausfrau unterrichtet. Besonders geeignet sind dabei solche Familien, in denen auch Kinder sind. Vielfach beherrscht junge Mädchen und auch deren Eltern der ungesunde Gedanke, daß die Arbeiten, die besonders mit kleinen Kindern im Zusammenhang stehen, Arbeiten niederen Grades seien, für die das Mädel „zu gut" ist. Mit derartigen Grundsätzen muß unter allen Umständen gebrochen werden und gesunde Anschauungen müssen sich wieder durchsetzen- Die Aufnahme der IM. erfolgt schlicht um schlicht. Lediglich die Beiträge für die Krankenversicherung sind von der Hausfrau zu
Wie wird das Wetter?
Voraussichtliche Witterung für Donnerstag und Freitag: Weiterhin unbeständiges, wenn auch vorübergehend aufhesterndeS, ziemlich mildes Wetter.
Hochdruckgebiete zeigen sich im Nordosten und über Spanien, während die Depres- sionstätigkeit im Nordwesten fortbesteht.
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Gttubriuge«, 1. Jan. In der Scheuer des Daniel Meintet, Landwirts, brach Feuer aus, das mit rasender Geschwindigkeit um sich griff und das nahe Wohnhaus des Stef. Notter, Steinhauer, und die weiter angcbau- ten Häuser in ernste Gefahr brachte. Die Ortsfeuerwehr beschränkte sich vorerst auf Rettung der Wohnhäuser, bis die rasch her- beigceilte Motorspritze von Nagold dem Feuer Einhalt bot. Lebendes Inventar konnte mit größer Mühe noch gerettet werden.
uns Alten eine echte deutsche Weihnacht geschenkt.
Die Kirchengemeinbe hat, wie alljährlich, die Alten und Einsamen zu einem gemütlichen Nachmittag ins Gemeindehaus geladen: der Kindcrgottesdienst feierte in der Kirche und für die ganz Kleinen kam das Christkindle in den Kindergarten.
Die Neichspost hat der ganzen Gemeinde im Weihnachtsmonat denS c lb sta n sch luß des Telefons beschert, ein wirklich praktisches Geschenk, das, nachdem alles klappt, sehr wertvoll ist. Für einen Kurort mit so viel Fremdenverkehr war es seither schier untragbar, nachts keine Fernsprechverbindung zu haben. Nun können wir unsere Verbindungen selbst wählen und wir wollen hoffen, baß wir im neuen Jahr immer recht verbunden werden.
bezahlen. Ob ein kleines Taschengeld gegeben wird, ist freigestellt, aber erwünscht. Das soll freilich auf der einen Seite die Hausfrau nicht dazu verleiten, das Mädchen als eine billige Arbeitskraft anzusehen. Andererseits darf das Mädchen sich nicht auf den Standpunkt stellen, daß es nicht umsonst für andere Leute arbeiten will. Das gegenseitige Verhältnis soll ein Vertrauensverhältnis sein. Das Mädchen soll lernen wollen und lernen dürfen, und die Hausfrau trägt die Verantwortung dafür, daß das Mädchen auch wirklich vorwärts kommt. Deshalb also Aufnahme in den Familienkreis, die auch eine Ueber- wachung des Mädchens in seiner Freizeit bedingt. Die Hausfrau darf nicht Arbeitgeberin, sie muß mütterliche Führerin sein. Und das Vertrauen muß übcrgreifen auch auf die Eltern des Mädchens,- auch sie müssen bas Bewußtsein haben, daß ihr Kind nicht ausgenutzt, daß cs gut aufgehoben ist, daß es sich die Grundlagen baut für seinen Beruf als deutsche Frau.
Hausfrauen, die glauben, durch Aufnahme eines Jungmädchens zur Förderung der geschilderten Aufgabe beitragen zu können, mögen sich mit dem Arbeitsamt Nagold in Verbindung setzen.
Altensteig, 1. Jan. Die Fa. Gebr. Theurer hier hat für ihre Belegschaft in der „Schwane" eine Jahresschlußfcicr veranstaltet. Vctriebs- oömann Wilh. Bräuning von Walddorf hob in einer Ansprache bas gute Einvernehmen des Betricbsführers mit der Gefolgschaft hervor und sprach seitens der Arbeiterschaft der Firma den Dank aus.
Bad Wildbad. 3l. Tez. In der Nacht zum Sonntag hat der 2! Jahre alte Wilhelm Münch die 34 Jahre alte Gertrud Krauß von Wildbad erstochen. Nach Beendigung einer Abendunterhaltung begleitete Münch die Gertrud Krauß nach Hause. Auf dem Wege kam es vermutlich zwischen den beiden zu Auseinandersetzungen, »n deren Verlauf stach Münch aus das Mäd- chen ein. das an den erlittenen Verletzungen verblutete und kurz darauf starb. Münch wurde verhaftet und in daS Amtsgerichts- gesängnis Neuenbürg eingeliekert. Tie Mordkommission hat unmittelbar nach der Tat die Untersuchung ausgenommen, lieber
Hauswirtschaftliches 3ahr für Mädchen
Schwarzes
Brett
Calw, den 2. Januar Kreisleitung Calw
Mit dem heutigen Tage habe ich die Leitung des Kreises wieder übernommen. Ich danke meinem Stellvertreter Pg. Wid- maier für die in den vergangenen Monaten geleistete Arbeit.
