Die Hochzeit im englischen Königshause

Eine Million Menschen nahmen an den Festlichkeiten Anteil

und Simons nicht verheimliche und dem eine bestimmte Absicht zuschreibe. Lurch den Hinweis ans di? militärischen Hilfsquellen Englands habe Baldwin das Unterhaus be­ruhigen und vor dem Ausland sein Ver­trauen zum Ausdruck bringen wollen. Gleichzeitig aber hätte, der Leitsatz seiner Ausführungen und noch viel eindeutiger die Worte Simons den Zweck gehabt. Deutsch- land zu verstehen zu geben, daß eine Tür kür die Verhandlungen auf der Grundlage der Eindeutigkeit und Klarheit ossen bleibe.

Nehnlich ändert sich das ..Oeuvre'. Ter ..Figaro" frage, was die Ankündigung eines Vorschlages Deutschlands bezüglich der Rüstungen besagen solle. Handele es sich etwa »m den Beginn von Verhandlungen? Hier zeige sich die schwache Seite Englands Man mache Hitler das Spiel leicht. - Das ..Journal" erklärt. Baldwin habe beinah! eine deutsche Mitteilung, die nicht zu ver- breiten geeignet sei. angekündigt.

Zur Debatte im englischen Unterhaus bringt die polnische Presse vorerst nur du Eindrücke ihrer Londoner Korrespondenten In der halbamtlichen .Gazeta Polska" wirk hervorgehoben, daß Baldwin die Aussüh. rungen Churchills als übertrieben bezeichn nete. Tie Rede Baldwins erscheine als eir neuer Versuch für ein Kompro miß seitens der englischen Ne gier » ng di es ich b e m ü h e. T e u 1 s ch> land zur Rückkehr zum Völker« bund z» bewegen. Die ruhige ver trauensvolle und optimistische Rede Bald ivins ^ige d"ß die enalisch» Negierung gegen­über Deutschland nicht die Befürchtungen teile, durch die die letzte Debatte in der französischen Kammer gekennzeichnet gewesen sei. Im Zusammenhang mit den englischen diplomatischen Schritten in Berlin könne man aus Baldwins Rede folgern, daß England in der gegenwärtigen Krise die Rolle des Vermittlers zwi schen Pa ris u n d B e r l i n ü b ei­ne h m e n wolle.

Mstasung t>"I Aa

Genf. 29. November.

Wie im Bölkerbundssekretariat verlautet, ist der Völkerbnndsrat ans Mittwoch, den 5. Dezember, nachmittags, einberuien worden.

Neueste Nachrichten

Tag der deutschen Polizei. NeichSminister Dr. Frick hat die gesamte Polizei des Reiches aufgcrufen, am 18. und 19. Dezember 1931 unter dem KennwortTag der deutschen Polizei" Veranstaltungen zugunsten der Win­terhilfe önrchznführen, die b.r Volksverbun­denheit der Polizei sichtbaren Ausdruck geben sollen.

Ausbilduugsrecht entzogen. Auf Grund eines Antrages des Gaujugcndivalters der NeichsbetriebsgemeinschaftNahrung und Genuß" unterzog das JnnllngSwcrbeamt der Stadt Stettin die gesamten Lehrlinge cinr Bäckerei einer Zwischenprüfung. Da das Er­gebnis der Prüfung sehr schlecht mar. wurde der Firma ab sofort jegliche Anleitungsbe- fugnis aberkannt.

Jesuitenpater iu Schutzhast. In Köln wurde der Jesuitenpatcr Josef Spiecker auf Veran­lassung der Geheimen Staatspolizei in Schutzhaft genommen. Spiecker wird vorge­worfen, daß er in einer Reihe von Predigten Angriffe gegen den nationalsozialistischen Volksstaat gerichtet habe, die bei den Zu­hörern Unwillen und unliebsames Aufsehen hervorgerufen hätten.

London, 29. November.

