SckwarzwaldWackt
Verlag: Schwar-wald-Wacht G m. b H. Calw. Haupt» schriftleltung: ftriedr. HanS Scheel», Calw Anzeigen- leiter: Georg Wurster, KretSltr., Calw, Gesch -Stelle: Alte» Postamt Fernsprecher LSI. Schluß der Anztigcn- annabm» 7.M Udr vorm. Druck: A. OelfchlS- ger'lche Buchdruckerei, Calw. D A. d l. M.: 34S0
Nationalsozialistische Tageszeitung
Ealwerlayblatt
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Amtliches Organ äer N. §. v. A. P.
Alleiniges Amtsblatt für alle Stabt- un b Gemeinde-Behörden Ses Kreises Eaiw
Nr. 189 Calw. Donnerstag, 16. August 1934 ' 1. Jahrgang
Der Schwaben Treuebekenntnis znm Führer
Reichsbauernführer R. Walter Darre spricht in einer Riesenkundgebung in Stuttgart
Zur Führerrede in Hamburg
Stuttgart, 15. August.
Kr. Das große Ereignis des Wahlkampfes in Stuttgart und in ganz Württemberg Ist die R e d e des N e i ch s m i n i st e r s Walter Darr 6 in der Stadthalle. Von 7.30 Uhr ab füllt sich die riesige Holzhalle. Nach und nach treffen die höchsten Führer des Landes Württemberg, der Regierung, der Partei, der Stadt Stuttgart, der SA. und der SS. ein ' '
Der Vademveiler-Marsch klingt auf, Reichs- minister DarrS und Neichsstatthalter M u r r, begleitet vom stellvertretenden Gauleiter Schmidt und mehreren SS.-Füh rern. betreten die Halle. Die Menge bietet ein Bild wie ein Kornfeld, über das der Sturmwind weht. Tausende von Armen strecken sich empor, Württemberg grüßt den Führer der deutschen Bauern, der von Adolf Hitler für würdig befunden ward, den Nähr- stand des deutschen Volkes z» neuer Blüte emporzusühren.
In der Mitte der Tribüne ist ein Hitlerjugend-Sprechchor angetreten, eine lautlose Stille breitet sich aus, und aus den rauhen Kehlen deutscher Jungarbeiter steigen eindringliche Worte vom Glauben an Deutschland empor. „Revolution" ist der Ruf, der in jedem Vers wiederkehrt, und er wird znm Bekenntnis des endgültigen Bruches mit einer vergangenen Zeit; der nene Schwur einer neuen Jugend heißt:
„Wir find bereit! Nnscr Leben für Deutschland!"
. Begeisterte Zustimmung hallt ihnen entgegen.
Stellvertretender Gauleiter Schmidt betritt das Podium und eröffnet die Versammlung. Bei dem Namen Darre rauscht der be- eifterte Jubel erneut auf, von vielen Plätzen es Riesenraumes her hallt sein Name wie das Bekenntnis zu einem neuen Dasein. „D a r rL, D a r r das ist die n e u e H o f f n u n g d e s deutschen Bauern, die ihm der Führer gegeben.
MilWtMnlter Murr
begrüßt den Neichsminister und spricht dann Über die Bedeutung des 19. August, der den Dank an den Führer bringen wird. Keiner, der wirklich ein Deutscher ist, darf dabei zurückstehen. Ueber die Arbeit des Führers seit der Ilebernahme der Kanzlerschaft sind immer noch einige Stimmen laut geworden, die von dem engen Horizont ihres Biertisches aus es wagten, Kritik zu üben.
Hitlers Leistung steht über jede« Kritik!
Vor dem 30. Januar 1933 wurde unS Jahr für Jahr von neuem versprochen, es werde jetzt aufwärts gehen. Jahr für Jahr aber ging es a b w ä r t s. Es ist kaum anzu- nehmen, daß eine Negierung der Weimarer Republik ausgerechnet im Jahre 1933 den Stein der Weisen gefunden und Deutschlands Niedergang aufgehalten hätte. Und was wäre wohl geschehen, wenn Hitler nicht an die Macht gekommen wäre? Die Zahl der Arbeitslosen wäre wahrscheinlich im vergangenen Jahr auf 9 Millionen angeschwollen. Er aber gab i n n e r h a l b e i n e s Jahres Millionen Brot. Am Sonntag kann es nur eine Stimme geben: Für Hitler. Heute gibt es in Deutschland keinen Führer außer Hitler!