Znm Jahreswechsel entbiete ich allen Parteigenoffen die besten Wünsche. Wir werde« zusammen, jeder an seinem Platze, auch im kommende« Jahr unsere Pflicht tun» dem Führer und der Nation in unerschütterlicher Treue diene«.
Unsere Parole für 1985 soll sei«: „Alles fanatisch lieben, was Deutschland dient, fanatisch Haffen, was ihm schadet."
Heil Hitler! Wurster,
Kreisleiter nud Gan-Ansbilder.
Hitler-Jugend, BaunlSS
Die anf 8. «. 4. Januar augesetzte Führertagung des Gebietes Württemberg in Stuttgart wurde wegen Berufung der Gebiets- sührer nach Berlin znm Führer anf Ende der Woche verschoben. Genauer Termin folgt.
Der Bannsührer.
die Gründe der Bluttat, der vermutlich eine Liebesgeschichte zugrunde liegen dürste, »st Näheres noch nicht bekannt.
Schömberg, 1. Jan. Wie in allen Städten und Dörfern, so war auch in Schömberg mit den acht umliegenden Ortschaften Kapfenhardt, Bieselsberg, Unterlengenhardt, Oberlengenhardt, Schwarzenberg, Maisenbach-Zainen, Jgelsloch, Beinberg, der Höhepunkt des WHW. die Weihnachtsbescherung der bedürftigen Volksgenoffen, der Kinderreichen, der alten Mitbürger und der Kriegerwitwen. Für Weihnachten wurde der Kreis der zu Bescherenden von insgesamt 160 Familien und Alleinstehenden auf ca. 1S0 erweitert.
Durch die Vereinigung des „Staats- anzeigers" mit dem „Stuttgarter NS.-Kurier" nimmt der „NS.-Kurier" in Württemberg ein«
absolut kükpenöe 8leIIunz ein.
Gleichzeitig kommt in dieser Aktion auch zum Ausdruck, welch großen Wert die württem- bergische Staatsführung auf das nationalsozialistische Gauorgan von Württemberg heute und für alle Zukunst legt. Für den Leser wird nun künftig kein Zweifel mehr fein, welche Stuttgarter Zeitung er in seinem Hause halten muß. Im
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der an Stell« des „Staatsanzeigers" dreimal Wöchentlich als Beilage im „RS.-Kurier" erscheint, werden alle Bekanntmachungen des Staates und der öffentlich-rechtlichen Körperschaften veröffentlicht. Auch jeder Geschäftsmann kann sich durch den Bezug des „NS.- Kurier" ständig über alle ausgeschriebenen Lieferungen und Arbeiten unterrichten. Jede Postanstalt nimmt die Bestellung auf den „RS.-Kurier" entgegen.
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Heddh erscheint wieder in der Gaststube. Sie hat ein wenig geschwollene Augenlider und ein etwas gerötetes Naschen, aber man ' tut so. als ob man nichts bemerke; denn man weiß auch hierzulande, was sich schickt.
Und man bestellt nur so ganz von ungefähr. und als ob einem zufällig nichts Besseres einfiele, eine Jagdwurst oder ein Bier oder einen großen Korn für die beiden Arbeitsdienstleute. Und wenn man bei ihnen oorüberkommt. nickt man ihnen vertraulich zu. klopft ihnen mit harten Fingern aus die Schulter und knurrt zwischen zwei braunen, ! saftigen Priemen, die man aus einem Mundwinkel umständlich in den anderen schiebt: „Tu. Otto, wir wollen morgen zwei von den jungen Hähnchen schlachten! Tie Biester fressen einem ja glatt die letzten Haare vom Kopf... Sieh mal zu, ob du um die Mittagszeit nicht bei uns hereinkommen kannst! Wir allein zwingen das Zeug ja doch nicht!" Oder: „Herr Volkland — ich Hab' da heute beim Kelleraufräumen noch 'ne Pulle von dem selbstgebrannten Kümmel gefunden, der Ihnen neulich so schmeckte. Schicken Sie doch mal gelegentlich jemand 'rüber und lassen Sie sich das Ding holen!"
Den beiden wird das Herz schwer, während sie diese Bemühungen beobachten. Sie fitzen stumm vor ihren kaum leer werdenden Gläsern, und nur. wenn die Heddh vor- überbuicht, zwingen sie sich zu einem fröh- lic; n Gru« oder eitlem nicht ganz echt llulgenüen Ltzitz.
Und dann beschließt Bolkland. als der Aeltere, den Dingen eine entscheidende Wen- ' düng zu geben. Er rückt näher an den Kameraden heran und legt seine Hand auf dessen Arm. „Ich habe mit dir zu reden, Otto! Es handelt sich um die Heddh!"
