LANDKREIS
CALW
VERHANDLUNGSNIEDERSCHRIFT
öffentl.
ja
§ 4
Änderung der Hauptsatzung des Landkreises Calw;
Antrag der SPD-Kreistagsfraktion_
- Vorlage VI/3 -
Verhandelt am 5.09.1994
Vor dem KT
Vorsitzender LRDr. Zerr
Anw.Mitglieder 52
Normalzahl
52
Zur Begründung des SPD-Antrages trägt Kreisrat Trommer folgendes vor:
Demokratie ist das Stichwort, mit dem - meist zu Recht, mitunter aber auch zu Unrecht - das charakterisiert werden kann, was wir als Bemühen um "Volksherrschaft" in allen parlamentarischen Ebenen mit erleben und mitgestalten. Zu allen Zeiten und in allen Ebenen bedient man sich dabei eines Instrumentariums, das durch Gesetze festgesetzt ist und durch gemeinsam vereinbarte Satzungen und Ordnungen den Arbeitsrahmen erhält. Oberstes Ziel ist es dabei, in arbeitsfähigen Gremien die in den parlamentarischen Versammlungen vorhandene politische, fachliche und personenbezogene Kompetenz voll zur Wirkung zu bringen. Das ist die Erfüllung eines demokratischen Grundanliegens und ein Weg, dem Wählerauftrag an die Gewählten gerecht zu werden.
Dies ist der wesentliche Grund, warum wir unseren Antrag auf Satzungsänderung einbringen. Bei einem von 45 auf 52 Köpfe angewachsenen Kreistag ist es im Sinne des eben beschriebenen Grundanliegens demokratischer Formen naheliegend, mit einer Erweiterung der insgesamt zu vergebenden Ausschußsitze auf nun 52 eine bessere Chance zu geben, daß Mitglieder des Kreistags nicht aufgespalten werden in solche, die durch die Arbeiten in den Ausschüssen sowohl das nötige Maß an Mitarbeiten der Information erlangen, als auch ihre an die Person gebundene Fachkenntnis und politische Kompetenz verwirklichen können, und dann eben solche, die in zweiter Reihe stehen von solcher Mitarbeit ausgeschlossen werden.
Unser Antrag rührt nicht im mindestens an so wichtige Festlegungen wie die Relation Kreistag-Ausschüsse, wie die Entscheidungsbefugnis der Ausschüsse oder die sachliche Zuständigkeit der Ausschüsse. Das alles wären schwerwiegende Änderungen - die übrigens vom Kreistag ohne weiteres auch schon beschlossen wurden, wenn dies in der Vergangenheit als sinnvoll erarbeitet wurde.
Wir appellieren darum an das Demokratieverständnis aller Kreisrätinnen und Kreisräte, mit einer Zustimmung zu unserem Antrag genau jenen Konsens in der Sache herzustellen, der seit Jahrzehnten bei aller sachbezogenen Auseinandersetzung und Tolerierung grundsätzlicher politischer Haltungen dieses Haus gekennzeichnet hat, nicht zuletzt einer der Gründe für die erfolgreiche Kreispolitik.
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