Sedeuretr
Die Tage des 12. bis 15. Oktober haben unS di- erste Jährling der großen Amerika-Fahrt des Z. R. M unter der Führung Tr, EckenerS gebracht. Mit Stolz und nocl) immer lebhaft nach- wirkender Freude gedenken wir der OMrnfahrt des herrliciien. silberweißen Zeppelinschisses, das sich variier aus seiner überall um- jubelten Fahrt über den deutschen Gauen zeigt«. Sckpnerz mischte sich in die erhabenen Gefühle, solch ein Wunderwerk bauen zu können, aber nicht behalten zu dürsen. Und wiederum, wie erschien es uns als trostreicher Gedanke, daß dieses stolze Schiss unter der Führung seines bewährten Kapitäns hinausziehen sollte über daS Weltmeer, Um von deutscher Tat und deutschem Willen zu sprechen.
Mit tieswühlender Aufregung hat unser Voll in jenen Tagen di» Fahrt begleitet. Wir zitterten, obgleich in ums die Zuversicht war. daß Dr. Eckeners Worte sich erfüllen würden, der so felsenfest davon durchdrungen war. die Reise mit gutem Gelingen aussühren zu können. Mit den heißesten Wünschen begleiteten wir das Schiss. ülS dir Nachricht kam, daß der Z. 8t. Hl am Sonntag, 12. Oktober, 8 Uhr morgens, zu seiner großen Reise «msstieg. Schnell war das Lustschiss in den Wolken verschwunden und in der Richtung auf Basel enteilt. Nun zog eS hinaus, überflog Frankreich, erreicht« da§ Meer bei der Gironde-Mündung. Am Uvetten Tage kam die Nachricht, daß di« Azoren passiert seien und daS Schiss schon die Hälfte des WegeS von Friedrichshasen nach der amerikanischen Küste zu- rückgelegt habe. Die Fahrzeit für diese Strecke betrug nur SV Stunden. Jedoch, noch lag der größte Wog über die Seestrecke von 8500 Kilometern vor dem Luftschiff. Keine Stützpunkte gab es, und der Abschnitt der Fahrt, der nun.kam, sollte den Beweis für di« Leistungsfähigkeit des Zeppelinschiffes erbringen.
Wir gedenken noch der mit Bangen erfülltem Stunden, als durch Sendestörunaen jede Nachricht ausblieb. Wie eine Befreiung er- lüllte eS unsere Herzen, als dann wieder drahtlos gemeldet wurde, daß daS Lustsckpss gut vorwärts kam. an Bor- alles wohl fei. der Kanarienvogel singe und die amerikanische Begleitung mit dem vorzüglichen Mittagesten an Bord zufrieden war. Hatten wir Sinn für diesen Humor? — Wir saßen hier in Deutschland auf unserer Scholle, schickten bange Wünsche hinaus und hassten, daß das Lust-
. ^ .Schiff schon.
den amerikanischen Stationen in Fühlung getreten sei, daß seine Maybach-Motoren, ohne auszusetzen, die ganze Lahrt glänzend ge- arbeitet hatten, ging es wie ein erleichterndes Aufatmen durch das ganze in Spannung harrende Volk.
Der vierte Reisetag kam, der 15. Oktober 1924. und mü ihm kam die freudige Nachricht: „Newport: 100 Seemeile» von New- Jork entfernt", und mittags 1 Uhr 25 Minuten (7 Uhr 25 Minuten amerikanischer Zeit) wird gemeldet, daß „Z. N. Ill" New Jork erreicht hat und bald darauf in Lakehurst leicht und glatt landen tonnte. 8 Uhr 55 Minuten deutscher Zeit liegt daS Schiff geborgen in der Haue, und um seine Besatzung tobt der Begeisterungssturm der amerikanischen Bevölkerung.
Wir erinnern unS, mit welchem Jubel jedermann in Deutschland den Eckenerschen Funkspruch las:
„Alles hat wundervoll geklappt, selten hatte ich eine solch gut» Reise. Bis aus die Winde, die uns zur Kursänderung zwangen, hatten wir keine ernstlichen Stürme.
