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Nationalsozialistische Tageszeitung

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Amtliches Organ cler N. 5. v. N. P.

Alleiniges Amtsblatt für alle Stabt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Ealw

Nr. 281

Calw, Samstag» 27. Oktober 1SS4

1. Jahrgang

Gvutz dem Handwerk!

Gtzrs eure deutschen Meister!

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Neues Lebe« im Handwerk!

Von ^,ariLie8ksn^wei'Iierkükrer 6 3 t L n e r, XI6K. Ltuttgart

Wenn wir heule davon reden, daß es sich im Handwerk wieder regt, daß wieder gehämmert und gemeißelt, gehobelt und gemalt, entworfen und ausgeführt wird, st können wir uns einen kurzen Rückblick nicht ganz schenken. Wie war es denn in den ver­gangenen Jahren, abgesehen von den Paar Jahren der Scheinblüte? Immer mehr ver­schlechterten sich die Verhältnisse auch im Handwerk, eine absolute Mutlosigkeit und starke Verdrossenheit griff um sich. Als ein untrügliches Zeichen der tiesstehenden Wirtschaftslage zeigte sich eine unheimliche Zunahme der Vergleiche und Konkurse, .Er­scheinungen. die im Handwerk vorher kaum bekannt waren.

Raffte sich einmal eine Handwerkerabord­nung zusammen, um den Reichswirtschafts­oder Finanzminister an die Einhaltung des Artikels l64 der damaligen Reichsverfassnng zu erinnern, der besagte:Der selbständige Mittelstand in Landwirtschatt. Gewerbe und Handel ist in Gesetzgebung und Verwaltung zu fördern und gegen Neberlastung und Auf­saugung zu schützen", so bekam sie wohl schöne Versprechungen mit nach Hause, mußst aber, kaum daheim angekom­men. im Blätterwald lesen: Der Neichswirt- schatts- und Finanzminister ist znrückgetre- teu. Neubildung der Negierung! Man war mit dem unglückseligen Parlamentarismus wieder einmal nicht fertig geworden und die ganze Komödie konnte von vorne «nqehen.

Es kam schließlich soweit, daß man nicht einmal mehr das befreiende Schimpfen hören konnte und froh war. wenn der Handwerker noch sein Pfeifchen stopfte, um seinen Unmut hinaus,zugualmen. Mit Sorae mußte man an das wahre Wort unseres Altkanzlcrs Bis­marck denken:Erst wenn die Leute nicht mebr schimpfen, steht es wirklich schlimm.!". Es ging ein banges Fragen durch das Volk: Wie soll das noch werden?" Aber es gab auch ein tröstendes Wort in dieser schweren Zeit:Ist da? Chaos da. ist die Schöpfung nah!".

Adolf Hitler und seine Ge­treuen nahmen das Steuer des Staats­schiffes in die Hand und gaben diesem einen völlig neuen Kurs. Mit den rund 30 Parteien wurde aufgeräumt und der Weg war frei zu Positiver, ungehinderter Arbeit. Die erste Sorge der neuen Regierung war und ist. die Arbeitslosigkeit soweit als irgend möglich zu beheben. Mehr als die Hälfte der Arbeits­losen sind wieder in den Wirtschaftsgang ein­gegliedert. Was dies bedeutet, weiß nur der voll zu würdigen, der selbst einmal arbeits­los war.

Darüber hinaus gilt die Sorge der Negie­rung neben anderem dem Planvollen Aufbau der Berufs stände. Nach einigem Warten alles muß seine Zeit haben wurde dem deutschen Handwerk mit dem 15. Juni 1934 die erste Verordnung über den vorläufigen Aufba » desdeut- schen Handwerks gegeben. Mit dem Inkrafttreten dieser Verordnung und der Errichtung der Pflichtinnungen, auf denen sich die Landes- und Neichsfachverbände auf­bauen und die von den Kreishandwerker­schaften umschlossen werden, ist das Haus, in dem das Handwerk leben soll, im Noübau

Deutsches Volk, tu auf die Hände, Setz fürs Handwerk dich zur Wehr!

Dauer und Handwerker

Beim Neuaufbau unserer schwer darnieder­liegenden Volkswirtschaft fällt neben dem Bauerntum dem Handwerk eine große Auf­gabe zu. Es liegt im Ziele des Nationalsozia­lismus unseres geliebten Führers Adolf Hitler begründet, den selbständigen Gewerbe­treibenden im Sinne einer aufs Ganze ge­richteten Verantwortlichkeit stärker im Wirt- schaftsleben einzuschalten. Wir müssen uns vom alten Versorgungsstaat freimachen und unsere gesamte Wirtschaft aus verantwor­tungsbewußten Persönlichkeiten aufbauen. Es ist kein Zufall, daß unsere schwäbi- schenWirtschaftsverhältnisse im ganzen Reiche als mustergültig angesprochen werden. Neben der dem Schwaben angebore- neu T itkraft und Unternehmungslust, seinem Fleiß und seiner Sparsamkeit ist dies in der Hauptsache auf das gesunde Verhält- nis von Bauerntum und Handwerk in un - screm Lande zurückzuführen. Bauern und Handwerker sind eine Schicksalsgemein» schast, die aufs engste miteinander Verdun- den sein muß. Es ist alles daranzusetzen, daß ein gutes Einvernehmen und Zusammen­arbeiten auf beiden Seiten gewährleistet Wird.

