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Calw, den 29. August 1934

Abschied und Dank der oesterr. SA.-Männer

Die österreichischen SA.-Leute haben gestern früh nunmehr Stadt und Kreis Calw end­gültig verlassen. Den SA -Männern hat es im Nagoldtal ausnehmend gut gefallen und sie schieden nur ungern von hier. Sie wer­den, wie sie uns versicherten, allzeit dankbar an die schöne Urlaubszeit zurückdenken, die sie im Nagoldtal bei ihren Gastgebern ver­bringen durften. Dem Dank der Scheibenden an Kreisleitung und Bevölkerung hat ihr Führer, Obersturmbannführer Parth, in nachstehender Bekundung herzlichen Ausdruck gegeben:

Dank an die Kreisleitung Calw und an alle Volksgenossen, die SA.-Männer aus Oesterreich beherbergten!

Unmöglich allen persönlich zu danken für all das Gute, was sie an uns getan haben sage ich auf diesem Wege allen Volksgenossen Vieltausend Dank. Nie werden wir die schö­nen Tage, die wir bei der lb. Bevölkerung von Württemberg verbringen durften, ver­gessen. Sie gaben uns wieder Kraft in unse­rem schweren Kampf und das Bewußtsein daß wir mitsammen verbunden sind auf ewig und immer.'"

Franz Parth, Obersturmbannführer."

Beamtenversammlung in Calw

Anschließend an die Bereidigungsfcier im Calwer Rathaus am letzten Montag hielt der Ncichsbund deutscher Beamten, Kreis Calw, im HotelWaldhorn" noch eine Versamm­lung ab. Kreisamtsleitcr Pg. Single führte dabei aus, daß, nachdem der Beamte sein Amt als Beauftragter des Führers zu versehen habe, jeder so handeln müsse, daß «r es vor dem Führer selbst verantworten könne. Zuvorkommende Behandlung der Be­völkerung sei selbstverständlich, jedoch habe der Beamte sein Amt ohne Ansehen der Per­son zu führen und er habe, wenn es bas Interesse des Staates oder der Gemeinde er­fordere, bestimmt und fest aufzutreten und flich von niemand von dem geraden Weg ab- Lringen zu lassen. Noch mehr als bisher müsse der Beamte nationalsozialistisch ge­schult werden. Diesem Ziele sollen auch die Vorlesungen der Württbg. Verwaltungsaka­demie dienen. Unter dem Beifall der Ver­sammlung teilte nämlich der Redner mit, daß es gelungen sei, zu erreichen, daß die Ver­waltungsakademie in diesem Winter zu einer Vorlesungsreihe über den Nationalsozialis­mus, Staatsrecht, deutsches Recht usw. nach Calw komme. Kein Beamter und kein im öffentlichen Leben stehender Bürger dürfe versäumen, diese Schulung mitzumachen. In einer kurzen Aussprache kam die freudige Bereitschaft zur Mitarbeit und zum Dienst gm Volk und für das Volk, von welcher die Beamtenschaft des Kreises Calw durchdrun­gen ist, zu spontanem Ausdruck.

am Waldrand in den Zweigen einiger Kie- fern. Die Insassen nahmen jedoch keinen Schaden.

Das Kreisturnsest in Neuenbürg

Am Samstag und Sonntag konnte der Turnverein Neuenbürg die Feier seines 75jährigen Bestehens begehen. Mit dieser Feier war gleichzeitig das erste Krcisturn- fest des neuen Turnkreises 8 (Nagold) ver­bunden. Die Feier begann am Samstagabend bei Einbruch der Dunkelheit mit einer Ge­fallenengedenkfeier am Ehrenmal, bei der Krcisführcr Dr. E i se l e-Dornstettcn die Gedüchtnisansprache hielt und einen Lorbcer- kranz der Turner niederlegtc. Anschließend fand ein Fackelzug durch die Straßen von 'Neuenbürg dem Festzelt zu statt. Beim Fest­bankett überbrachte der Kreissührer die Glückwünsche vom Gau Württemberg, denen verschiedene weitere Ansprachen folgten. Da­bei konnten eine größere Anzahl verdienter Mitglieder des Vereins geehrt werden.

