Endgültiges Ergebnis der Volksabstimmung in Württemberg'Hohenzollern

Am 9 . August wurden 1697 371 gültige Ig»StilM»sn abgegeben

Stuttgart, 27, August.

Der Absiimmustgsqusschuß für den 81. Stimmkxeis Württemberg (Land Württemberg und Regierungsbezirk Sigmn- rjngen) hat in seiner Sitzung Pom 25. Au­gust 1934 aufgrund der Abstimmungsnieder» schriften der einzelnen Stimmbezirke das end- gültige Ergebnis der Volksabstimmung vom 9. August 1934 festgestellt. Die vorangegan- gcne Prüfung der Niederschriften der Ab- stimmungsvorstände hat keine wesentlichen Anstände ergeben. Auch sind gegenüber dein vorläufigen Ergebnis wesentliche Aendermi- gen nicht eiggetreten,

Das endgültige Ergebnis der Volksabstimmung ist im 31. Stimmkreis sol- gendes: —_

Zahl der Stimm berech, tigten abzüglich derer, die ^ einen Stimmschein erhalten

haben.. 1 752 865

Zahl der abgegebenen Stimm­scheine........ 148881

Gesamtzahl der Stimmbe­rechtigten . 1 896 24g

Gesamtzahl der abgegebe- Nen Stiinmen .' . . . . 1 847 865 Zahl der ungültigen

Stimmen .' . . 32 039

Zahl der gültigen Stim­men ......... 1 815 826

Von den gültigen Stimmen sind:

Ja-Stimmen ....... 1 697 271

Nein-Stimmen. 118 555

Neue Richtlinien für Ehestandsdarlehen

Eigentumsvorbehalt von

Um eine einheitliche Bearbeitung der An« träge auf Gewährung von Ehestandsdarlehen lu gewährleisten, hat der Reichssinanzmini- ter sür die Gemeindebehörden Richtlinien serausgegeben. in denen einige Einzelsragen geklärt werden. In den Fällen, in denen das mindestens sechsmonatige ArbeitsverhältntZ der Antragstellerin in die Zeit nach dem 81. Mai 1933 fällt, kann vorläufig ein Ehe­stands-Darlehen nicht gewährt werden. Es ist jedoch, wie der Reichssinanzminister an­kündigt, beabsichtigt, in absehbarer Zeit den Zeitraum über den 31. Mai 1933 hinaus zu verlängern.

Anträge von minderjährigen Frauen be­dürfen der Einwilligung des czesehlichen Ver­treters. weil die Antragstellerin mit dem An­trag auch die Verpflichtung übernimmt, das Darlehen zurückzuzahlen und ihre Tätigkeit Arbeitnehmerin aufzugeben. Alle Fälle, in denen die Ehe vor dem 1. Januar ÜW8 geschloffen ist oder in denen die Antrag, stellerin überhaupt niemals in einem Ar­beitsverhältnis im Sinne des Gesetzes gestan­den hat. sind künftig im Namen des Ministers abzulehnen.

Möbelhändlern unzulässig

Aussicht auf Genehmigung haben nur noch besonders begründete Anträge in Fällen, in denen die Ehe nach dem 31, Dezember 1932 geschlossen ist und die Antragstellerin eine Arbeitnehmer-Tätigkeit ausgeübt hat. Das gilt z. B„ wenn die Antragstellerin noch in einem Arbeitnehmer-Verhältnis steht oder sich im Kampf um das nationalsozialistische Reich besonders verdient gemacht hat. Der Minister weist weiter darauf hin. daß die Ge­meinden niM berechtigt sind, über die Zu- lassung von Verkaufsstellen besondere Richt­linien zu erlassen. Branchengliederungen oder Einteilungen vorznnehmen öder grundsätzlich alle Großbetriebe von der Zulassung auszu- schließen.

In einigen Fällen haben Möbelhändler Verkäufe abgeschlossen, die aus den Vedarfs- deckungsscheinen nicht voll bezahlt werden konnten. Unter Gewährung von Ratenzahlun­gen haben sie sich das Eigentumsrecht an den gesäten Möbelstücken Vorbehalten, also auch an durch BevarfSveaä.-^scheine bezahlten Möbeln. Ein derartiges Verfahrt «st, lote der Finanzminister betont, nicht zu­lässig.

Sie Vlllinteli'SelMlsiW im SilttitsnltnWejliln

Stuttgart, 27, August.

Nachdem am Samstag die Vereidigung der Ministerialdirektoren sämtlicher Ministss- rien jm Staatsmintsteriuiu vorgenommen wurde, vollzog der Herr Ministerpräsident heute die Vereidigung der Beamten des Staatsmiiiisteriums. des Vcrwaltnngs- gerjchtshofs und der sonst ihm unmittelbar unterstellten Behörden. Er wies darauf hin. daß die Vereidigung heute nicht mehr be- stimmten staatlichen Einrichtungen, nicht mehr bestimmten Versassnngsformen oder staatsrechtlichen Konstruktionen gelte, die doch dem Wechsel unterworfen seien, son­dern einer lebendigen Führer­persönlichkeit. wie dies schon zu den Zeiten der altgermanischen Stammesherzöge gewesen sei. Das deutsche Volk und insbe­sondere die Beamtenschaft könne dankbar und froh sein, daß in dem historischen Zeit­punkt, da der altehrwürdige Generalfeldmnr- schall und Reichspräsident von Hindenbnrg abberufen wurde, ein Führer vorhanden sei, der die Geschicke Deutschlands fest in die Hand genommen habe. Die Vereidigung wurde mit einem dreifachen Sieg-Heil auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler geschlossen.

