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Calw, den 27. November 1934
Erbhof in Martinsmoos niedergebrannt
Gestern vormittag tll.3g Uhr brach im Bauernanwesen von Georg Hammann, dem größten Erbhof der Gemeinde Martinsmoos, Feuer aus und legte des gesamte Wohngebäude in Asche. Das Vieh und ein großer Teil der Fahrnis konnten in Sicherheit gebracht werden,' auch war es möglich, die getrennt stehende, mit Erntevorräten gefüllte Scheuer vor dem Feuer zu bewahren. Dem Brande sind hingegen die im Hause lagernde Frucht und die landwirtschaftlichen Maschinen zum Opfer gefallen. Der G"bü»dc- brandschadcn beträgt ctiva 12 000 NM.,' die Brandursache ist noch nicht bekannt.
Die Bekämpfung des Brandes, welche sich bei der Bauweise des alten Hauses auf ein Abriegeln des Feuerherdes beschränken mußte, erfolgte durch die Ortsfcuerivehr. Auch die Nachbarwehr Zwerenberg war alarmiert und am Brandplatz eingesetzt worden, konnte jedoch nach kurzer Zeit wieder entlassen werden. Die Löscharbciten erstreckten sich bis in die Abendstunden. Die Oberleitung am Brandort hatten Dr. Hailer vom Obcramt Calw und Kreisfeuerlöschinspektor N i d e r e r.
Berkehrsunfall
In der Nacht vom Samstag auf Sonntag ereignete sich, wie uns mitgcteilt wird, auf der Straße Calw —Stamm heim ein Vcrkehrsunfall, der glücklicherweise noch glimpflich ablief. Vier junge Leute von Gechingen, die ihre Räder bergan schoben, wurden bei dichtem Nebel von einem Personenkraftwagen angefahren. Noch im letzten Augenblick gelang es dem Fahrer, zu halten. Einer der jungen Burschen kam unter den Kraftwagen zu liegen, ohne jedoch verletzt zu werden, dagegen wurden die vier Fahrräder zertrümmert. Der Kraftwagen- sührer versprach, den Schaden zu ersetzen.
Vorsicht bei Winterarbeiten im Frost!
Wenn der Winter naht, ist bei den Forst- arbriten besondere Vorsicht geboten. Insbesondere ist darauf hinzuweiscn, daß beim Holzfällen sowie bei den damit zusammenhängenden Forstarbeiten wie Entästen, Entrinden, Zersägen, Zerspalten und Abrollen von Hölzern zahlreiche und besonders schwere Unfälle sich ereignen.
Diesen in der Forstwirtschaft auftrctenden Unfallgcfahren werden besonders die Arbeiter ausgcsctzt sein, die dank der Arbeitsschlacht unserer nationalen Regierung einer Beschäftigung wieder zngesührt werden konnten. Sie sind der Arbeit entwöhnt und werden naturgemäß der Unfallgefahr eher unterliegen. Es gilt deshalb, gerade sic vor Unfällen zu bewahren und mit den ihnen zu- gewiescnen Arbeiten durch Belehrung und Hinweise auf die Unfallverhütungsvorschriften vertraut zu machen. Es ist unbedingt notwendig, diese Neueingestelltcn durch sachverständige Aufseher und Vorarbeiter überwachen und aufklären zu lassen und sie immer wieder zu belehren und auf die bestehenden Gefahren hinznweisen. Die Unfallver- hütungsvorschriftcn der Landw. Berufsgenossenschaft liegen bei jedem Bürgermeisteramt auf. Die Kenntnis und Befolgung dieser Vorschriften und ihre Beachtung wird Mithilfen, manchen Volksgenossen von frühzeitigem Siech- und Krüppeltnm zu bewahren, die Familie vor vorzeitigem Verlust des Ernährers, vor Not und Entbehrung zu schützen und dem Staat und der Nation wertvolle Menschen zu erhalten.
Dom Schwarzwälder Holzmarkt
Vor kurzem wurde in der Presse des württ. SchwarzwalöS die Mitteilung verbreitet, daß die Nachfrage nach Tannen- und Fichtenholz in letzter Zeit von seiten der Schwarzwäldcr Sägeindustrie weiter zugenommcn habe. Die „rege Beschäftigung der Sägeiudustric und die beträchtlichen Aufträge", die sie zu erledigen habe, seien hauptsächlich eine Auswirkung der stark aufgclebten Bautätigkeit. Demgegenüber wird uns aus der Sägc- indnstrie gemeldet, daß die Tätigkeit gegenüber den Sommermonaten tcilivcise auf ein Drittel zurückgegangcn ist und darum der erwähnte Artikel völlig falsche Fol
gerungen zeitigen könnte, die von höchst nachteiligem Einfluß auf die Gestaltung der Nundholzprqjse in der eben begonnenen Holz- cinkaufsperiode sein müßten. Von einer Verbesserung der Schnittholzpreise sei absolut nichts zu merken.