Die turnerischen Wettkämpfe gingen flott vonstattcn, und überall war emsige und wir­kungsvolle Arbeit scstzustellcn. Etwa 600 Turner und Turnerinnen nahmen an den Wettkämpfen um den schlichten Eichcnlaub- iranz teil. Am Sonntagnachmittag erreichte das Turnfest mit dem Fcstzug und dem Schauturnen soivie Massenfrciiibungcn, die von Oberturnivart Pantl c-Caliv in muster­gültiger Weise geleitet wurden, seinen Höhe­punkt Kreisführer Dr. Eiselc sprach den Turnern und Turnerinnen seinen Dank aus und Kreisleiter Forstmeister Böpplc-Hcr- renalb verband mit diesem Dank ein Treue­bekenntnis zur deutschen Saar. Gegen 7 Uh: war die Siegerehrung beendet, die mit dem Deutschland- und dem Horst-Wesscl-Licd und einem brausendenSieg Heil" auf Führer und Vaterland als begeisterte Trcuekund- gebung ausklang.

Uebcr die Erfolge der Calwer Turner beim Kreisturnfest haben wir bereits in un­serer Montagausgabe berichtet.

Unwetterschäden im Murg- u. Enztal

Ein schweres Unwetter, verbunden mit Hagel- und Blitzschlägen ging am Samstag im unteren Murgtal nieder und lichtere dort großen Schaden an. Bei der Noten Lache in der Nähe von Gernsbach schlug der Blitz in eine Holzhauerhtttte, wo vier Holz­hauer Schutz gesucht hatten. Ein Mann wurde vom Blitz auf der Stelle getötet, ein anderer schwer verletzt und zwei betäubt. Besonders schwer heimgesucht wurden die Orte Bisch­weier, Oberdorf, Michclbach, Nauental, Mug­gensturm und Forchhcim. Bäume wurden durch Blitzschläge zersplittert und in den Gärten große Verheerungen angerichtet. Biele Zentner unreifes Obst wurde mit den Aesten niedergeschlagen. In Forchhcim wurde ein Haus durch Blitzschlag eingeäschcrt. Der Schaden in Bischweier wird auf 50 000 geschätzt.

Die Gewitterfronten zogen auch über das Albtal und Karlsruhe hinweg, und wolken­bruchartige Platzregen verursachten erhebliche Ueberflntungen von Kellern und Unterge­schossen- Die Ausläufer der heftigen Wärme­gewitter entluden sich dann noch im Pfinz- gau und gegen Pforzheim zu. Hier wurden vor allem die Orte Ellmendingen» Nöttingen, Bilfingen, Eisingen, Auerbach und Stein in Mitleidenschaft gezogen. Auch bas Enztal wurde von dem schweren Unwetter betroffen. In Wilöbad standen viele Keller unter Was­ser. Ferner fuhr ein Blitzstrahl in das Er­holungsheim Uhlanüshöhe, zerstörte den dor­tigen Kamin und richtete sonst noch allerlei Schaden an.

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Helft dem Püfsweek

Mutter und Lind

Sonntagsrückfahrkarten zur Frankfurter Messe

Die Reichsbahn gibt für die Dauer der Frankfurter Messe llO.10. Septembers von allen Bahnhöfen bis zu einer Entfernung von 100 Km. von Frankfurt a. M-, sowie von Bahnhöfen größerer Orte in weiterer Ent­fernung, so u. a. Pforzheim und Stuttgart, Sonntagsrückfahrkarten aus. Die Hinfahrt kann in der Zeit vom 15.19. September, je­weils 12 Uhr mittags und die Rückfahrt vom 15.19. September, jeweils 24 Uhr, angctre- tcn werden. Die Fahrkarten sind vor An­tritt der Rückreise an der Hauptkasse der Frankfurter Messe abstempcln zu lassen-

Ferienlager der Hitlerjugend in Sinimozheim

Seit 20. August weilen 50 Hitlerjungen in Simmozheim, um sich bei Sport, frohem Spiel und gesunder Luft Erholung und Kraft zu holen für den Alltag. Die Jungen sind aus Stuttgart und gehören zum Jungbann 1/119. Sie gehören zum grüßten Teil Arbei- tcrkreisen an. Am Tage- ihres Eintreffens marschierten sie vor das Rathaus, wo sie von Bürgermeister Schelle herzlich begrüßt wurden. Letzterer wünschte, daß es den Stutt­garter Jungen in Simmozheim gefallen möge und erinnerte sie daran, daß die Ent­stehung solcher Ferienlager sie letzten Endes nur dem Führer zu verdanken hätten. In das auf Führer und Vaterland ausgebrachte Sieg Heil" wurde begeistert eingestimmt.

