Sckwarrwald-Wacttt
Verlag: Schwarzwald-W-ch« D. m. ». - Galw. NotaUon»druckr «. OelschlSger'Iche Buchdruckerei, Salw. Hauptschristleiter! Friedrich Han» Scheele, «nzeigenleiter! Georg Wurster Sämtliche in Salm. D.A. IX. s»! 3440. TeschästSstell«: Alte» Postamt gern, sprechet 2LI; Schluß der Anzeigenannahme: 7.30 Uhr vormittag».
Nationalsozialistische Tageszeitung
Ällrverlayblatt
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Amtliches Organ äer N. §. v. A. P.
Alleiniges Amtsblatt für alle Stabt- und Gemeinbe-Behöröen des Kreises Eaiw
R-. r»s
soi»W K^easqrüber- Plaketten tn Stuttgart
Der württembergische Bezirksführer im Boiksbuiid Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Oberbürgermeister Dr. Strölin, dankt allen Staats- und Gemeindebehörden, sowie insbesondere den Organisationen der Bewegung für die tatkräftige Unterstützung des Bundes bei der Sammlung am 20. und 21 Oktober 1934. Der besondere Dank gilt allen denen, die unter Opfer an Zeit und Mühe während der beiden Tage sich als unermüdliche Sammler betätigt haben, nicht zuletzt aber auch allen den tausenden Spendern in Stadt und Land. Soweit sich bis jetzt übersehen läßt, hat die Sammlung in Württemberg ein überaus erfreuliches Ergebnis gehabt. Allein in Stuttgart sind an rund 90 000 Spender die Plaketten mit den 5 Kreuzen abg^eben worden. Auch die bereits vorliegenden Meldungen der größeren Ortsgruppen in Württemberg sind durchweg günstig. Endgültige Zahlen liegen noch nicht vor.
„Württemberg in der Weltwirtschaft -
Die Deutsche Weltwirtschaftliche Gesellschaft veranstaltet am 23. November d. I. einen Vortragsabend in Berlin, bei dem Wirtschastsminister Prof. Dr. Lehn ich über „Württemberg in der Weltwirtschaft' und der Vorsitzende des Deutschen Auslands-Instituts, Oberbürgermeister Dr. Strölin über „Schwaben im Ausland' sprechen werden. Neichs- außenminister Freiherr von Neurath hat als gebürtiger Schwabe seine Teilnahme an dem Württkinberger Abend in Aussicht gestellt.
Ser Führer empfängt bas internationale Baumwoll-Komltee
Berlin, 23. Oktober.
Der Führer und Reichskanzler empfing am 23. Oktober in Gegenwart des Reichswirt- schastsministers die Mitglieder des Internationalen Baumwollkomitees. Dieses Komitee hält in diesen Tagen in Berlin seine Iahressitzuug ab.
brtWchrr Lob im brennenden Auto
Drei Personen eingeklemmt und lebendig verbrannt
Siegburg, 23. Oktober.
In der Ngcht zum Dienstag, um 2 Uhr, ereignete sich in der Nähe von Sicgburg ein furchtbares Autounglück. Ein Lastkraftwagen aus Eitorf prallte aus bisher unbekannter Ursache mit solcher Wucht gegen einen Baum, daß der vordere Teil des Wagens, in dem zwei Brüder und eine junge Frau Platz genommen hatten, vollständig eingedrückt wurde. Der Benzintank explodierte und der Wagen geriet in Brand. Die drei Personen, denen jede Net- tungsmöglichkcit fehlte, da sie auf ihren Plätzen eingeklemmt waren, verbrannten bei lebendigem Leibe.
Wichtig
für Caarabslimnilirigskerechtigte!
Der Bund der Saarvereiue teilt uns mit:
Jede im Saargebiet wohnende Person kann Einspruch gegen die Eintragung einer bereits in die vorläufige Austimmungsliste aufgenoni- mencn Person erheben.
