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Verlag: Hchwarzwalb-Wachi G. ». b. H Ualw. Notationsdruck: A. Oelschläger'sch« vuchdruckerei, Lalw. Hauprschrtftleiterr Fried­rich HanS Scheele. Anzeigenleiter r Ludwig Vogler. Sämtliche in Calw. D.« XL. 34: 3550. Geschäftsstelle: Alte« Postamt. Fern- sprechet 3S1; Schluß der Anzeigenannahme: 7.S0 Uhr vormittag«.

Nationalsozialistische Tageszeitung

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Amtliches Organ cler N. §. v. A. P.

Alleiniges Amtsblatt für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Lalw

Nr. SO

Calw, Mittwoch, 2. Januar 1935

2. Jahrgang

Friedensbotschaft -es Führers für das Fahr 1S3S

Neujahrs-Empfang des Diplomatischen Korps im ReichsprSfidentenhaufe Berlin jubelt dem Führer zu

Berlin. I. Januar.

Die Nenjcihrsempfänge beim Führer und Reichskanzler fanden auch in diesem Jahre in der beim verewegten Reichspräsidenten Generalseldmarsä)aU von Hindenburg üblichen Weise statt.

Tie Feierlichkeiten znm Jahreswechsel wurden eingeleitel durch das Beziehen der neuen W a ch r ä n m e de 8 Heeres in der Reichskanzlei. Nachdem der Kommandant der Stadt Berlin General- majvr Schau m bürg. Meldung erstattet hatte, schritt der Führer die Front der in Baradeansstellnng stehende» Ehrenkompanie ab und nahm ihren Vorbeimarsch ab.

Hieran schloß sich nm 11 Uhr der Empfang der Vertreter der Wehrmacht im Hanse des Reichspräsidenten. Wilhelmstraße 73. Nach, dem der Reichswehrminister in kurzer An. spräche dem Führer die Wünsche der Wehr- macht znm Ausdruck gebracht hatte, tauschte der Führer mit jedem der erschienenen Her­ren Neujahrsglückwünsche aus.

U i II.15 Uhr empfing der Führer eine Abordnung der .Salzwirker Brüderschaft im Tale zu Halle", die ihm nach altem Brauch der Halloren Salz, Schlackwurst »ndeinGlückwu ns ch- gedichl. den sogenannten Neujahrscar- men. überbrachte. Ter Führer dankte mit srenndlichen Worten und sprach der Abord­nung zngleich sür ihre Brüderschaft seine besten Neujahrswünsche aus

Alsdann folgte der feierliche

Neusahrsempfang der Diplomaken durch den deutschen Reichskanzler

Ter Führer und Reichskanzler empfing in der traditionellen Weise sämtliche hier be­glaubigten fremde» Botschafter. Gesandten und Geschäftsträger, um ihre und ihrer Regierungen Glückwünsche zum Jahres­wechsel entgengenzunehmen und letztere iür die fremden Souveräne. Staatsoberhäupter. Negierungen und Völker in eigenem Namen und im Namen des Deutschen Reiches zu er­widern. Dieser Staatsakt fand im großen Saat des ..Hauses des Reichspräsidenten", Milhelmstraße 73. in der gleichen Weise statt, wie er zur Zeit des verewigten Reichs- Präsidenten, Generalseldmarschall v o n Hin­denburg, alljährlich am Neujahrstage zu geschehen pflegte. Um 11.30 Uhr begann die Ausfahrt der ausländischen Missionschefs, denen im Ehrenhos des Palais die Ehren­wache des Heeres die vorgeschriebenen mili­tärischen Ehrenbezeigungen durch Prüfen- tieren des Gewehrs und beim Nuntius und bei den Botschaftern außerdem durch Trom­melwirbel erwies.

Ter Führer und Reichskanzler, in dessen Begleitung sich der Neichsminister des Aus­wärtigen. Freiherr von Neurath, befand, betrat um 12 Uhr den großen Saal, in dem die Diplomaten bereits Ausstellung genom­men hatten.

Der Dopen des Diplomatischen Korps, der Apostolische Nuntius. Msr. Cesare Orie­nt g o, Erzbischof von Ptolemais, richtete an den Führer eine französische Ansprache, in der er u. a. sagte:

..Eine schöne Tradition weiht den heutigen Tag dem Austausch von Glückwünschen zwi­schen den Völkern. Wir. als Vertreter dei Staaten, die mit Deutschland diplomatische Be­ziehungen unterhalten, sind glücklich, Eurer Exzellenz im Namen unserer Souveräne unk Staatsoberhäupter sowie in unserem eigenen Namen die Vesten Wunsche sur Ihr per>on- liches Wohlergehen und für das Gedeihen Ihres Volkes entbieten zu können.