BdM. und IM.-Wintermantel

Die Reichsjugenbführung beabsichtigt die Einführung eines regendichten Winterman­tels für den BdM. und die IM. Die Vor­schrift wird so rechtzeitig herausgegeben, daß mit der Einkleidung noch im Herbst 1934 be­gonnen werden kann.

Landung eines SchweizerFreiballons

In unserer Montagausgabe berichteten wir, daß am Samstagnachmittag ein Freiballon über Calw gesichtet wurde. Dieser Ballon landete am gleichen Tage in der Nähe von Winsheim, OA. Leonberg. Es handelt sich nm einen Baseler Freiballon mit dem Gor- don-Bennet-Piloten Dr. E. Dietschi nebst drei anderen Personen. Der Ballon ist Freitag zu einer Nachtfahrt, die als Trainingsfahrt zu dem bevorstehenden Gordon-Bennet-Wett- sliegen galt, in Basel gestartet. Zunächst flog der Ballon nach Deutschland, setzte dann über den Rhein nach Frankreich, um im Laufe des folgenden Vormittags wieder zu­rückzukehren. Ein Viertel vor 11 Uhr war der Ballon am Samstag wieder über Basel. Unweit der Schweizer Grenze, in Busch- Weiler bei Hegenheim im Elsaß, wurde eine Zwischenlandung vorgenommen, wobei Dr. Baerle den Ballon verließ. Nochmals wurde die Heimatstadt überflogen, und dann führte die Strömung den Ballon in einer hohe von über 4500 Meter über den Schwarzwald. Bei der Landung in der Nähe von Wimsheim verfing sich die Gondel

Volksabstimmung öes Saargebietesc Antr a g auf Cin!ragung in üie Äste öer Abstimmungsberech tigten.

kin Sen Gemrmdeau-schllß kreis

r Unter^eick neker

^ Unterzeichnete I. Name: >

S. Name und Vorname des Ehemannes:

3. Jetziger Beruf:

4. Gewöhnlicher Aufenthalt im Zeitpunkte beS Antrages^

. Straße:

' Me hiermit den Antrag auf Eintragung in die Liste der Abstimmungsberechtigten deS AbstimmungSbezickeS, in dessen.Bereich die Gemeinde ...... .-- liegt, wo ich di« Einwohner-

vornamm:

eigenschnst am LS. Juni ISIS Haiti. L DeSnrlidnlnm: Tag. Monat L DebmlSoet:.

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,7. Dom und Vorname» de» Later» (wenn nmhelich, Name und Vornamen der Mutter):

-) S. Name und Vornamen derjenigen Verso», welch« »bei mich am LS. Juni ISIS di-,o»leilich-

oder dte dormundjchafttiche Gewalt ouiüdte, und Aufenthaltsort derselben am LS. Juni - ^

I.SIS: __ . . _

S. Familienname, den di« Ehefrau am LS. Juni ISIS trug sii» Fall« einer Veränderung de» . »/ ,

Familienstände» nach diesem Dalum):___,_

lv. Berns am LS. Juni ISIS <lm Falle einer Leruftänderung nLch di-siin Dalum):

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4L Wchllll lm Saargeblet, unter welchw Mittetlunge» prüfende» siqd':

Unterschrift de». AniragstellerS: :

Der Antrag muh dar de» I. September im an denjenigen Gemeindeandschnh elngerricht werden, l» dessen Bereich I

di« Deutelnd« liegt, wo der Antragsteller die SinwohnriMesIchsII «, W. A»i INI Midi Pt habe» deMipMht. I i Der Demeindeanischnst wird de, Smpsang drftStlgoe. - , - I

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Schwarzes

Breit

La Iw, den 29. August

Kreisleitung Calw

Samstag, 1. September, abends 0 Uhr, Antreten sämtlicher Marschteilnehmcr in der Turnhalle in Calw.

Sonntag, 2. September, vorm. 8 Uhr, Antreten bei der Turnhalle in Caliv mit Gepäck.

Erscheinen an beiden Tagen ist Pflicht!

Der Kreisausbilüer-

Hiterjugend, Unterbau« Il/128

Die Hitlcrjungen, die für den Neichspartci- tag in Nürnberg bestimmt sind, treten am Sonntag, den 2. September, morgens 7.30 Uhr, auf dem Sportplatz bei der Baumann­halle mit der vorgeschricbcncn Ausrüstung zum Uniform-Appell an.

Der Führer des Unterbannes.