Die oben erwähnte Mitteilung sieht einem Versuch sehr ähnlich, in Waldbesitzer- und Sägerkreisen Stimmung für flotte Nachfrage und höhere Preise zu machen. Das stimmt mit der Kundgebung des Reichswirtschaftsmtni- steriums, des Reichscrnährungsministeriums und des N ichsforstrats vom 10. Oktober keineswegs überein, wonach die Nnndholz- prcise auf einem erträglichen Stand zu stabilisieren sind.
Die Hitlerjugend hat nun Räume, noch lange aber keine Heime! —
Noch sind die Wände nüchtern, leer.
Wo bringen mir den Wandschmuck her?
Ist Heimabend, macht man die Beine krumm und hockt so auf dem Boden rum: cs fehlet ja an Stütz!' und Bänken, denn niemand will uns diese schenken.
Drum riefen wir und rufen immer noch: Bürger, schaffet uns Heime doch!
Niemand hat den Ruf vernommen.
Nur eine alte Tante ist gekommen und erzählt uns mit großem Gejammer, sie habe da eine Rumpelkammer, in der von ihrer Großmama noch einige Möbel wären da.
Wenn etwas davon zu gebrauchen wäre, so sei ihr's eine große Ehre. —
Wir danken und gehen sogleich mit ihr.
Das Fräulein schnauft: es öffnet die Tür, beginnt dann langsam zu erklären, zu was die Dinge nützlich wären:
Für die Hitlerjugend dieser Tisch: — dieses Sofa da, von grünem Plüsch, eignet sich für den BdM., zu sitzen darauf weich und bequem.
Dieses eichengeschnitzte Bücherbrett macht an der Wand sich auch ganz nett.
Zwei Stühle und ein Bilderrahmen weiterhin zum Vorschein kamen: lauter Dinge von einiger Nützlichkeit! —
Welche Onkels und Tanten sind heute bereit, uns zu öffnen ihre Kammertüren, daß wir ein wenig darin stieren?
Einen neuen Weg der Berufsertüchtigung haben die Neichsbcrufsgruppen der deutschen Arbeitsfront mit Unterstützung des Neichs- scndcrs Stuttgart beschritten. In der richtigen Erkenntnis, daß die K u r z s ch r i f t ein unentbehrliches Mittel sowohl in der Wirtschaft wie in der öffentlichen Verwaltung geworden ist, wird der Neichsscndcr Stuttgart regelmäßig eine Sendung unter der Bezeichnung „Kurzschriftfunk der DAF." in sein Programm aufnchmen. Vom 6. Dezember an wird vierzchntägig in der Zeit von 21.45 bis 22 Uhr ein Diktat fiir 60, 100, 120, 150, 180 und 200 Silben Geschwindigkeit angesagt.
Wer verhielt sich unsportlich?
Zu dem Bericht „Winterhilfe-Fußball" -es FB. Calw
Namens des 1. FC. Altburg verwahrt sich besten Leiter W. Braun in einer Zuschrift an die Schriftleitung gegen den von Calw erhobenen Vorwurf „beispielloser Unsportlichkeit" beim WHW.-Spiel. In dem Schreiben heißt cs:
„Laut Ausschrcibcn, Absatz 2 der Bestimmungen, hätte Calw uns zu benachrichtigen gehabt, daß mir am Sonntag in Calw zu spielen hatten. Das tat Calw nicht. Als verantwortlichem Vcrcinsführer war mir von einem Spiel nichts bekannt. Genau so erging es vielen Spielern. Dazu haben wir unsere besten Kräfte im Arbeitsdienst. Zwei Spieler waren erkrankt, so daß die Sache nicht in Ordnung gehen konnte. Die eigentliche Schuld aber trägt Calw, das uns nicht benachrichtigte. Altburgs Vcreinsvcrtrctung hat in meiner Abwesenheit versäumt, Calw ans die Möglichkeit eines ungenügend vorbereiteten Spieles aufmerksam zu machen, das
Kraftfahrer Achtung!
