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Verlag: Schwarzwald-Wach« G. m. d. h Calw. Rotationsdruck: ». OelschlSger'Ich« «uchdruckerei, Calw. Hauvtichriftleiler: gri-d- rlch H-nr Scheel«, «nzeigenlelterL»dwi, Vogler. Sämtlich» ln Calw. r.L. XI. 31: LSS0. «eschSsttstelle: Alte« Postamt. S-rn- stirecher Dl; Schluß »er Anzeigenannahme: 7.30 llhr »ormittagl.
Nationalsozialistische Tageszeitung
Ällwerlagblait
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Amtliches Organ der N. §. v. A. p.
Alleiniges Amtsblatt für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Ealw
Nr. 44
Lalrv, Samstag, 22. Dezember 1SS4
2. Jahrgang
dem KE-Klimr angeglledert
Stuttgart, 21. Dezember.
Ab 1. Januar 1935 wird der „Württem- bergische Staatsanzeiger" dem „Stuttgartei NS-Kurier", dem Gauorgan der NSDAP., angegliedert, und zwar auf Grund eines Beschlusses der württembergifchen Regierung An Stelle des „Staatsanzeigers" wird dem „Stuttgarter NS-Kurier" eine amtliche Beilage unter dem Titel „Regierungsanzeiger für Württemberg" beigegeben. Diese Beilage wird wöchentlich dreimal erscheinen, und zwar am Dienstag. Donnerstag und Samstag. Dieser neue „Regierungsauzeiger für Württemberg" enthält einen amtlichen, einen nichtamtlichen Teil sowie einen Anzeigenteil; er ist für die Aufnahme aller amtlichen Bekanntmachungen, halbamtlichen Mitteilungen und behördlichen Anzeigen bestimmt. die bisher im „Staatsanzeiger" veröffentlicht worden sind.
Für die Leser des „Stuttgarter NS-Kurier" wird diese begrüßenswerte Erweiterung ihrer Zeitung keine Erhöhung des Bezugspreises mit sich bringen. Die bisherigen Bezieher des „Staatsauzeigers" erhalten nunmehr den „Stuttgarter NS-Kurier". Mit der Uebersührung des „Staatsanzeigers" in den „NS-Kurier" wird gezeigt, welch großen Wert die württember- gische Staatsführung auf das nationalsozialistische Gauorgan von Württemberg und Hohenzolleru heut« und für olle Znkunst legt. Ter „NS-Kurier" wird damit für ganz Württemberg immer mehr das Heimatblatt der Schwaben. Für den Leser wird nun künftig keine Frage mehr sein, welche Stuttgarter Zeitung er in seinem Hause halte« muß. denn neben der Reichhaltigkeit des Lesestoffes erhält künftig jeder Leser des „NS-Kurier" durch de» „Negierungsanzeiger für Württemberg" alle wichtigen Verordnungen, Regicrungserlasse, Ausschreibung öffentlicher Bauten usw. im Wortlaut am raschesten und zuverlässigsten übermittelt.
MsMr S. MI MM dienftentlassen
Berlin, 21. Dezember.
Der ordentliche Professor der evangelischen Theologie in Bonn, D. Karl Barth, gegen den der Reichsminister für Wissenschaft. Erziehung und Volksbildung ei« Dienststrafverfahren eingeleitet hatte. West er den für die öffentlichen Beamten vorgeschriebenen Eid auf den Führer und Reichskanzler nur unter Vorbehalten zu leisten bereit war. ist durch Spruch der Dienststrafkammer der Regierung in Köln mit Dienstentlassung unter Gewährung einer Unterstützung in Höhe der Hälfte des gesetzlichen Ruhegehaltes aus die Dauer eines Jahres bestraft worden. Gegen das Urteil ist die Berufung an das Preutz. Oberverwaltunasaerickit in Berlin lulässia.
Das Neueste ln «me
Der „Staatsanzeiger für Württemberg" Wird ab 1. 1. 85 unter dem Titel „Regie- rungsanzeiger" als Beilage des „Stuttgarter NS-Kurier" erscheinen.
Der norwegische Legationsrat Slang überreichte dem Reichsminister des Aeußeren ein Schreiben, in dem sich die norwegische Regierung für die Rettung der Besatzung des „Siesto" durch deutsche Seeleute bedankt.