Diesmal ist das Verwundern an Marti- nus. „Ja. bitte. Hannes! Natürlich! Aber ich weiß nicht, worauf du hinauswillst."
Bolkland holte seine Pfeife aus der rück- wärtigen Hosentasche, stopft sie langsam und , sorgfältig, klemmt das Mundstück zwischen die Zähne und beginnt nachdenklich zu schmauchen. „Sieh mal. Otto: Wir haben noch nie ernstlich darüber gesprochen, und es war bisher ja auch eigentlich noch keine Veranlassung dazu. Aber jetzt, wo es sest- steht. daß wir bald fortmüsfen. ist's vielleicht doch bester, wir machen reinen Tisch. Sag' mir offen, als Kamerad zum Kameraden: Liebst du das Mädel?"
Martinas senkt den Kopf. Er wird dunkelrot bis unter den blonden Haarschopf; er sieht aus wie ein ertappter Schulbube. „Was soll die Frage, Hannes? Das ist doch jetzt ganz einerlei!"
„Bitte, weich' mir nicht aus! Ja oder nein?"
MartinuS senkt den Kopf noch tiefer. „Ja — ich glaube, ich liebe sie. Aber das hat alles keinen Zweck! Denn das Mädel hat, wie alle Frauen nur Luges iür dich..."
Ein kleines Spottlächeln stottert sekundenlang um Volklands Mund; dann ist er wieder ernst und bei der Sache, „lieber diesen Punkt sprechen wir später... Willst du sie heiraten?"
MartinuS hebt die Schultern. „Würdest du eine Frau heiraten wollen, die einen anderen liebt?"
„Setz', bitte, den Fall, daß sie nicht mich liebt, sondern dich! Würdest du sie dann heiraten wollen?"
Nun hat MartinuS seine Verwirrung überwunden. „Natürlich würde ich sie heiraten wollen! Das ist doch selbstverständlich. wenn man eine Frau liebt!"
„Ausgezeichnet! Wenden wir uns nun zu mir! Du sagst, die Heddh sei in mich verschossen. Wie lange, glaubst du wohl, dürfte diese Verschossenheit anhalten, wenn ich hier erst mal von der Bildfläche ye:?chw:»dr?"
„Ein paar Monate gewiß..."
„Möglich . . . Nach ein paar Monaten aber bist du Herr deiner Entschlüße — kommst hierher, heiratest das Mädel und wirst „einheimisch". Und in 'nein halben Jahr bewirbst du dich um die Lehrerstelle, die man dir dann kaum vorenthalten wird.. was sagst du zu meinem Plan?"
MartinuS schüttelt den Kopf. „Alles schön und gut. Hannes! Aber ich glaube: Bevor der alte Steppntat die Heddh mir gibt, stürzt eher der Himmel ein. Du weißt doch, daß er auf einen reichen Schwiegersohn versessen ist und ihr Tag für Tag in den Ohren liegt, den Makler Scheffler aus Nossitten zu heiraten. Da kann ich doch nicht konkurrieren!"
Volkland läßt die Faust auf den Tisch tasten. „Donner und Loris. MartinuS —
ich versteh' dich nicht! Nur. weil dieser alli Seehund sich da irgendeinen unshmpathi- schen Fettwanst als Schwiegersohn auf? Korn genommen hat. willst du klein bei- geben? Ja, bildest du dir denn ein. die Leute werden zu dir kommen und dich bitten, du möchtest doch gütigst geruhen, die Heddh zu heiraten? Für einen rechten Kerl ist ein Hindernis noch immer der beste Sporn gewesen. um den Sprung ins Glück zu wagen!"
MartinuS denkt lange nach. Dann sagt er leise und heiß: „Hannes, bitte, beant- Worte mir eine Frage, von der alles abhängt: Hast du mit Heddh nie etwas gehabt?"
Volkland antwortet nicht sogleich, aber um seine Augen spielt der Schalk. Schließ- lich sagt er sehr langsam und bedächtig: „Ich habe mit Heddn nie etwas gehabt — auf mein Ehrenwort! Nur ein einztgesmal — da habe ich sie — geküßt..
MartinuS' Augen werden dunkel. „Also doch!!'
„Ja: Es tut mir leid, daß es so gekommen ist. aber ich kann nichts dafür. Es war nämlich am gleichen Abend, als auch du sie küß- test und wir beide Duzfreundschaft mit ihr tranken. Seither war mir das Vergnügen nicht mehr vergönnt... Bist du nun zufrieden?"
Oh. wie zufrieden Otto MartinuS ist! So zufrieden, daß er sein Glas aus einen einzigen Zug leert, daß sein Herz sogar den unshmpathischen rotblonden Makler Schefs- ler völlig vergißt, daß er am liebsten diesem prachtvollen Hannes Volkland, der noch iü» jeden in der Arbeitsabteilung Rat und Hilst s gewußt hat. um den Hals fallen möchte.
i Fortieiruua iolat.