Nagold — Altcnsteig — Psalzgrafenweiler
— Freudcnstadt: Zwischen Nagold und Bahnhof Berneck für den gesamten Fährverkehr gesperrt. Umleitung nach Bcrncck—Altensteig —Psalzgrafenweiler über Jselshausen—Oberschwandorf—Egenhausen: Umleitung nach Freudenstadt von Hcrrenbcrg über Bondorf
— Horb —Dornstettcn. Zwischen Nufringen und Herrcnberg, zwischen Oberjettingen und Nagold Bauarbeiten — Vorsicht! Nagold— Oberschwandorf — Psalzgrafenweiler Schlaglöcher — Vorsicht!
Stuttgart—Leonberg-Calw: Zwischen Ditzingen und Leonbcrg Bauarbeiten — Vorsicht! Umleitung über Solitude vorzuziehcn!
Wir brauchen Möbel in unsren Räumen! Verhelfe auch du der Hitlerjugend zu Heimen!
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Vom Heimwerbefeldzug der HI. im Unterbann Calw
Der Standort Altburg der Hitlerjugend meldet: Die Hcimfrage wurde hier durch den Gemcinbcrat „gelöst". Von der Zigarrenfabrik wurde endgültig abgesehen, sie wäre nicht als Heim geeignet gewesen. Der Ersatz ist ein Turnraum in der Schule: Steinwände, Betonboden! Allerdings soll ein Holzboden und ein Ofen htneinkommen.
In Stammheim wirb das Heim einheitlichen Wandschmuck erhalten, beinahe lauter Originalbildcr, deren Motive der deutschen Geschichte und dem Hitlerjugcndlcben entnommen sind. Ihr Kameraden von der Malerzunft, macht euch auch einmal dran, eigene Gedanken an die Wand zu bringen, das Heim soll euch wiberspicgcln!
Das Jungvolk Holzbronn schreibt: Wir haben schon längere Zeit ein schönes Heim für unsere 20 Pimpfe im Rathaus. Brennmaterial und Licht stellt uns die Gemeinde. Am letzten Heimabend konnte der Standortführer berichten, daß die Gemeinde auch die Versicherungsbeiträge bezahlt.
Mo na kam wird nun aus dem Schulsaal herauskommen in das Zimmer einer früheren „Kleinkindertante": allerdings müssen deren Möbel noch heraus. Aber die Hitlerjugend hofft, daß dies bald soweit sein wird.
ist Altburgs Schuld. Der Calwer Bericht aber ist auch dann noch unsportlich. So geht man gegen Nachbarvereinc nicht vor! Schließlich ist noch zu sagen, daß mein Stellvertreter vor dem Spiel ein Auto nach Altburg geschickt und aus eigener Tasche bezahlt hat: ob das Auto aus Calw mar, spielt keine Rolle."
Der dem FV. Calw vorgeworfene Formfehler erscheint uns auch als Versehen bedauerlich, doch ist von seiten Calws in der Presse eine so umfangreiche Werbung für das WHW.-Spiel durchgeführt worden, daß der FC. Altburg wohl hätte rechtzeitig im Bilde sein dürfen. Der Vorwurf der Unsportlichkeit sollte indessen unter Sportkamc- radcn heute überhaupt nicht mehr fallen.
Die Schriftlettung.
Wie wird das Wetter?
Voraussichtliche Witterung: Für Mittwoch und Donnerstag ist zwar zeitweilig nebliges, aber trockenes und frostiges Wetter zu erwarten.
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Deckenpfron», 26. Nov. Am Sonntag wurde der durch Unfall so jäh aus dem Leben gerissene 29jährige verheiratete Landwirt Gottlob Däuble von Deckenpfron» zu Grabe getragen. Nach der kirchlichen Handlung, die Pfarrer Lauffer vornahm, erfolgten Kranzniederlegungen seitens der Freiw. Feuerwehr, welcher der Verstorbene als Hornist treue Dienste leistete, ferner seitens der Altersgenossen und des Posauncnchors. Aus all den Nachrufen ivar die Wertschätzung und Achtung, welcher der Verstorbene sich erfreute, zu erkennen.
Wildberg, 26. Nov. Uebcr die bereits gemeldete Verhaftung des Bahnhofcinbrcchcrs Müller wird noch berichtet, daß seine Fest-
Die Ausstattung der Hitler-3ugend-Heime
Die Jugend wirbt um Spenden — Oeffnet die Rumpelkammern!