In einer Entschließung geben die französischen Frontkämpfer ihrer Freude über die Besserung der deutsch-französischen Vezieh- «ngeu infolge ihres Mitwirkens Ausdruck.
Das Pariser Handelsgericht hat den Antrag ans Konkurseröffnung gegen die Citroen-Werke abgelehnt und die gerichtliche Liquidierung des Unternehmens beschlossen.
Das niederländische Großflugzeug „Uiver* ist anf der Strecke Gazah—Bagdad infolge Blitzschlages abgestürzt. 7 Personen fanden Habet de« Tod.
Wie die Saarabftimmrrng vor sich gehen wird
Scharfe Neberwachung - Nrnentransport nach Saarbrücken - Ergebnis am IS. San.
NallenWe Truppen in Saarbrücken
Saarbrücken, 21. Dezember.
Die Abstimmungskommission ist gegenwärtig stark damit beschäftigt, die Einzelheiten fii, die Durchführung der Volksabstimmung zu beraten und vorzubereiten. Eine große Karto- thek ist eingerichtet worden, um nach einein bis ms kleinste durchdachten System die Abstim- mnngskarten sämtlicher Abstimmungsberechtigten alphabetisch zu ordnen. Hierdurch wird gleichzeitig erreicht, Doppeleintragungen festzu- stellen und durch nochmalige Rückfrage bei den zuständigen Gemeindeausschüssen zu berichtigen. Diese eingehende organisatorische Arbeit bezweckt diemöglichstfehlerfreieHer- stell» ng der endgültigen Abstim- mungslisten, auf Grund deren den Ab- stimmungsberechtigten die Ausweise zugestellt werden. Diese mit größter Genauigkeit durch, geführten Vorbereitungen stehen unmittelbar vor dem Abschluß. Die 600 Johanns unter den 12 000 Müllers und die übrigen etwa 510 000 Saarabstimmungsberechtigten werden in den nächsten Tagen ihre Abstimmungsausweise er. halten. Falls durch irgendeinen Irrtum ein austvärtiger Stimmberechtigter seinen Ausweis nicht rechtzeitig erhält und ihm daher bei der Einreise Schwierigkeiten entstehen, sind die Grenzstellen angewiesen, bei der Kartothek an- zufragen, ob sich der Betreffende in der Abstim- mungsliste befindet und ihm daher Durchlaß zewährt werden kann.
Die 83 Abstimmungsbezirke werden sich aus 260 Einzelwahllokalen zusammensetzen. Auf jedes Wahllokal sollen ungefähr 650 Abstim- mnngsbercchtigte entfallen. Der» Vorsitz jedes Wahllokals führt ein '-Lusländer. Es werden lsierzn etwa 960 Vertreter neutraler Länder, meist Holländer und Schweizer, erwartet. Nach Abschluß der Wahlhandlungen werden die Urnen versiegelt und im Beisein und unter Ueberwachung der au der Abstimmung inter- -ssierteu Parteien zur Bürgermeisterei, also jeder der 83 Abstimmungsbezirke gebracht, wo sie einer besonderen Empfangskommission, zu- wmmengesetzt aus Neutralen und Saarländern, übergeben werden, die für den Weitertransport nach Saarbrücken zu sorgen hat. Voraussichtlich wird der Nrnentransport von Militär flankiert und von Panzerwagen eskortiert sein. Die Straßen soll-m außerdem bell erleuchtet sein. Für die vorher bestimmten Vertreter der Deutschen Front und der Rückgliederungsgegner ist Ge- legenheit geboten, die Urnen bis Saarbrücken nicht aus dem Auge zu lassen. Hier werden sie in den großen Saal der Wartburg geschafft und die ganze Nacht über von einem starken Mili- täraufgebot überwacht. Am nächsten Morgen uni 8 Uhr soll die Zählung der 50 bis 60 gleich» zeitig arbeitenden Gruppen von je drei Neu- tralen unter der Aufsicht der Abstimmungs- kommission und noch einzuladender Abord- nungen Deutschlands und Frankreichs begin- neu. Die internationale Presse ist im Saal selbst nicht zugelasscn, ihr werden die Galerien reserviert. Sämtlichen Personen, die mit der Zählung beschäftigt sind, ist nicht gestattet, einen bestimmt festgelegten Raum innerhalb und außerhalb des Wartburgsaales vor Bekannt- gäbe des Endergebnisses zu verlassen. Für ihre Beköstigung wird an Ort und Stelle gesorgt. Am Montag früh werden zunächst die Urnen entsiegelt und nach Bürgermeistereien zusammengeschüttet, worauf sodann die Zählung be- ginnt. Aller Voraussicht nach werden zunächst keinerlei Einzelergebnisse der Abstimmungs- bezirke bekannt gegeben. Wenn das Endergebnis ermittelt ist, wird es zunächst telephonisch nach Genf gemeldet und dan" gleichzeitig dort und in Saarbrücken zusammen mit den Einzelergebnissen veröffentlicht.