Die Abstiminungskommissiou hat nun verfügt, daß derjenige, der einen solchen Einspruch erhebt, eine Abschrift desselben durch eingeschriebenen Brief dem Betroffenen mitzutcilcn hat, und zwar an dessen Anschrift im Saargebiet. Der Betroffene muß innerhalb von 4 Tagen seit Aufgabe dieses Einsaireibebriefes zur Post (also nicht seit dem Tage, an dem er ihn erhält), seine Einwen- dungen gegen diesen Einspruch dem zuständigen Kreisbnro schriftlich mitteilen. Er muß ferner das ,hm abschriftlich zugestellte Einspruchs- schreiben des Einspruch Erhebenden seiner Er- widerung an das Kreisbüro beifügen.
Also: Wer einen solchen Brief über seine An- schuft im Saargebiet erhält, muß sofort seine Einwendungen schriftlich — Unterschrift nicht vergessen — unter Beifügung der Schrift des Gegners an das zuständige Kreisbüro der Abstlmmungskommission senden. In Zweifels- fragen wende man sich sofort an die Ortsgruppen des Bundes der Saarvereine.
Calw, Mittwoch, 24. Oktober 1SS4
Das Luftrennen England-Australien entschieden
Die Engländer Scott und Black trafen als erste am Iielort Melbourne ein
London, 23. Oktober.
Das englische Spitzenflugzeug der Austra- iienfl.eger mit der Besatzung Scott und Black »st am Dienstag früh 4,33 Uhr (MEZ.) in Melbourne gelandet.
Aus Melbourne wird berichtet:
Der Himmel ist grau, ein feiner Regen rieselt unaushörlich auf die Flemming- ton-Rennbahn herab, aus der Zehn- tausende die Ankunft der Sieger im Luftrennen erwarten.
Um 6.30 Uhr hört der Regen langsam auf. Die großen schwarzen Pilze der Regenschirme verschwinden. Kops an Kopf steht die Menge und starrt in die Richtung, aus der starker Motorenlärm dringt. Am diesigem Himmel erscheint ein Flugzeug: der Siegerl Ein Lärm steigt zu ihm empor, wie wenn Tausende von Brettern zusammengeworfen würden; die unübersehbare Menschenmenge klatscht, schreit, überbietet sich in Beifallsbezeigungen. Die Maschine, eine „Comet', also ein Engländer, zieht eine Schleife und geht dann leicht auf dem Rollfeld nieder. Wir fahren mit unserem kleinen Wagen rasch an das Flugzeug heran, das ausläuft und still steht. Die Zelluloidhaube wird emporgc- hoben, und mit strahlenden Gesichtern klettern Scott und Black heraus. Da kommt schon der Kommandant des Flughafens. Commander Hepburn. und bringt persönlich die amtliche Feststellung über die Landung: der 3ljährige Charles Scott und der 38jährige Campbell Black sind in zwei Tagen, 22 Stunden und 68 Minuten von Mildcnhall-England (20 000 Kilometer weit) nach Melbourne-Australien geflogen und hier um 6.34 Uhr MEZ. gelandet.
Begeisterung umbrandet die beiden, als sie über den Platz ins Verwaltungsgebäude gehen. Dort schauen wir erst einmal nach den neuesten funktelegraphischen Standortmeldungen der Konkurrenz. Das sieht übel aus; von den 20 gestarteten Apparaten sind nurnoch14 im Nennen. Das Flugzeug von Neu-Guinea hat endgültig rufgegeben und ist in Le Bourget geblieben; sieben andere Teilnehmer sind teils auf d?m W"ae nach Kleinasien, teils schon dort. Von den beiden neuseeländischen Maschinen ist eine auf dem Wege nach Allahabad gelandet, um einen Motordefekt ßr reparieren, und die andere befindet sich auf de« Fluge von Bagdad nach Karachi. An fünfter Stelle lagen bisher die beiden MollifonS; jetzt sitzen sie mit größeren Reparaturen, die mehrere Tage beanspruchen, in Allahabad fest. An vierter Stelle befindet sich die britische Maschine mit Jones und Waller; sie fliegt über Niederländisch-Jndien zwischen Singa- pore und Port Darwin und hat am ehesten Aussichten, an den dritten Platz zu rücken, den augenblicklich noch der Amerikaner Turner innehat, der aber auf der Insel Timor eine Zwischenlandung vornehmen mußte. Melbourne am nächsten ist das holländische Flugzeug mit Parmentier, Moll und drei Passagieren, unter denen sich auch die Ersatzpilotin Thea Rasche befindet: dieser Apparat ist von Port Darwin nach Charleville unterwegs.