Adolf Hitler und Deutschland sind untrennbar ein und dasselbe. Die Welt soll wissen: Die Periode des Brnder- kampfes in Deutschland ist ein für
„Die Volksgemeinschaft hak an die Stelle des Kampfes aller gegen alle zu kreten. Arbeiter und Unternehmer müssen fich im klaren darüber sein, daß allein vom Geiste, in dem das Werk geführt wird, und von dem, vom Betriebssichrer bis zum letzten Arbeiter, alle beseelt sein müssen, zuletzt alles abhängt."
Aeicksinnenminister Dr. F r ick.
allemal vorüber. Jede Spekulation in dieser Richtung wird heute, morgen und in allen Zeiten fehl gehen. Der 19. August 1934 wird auf keinen Fall hinter dem 12. November 1933 zurnckstehen. Millionen und Abermillionen werden auftreten und ihr,Za" in die Welt hinausschreien. Der 19. August wird nicht ein kleines und schwaches Geschlecht, sondern ein starke s, verantwortungsbewußtes und eini- g e s V o l k finden.
Äehren für Darre." Hoffnung in allen Teilen des Reiches. Die deutschen Bauern wissen, daß der Führer sie nicht vergessen hat.
ReiGwemWer DM
Darre betritt das Rednerpult. Wieder ist rasenderJubelum ihn, der gar nicht enden will. Immer wieder wird sein Name gerufen. Die roten Fahnen leuchten, die SS.- Wache steht wie -'in Baum, der Reichsbauern- fnhrer hebt die Hand und spricht:
Männer und Frauen des deutschen Volkes!
Wenn wir uns heute hier versammelt haben» um uns über die Stunde klar zu werden, in der wir am nächsten Sonntag an die Wahlurne gehen, dann ist es wohl gut, nicht nur die Ereignisse der letzten Zeit an seinem geistigen Auge vorüberziehen zu lassen, sondern sich auch einmal grundsätzlich darüber klar zu werden, was unser Führer Adolf Hitler für unser Volk bedeutet. Denn es ist ja so, daß die Menschen gerne schwere Zeiten vergessen, wenn sie von guten abgelöst werden und dann die Verhältnisse und Menschen aus der Lage der neuen Zeit heraus zu beurteilen beginnen.
Als am 30. Januar 1933 der greise damalige Reichspräsident unseren Führer in das Amt des Reichskanzlers des Deutschen Reiches berief, da befand sich unser Volk im Zeichen eines wilden politischen Durcheinanders und eines restlosen wirtschaftlichen Chaos. Instinktiv erfaßten damals auch jene, welche vielleicht noch abwar- tcnd oder ablehnend dem Gedanken der NSDAP, gegenüberstanden, daß die Berufung unseres Führers so oder so einen Wendepunkt bedeuten müsse. Denn man mochte zu den Ideen der NSDAP, stehen, wie man wollte, man konnte die Tatsache nicht ableugnen, daß Adolf Hitler bereits Ungeheuerliches in der Führung seiner Partei um die Macht im Staate geleistet hatte. Und so sehr hatte sich das deutsche Volk, im ganzen genommen, doch noch nicht von seinen alten Vorstellungen und Begriffen entfernt, daß es nicht gefühlsmäßig Empfunden hätte, Wie sehr in Geschichte und Politik immer allein die Persönlichkeit des Staatsmannes entscheidet. Wollen wir die unerhörte Wende, die der 30. Aannar 1933 dem deutschen Volk brachte, richtig verstehen, dann müssen wir znrückgehen aus
die eigentlichen Quellen der seelischen, politischen und wirtschaftlichen Not
in der Zeit vor dem 30. Januar 1933.