Man rechnet damit, die Gesamtzählung in etwas weniger als 24 Stunden bewältigen zu können, so daß der große Augenblick der Bekanntmachung diesrr weltbewegenden Entscheidung des deut- chenSaarvolkS im Morgengrauen des 15. Janucr zu erwarten ist. Es sollen strengste Vorkehrungen getroffen werden, um unter allen Umständen zu vermeiden, daß irgendein EinzelergebniL vor Bekanntgabe des Endresultats durchsickert.
Flaggverbot im Saargebiet
Die Regierungskommifsion des Saaraebie-
tes veröffentlicht eine Verordnung, durch die ,chie öffentliche Ausstellung von Fahnen, Flaggen und Wimpeln in den Farbe« des Saargcbietes sowie in den Farben -er völkerrechtlich anerkannten Staaten und deren Teile bis znm Zeitpunkt der amtlichen Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses verboten" wird. Ferner wird die öffentliche Ausstellung nationaler Symbole und Hoheitszeichen sowie solcher Symbole, die eine« „ab- stimmungspolitifche« Charakter" habe», untersagt.
Zuwiderhandlungen werden mit Haft nicht unter drei Tagen, bei Vorliegcn mildernder Umstände mit einer Geldstrafe nicht unter 300 Franken bestraft. Die Bestimmungen der Verordnung finden keine Anwendung auf die Behörden der Ncgicrungskommisston, der Abstimmungskommisston, auf die internationalen Truppen sowie auf die Zollbehörden und die im Saargebiet akkreditierten konsularischen Vertreter.
Berlin, -ri. Lez. Lier oleicysi-ommiiiur ,uc Preisüberwachung hat folgende Verordnung erlassen:
Preise, die der Kaufkraft des Volkes entsprechen, entwickeln sich bei genügendem Angebot von Waren und Leistungen am sicher- ften und zuverlässigsten aufder Grund- läge eines gesunden Wettbewerbes, der aber die Sicherung der Ernährung aus heimatlicher Scholle niemals beeinträch- ligen darf. Außerdem kann Wettbewerb in Zeiten, in denen die Produktionsstätten und der Handel des Landes nicht in vollem Umfange ausgenutzt sind, die Gefahr heraufbeschwören, daß im Wettkamps Preise verlangt werden, aus denen Steuern und Löhne nicht gezahlt, die Gläubiger nicht befriedigt werden können.
Um die Grundlage für einen aus Leistung und Verantwortungsbewußtsein gegründ» ten Wettbewerb zu schaffen und damit den sür die Volkswirtschaft besten Preis nach Möglichkeit zu sichern, wird aus Grund der Verordnung über die Besuanisie des Reickis-
Friedensrvorl an die englische Nation
«onoon, 21 . Lezemver.
Der preußische Ministerpräsident. General Göring, gewährte einem Sondcrbericht- erstatter des Reuterbüros dieser Tage eine Unterredung, in der er vor allem auf die deutsch-englischen Beziehungen und anf Luftfahrtfragen zu sprechen kam.
Ministerpräsident Göring erklärte eingangs: „Das deutsche Volk hat die Freundschaft für das britische Volk, mit dem es durch Bande des Blutes verbunden ist. Es glaubt nicht, daß die britische Negierung oder das britische Volk irgendwelche seind- seligen Gefühle gegen Deutschland hegen, und es ist sein dringender Wunsch, daß Eng- land und Deutschland in einem Verhältnis fester und ehrlicher Freundschaft verbleiben, natürlich aus der Grundlage der Gleichberechtigung. Und das ist auch mein Wunsch sür das Jahr 1935.'