Gin Jahr liegt seit diesem Ereignis zurück, ein langes und wieder für die Heimat schweres Jahr. Und zu den wenigen Licht- blicken, die es gebracht hat, gehört in allererster Linie der Erfolg, den „Z. R iil" der deutschen Arbeit in der Welt verschasste. Durchschlagender hat in den letzten laugen Jahren nichts gewirkt als der Eindruck, den diese erste Ozeanreise eines deutschen Zeppelin-Luftschisses hervorgerufen hat. denn nicht nur Amerika stand vor dem Ereignis buchstäblich auf dem Kopf, sondern die gesamte Kulturwelt lauschte auf, als oie Nachricht von dem Gelingen der Uebersahrt kam, und sah in diesem glückhasten Luftschiff den Ausdruck ungebrochener deutscher Leistungsfähigkeit wieder, der vor dem Weltkriege etwas so Selbstverständliches gewesen war.
Das ist der große Erfolg der Eckenerschen Tat. daß er dem deutschen Wesen, der deutschen Art und der deutschen Arbeit wieder die Geltung verschafft hat. die so stark erschüttert worden war.
Und darum, wenn wir in diesen Tagen gerade Dr. Eckeners voll tiefer Dankbarkeit gedenken, wenn wrr unS klarmachcn, daß er
nich! nur der Repräsentant deS Erbes des Grafen Zeppcli» geworden ist, sondern zu einem Pionier des Deutschtums in der- Welt wurde, so wollen wir auch auf seine Stimme hören, die uns zuries: „Zeppelin-Fahrt tut notl" Zeppeliu-Fahrt, heute nicht mehr, wie einst gedacht, als Waffe, sondern als Völker- verbindendes Instrument des Friedens, als ein Werkzeug reiner, erhabener Wissenschaft, zum Segen und zum Fortschritt der Menschheit.
Und so wollen wir denn auch Dr. Eckeners Aufruf gedenken, der unser deutsches Volk zur Einmütigkeit ermahnt, sich zusammen zir schließen, um das geistige Erbe des Grafen Zeppelin zu schützen. Sein Aufruf zur Zeppelin-Eckener-Spende darf nicht an unseren Ohren verklingen, sondern muH den begeisterten Widerhall der Nation erweisen, die bereit ist. als OO-Millionen-Volk den Willen kund zu tun. die Pionierarbeit der deutschen Luftschisfahrt auch weiter', in zu erhalten. Deutschland steht, wie kein anderes Voll der Welt, an der Spitz« des Luftschiffbaues. Diese Stellung soll und kann erhalten werden, cs ist nur notwendig, daß sich ein jeder Bürger zur Tat bekennt, zu der Lat. die die Luftschiffwerft FriedrickKhafen vor dem Untergang bewahrt, aus daß die geistigen und schaffenden Kräfte, die dort gesammelt find, nicht für alle Zeiten wie Spreu in die Winde verweht werden. Auf den Aus- druck des BolNwillens kommt es an! Er wird nicht zuletzt maß- geblich fein für die Kulturgeltung Deutseljlands. er wird den Beweis! erbringen für das neue Zusammengehörigkeitsgefühl, das im deut- schen Volke wieder erwacht ist.
Und darum ergeht in diesen Tagen an jedermann der Ausruf:! Stolz zurückzublicken auf das, was in Friedrichshofen in der Werk-! statt und an Bord des letzten Zeppelin4Luftschiffes geleistet wurdet und die Taschen, die Hände zu öffnen, um beizutragen zu dem neu-! geplanten Werk eines Forschungsluftschiffes, das der! FriedrichShasener Werft durch die Zeppelin-Eckener-Spende in Auf-l trag gegeben werden soll! ..Einigkeit macht stark.' Das alte Wort,! so billig es mitunter geworden zu sein scheint, hier ist die Gelegen- heit, ihm wieder einmal volle Geltung zu verschaffen. Möge üch daS deutsche Volk dessen klar bewußt sein, daß es mit dieser Volks- spende, zu der Dr. Lckener und mit ihm der ReiMausschuß der Zeppelin^ckener-Spende aufgerufen haben, sich selbst die größten Dienst« bereitet!
Aufforderung.
Alle der Jnvalidenversicherunaspflicht unterliegenden Personen, die nicht in einem ständigen Arbeit-Verhältnis zu einem bestimmten Arbeitgeber stehen, also alle unständigen Arbeiter und Arbeiterinnen (Taglvhner. Trntearbeiter, Aus- dtlsskelliier, Taglöhnertnnen, In Kundenhäusern arbeitende Näherinnen. Büglerinnen, Wäscherinnen, Putzerinnen, Aus- hils,Kellnerinnen, Monatjrauen usw), sowie Personen, dt» sich freiwillig versichern, werden hirmit aufgefordert, sich nächsten Donnerstag, den 22. Okt. 1925 vorm, von 8—12 und nachm, von 2—6 Uhr im hiesigen Rathau« einzufinden »um Zweck der Vorlage ihrer Quittung-Karten u. zur Au»- »unsterteilung über Ort und Dauer ihrer Beschäftigung, wozu sie nach Z I486 der Reich-oersichcrung-ordnung und den Ueberwachung-vorschriften der Landesversicherungsanstalt Württemberg durch Geldstrafe di» zum Betrage von 1VV0 Mark angehatten werden können.