Wir verhehlen uns nicht, daß sehr ernste Hindernisse dem Weltfrieden noch im Wege stehen. Aber wir sind überzeugt, daß, so schwer sie auch sein mögen, sie sich nicht als unüber- windlich erweisen werden, dank des Zusammen- Wirkens aller Menschen, die guten Willens sind, und unter dem Zeichen der Gerechtigkeit unk der Menschenliebe, dieser Tugenden, die für die Erreichung einer weltweiten Verständigung un­erläßlich sind. Mit diesem Wunsche, den sicher- lrch jedermann teilen wird, geben wir der Hoff­nung Ausdruck, daß das neue Jahr uns diese Annäherung der Geister bringen möge, die di«

beste Gewähr für den Frieden ist. In diesem Wunsche sind zugleich die besten Wunsche füi Ihr Land ausgedrückt: denn gerade durch wohl- gefestigte brüderliche Beziehungen zwischen den Völkern wird man diese reiche Blütezeit wie- aer herbeiführen können, die einer der Haupt- punkte Ihres machtvollen Programmes für den Wiederaufbau Deutschlands ist. Das sind die Wünsche, wie sie angesichts der schweren Sor­gen der gegenwärtigen Stunde aus unseren Herzen überströmen. Möge öcr Allmächtige da- zu seinen Segen geben. Möge der gute und ge- rechte Wille aller Menschen sie zur Wirklichkeit werden lasten!"

Der Führer und Reichskanzler

antwortete hierauf u. a.:

..Mit aufrichtigem Danke nehme ich die Glückwünsche entgegen, die Euere Exzellenz im Namen des Diplomatischen Korps und zugleich im Namen Ihrer Souveräne uno Staatsoberhäupter zum Beginn des neuen Jahres dem deutschen Volke und mir darge­bracht haben

Sie haben. Herr Nuntius, von dem heißen Wunsche der Menichheit nach Erhaltung des Friedens gesprochen und mit Recht hervorge- hoben, daß ohne die Gewißheit des Frieden? aus keinem Gebiete menschlicher Tätigkeit ein

gedeihlicher Fortschritt zu erhoffen ist. Sie können überzeugt sein, daß diese Worte der Auftastung des ganzen deutschen Volkes ent­sprechen. Kein Land kann das Bedürfnis nach Frieden tieier empfinden als Deutsch­land das nach schweren Jahren voller No! und Leid alle Kräfte kür seinen inneren Wiederausbau zutammengesaßt hat. da? die­sen Wiederaufbau in Ruhe vollziehen will, und das iür seine Lebensrechte von den an­deren Ländern nur die gleiche Anerkennung und Achtung fordert, die es ihnen selbst ent- gegenbringt. Mit seiner Politik, die unverrückbar auf diesen Grund­sätzen beruht, wird Deutschland stets ein sicherer GarantdeS Friedens sein.

Wenn Sie. Herr Nuntius, auf Schwierig­keiten und Sorgen hingedeutet haben, die sich aus der gegenwärtigen Lage ergäben so bin ich mit Ihnen der Ansicht, daß sie sich bet allseitigem guten Willen sehr wohl besei­tigen lasten. Ich sehe in den Beziehungen der Völker kein Problem, das nicht bei verstäub- nisvoller Behandlung einer gütlichen Lösung zugänglich wäre! Ich vermag auch nicht zu glauben, daß es heute irgendeiner verant- wörtlichen Stelle des Auslandes an dem guten Willen fehlte. Das deutsche Volk und

seine Regierung sind jedenfalls entsck'losien. das ihrige zu einer Gestaltung der Völker- beziehiingen beizntraaen die ein ehrliches Zusammenwirken aui der Grundkage der Gleichberechtigung aller sicherstellt und da­durch allein das Wohl und den Fortschritt der Menschheit gewährleistet. Möge das neue Jahr uns diesem erhabenen Ziele näherbringen!

In dieser Hoffnung spreche ich Ihnen. Herr Nuntius, sowie Ihnen, meine Herren, zu­gleich kür Idre Si""sKnkwrf>änpter Reaie- rungen und Völker, im Namen des deutschen Volkes und in meinem eigenen Namen meine herzlichsten Neujahrswünsche aus!"