Bei den großen Opfern, die daS Bauern­tum in den letzten Jahren bringen mußte, ist es notwendig, daß der Handwerker bei der

Hilf dem blanken Wappenschilde Wieder auf zu alter Ehr t

Festlegung seiner Preise dem Bauern nach Möglichkeit entgegenkommt.

Die Preisverhältnisse der landwirtschaft­lichen und gewerblichen Erzeugnisse müssen in ein tragbares Verhältnis zueinander ge­bracht werden. Die Erzeugnisse der einzelnen Handwerker sind den bäuerlichen Bedürfnis­sen anzupassen. Ländliches Brauch­tum ist neu zu Pflegen, dazu ist vor allem nötig, daß Bedarfsartikel für Kleidung und Wohnung, die rein aus die Stadt zugeschnit­ten sind, aus dem Bauernhaushalt verschwin­den. In dieser Richtung hat besonders das ländliche Handwerk eine große Aufgabe zur Lösung vor sich.

Der Handwerker weiß, wenn der Bauer die Preise für seine Erzeugnisse erhält, die zur ordnungsgemäßen Fortführung des Betriebs nötig sind, daß dann wieder Gelder dem Handwerk für Betriebsinstandhaltung und Anschaffungen zufließen werden. Die Neichs- regiernng hat mit klarem Blick erkannt, daß auf diesem Wege eine starke Arbeits­beschaffung möglich ist. Nur so wird es gelingen, nicht nur einen wirtschaftlichen Aufstieg herbeizuführen, sondern darüber hinaus unser Volk zur Nation zusammenzu- schmelzen; dann aber wird auch der Tag nicht mehr fern sein, an dem unser Volk die äußere Freiheit wiedrrerlangen wird.

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fertig. Das Handwerk wird nun verstehem müssen, sich auch häuslich einzurichten.

Soll ein guter und froher Geist im Haust herrschen, so ist auch hier, wie bei der Fami­lie, Voraussetzung, daß Arbeit da ist. Ar- beitsmvglichkeit geschaffen wird. Und da ist es auch gerade wieder die Regierung Adolf Hitlers, die mil einem ungeheuren Schwung ans Werk gegangen ist. Hunderte von Millionen wurden z. B. als Reichs- zuschüsse für Gebäude-Instand­setzungen ausgeworsen, die einen Gesamt­umsatz im Reiche von rund 2V- Milliarden Reichsmark ergaben. Diese ungeheuren Mit­tel, die von der Neichsregierung zur Ver­fügung gestellt wurden, übten nicht nur einen belebenden Einfluß unmittelbar auf die hauptsächlich beteiligten Handwerkszweige aus. sondern wirkten sich auch darüber hin­aus für weite Kreise und für die Steigerung der Kaufkraft vorteilhaft aus. Unverkennbar setzte wieder ein reger wirtschaftlicher Kreis­lauf ein und allerorts bekam die Arbeits­und Lebensfreude neuen Antrieb. Schillers Wort:Und neues Leben blüht aus den Ruinen" bewahrheitet sich wirklich. Aber es ist nicht so, als würde das Handwerk nur auf die Hilfe der Regierung warten. Es greift auch zur Selbsthilfe, sticht auf dem Wege der Propaganda an die Abnehmer her­anzukommen, es verbessert Werkstatteinrich- tung und Erzeugnis in stetem Vorwärts- schreiten.

Der alte Handwerksgeist bester Tradition wacht wieder auf. Der Kampfgeqen die Mechanisierung und Ueberratio- nalisierung hat begonnen, die Reaktion gegen die ü b e r t r i e b e n e S a ch l i ch k e i t hat eingesetzt. Hier erwächst dem Handwerk ein neues Betätigungsfeld. Gerade das Hand­werk 'ann Schöpfer einer neuen Stilform werden, die die Zweckbestimmung mit der Eigenart des Werkstoffes zu einem schönen Ganzen vereint. Das Handwerk hat hier geradezu eine kulturelle Mission zu erfüllen.

Die allgemeine Wirtschaftsbelebiing, die steh zum Teil geradezu in einer Hochkonjunktur zeigt vielfach waren im Verlauf dieses Jahres keine Facharbeiter mehr.aufzutreiben brachte auch wieder eine erfreuliche Nach­frage nach gehobenen Handwerkser­zeugnissen mit sich. Dies wird vom Handwerksmeister dankbar begrüßt, denn nichts ist dem echten Handwerksmeittei lieber, als wenn er schöpferisch gestalten kann; dies erst gibt ihm seinen vollen Wert.

Als weiterer Fortschritt kann auf dem Ge- biete der Kreditbeschaffung gesagt werden, daß es den maßgebenden Stellen ge­lungen ist. die Württembergische Kredithilst für Gewerbe und Handel in Stuttgart zu gründen, die ihre Kredite hauptsächlich nach dem Gesichtspunkt des PersönlichkeitswerteS des Kreditnehmers bewilligt. Dadurch soll zunächst der größten Kreditnot des Hand­werks gesteuert werden.

Wenn wir noch die Vergleichs- und Kon- kursstatistik ansehen und feststellen, daß diese in den vergangenen Monaten rapid gefallen ist. so sehen wir auch darin wieder ein er­freuliches Zeichen der aussteigenden Linie im Handwerk.

Wir wissen alle, daß unser Füh- rergroßesVerständnisfürHand- werkundKunsthat; marschieren wir in seinem Gei st e mit ihm vor- wärts! Dann werden auch die Keime, d i e si ch j e tz t i m H a n d w e r k so hoffnungsvoll zeigen, zu neuer Blüte treiben.