Kaum einen Steinwurs voin Parlament enlsernt, in dem vor noch nicht 21 Stunden Churchill die Schrecken eines Lustangrisfs ans London an die Wand malte, hatten sich am Donnerstag in der Westminster-Abtei das britische Königshaus, weitere 50 Mit­glieder königlicher Häuser, die britische Re- gierung. die Vertreter des Parlaments, die höchsten Würdenträger der Kirche, die Ver­treter der fremden Mächte und Tausende von Männer und Frauen des gesamten öffentlichen Lebens Englands versammelt, um der Schicksalswende zweier Menschen, um der Trauung des Herzogs von K e ii t mit der Prinzessin Marina beizuwohnen.

Um die Westminster-Abtei und ini ganzen Viertel vom Buckingham-Palast bis Trafal- gar-Square und Withehall stand rund eine Million Menschen aus ganz England, um dein Brautpaar und seinein Königshause zuziijubeln. Fast noch ein- driicksvoller als dieses unendliche Menschen- meer waren die verlassenen Straßen der ent­legenen Stadtteile Londons, in denen kleine Menschengruppen entblößten Hauptes vor Lautsprechern standen, und. als die Braut dem Erzbischof von Cauterburh das Trau- gelöbnis nachsprach, das mit den Worten begann: ..Ich. Marina, nehme Dich. Georg Eduard. Alerander. Edmund zu meinem an­getranten Manu", mit ihr dasAmen" zum Schlüsse flüsterten. Tie gesamte Nation, alt und jung, arm und reich, hoch und niedrig, nahm an diesem Ereignis wie a» einem Familienereignis teil. Schon seit den frühen Morgenstunden waren alle Stra­ßen. durch die sich der Hochzeitszug vom Buckingham-Palast nach der Abtei bewegte, von Hunderttaiisenden von Menschen gestillt, die zum Teil schon am Abend vorher ihre Plätze eingenommen hatten. Das Bild wurde belebt durch die bunten Uniformen der Truppen und der Polizei die zu Tau­senden die Straßen säumten. Dazwischen bewegten sich höhere Offiziere zu Fuß und

Verhängnisvolle Schlägerei zwischen Haus­bewohnern. Zwischen B.ivohnern eines Hau­ses am Ostriugwcg in Dortmund kam es zu einer Schlägerei, bei der ein 50 Jahre alter Mann durch Messerstiche getötet und sein lijührigcr Sohn schwer verletzt wurden. Letz­ter r liegt hoffnungslos darnieder.

Meuterei aus einem französischen Minen­leger. An Bord eines in Toulon vor Anker liegenden französischen Minenlegers ist eine Meuterei ausgebrochcn. Ein Teil der Be­satzung beklagte sich über das schlechte Essen und verweigerte die Nahrungsaufnahme. 22 Mann der Besatzung wurden vor daS Kriegs­gericht gestellt.

Golddicbstahl ans amerikanischem Dampfer.

Ans dem Geldschrank des Zahlmeisters des amerikanischen DampfersPräsident Har- ding" wurden 4553 Golddollar gestohlen. Wahrscheinlich hatten cs die Täter ans eine große Goldladung von 60 000 Dollar abge­sehen, die der Dampfer nach Europa bringen oll. Die große Goldsendung befand sich je­doch aus Zufall noch nicht in dem Gelbschrank.

Verheerende Folge« der Ueberschwemmuu- gen in der Mandschurei. In Mandschukuo sind durch die Ende des Sommers eingetre- tencn großen Uebcrschwemmungen etioa 36 000 Häuser zerstört und über 3000 Hektar

zu Pferd in ihren scharlachroten Uniformen mit Federbüschen und gold- und silberner- schnürten Uniformen. Unter den geschmück- ten Gebäuden am All Di a l l. der breiten Allee, die nach dem Buckingham-Palast führt, wirkte vor allem die d e u t s ch e B o t- schast. die mit ans Deutschland gesandten Fichtengirlanden aus rotem Grunde einfach und würdig bekränzt war.