Ministerpräsident Göring fuhr dann fort, er sei überzeugt, daß das kommende Jahr keine internationalen Fragen bringen werde, die nicht aus friedliche Weise gelöst werden könnten, und es gebe keine Regierung, die so wenig Verantwortungsgefühl habe, daß sie zur Erreichung ihrer Ziele zu dem Mittel des Krieges „dieses Schrecklichsten aller Schrecken', greifen würde, ganz besonders aber nicht die deutsche Regierung, die nichts weiter wünsche, als auf dem Wege des Friedens und der internationalen Zusammenarbeit fortzuschreiten.
^ Das Gespräch kam dann aus die Fragen
Saarbrücken, 21. Dezember.
Am Freitag nachmittag traf das erste geschlossene Truppenkontingent, ein Bataillon italienischer Grenadiere, unter Führung des Majors Ruggiero im Saargebiet ein. Tie Truppe wurde aus dem Saarbrücker Bahnhof vom italienischen Konsul, dem italieni- scheu Generalstaatsanwalt beim obersten Abstimmungsgerichtshof und von Vertretern des Faschio im Saargebiet begrüßt. Draußen vor dem Bahnhof wartete eine große schweigende Menschenmenge. Ein Ueberfallkom- mando und der Emigrantenkommissar Machts waren gleichfalls zur Stelle. Der General- stabs-Chef des erst am Sonntag eintresfen- den Oberbefehlshabers der italienischen, Truppen, Oberstleutnant Orilia, nahm eine kurze Parade ab. Mit klingendem Spiel zogen dann die Italiener in ihre Saarbrücker Quartiere im Liidwiaspark ab.
kommissars" für Preisüberwachung vom 8. Dezember l93l in Verbindung mit dem Gesetz über Bestellung eines Reichskommissars sür Preisüberwachung vom 5. November 1934 und mit dem Gesetz über die Erweiterung der Befugnisse des Reichskommis- fars für Preisüberwachung vom 4. Dezember 1934 verordnet:
Wer unter unlauterer Ausnutzung seines Kredites oder böswilliger Nichterfüllung sei, ner Verpflichtungen gegenüber dem Staate, der Gefolgschaft seines Betriebes oder seinen Gläubigern in gemeinschädlicher Weise Güter oder Leistungen zu Preisen anbietet, die keine Selbstkosten nicht decken können und den Anforderungen einer ordnungsmäßigen Wirtschaft widersprechen, wird mit Gefängnis und mit Geldstrafe in unbeschränkter Höhe oder mit einer dieser Strafen bestraft; die Strafverfolgung tritt nur ein, wenn -er Schuldner seine Zahlungen eingestellt hat oder wenn über sein Vermögen das Konkursverfahren eröffnet worden ist.
— Gegen unwahre Behauptungen
der Luftfahrt. General Göring setzte aus- einander, daß jede Furcht vor der deutschen .Lustbedrohung' in England sinnlos sei. denn Deutschland habe, vom militärischen Standpunkt aus gesehen, gar nicht die tech» Nischen Mittel, um einen Luftangriff durchzuführen. .Natürlich', so bemerkte der Neichsluftfahrtminister. „haben wir einige Verfuchsmaschinen. aber davon zu sprechen, daß Deutschland Hunderte von Militärflugzeugen besitzt, ist lächerlich.'
Aus die Frage, ob die Verkehrsflugzeuge der Lufthansa leicht in Kriegsflugzenge um- gewandelt werden könnten, antwortete der Ministerpräsident, daß er seine Ansicht über diesen Punkt häufig dargelegt habe. Als alter Flieger wisse er. daß Zivilflugzenge unmöglich in brauchbare Kriegsmaschinen umgewandelt werden können. Kein anderer Luftfahrtminister denke daher an eine solche Möglichkeit hinsichtlich seiner eigenen Lnft- rüstiingen. .Wenn andere Völker kür den Luftkrieg rüsten', so sagte der General, „dann müssen wir wenigstens das Recht haben, die technischen Vorbereitungen zu treffen, um später die notwendige Sicherheit für das deutsche Volk zu gewährleisten. Aber wenn andere Völker bereit sind, ihre Militärluftflotten abzurüsten, so wäre Deutschland damit durchaus einverstanden. Obwohl im Augenblick kein Luftangriff ans Deutschland zu befürchten ist. so kann man doch nicht an der Tatsache Vorbeigehen, daß Deutschland von Völkern umgeben ist. die sowohl zu Lande, als auch in der Luft bis
Gesunder Wettbewerb sichert gerechte Preise
Neue Verordnung des Preiskommissars — Gefängnis für Preisschleuderer
Göring über die Beziehungen zu England