Niederschrift über die 27. Sitzung des Kreistags am 5.09.1994

Während die ersten Jahre Ihrer Amtsperiode durch starke Personalsteigerungen - verursacht durch neue Aufgaben - gekennzeichnet waren, ist gegen Ende Ihrer Amts­zeit eine Aufgabenverlagerung hin zur Ausschöpfung aller Sparpotentiale entstan­den.

Im Bereich der Organisation war Zielvorgabe, einen möglichst effektiven Personal­einsatz zu erreichen und damit die Kosten in Grenzen zu halten. Es wurde eine Vielzahl von Untersuchungen durchgeführt, über deren Ergebnisse ständig den Aus­schüssen berichtet wurde. Die ersten greifbaren Früchte dieser Arbeit wurden im Haushalt 1994 im Personalbereich sichtbar. Dieser Trend wird sich 1995 fortset­zen.

EDV-Bereich

Mit Unterstützung der Gremien wurden seit 1990 221 Arbeitsplätze mit EDV ausge­stattet. Nur dieses Engagement zusammen mit den zuvor erwähnten Anstrengungen in der Personalwirtschaft und im Organisationsbereich haben es ermöglicht, trotz ständig weitersteigenden Anforderungen und Aufgaben die Personalkosten einzudäm­men. Im EDV-Bereich wurde damit mit überschaubaren Kosten ein überdurchschnittli­cher Durchdringungsgrad der EDV und damit überdurchschnittliches Rationalisie­rungspotential geschaffen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir alle wissen, daß sich die Arbeit des Kreistages beileibe nicht auf die Teilnahme an den Sitzungen erschöpft. Trotzdem ist interessant zu vermerken, daß wir in der abgelaufenen Wahlperiode des V. Kreistages in 139 Sitzungen über insgesamt 1210 Vorlagen zu beraten und zu be­schließen hatten bei einem Zeitaufwand von ca. 420 Stunden. Den Stunden, die wir zusammen im Sitzungssaal verbracht haben, steht ein Vielfaches an Zeitaufwand au­ßerhalb der Kreistagssitzungen gegenüber, bei den Fraktionssitzungen und den Ge­sprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern.

Der Abschied von 16 ausscheidenden Kreisräten erfüllt uns mit Wehmut. Lassen Sie es mich so sagen: Sie werden uns hier künftig fehlen.

Wir werden Sie vermissen als Mitstreiter, als Ratgeber, als Verbündete und als Kontrahenten im Ringen um die beste Lösung. Ihr Ausscheiden ist für uns alle auch ein Verlust. Uns bleibt die Erinnerung an die gemeinsame Arbeit, Ihnen lie­be Kollegen die Gewißheit in den Jahren Ihrer Zugehörigkeit zum Kreistag die Ge­schicke unseres Landkreises erfolgreich mitgestaltet zu haben.

Über unterschiedliche Herkunft, Berufe, politische Überzeugungen hinweg haben Sie Ihren kommunalpolitischen Auftrag mit Engagement, Verantwortungsbewußtsein und mit der notwendigen Beharrlichkeit wahrgenommen. Daß viele von Ihnen sich darüberhinaus in Vereinen, Verbänden, gesellschaftlichen Gruppierungen und in der Kirche aktiv beteiligt haben, konnte für Ihre Arbeit hier im Gremium nur von Nutzen sein. Sie hatten auf diese Weise die stete Rückkoppelung, Ihre Arbeit stand draußen unmittelbar auf dem Prüfstand, so daß nie Gefahr bestand, daß hier im Sitzungssaal Kommunalpolitik am Bürger vorbei gemacht wurde.