Jede gewünscht» Auskunft wird bereitwilligst erteilt.
Der Kontrollbeawte der Landesoersicheruugs- _ anstatt Württemberg: Iöhl. _
Stadtgemeinde Calw.
Quitlungskartenkontrolle.
Der Kontrollbeamte der Landesoerstcherungi-anstalt Württbg. wird ani nächsten Donnerstag, den 22. Okt. 1S25 auf dem Rathaus (Zimmer 12) erscheinen, um eine Kontrolle der Quittungskarlen vorzunehinen.
Dir 2!:L:ilüLu«t von häuslichen u. landwirtschaftlichen Dienstboten werden aufgefordert, die Quittungskarten diese» Personal» zur Kontrolle oorzuzrigen, ebenso werden Arbeitgeber, dl» weniger al» 10 verslcherungspflichtlge Personen beschäftigen» ausgesordert, an diesem Tag mit den Lohnbüchern oder Lohnlisten und den Quittungs- Karten der Versicherten zur Vornahme der Kontrolle durch den Beamten der Landerversichrrungsaiistalt zu erscheinen.
Lalw, den 17. Okt. 1925.
_Stadtschultheißenamt: Göhner.
Stadtgemeinde Calw.
Weinzuckerung.
Die Weinhändler und Wirte werden an die Anzeigepflicht der Zuckerung von Traubenmaische, Most od. Weinen erinnert.
Bei Weinen darf die Zuckerung nur In der Zeit vom Beginn der Weinlese dis zum 31. Dez. der Jahre» vorgenommen werden; sie darf tn der Zelt vom 1. Okt. dt» 31. Dez. bei ungezuckerten Weinen früherer Jahrgänge nachgeholt werden.
Lalw, den 17. Oktober 1925.
Stadtschultheißenamt: Göhner.
uaSevsmeu.dG
welcke sick an einer
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mit Handelsscbülem im Idoiel „^Vsldbora" beteiligen mücliten, werden gebeten, ibre ^nscliriften »ut der Oescliäktsstelle dieses ölattes abrugeben.
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Bo» wem. sagt die Geschiistsstelle ds. Bl.
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Verein Calw
Bestellungen auf
ToseW
werden in unseren Verkaufsstellen ent gegengenommen.
Stadtgemcinde Calw.
Bekanntmachung.
Die einzelnen Listen zur Personenstandsaufnahm« werden iin Laufe dieser Woche noch abgeholt.
Den 19. Oktober 1925.
Stiidt. Eteueramt.
Wildberg» den 18. Oktober 1925.
Trauer-Anzeige.
Unser lieber Vater
Georg Gärtner
Oberlandmeffer a. D.
ist heute Nacht nach langem, schweren Leiden verschieden.
3n tiefer Trauer:
Dr. Gärtner mit Frau, Mllnfingen.
Beerdigung: Dienstag, 20. Oktober, nachmittags 2 Uhr.
»-« U, Lmsm
gegen gute Sicherheit und hohen Zins auf einige Monate
auszunehlnen gesucht.
Bon wem, sagt dir Geschäftsstelle ds. Bl.
Sine zum zweitenmal hoch- trächtige
Nutz- u. Tahr-
sctzt dem Verkauf aus.
Wtth. Walz Ottenbronn
Avenarius
Earl Serva,
SrrasvrsL er 120 .
Verein Calw
trifft in den nächsten Tagen wieder ein. Bestellungen werden noch entgegen- genommen.
Salyzil.
pergamentpapier
in Rollen s 1 u. 2 Bogen Ernst Ktrchherr. Buchhandlung.
Etwa 15 Tonnen
Getragene Damengarderobe: Kostüme» Müntel» Röcke. Blusen sowie Herren- und Damen-Stiefel
sehr billig abzugeben.
Wo, sagt die Geschäftsstelle ds. Bl.
VWPWrstcke
I». Quaiitiit 11X11X15 cm zu verkaufen. Interessenten wollen sich bei der Firma
«Heist. Lud. Wagner
melden.
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