LANDKREtS C A L W

VERHANDLUNGSNtEDERSCHRtFT

Öffentlich

ja

§ 4

Neuordnung der Abfallbeseitiqunq im Landkreis Calw - Vorlage IV/36 und Tischvorlage -

Verhandelt am Vor dem Vorsitzender Anwesende Mitglieder Normalzahl

28.10.1985 KT LR Dr. Zerr 39 50

Zu diesem Tagesordnungspunkt führt der Vorsitzende aus:

Die Abfallbeseitigung hat eine Abfallwissenschaft entstehen lassen, deren Ziel die Abfallwirtschaft ist. Gefordert ist vor allem eine ökologisch akzeptable, ökonomisch tragbare sowie sichere Entsorgung, die als Ziel die Vermeidung, danach die Verwertung und letztlich die ordnungsgemäße Beseitigung, d.h. Ablagerung, anpeilt. Allgemein gültige Patentrezepte dafür gibt es leider nicht; ebensowenig dienen der Problem­lösung gelegentlich überzogene, hohe Hoffnungen erweckende, aber nicht m die Praxis umsetzbare Lösungsvorschläge und Ankündigungen von zum Teil selbst ernannten Fach­leuten. Die zu treffenden Maßnahmen müßten vielmehr angemessen sein und entsprechend den strukturellen Verhältnissen auf den jeweiligen Landkreis maßgeschneidert werden. Nach unserer Auffassung stellt deshalb zunächst die Rückführung verwertbarer Alt­stoffe m den Mirtschaftskreislauf ein wesentliches Ziel dar, und wenn flankierend dazu die Kompostierung aller Garten- und Grünabfälle direkt beim Erzeuger, d.h. auf den privaten Grundstücken, noch erheblich verstärkt wird, kann den gewandelten An­forderungen und heutigen Erkenntnissen der Rohstoff- und Energiesituation sowie den knappen Deponievolumen weitgehend Rechnung getragen werden. Die Verwaltung empfiehlt deshalb nach gründlichen Voruntersuchungen die Einführung der Mertstofftonne im Ein- komponenten-System; die wiederverwertbaren Altstoffe könnten weitgehend sortenrein bereits in den einzelnen Haushalten getrennt, eingesammelt und vermarktet werden.

Einer künftigen Technologie würde mit Sicherheit nichts vorweggenommen und gegenüber dem Bringsystem die Effizienz erheblich gesteigert werden.

Für die CDU-Fraktion bedankt sich Kreisrat Traub für die ausführliche Beratungsvor­lage mit der sich die Verwaltung bemüht habe eine Diskussionsgrundlage zu schaffen. Zweifellos sei es sehr schwierig den richtigen Meg zu finden, für den die CDU-Frak- tion momentan auch kein Patentrezept bereit habe sondern lediglich einen Diskussions­vorschlag in der Hoffnung, daß dieser einen mehrheitlichen Konsens finden könnte.

Hinsichtlich der Ziffern 1 bis 3 werden die Vorstellungen der Verwaltung von der CDU-Fraktion geteilt; es sei jedoch noch darüber zu beraten, wie im Detail eine Öffentlichkeitsarbeit aussehen müsse.

An dem von der Verwaltung vorgelegten Antrag Ziffer 4 würden sich jedoch die Geister scheiden. Hierzu führt Kreisrat Traub weiter aus, daß die Mehrheit in der CDU-Fraktion derzeit die Einführung des Holsystems mit der Mertstofftonne nicht für machbar halte. Allein schon wegen der unterschiedlichen Strukturen in den einzelnen Kreisgemeinden glaube er, daß dieses System nicht funktionieren könne, denn was für Mildbad gut sei

Verteiler für Auszüge:

1 x Kämmerei

1 x 2B2

2 x 31

013.32/1 1000/29.4.68 M