Die Vereidigung aller öffentlichen Beamten ln Württemberg wird zu Beginn dieser Woche durchgesührt werden.

Dir Sillerjugenb trauert

Der Führer des Gebietes 20 (Württ.) Erich Sundermann erläßt folgenden Befehl.

Kameraden! Der Führer des Unterban­nes Kirchheim-Teck, Kamerad Kurt Faul, ist am Samstag, den 25. August bei einer Dienst­fahrt tödlich verunglückt. Kamerad Walter Gerstenmeyer, der ihn begleitete, ist schwerverletzt.

Kurt Faul war uns allen ein lieber treuer Kamerad, der in seinem Unterbann vorbildliche Arbeit geleistet hat.

Aum Zeichen öer Trauer um diesen Lkksust trägt die gesamte württembergische Hitler­jugend, das Deutsche Jungvolk in der HI. bis einschließlich Samstag, den 2. September, Trauerflor.

HiltiniSbrsiB hei unseren Segelfliegern

Gmünd, 27. Aug. Am Samstag besuchte der Sultan von Jehol das Flieaer- lager auf dem Hornberg. Der stellv. Lener Wendling begrüßte den Fürsten, der gern einen Senelslug sehen wollte, da er noch nie Gelegenheit dazu gehabt hätte. Der Wunsch wurde erfüllt, trotzdem ungünstiger Ostwind wehte. Spielmann schleppte den Segelstieger Bauer im Flugzeugschlepp einige hundert Meter hoch, worauf dieser ausklinkte und einige prächtige Kunstflug­figuren vorführte. Ter Sultan äußerte sich sehr erfreut über die prächtige Leistung und hinterließ der Flugschule auch einen recht ansehnlichen Beweis seiner Zufriedenheit.

Ster tödliche ilnglückWIle

Leutkirch, 27. August. Bei der Wirtschaft „Hur srohen Aussicht" unweit von Leut- krrch wurde am Sonntag abend der 24- jährige Kaufmann Albert Kästle auf dem Fahrrad von einem hinter ihm herfahrenden Motorrad erfaßt und vom Rad geschleudert, wobei er am Hinterkopf eine derartig schwere Verletzung erlitt, daß der Tod sofort ein­trat.

Fulgenstadt, OA. Saulgau. Am Donners- tag hals der Holzhauer Jakob Reiner ge­fälligkeitshalber beim Oehrudausladen. wobei

er auf dem Wagen stand. Plötzlich zog das Gespann an. Durch das Anrücken wurde Reiner rücklings vom Wagen geschleu­dert. Tr war sogleich bewußtlos und wurde ins Saulgauer Krankenhaus gebracht, wo er am Freitag an den Folgen eines Hals­wirbelbruchs gestorben ist.

Lettnang. 27. August. In Amerika ist der 13 Jahre alte Rolf Frei aus Tettnang das Opfer eines Kraftwagenunfalls gewor­den. Es handelt sich um das Söhnchen des Sägers Frei, der 1930 mit Frau und Kind nach Amerika auswanderte.

Hohenheim, 27. August. Ein gräßlicher

Unfall ereignete sich am Samstag in einer' hiesigen Metzgerei. Ein 17jähxjger Lehrling auß Deckenpfr 0 nn, der am Ende seiner Lehrzeit stand, war mit dem Zerschneiden von Fleisch beschäftigt, als das Messer ausglitt und er sich so unglücklich in die B rnst stach, daß das Herz getroffen wurde und ex in wenigen Minuten t v t war.

Mord wegen verschmähter Ließe

Stuttgart. 87. August,

An, Sonntag abend, etwa um 22 Uhr, wurde hej dem Ausfüllplatz „Im Kessel" in Stultgart-Wangen eine 20 Jahre alte Kon- tpristin durch ihren früheren Geliebten, den gleichaltrigen Alfred Müller von Stntt- gqrt-Wangen. erwürgt. Der Täter stellte sich am Montag in den Morgenstunden der Polizei. Als Grund zur Tat gibt er v e r- sch inäbre Liebe an.

Stuttgart, 27. August. (Frechsr Neber- fall.) Am Sanistag vormittag wurde in einem Hause der Gartenstrahe eine von Ein- kaufen heimkehrende Frau von einer sie verfolgenden, etwa 35jährigen weiblichen Person an ge fallen, die ihr Pfeffer ins Gesicht schüttete und versuchte, ihr die beiden Handtaschen zu entrei­ßen. Ans die Hilferufe der Angesallenen perließ die Täterin unter dem Nus „Feuer" fluchtartig das Haus und entkam, ohne ihren Zweck erreicht zu haben.

