LANDKREIS CALW

VERHANDLUNGSNIEDERSCHRIFT

öffentl.

ja

§ 6

Satzung zur Änderung der Abfallsatzung

- Vorlage V/221 -

Verhandelt am 25.10.1993

Vor dem KT

Vorsitzender LRDr. Zerr

Anw.Mitglieder 38

Normalzahl

45

Kreisrat Löffler erklärt für die CDU-Fraktion, daß sie dem Antrag des Umweltaus­schusses zustimmen wird.

Kreisrat Trommer legt dem Vorsitzenden einen Änderungsantrag zur Abfallsatzung vor und bittet entsprechend zu entscheiden. Nach Auffassung der SPD-Fraktion un­ternehmen die vorgelegten Gebühren nicht im entferntesten den Versuch, umweltbe­wußte Zurückhaltung beim Füllen von Mülltonnen durch finanzielle Verbesserungen zu fördern. Wer größere Tonnen füllt, zahlt weniger pro Liter, als der in sol­chem Sinne sparsamere Verbraucher. Zum anderen sind die Sätze nach wie vor nicht im geringsten an Belastungen der Familie orientiert. Kinderreiche Familien zah­len viel mehr als Einzelpersonen, auch wenn sie nur die gleiche Menge Müll ab­stellen. Nach Auffassung der SPD-Kreistagsfraktion verbessert nur eine gewichti­ge Verschiebung der vorgesehenen Verteilung die Situation, also Entlastung beim Preis pro Person, Erhöhung beim Volumenpreis. Es wird deshalb beantragt:

Die Jahresgebühr für die 1. Person 50. DM, 2. Person 30. DM, 3. Person 30. DM ab 4. Person frei.

Gefäßgebühr für 35 1 95. DM, 50 1 150. DM, Müllsack 5. DM.

Kreisrat Seewald stellt fest, daß die Abfallsatzung nicht mehr verstanden wird. Die Verwaltung möge durch Aufklärungsmaßnahmen die Benutzer informieren, was be­reitgestellt werden kann und was nicht.

Kreisrat Domrös sieht in der vorgelegten Vorlage ebenfalls keinen Anreiz, Müll zu vermeiden. Er verweist auf eine Pressenotiz in den Kreisnachrichten vom 11.10.1993, in der mitgeteilt wurde, daß der Enzkreis Grundgebühren und eine Ge­bühr nach Menge erhebt. Auch der Umweltminister habe sich für Gebühren nach dem mengenmäßigen Abfall ausgesprochen. Von seiten der Grünen wird daher beantragt, 1994 in einem begrenzten Versuchsgebiet Banderolen auszugeben und zu testen, ob auf diese Weise Müll vermieden werden kann.

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