In den Jubel der Menschenmenge beim Herrannahen der Wagen mit dem Königs- paar, den Prinzen und vor allem mit dem Brautpaar mischte sich der Klang der Glocken und das Spiel der englischen Nationalhymne. Tie Trauseier in der West min- ster-Abtei bot ein unvergeßliches Bild. Ter Altar war in ein Meer von Licht ge­taucht. Etwa 50 rote und weiße Stühle waren für die königlichen Gäste ausgestellt. Das Leuchten der Uniformen der Diplomaten und der hohen Beamten wurde hier und da unterbrochen durch die schwarzen Fracks der Zivilgäste und die weißen Kleider der Damen. Nachdem die Gäste ihre Plätze eingenommen hatten, erschienen der griechische Pa­triarch. der Erzbischof von Can­terb urh und der Erzbischof von Port. Von vier hohen Geistlichen in roten und goldenen Gewändern geführt, erschien das Königspaar, der König in Marine- Uniform. Dem Königspaare folgten der Br5ii^am. b"ai>-itet von seinen Brüdern, lein Prinzen von Wales und dem verzog oon ?)ork. Als letzte schritt die Braut im 'il berglängenden Kleid am Arme ihres Paters, der Husareiilinisorm trug, und be­gleitet von acht Brautiungsern zum Altar. Mit fester Stimme sprach der Herzog von Kenr dem Erzbischof den Treucschivur nach. Nachdem auch Prinzessin Marina den Treue- schwur abgelegt hatte, folgte der Ringwechsel. Um ll.14 Uhr erklärte der Erzbischof von Canterburp beide iür Mann und Weib.

Als das Brautpaar die Abtei verließ, er­tönte der Hochzeitsmarich von Mendelssohn in den sich dre Iubelrufe der Menschenmasfc mischten.

Ackerland vernichtet worden. 7200 Menschen seien den Fluten zum Opfer gefallen oder würden noch vermißt.

Orümümtlckm WÄliaäitsmann gebcWw ^ was er kann! /«

EaMmunaim Mts der Vesuv-Balm

Rom. 29. November.

Auf der sogenannten Vesuv-Bahn bei Neapel, die von der unteren Seilbahnstation zu Tal führt, und zwar nach Pugliano. er- eignete sich ein schweres Unglück. Ter erste Wagen, der von der oberen Station der Vesuv-Bahn abwärts fuhr, war hauptsächlich mit Bahnpersonal, ferner mit einigen Frem­denführern und zwei Touristen besetzt. Kurz vor der Station Eremo bemerkte der Füh- rer. daß der Wagen ins Gleiten kam, ver- nwtlich infolge der durch Nebel feucht gewor- denen Schienen. Obwohl der Beanite sofort die Bremse zog, rutschte der Wagen in immer schnellerer Fahrt abwärts und e n t g l e i st e in einer Kurve, wobei er gegen einen Leitungsmast stieß und vollständig'zertrüm- mert wurde. Aus den Trümmern wurden zwölf Verwundete und vier Tote gezogen. Unter den Toten befindet sich ein Fremdenführer und ein französisches Ehepaar, das sich auf der Hoch­zeitsreise befand und in Tunis sei­nen Wohnsitz hatte. In der Nacht starben noch drei Verletzte, so daß die Zahl der Toten nun sieben beträgt. Die übrigen nenn Verletzten, die in den Kran­kenhäusern von Loreto und Neapel liegen, sind säst durchweg lebensgefährlich verletzt.

VSMlire SMWUNg

Die Neichspressestelle der NSDAP, gibt bekannt: In einigen Emigrantenblättern findet sich der Abdruck eines Rundschreibens, das angeblich vom Schatzamt der NSDAP, an die Gauamtsleiter ergangen sein soll. In diesem angeblichen Rundschreiben soll die NSDAP, verlangt haben, daß die Grund­stücke und Gebäudekomplexe der in den Gau­bezirken sich befindenden Ordens- und Mis- sionsgesellschaften beider Konfessionen ge- nauestens zu vermessen seien. Im Einverneh- men mit dem Reichsschatzmeister der NS.- DAP. wird sestgestellt, daß weder ein solches, noch ein ähnliches Rundschreiben jemals er- gangen ist. Dieser Fall zeigt neuerdings, mit welchen Mitteln die Emigrantenpresse ihren Kampf gegen den Nationalsozialismus führt. Es wird hiermit ausdrücklich erklärt, daß das angebliche Rundschreiben eine gemeine Fälschung darstellt.