Kurzschriftfunk der DAF
Schwarzes
Brett
Calw, den 27. November
Amt für Erzieher, Kreis Calw NS.-Lchrerbund-Tagung und Arbeitsgemeinschaft Calw und Zwerenberg Donnerstag, 29. Nov., nachmittags 3 Uhr, Vortrag mit Lichtbildern: „Der Tierschutz im neuen Deutschland" (Neallehrer Rau, Bad Cannstatt). Der Kreisamtsleit r.
nähme der pflichteifrigen Tätigkeit des Bahnstreiföicnstes zu danken ist. Der Streifdienst näherte sich mit dem Motorrad dem Bahnhof Wildberg und sah dort vorübergehend ein Licht aufblitzen. Die Beamten saßen ab und schlichen sich an den Bahnhof heran. Da sie den Einbrecher im Bahnhofgebäude vermuteten, sperrten sie alle Ausgänge und suchten ihn dann. Sic fanden ihn hinter cinm Mostfaß im Keller. Der Verhaftete hat 19 Bahnhofeinbrüche auf dem Gewissen.
Herreuberg, 26. Nov. Bei den am Mittwoch den 21. November stattgefundcncn Wintcr- hilfsspielen des Deutschen Fußballsports» deren Ertrag dem WHW. zuflicßt, ist im Kreis Herrenberg die Summe von 241.29 Mk. eingegangen.
Neuenbürg, 26. Nov. Die Sammlung am vorigen Sonntag zum Eintopfgericht erbrachte in Neuenbürg d"n Betrag von 296 NM. gegenüber 270 NM. im Vormonat. — Die vom Ncuenbürger Geflügel- und Kaninchen- zttchterverein ausgestaltete Bezirkskaninchenschau, umfassend den nördlichen wttrttember- gischen Schwarzwald bis Freudenstadt, war mit 365 Nummern recht reich beschickt.
Birkenfelb, 26. Nov. In Birkenfeld wurden im vergangenen Winter durch das WHW. verteilt: 250 Paar neue Schuhe, 61Ztr. Mehl, 2 Ztr. Zucker, 8 Ztr. Obst, 3 Wagen Holz, etwa 1000 Ztr. Kartoffeln, 3231 Kohlenkarten. 58 Lcbensmittelschcine, 1700 NM. in Bcdarfs- deckungsscheinen, 170 Paar neue Strümpfe, 180 Dosen Fleischkonserven, 104 Meter Hemdenstoff für Braunhemden, 600 getragene Kleidungsstücke usw.
Pforzheim, 26. Nov. Eine männliche Gesellschaft spielte in der Museum-Gaststätte Skat. Ein ncuhtnzukommendcr Gast, der offenbar betrunken war, belästigte einen am Tisch sitzenden Techniker ans Brötzingen. Dieser verbat sich die Anpöbelung. Der Betrunkene drang daraufhin auf ihn ein und biß ihm die Nasenspitze ab.
Warum Mksimer und BrltttüiM im BM.?
Weil sie uns Freude machen. Weil sie da sind, wo Gemeinschaft un'erer Art gelebt wird. Weil sie uns. wir wissen kaum wie. zufliegen bei all unserm Tun. Und »veil sie gar nicht überhört und übersehen werden können auf dem Weg, den wir eingeschlagrn haben, dem Weg in die Tiefe unseres Volkstums.
Lange Jahre liegen hinter uns. in denen unsere alten Lieder und Tänze keinen Raum mehr hatten, außer in dem abseitigen Gemeinschaftsleben hündischer Gruppen. Es mar die Zeit, da der Organismus unseres Volkskörpers schwer krank dahinsiechte. Und ein kranker Körper singt und tanzt nicht, oder doch nur in den wilden Verzerrungen seiner Fieberdelierien.
Nun aber ist unser Volk genesen, und die dentschen Menschen, mit ihnen wir Junge, sind mit wachen Sinnen auf dem Weg zu uns selbst. Wir fühlen in uns wieder wunderbar frisch und stark die Kräfte unseres Volkstums brausen; wir fühlen uns in heißer Liebe zu all dem hingezogen, was Ans- druck deutschen Blutes und Geistes ist. Darum sind auch die deutschen Volkstänze und -lieber wirklich unser; sie sind nicht etwas Aufgelesenes und Angenommenes, sie sind in uns selbst lebendig.
Damit ist anch gesagt: Wenn wir sie singen und tanzen, so treiben wir keinen schönen Kult mit etwas der Vergangenheit angehöri- gem; wir leben dabei vielmehr das, was in uns ist. nämlich deutsches Wesen. Das deutsche Wesen aber ist etwas Lebendiges, etwas, das wächst und sich entwickelt. Und wir als seine Träger sind uns besten wohl bewußt, daß wir den kostbaren Schah der uns überlieferten Lieder und Tänze aus dem großen deutschen Erleben unserer Tage heraus mehren und bereichern müssen.
Lvdia Ehmann.
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er das tägliche Naffeegekeänk kräftig und aromatisch ^ habenwill.verrvende
en guten Kaffee-AusalL».
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