NS.-Fraucnschast Calw

Freitag, abends 8 Uhr, wichtige Bespre­chung im Frauenschaftshcim. Erscheinen aller Frauen ist Pflicht.

Die Ortsfraucnschaftsleiterin.

Wie wird das Wetter?

Voraussichtliche Witterung: Mitteleuropa liegt auf der Kreuzungslinie zweier Hochdruck­selser, die mit ihrem Kern über Skandinavien und über Franlreich liegen, und zweier Tief­druckgebiete, die ihren Mittelpunkt über Eng­land und im Mittclmcer haben. Bei dieser un­regelmäßigen LnstdruckverLeilung ist für Ton- uersisg und Freitag Fortdauer des vielfach be­wölkten, unbeständigen, aber Wetters

zu erwarten.

Calwer Wochenmarkt

Bei dem am letzten Samstag in Calw statt- gcfundenen Wochenmarkt wurden folgende Preise bezahlt: Weißkraut 15, Blaukraut 18, Tomaten 1518, gelbe Rüben 15, rote Rüben 12, Bohnen 1520, Spinat 20, Zwiebel 12, Wirsing 20. Zwetschgen 1015, Birnen 10 bis 20, Pflaumen 10 und 12, Pfirsiche 20, Trau­ben (deutsche) 25, Aepsel 15, Brombeer 20 Pfennig je das Pfund) Kartoffeln 5 eAä das Pfund, 4,50 der Zentner) Gurken 1040, Kopfsalat 8 und 10, Endivien 1015, Blu­menkohl 4050, Kohlräbchen 5, Rettiche 6 bis 12 eH/ je das Stück) Essiggurken 100 Stück 70 eH/; Molkcreibutter 1,55, Markenbutter 1,64 das Pfund; Eier 9 und 9,5 eAk das Stück.

Aus Württemberg

Keine Devifengefuche an den rreulmnder der Arbeit

Ter Württ. Jndustrie-undHan- delstag teilt folgendes mit:Beim Treu­händer der Arbeit gehen täglich schriftliche und fernmündliche Gesuche um Unterstützung von Anträgen auf Zuteilung von Devisen ein. Nach der Anweisung des Reichsarbeits- nnd Neichswirtschaftsministeriums ist es dem Treuhänder untersagt, nach dieser Rich­tung tätig zu werden, vielmehr ist dies Auk- gabederJndustrie-undHandels- kammern.

Der Treuhänder der Arbeit bittet deshalb die Kammern, den Firmen davon Kenntnis zu geben, daß m Zukunft derartige Gesuche nicht mehr an ihn gerichtet werden. Der Württ. Industrie- und Handelstag bittet die württembergischen Firmen, den Hinweis des Treuhänders der Arbeit besonders beher­zigen zu wollen, um so mehr, als Gesuche um Devisenzuteilung an den Treuhänder der Arbeit die ordnungsmäßige Behandlung ver- zögern." .. __

65 o «0 AM. Selbstrafs

wegen Aevifenvergeben

Stuttgart, 28. August.

Von der Großen Strafkammer wurde der 67jährige, verheiratete Hermann Heim­berger von Stuttgart, ein sehr angesehe­ner Mann in öffentlicher Stellung, wegen dreier Vergehen gegen die Devisengeseh- gebung zu mehreren Geldstrafen im Gesamtbetrag von 65 000 NM. verurteilt.

Der Angeklagte, der sich seit der Inflation bereits wieder ein großes Vermögen erwor­ben hatte, hatte etwa ein Drittel davon, nämlich rund 200 000 NM. in der Schweiz angelegt und im Jahre 1931, anstatt dag Geld der Neichsbank anzubieten, auf seinen in Amerika lebenden Sohn überschrieben, ohne daß dieser eine Ahnung davon hatte.

Auf Grund zahlreicher Indizien hielt die Strafkammer die ganze Vermögensübertra­gung für ein bloßes S ch eingeschäst zu dem Zweck, die Devisengesetzgebung zu um­gehen. Nur mit Rücksicht auf das Alter deS Angeklagten und die Wiedergutmachung des Schadens durch nachträgliche Beibringung der Devisen, ließ es die Strafkammer bei einer Geldstrafe bewenden; andernfalls wäre eine erhebliche Gefängnisstrafe an ihre Stelle getreten. Um die Aufklärung dieses ver­wickelten Falles hat sich übrigens die Zoll- fahndungsstelle Stuttgart durch langwierige Ermittlungen ein besondere« Verdienst erworben.