Mse

für SftMMiinmungsbereMlgte

Amtlich wird folgendes bekanntgegeben:

Reichsangehörigen, die die Ausstellung eines Passes mit der Begründung beantra­gen. daß sie sich zur Abstimmung in das Saargebiet begeben wollen, wird der Reisepaß von den zuständigen Paßbehörden vom 15. Oktober 1934 ab ge­bührenfrei mit einer Geltungsdauer bis zum l5. Februar 1935 ausgestellt, wenn sie glaubhaft Nachweisen, daß sie abstim­mungsberechtigt sind. Die Glaub­haftmachung kann z. B. erfolgen durch Vor- läge einer Bescheinigung s) der saarländischen Abstimmungsbehörde, daß der Antragsteller in die Absti m- mungslisten eingetragen oder sein Antrag auf Eintragung in die Ab­stimmungsliste bei der saarländischen Abstimmungsbehörde eingegangen ist; b) der Saarmeldestelle seines jetzigen Wohnsitzes «Polizeirevier oder Einwoh­nermeldeamt), daß der Antragsteller in die Saarkartei einaetraaen ist.

Von I^X UkäL.

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Das war für Gitta zu viel. Dieser offen­kundigen Beleidigung gegenüber verlor sie ihre Selbstbeherrschung.

Verlaßen Sie sofort das Haus, oder ich bin gezwungen Sie Hinausmeisen zu lassen!"

Sein aschgraues Antlitz verzerrte sich z» einem hinterhältigen Lächeln, und in seinem Blick war etwas Irres.

Gitta, treiben Sie mich nicht zum äußer­sten. Ich weiß sonst nicht mehr, was ich lue. Die Liebe zu Ihnen macht mich toll" würgte er hervor.

Genug! Ich will nichts weiter hören!" befahl Gitta.Gehen Sie jetzt oder ..."

Was oder? So rufen Sie doch Ihre Leute ... vielleicht Herrn Wyler selbst. Dann kann ich ihm >a gleich sagen daß sich eine junge Dame unter einem ial'chen Namen bei ihm eingeschlichen hat", sagte er höhnisch und in seiner herausfordernden Art.daß Fräulein Gitta Lindt zu einer Martha Rieder gewor­den ist. Er wird dann selbstverständlich gern wissen wollen, warum dieser Namensiausch erfolgt ist: denn es muß etwas ganz Beson­deres sein, was die besagte junge Dame zu diesem Schritt veranlaßt hat."

Gitta erschrak heftig. Also auch das hatte er ausgekundschastet! Das war allerdings eine gefährliclze Waste in seiner Hand, ging eh ihr durch den Kops während Meinhard: weitersprach, als ob er eine sorgfältig vor­

bereitete und emstudierle Rede von Stapel ließ.

Es würde mir natürlich außerordentlich leid tun. weny sich dadurch Ihr Verhältnis zu Herrn Wyler trüben. Sie womöglich Ihre Stellung verlieren würden. Es wird Ihnen sicherlich klar sein, daß Sie unter diesen Um­stünden nicht lo leicht eine andere Stellung finden würden. Es könnte dann sehr bald der Zeitpunkt euureten. wo Sie sroh wären, meine rettende Hand ergreifen zu körnen. Sie sehen also, wenn ich Herrn Wyler auf­klären würde, so läge das ganz in der Ebene meiner Wünsche. Aber vielleicht entschließen Sie sich, ohne diesen für Sie etwas peinlichen Umweg meinen Wünschen freiwillig entge­genzukommen. Jedenfalls wäre es für Sie vorteilhafter."

Gitta hatte ihn ausreden lasten, während sie sich überlegte, daß. wenn er seine Drohung wahr machen und Wyler durch sie vorzeitig gewarnt werden würde, ihre ganze mühselige Arbeit vergeblich gewesen wäre. Sie mußte also die Zeit bis morgen gewin­nen. dann wollte sie ja ohnehin ihre Karten aufdecken das Haus verkästen und ihre Liebe zu Paul begraben. Es galt also, Meinhardt so lange hinzuhalten, und darum versuchte sie, die schlimmsten Spitzen und Stacheln seiner Drohung zu ihren Gunsten umzu­biegen.