Nach dem Austausch der Ansprachen be» grüßten der Führer und Reichskanzler und nach ihm der Reichsminister des Answärn- gen die einzelnen Botschafter. Gesandten und Geschäftsträger und nahmen deren persön­liche Glückwünsche entgegen.

Während des Empfanges hatte sich in der Wilhelmstraße eine zahlreiche Menge ange- sanunelt. welche die An- und Abfahrt der Diplomaten mit Intereste verfolgte und mit freundlicher Begrüßung begleitete. Als der Führer, dem dringenden Verlangen der Menge folgend, sich ans dem Balkon des Hau­ses zeigte, bereiteten ihm die Tausende eine stürmische Huldigung, ebenso, als er am Schluß der Feierlichkeit die Front der im Ehrenhof aufgestellten Ehrenwache abschritt, deren wachhabende Offiziere er mit Hand­schlag und Neujahrsglückwunsch begrüßte.

2n der Silvefiernackk vor der Reichskanzlei

Trotz des strömenden Regens hatten sich in der Silvesternacht Tausende von deutschen Männern. Frauen und Kindern vor dem Ge­bäude der Reichskanzlei in der Wilhelmstraße eingesunden, um den Beginn des neuen Jahres im Angesichts ihres Führers zu be­gehen. Sie sangen das Deutschland- und das Horst-Wessel-Lied, riefen immer wieder:Wir wollen unfern Führer sehnl" In ihre Rufe hallten um Mitternacht die feierlichen Glockenklänge der nahen Kirche. Endlich, um 12.30 Uhr, erhellte sich plötzlich ein Fenster im l. Stockwerk der Reichskanzlei. Unter brausenden Heilrufen der Menge trat der Führer an das Fenster und begrüßte seine Volksgenosten, die ihm wieder und wieder die Hände entgegenstreckten und ihre Liebe und Treue in Jubelrufen Ausdruck gaben.

Nur langsam lösten sich die Menschen- masten auf. immer noch zurückschauend nach dem Hause des Führers.

Berlin am Neusahrsmoraen

Die Reichshauplstadt stand, wie immer am ersten Tag des neuen Jahres, ganz im Zei- chen der großen Empfänge, bei denen die Vertreter der in Berlin akkreditierten Mächte, die Wehrmacht. Partei- und Regierungsver- treter sich einfanden, um dem ersten Be­amten des Deutschen Reiches, in diesem Jahr zum erstenmal dem Führer und Volkskanzler Adolf Hitler, und durch ihn dem deutschen Volke sür daS neue Jahr die Glückwünsche auszusprechen. In der Wilhelmstraße. be- sonders aber vor der Reichskanzlei »nd dem bisherigen Haus des Reichspräsidenten, stau­ten sich die Masten, die dem Führer, der sich mehrfach aus dem Balkon zeigte, zujubelten.

Sofort nach dem Empfang des Diplomati­schen Korps erscheint der Führer auf dem Balkon des rechten Palaisslügeis. unmittel­bar an der Straßenfront. In seiner Beglei­tung befindet sich u. a. Reichsaußenminister Freiherr von Neurath.

Nicht enden wollende Heilrufe schallen dem Führer entgegen. Die Begeisterung legt sich erst, nachdem der Führer wieder in das Zimmer zu- -ücktritt. Ein paar Mitglieder des BdM. haben sich mit einem großen Alpenveilchenstrautz durch die Menge gewunden und stehen mit dem hochgereckten Blumenstrauß inmitten des Dam­mes. Ein Wink des Führers und die beglück­ten jungen Mädels in der braunen Jacke dür­fen ihm persönlich die Blumen überreichen. Auch zwei Steglitzer Iungvolkjungen hatten dem Führer im Namen ihrer Kameradschaft einen riesigen Blumenkorb überreicht. Der Führer dankte den Jungen persönlich für dieses - Geschenk.

Ein reden in Ehre und Mten!'

Aufruf des Mrers an -te RSSW

Berlir, 1. Januar.

Der Führer hat zum Jahreswechsel folgenden Aufruf an die NSDAP, erlaffen:

Nationalsozialisten, . Parteigenossen!