Parmentier und Moll haben sich verflogen
Wir erhalten die überraschende Nachricht, daß die holländischen Flieger Parmentier und Moll drahtlos ein Notsignal abgegeben haben. Sie scheinen sich verirrt zu haben. Die Eisenbahnbehörden der Städte Albury und Wodonga unterrichteten sie, daß ihr Flugzeug 60 Minuten über der Umgebung dieser Städte im Kreis geflogen sei. Die radiotelegraphischen Stellen der Post sind gebeten worden, Parmentier und Moll, die sich um 14.40 Uhr MEZ. 40 Meilen nördlich von Albury befunden hätten, die Richtung auruaeben. «
Parmentier und Atoll in Albury glatt gelandet
Die holländischen Flieger Parmentier und Moll sind, wie beabsichtigt, in Albury (Neu- südwales) gelandet, um dort dieNachtzu verbringen Und am frühen Morgen nach dem Endziel Melbourne zu starten. Die
Landung erfolgte auf dem Rennplatz der Stadt, der durch die Laternen von Hunderten von Kraftwagen erleuchtet war. deren Insasien dort zusammengekommen waren, um den Australieuslug zu beobachten. Das Flugzeug setzte nach einigen Schleifen glatt auf. Die Besatzung und die Fluggäste, unter denen sich bekanntlich die deutsche Fliegerin Thea Nasche befindet, begaben sich sofort in die kleine Stadt, um dort zu übernachten.
„Graf Zeppelin" wegen Nebel an der Landung behindert
Friedrichshafen, 23. Oktober. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist heute früh 5 Uhr unter Führung von Kapitän Lehmann
von Pernambuco nach Friedrichshafen zurückgekehrt und hat 11.05 Uhr auf dem Werftgelände glatt gelandet. Wegen sehr dichten Bodennebels sah sich die Schifssführung genötigt, eine mehrstündige Rundfahrt über dem Bodenseegebiet auszuführen. An der Südamerikafahrt nahmen 12 Passagiere teil.
Das Luftschiff führte an Bord 130 Kilogramm Post und 85 Kilogramm Fracht mit. Am Samstag, den 27. Oktober, startet das Luftschiff zur 11. Fahrt nach Südamerika. Ferner wird es am 8. Dezember eine Fahrt nach Pernambuco und Rio durchführen, um zum Weihnachtsfest Pakete und Post rechtzeitig nach Südamerika zu überbringen.
Erste Frau in der Stratosphäre
Pieeard u. Frau erreichen eine Höhe von 16 VOV Metern
Detroit (Michigan), 23. Okt.
Professor Piccard und Frau stiegen am Dienstag um 0.58 Uhr MEZ. mit ihrem Ballon „Ascension' zu einem Stratosphären- slug auf. Der Ballon trieb südostwärts.
Dem Abflug des Stratosphärenballons „Ascension' wohnten etwa 40 000 Menschen bei, darunter auch Henry Ford. Der Ballon stieg langsam und verschwand bald in den tiefhängenden Wolken. Jean Piccard führt einen Kurzwellensender mit, um mit der Außenwelt in Verbindung zu bleiben.
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Der Ballon „Ascension', der am Mensiag um 0.58 Uhr MEZ. mit Professor Piccard und Frau zu einem Stratosphärenflug aufgestiegen war. überflog zunächst den Erie- See und befand sich um 4.18 Uhr MEZ. in
etwa 1250 Meter Höhe über der Stadt Normal! im Staate Ohio. Der Ballon trieb in der Richtung nach Pennsylvanien. Frau Pie- card gab eine Funkmeldung, wonach an Bord des Ballons alles w o h l ist und der Ballon in schneller Fahrt der Stratosphäre zustrebe. Um 5.45 Uhr MEZ. befand sich der Ballon in etwa 3600 Meter Höhe über Cleveland tOhio).