Letzte Nachrichten

Folgenschwerer Zusammenstoß zweier Last­kraftwagen. Ein Lastkraftwagen, auf dem sich ungefähr 40 Arbeiter befanden, wurde von einem mit Vieh beladenen Lastzug gerammt. Durch den Zusammenprall wurden 15 Ar­beiter so schwer verletzt, daß sie ins Kranken­haus Jüterbog gebracht werden mußten. Kurz nach der Einlieferung ist einer von ihnen seinen Verletzungen erlegen.

Schweres Unglück auf einer Achterbahn. Auf der in diesen Tagen stattfindeiiden altbe­kannten Veecker Kirmes ereignete sich ein schwerer UnglückSfatt auf der Achterbahn. Aus bisher noch ungeklärter Ursache blieb plötzlich einer öer Wagen stehen und die nach­folgenden Wagen fuhren mit voller Wucht auf ihn auf, wobei zahlreiche Personen ver­letzt rvnrdxir, während andere sich durch Ab­springen retten konnten.

Die Schweiz verbietet sowjetrussischer Fuß­ballmannschaft die Einreise. Die schweizeri­sche Negierung hat die Einreise der sowjet­russischen Fußballmannschaft in der Schweiz ohne Angabe von Gründen verboten.

" ErMgermindestpreis für Eier

Die Landesbauernschaft Württemberg teilt - mit:

Für das Gebiet des Eierverwertnngsver- bandes Württemberg wird der Erzeuger­mindestpreis auf Anweisung des Herrn Reichskommissar sür die Vieh-, Milch- und Weltwirtschaft mit Wirkung ab 25. August 1934 auf 1.20 RM. je Kilogramm festgesetzt.

Amtliche Bekanntmachungen.

Amtsgericht Calw

Im Handelsregister für Einzelsirmcn wurde am 27. August 1934 neu eingetragen die Firma: Jakob Irion, Baumaterialien- handlung in Weltenschwann.

Am Mittwoch, den 28. August 1834, nachmittag« 1 Uhr. wird am Rathaus in Hirsau meistbietend gegen Barzahlung

verkauft: eine vollständige polierte Zimmereinrichtung

bestehend aus Bettlade mit Rost, Matratze, 1 Nachttisch, 1 Näh­tisch, 1 Waschkommode, 1 Kommode für Wäsche, 1 Spiegel- fchrank, 1 Tisch, 1 Chaiselongue, 1 alte Nähmaschine, Bilder, eiserne Bettstellen und dergleichen.

Ausfertigung. N K 88 34.

Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf Markung Unter- reichenbach belegene», im Grundbuch von Unterreichenbach, Heft 179 Abt. l Nr. 1,2,3 zurzeit der Eintragung des Persteigerungsoermerks aus den Namen des

Gottlieb Schröter. Galdarbeiters und seiner Ehefrau Luise Schröter geb. Bott in Anterreichenbach, je zur Hälfte ein­getragenen Grundstücke:

Gemei»derqtlich» Schätzung v«m 14. August 1SZ4:

Geb. Nr. 74 der Adolf Hitlerstrahe: 1 s 79 gm, Wohn­haus mit Hofraum 11000.—RM.

Parz. Nr. 35/l : l s 34 am, Baumgartcn im Mail» 300.— RM-

Parz. Nc-3H/2: 3 s 69 gm, Pgumgarteu im Maile 700.— RM.

12000.—RM.

am Samstag, den 2«, Oktober 1884, vormittag» 1« Uhr aus

dem Rathaus in Unlerreichenbach versteigert werden. Bei Zwangs­versteigerungen findet in der Reges nur ein Termin statt.

Der Versleigerungsvermcck ist am 8. Mai 1934 in das Grund­buch eingetragen.

Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Ein- tragung des Bersteigerungsvermerks aus dem Grundbuch nicht er­sichtlich waren, spätestens snz Bersteigerungstermsne vor der Auf­forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und. wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bes der Verteilung des Bsrsteigerungserlöfcs dem Ansprüche des Gläu­bigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden.

Diejenigen, welch» ein der Versteigerung entgegenftehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aushebung oder einstweilige Einsteisung des Verfahrens hecbeizu- sührcn, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungscrläs an die Stelle des versteigerten Gegenstandes tritt,

Bad Liebenzell, den 27. August 1934.

^ KsmmMvr Bezirksnotar Käd,

SisSiksvelie esi«

Zum hunderljäheigen Jubiläum werden am Freitag, den 31, August, abends 6 Uhr auf dem Brühl die Berkaufsftände für Wurstwaren, Brot, Limonade, Eis, Obst usw. im öffentlichen Aufstreich an den Meistbietenden vergeben. Standgeld ist bei der Versteigerung zu entrichten. Der Festausschuß.

Zur Unterbringung des Mnsikzuges der Standarte 65 Nagold werden noch Ireiquartiere benötigt. Amnesdg. werden von Musikdir. Frank bzw. den Mitgliedern der Etadtkapelle dankbar entgegengenommen.

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