Ein für Deutschland ereignisreiches Jahr ist zu Ende gegangen. Zum zweiten Mal feiern wir in unserem Staat den 1. Januar. Mit Stolz kann die Bewegung auf ihre Leistungen in den letzten zwölf Monaten zurückblicken. Denn die staatliche und moralische Regeneration so­wohl wie die wirtschaftliche Wiederaufrichtung unseres Volkes sind ihr Werk!

Wohin wäre Deutschland gekommen ohne sic? Die Nachwelt wird dereinst die Größe dieser allgemeinen Umwälzung geschichtlich feststellen, die im zweiten Jahr des nationalsozialistischen Regimes sortgefiihrt und befestigt wurde. Noch vor 12 Monaten prophezeiten unsere Gegner ,'ür das Jahr 1934 den unausbleiblichen Zusammenbruch des neuen Reiches Deutschland und das deutsche Volk aber sind auf allen Gebieten ihrer nationalen Existenz und Selbstbehaup­tung stärker geworden.

Trotzdem uns in diesem Jahre die Vorsehung in dem Generalseldmarschall den großherzige» Vermittler genommen hatte, ist die geistige Uebcreinstimmung zwischen der Idee der natio­nalsozialistischen Bewegung, ihrem Wollen und dem deutschen Volt eine immer innigere ge­worden. Nach der im letzten Sommer vorgenommenen Säuberung der Partei von unwür­digen Elementen ist sie heut« mehr denn je der tatsächliche politische Willensträger der Na- tion, und dies nicht etwa aus unberechtigter und damit überheblicher Anmaßung, sondern z« Recht, bestätigt durch die erneut festgestellte Willensmeinung der überwältigenden Mehrheit unseres Bottes.

Ich weiß, meine Parteigenosten, daß dies im kommenden Jahr nicht nur so bleibt, sondern sich noch verstärkt, denn: Große resormatorische Arbeit an Volk und Reich wird weitergeführt! Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit und soziale Rot wird fortgesetzt!

Den Feinden und Fantasten aber, die soeben wieder glauben, durch eine Flut don geschriebenen Lügen und Verdächtigungen das nationalsozialistische deutsche Volk und Deutsche Reich entzweien und das ihnen verhaßte Regiment stürzen zu können," wird die harte Wirklichkeit nach 12 Monaten die gleiche Widerlegung zuteil werden lasten, wie in dem Jabre, das hinter uns liegt.

An der Disziplin und Treue der nationalsozialistischen Partei und ihrer Anhänger sowie am unerschütterlichen Willen und der Beharrlichkeit der Führung wird jeder Ver­such. Deutschland zu s^diacn, am Ende ergebnislos sein.

Rach dem Abschluß diekeS Jahres danke ich all meinen Mitarbeitern und Führern der Politischen Oraanisafton der NKD"W.. den Führern der SA., SS., des Arbeits­dienstes. der Hitler«,iqend und des RSKK.. den Führern unserer Bauern- und Arbeiter­organisationen sowie den Führerinnen der Frauenschaften und des BdM.. für die unenlweate Treue und den blinden Gehorsam, die sie mir entgegenbrachten und in denen sie mir folaten!

Ich danke damit aber auch den Millionen der Parteiaenosten und Anhänger, den zahl, koken brav-n SA.- und SK -Männern für die treue Anhänglichkeit an meine Person als ibren Führer, sür die Hinoabe an die Bewegung, für ihre Opfer und sür ihre Arbeit im Dienste unseres Volkes und damit iür ihren Glauben an Deutschland. Ich danke auch den M'llknnen ttnbekannter und Namenloser, die die Erfüllung unseres Wollens du«'ch die Erfüllnna ihrer fleißigen und sachlichen Mitarbeit ermöglichen halfen.

Das Jahr 1935 soll uns alle erküllt sesien von einem verstärkten Eifer des Kampfes und der Arbeit sür unker Volk. Diesem aber wollen wir nichts Besseres wvnschenalseinLebeninEhreundFrieden. Denn dann wird es unserer Arbeit mit Gottes Hisse gelinaen. der Ration auch das tägliche Vrot zu sichern. Am heißesten aber wünschen wir sür dieses Jahr 1935 die Rückkehr jenes dentschen Gebietes, das durch seine Stimme de« Blutes am 13. Januar die unlösbare Gemeinschaft mit dem Dentschen Reich vor aller Welt bekunden wird.

ES lebe die nationalsozialistische Bewegung! ES lebe unser einiges deutsch.es Volk und Deutsches Reich!

München, den L. Januar 1SSS

oez.: AdolkLitler. ,