Die Landung des Stratosphärenballons Die ersten ans Cadiz (Ohio) vorliegende» Meldungen besagen, daß der Stratospären- ballou in der Nähe der Stadt Cadiz in einem Wald niedergegangen ist. Die Ballonhülle wnrde bei der Landung zerrissen, dagegen sind die Instrumente unversehrt. Dr. Piccard und Frau kamen ohne Verletzungen davon. Der Ballon soll eine Höhe von 18 000 Meter erreicht haben.
„Meister" führen das Handwerk
Die Bezeichnung „Führer" wird durch „Meister" ersetzt
Berlin, 23. Oktober.
Der Reichshandwerksführer, Klempnermel. ster W. G. Schmidt-Berlin erläßt folgende An- ordnung:
„Am 17. Oktober 1934 hat der Stabsleitei der PO., unser Parteigenosse Dr. Robert Ley, für alle politischen Leiter in der Partei uni ihre Organisationen die Bezeichnung „Führer" untersagt.
Auch das Handwerk vertritt die Auffassung, daß nur einein Mann in Deutschland die Bezeichnung „Führer" gebührt, unserem Führer und Volkskanzler Adolf Hitler. Diese grundsätzliche Einstellung veranlaßt mich, folgendes anzuordnen:
1. Die Bezeichnung „Landeshandwerksführer" wird ersetzt durch die Bezeichnung „Lan- deshaudwerks meiste r".
2. Die Bezeichnung „Kreishandwerksführer" wird ersetzt durch die oczeichnung „Kreishandwerksmeister".
3. Für die Innungen verbleibt es bei der Bezeichnung „Obermeiste r".
4. Für mich bitte ich in Zukunft die Bezeichnung „Reichshandwerksmeister" an- zuwenden.
Mit diesen Bezeichnungen greift das Handwerk zurück auf seine alte traditionsgebundene Vergangenheit und dient damit zugleich auch dem vom Nationalsozialismus herausgestellten Leistungsgrundsatz, der in der Meisterwürde seine Krönung findet."
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Müssen MWWjOen
Berlin. 23. Oktober.
Der kommissarische Führer der Wirtschaft teilt mit: Die Anordnung des Führers der Wirtschaft vom 28. April d. I., wonach für wirtschastspolitische Verbände alle Satzungs
änderungen, Liquidationen uns sonstige Maß- nahmen, deren Auswirkung über den Zcii» raum der nächsten Monate hinaus, der Zustimmung des zuständigen Hauptgruppcn- sührers bedürfen, bezieht sich selbstverständlich nicht aus die alten Arbeitgeberverbände. Diese Arbeitgeberverbände haben in der Regel Ende vorigen Jahres ihre Liquidation beschlossen und jetzt nach Ablauf des gesetzlichen Sperrjahres zu verschwinden.
Ein Laudsuuk am Dcutschlandsender. Wie vom Reichsnährstand mitgctcilt wird, wurde beschlossen, ein Referat für Landfunk aw Dcutschlandsender cinzurichten. Das Referat hat den Titel „Blut und Boden" erhalten. Man hofft, daß die übrigen Reichssender in Bälde dem Beispiel des Dcutschlandsenders folgen werden.
EvemaliM WN.-Adgeordimer fälscht Urkunden
Das Berliner Schöffengericht verurteilte heute den ehemaligen kommunistischen Reichstagsabgeordneten Tr. Theodor Neubauer wegen Urkundenfälschung zu sieben Monaten Gefängnis.
Neubauer gehörte bis zum November 1932 den Reichstag an und befand sich auch »och im März 1933 auf der Kandidatenliste. Tann verschwand er spurlos. Als der Geheimen Staatspolizei mitgeteilt wurde, daß in einer Wohnung in der Kaiser-Allee zahlreiche verdächtige Personen ein- und ausgingcn. wurde ein Beaniter mit der Durchsuchung dieser Wohnung beauftragt. Er fand, auf der Toilette versteckt, einen Mann, der sich Leuschner nannte, und auch Papiere auf diesen Namen vorzeigte. Es stellte sich heraus, daß man den kommunistischen Abgeordneten Dr. Neubauer erwischt hatte, der sich heute wegen Urkundenfälschung vor dem Berliner Schössenge- richt zu verantworten hatte.