Meinhardt. Sie wüsten doch begreifen: Es ist soviel auf mich eingestürmt, ich kann noch keine Entschlüsse über meine weitere Zu­kunft fassen. Wenn ich meinen Namen ge­ändert habe, so geschah das nur, um das Vergangene auszulöschen: denn mein Name war zu eng mit jener Mordtat verknüpft, und ich fürchtete, er könnte mir in meinem Fortkommen hinderlich sein. Das alles lag wie ein Zentnergewicht auf mir und ließ mich nicht zu klarem Denken kommen, machte

mich nervös, wie Sie ja eben selbst erlebt haben. Deshalb weiß ich jetzt auch noch nicht, ob Ihr Antrag nicht doch das einzig Rich­tige für mich wäre. Schließlich macht ja die gegenseitige Hochachtung das Glück in der Ehe aus und ersetzt die fehlende Liebe, die sich dann oft von selbst einstellt. Darum lassen Sie mir noch ein paar Tage Zeit, damit ich mir die Sache durch den Kopf gehen lassen kann."

Sie wunderte sich, daß sie über diese Lüge nicht rot wurde. Aber in dem Kamps, den sie durchsechten mutzte, war jede Kriegslist erlaubt.

Wie ein Chamäleon die Farbe wechselt, so veränderte sich mit einem Schlag das Wesen Meinhardts. Jetzt strahlte wieder etwas merkwürdig Anziehendes aus seinen Mienen. Sein anderes, besseres Ich kam wiederum zum Vorschein. Sein eingeklemm- ter Affekt, der sich bei ihm langsam zu einem Komplex zu verdichten schien, war mit einem Male ausgelockert.

Er tupfte mit dem Zeigefinger aus Gittas Brust wie an ein versperrtes Tor. das man öffnen muß. und sagte in seiner geschmeidi­gen. ein wenig schleimigen Art:

Sehen Sie, Gitta, nun kommen Sie end­lich zur Vernunft. Ich wußte ja. Sie würden einsehen, daß ich nur Ihr Bestes will. Also ich werde in einigen Tagen wieder vorspre­chen, und ich denke, daß wir uns dann als Verlobte betrachten können."

Gitta atmete erleichtert auf und duldete, wenn auch mit geheimem Widerstreben, daß er ihre Hand ergriff und seine Lippen daraus preßte.

In diesem Augenblick trat, von beiden un­bemerkt, Wyler in das Zimmer. An der Tür stehend, warf er einen erstaunten Blick auf Meinhardt und Gitta und hörte noch, wie dieser sagte:Auf Wiedersehen, Liebste. Ich

bin als ein Zagender, fast Hoffnungsloser gekommen und gehe jetzt als ein Glück­licher . . .", dann zog sich Wyler lautlos und ungesehen zurück.

In Gitta war wieder ein unbezwinglicher Widerwillen ausgestiegen. Wie sie die großen Worte dieses Menschen haßte. Aber sie mußte schweigen.

Als sich Meinhardt entfernt hatte, lehnte sich Gitta kraftlos an den alten, mächtigen Eichentisch, der m der Mitte des Zimmers stand. Sie rieb hastig ihren Handrücken, aus dem sie noch den Kuß Meinhardts zu spüren glaubte, an ihrem Kleid ab. als könnte sie ihn dadurch wegwischen. Ein Ekel vor sich selber schüttelte sie. Aber dann fand sie ihr seelisches Gleichgewicht wieder. Sie straffte sich unwillkürlich auf. ballte die Fäuste und war bereit, den Kampf bis zu Ende zu

hren.

Paul schritt in seinem Arbeitszimmer, von ner heißen Unruhe getrieben, aus und ab. ie verfängliche Situation, in der er Gitta it jenem Herrn angetrossen hatte und deren nbeabsichtigter Zeuge er geworden war. ühlte in ihm ein Gemisch von Eifersucht, erachtung und Schmerz aus und trübte die are Flut seiner Liebe. Nun verstand er das enehmen GittaZ. ihre unbegreifliche Zurück­altung. Es gab also in, ihrem Leben irgend­welche Beziehungen zu einem anderen Mann, on denen sie sich nicht losmachen konnte, gendeine zwangsläufige Bindung, die sie icht zu lösen vermochte. Gleichzeitig emp- >nd er die Unmöglichkeit, ihr zu Helsen. Nur e allein konnte hier die Konsequenzen zie- en. Aber vielleicht wollte sie gar nicht aus ieser Bindung heraus, vielleicht hatte jener

(Fortsetzung folgt)