Man kann behaupten, daß die Wurzel all dieses Nebels in einem Grundgedanken zu suche» ist, der sich zu An sang des 19. Jahrhunderts unter unserem Volk ausbreitete und im wesentlichen durch die Gcdankengänge der französischen Revolution des Jahres 1789 zu uns nach Deutschland herübergckommen ist. Ich meine die Idee des Liberalismus. Dieser Liberalismus sagt mit eiuem Wort, daß für den Fortgang der Menschheit und damit auch der Völker nicht entscheidend sei die Bindung des einzelnen an Familie. Staat, Volk, Rasse. Blut, sondern daß das Glück in dem Maß
sich auf der Welt ansbreiten würde, wie. das einzelneJch möglichstungehemmt sich entfalten dürfe. Da nun das meiste Bestreben des Menschen notgedrungen auf die Befriedigung seiner materiellen Bedürfnisse gerichtet ist. so war es nur natürlich. daß diese Lehre nicht im Sinne einer geistigen Freiheit verstanden wurde, sondern durchaus rein materiell verstanden worden ist. Man sagte, daß es nur darauf ankäme, dem Einzelnen zu ermöglichen, auf wirtschaftlichem Gebiete zu tun und zu lasten, was ihm beliebe, dann würde er wirtschaft-
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lich vorwärts kommen und dieses Wirtschaft- liche Vorwärtskommen der Einzelnen müsse sich summieren zu einer wirtschaftlichen Wohlfahrt des Gesamten. Diese Idee hatte auf den ersten Blick etwas Bestechendes, doch vergaß man vollkommen die Frage, wie es mit dem wirtschaftlichen Glück derjenigen aussehen würde, die bei diesem ungehemmten wirtschaftlichen Tätigkeitsdrang aller im Wettbewerb mit glücklicheren Konkurrenten zu kurz kommen würden. Man hatte eben nicht bedacht, daß, wenn jeder wirtschaftlich tun und lasten kann, was er will,
ein wirtschaftlicher Wettkampf aller gegen alle
einsetzen muß, der zwangsläufig eine Nieder- ringung der wirtschaftlich Schwächeren durch die Erfolgreichen bewirkt. Denn, wo ein Sieger ist, muß auch ein Besiegter sein. Je größer ein solcher Sieg dann ist, um so empfindlicher muß dann auch die Niederlage des oder der Besiegten sich darstellen. Dazu kam dann noch, daß diese vom Liberalismus begründete Lehre, weil sie sich nur in materieller Hinsicht entwickelte, zu einer ausge- sprochenen Ichsucht führte, die in der Befriedigung alles besten, was das Ich erstrebte, den Sinn des Daseins auf der Well überhaupt verstanden wissen wollte.
Der Liberalismus führte geradezu einer Auf-den-Thron-Setzung, zueinerJ nthroni- sierung der Ichsucht und das Ergebnis derartiger Ideen war einerseits ein rücksichtsloser Konkurrenzkampf innerhalb der Wirtschaft, andererseits aber die Schaffung von Hunderttausenden und Millionen wirtschaftlicher schwacher und schwächster Exi- steincn. des sogenannten Proletariats.
Gemeinschaftsprogramm aller deutschen Sender
Die Reichssendeleitung teilt mit: Bei Gelegenheit des Staatsbesuches, den der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler am Freitag, den 17. August, der Freien und Hansestadt abstattet, werden alle deutschen Sender von- mittags 1 Uhr bis abends 11 Uhr Gemeinschaftsprogramm von Hamburg senden. Das Programm sieht vor: Funkbericht von der Ankunft des Führers in Hamburg und Uebcr- tragung des Eintreffens im Rathaus. Abends um 8.15 Uhr erfolgt dann der Funkbericht und die Uebertragung der Führerrede aus dem großen Saal des Hamburger Rathauses, mit deren Ende gegen 10.30 Uhr zu rechnen ist.
Es ist hier nicht meine Ausgabe, nn einzelnen zu schildern, nach welchen Gesetzen sich die Wirtschaft im 19. Jahrhundert weiter entwickelt hat. Uns genügt vollkommen, sich das Ergebnis dieser Lehren für die Zeit an- z»sehen, die der Amtsübernahme durch Adolf Hitler vorausging. Vor einiger Zeit könnt? man noch behaupten, daß die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, in denen wir uns im hinter uns liegenden Jahrzehnt bewegt haben, durch den verlorenen Krieg und die Weltwirtschaft?- krise bedingt waren. Inzwischen hat sich je- doch ganz allgemein in der Welt die Erkennt- ms durchgesetzt, daß nicht die Weltwirtfchafts- krise und der Weltkrieg die Ursachen der wirtschaftlichen Not gewesen sind, sondern daß
ein Konstruktionsfehler im Wirtschafts- -enken
die Ursache einer Wirtschaftsnot geworden ist, die in ihren Auswirkungen den Weltkrieg und die Weltwirtschaftskrise zur Folge hatte. Denn die bei uns in Deutschland festgestellten Wirtschaftsnöte sind in dem gleichen Ausmaß auch in den Siegerstaaten aufgetreten, ohne daß diese Staaten dabei auf einen verlorenen Krieg und ähnliches hinzuweisen vermochten. Mit diesen großen Problemen der Wirtschaft wollen wir uns heute weniger beschäftigen, als vielmehr nüchtern eine Feststellung machen, wie der einzelne Volksgenosse ' -r Zeit vor dem 30. Januar 1933 ohne tve:te- res auch seststellen konnte.
Vor dem 30. Januar 1933 war es doch so. daß wir in unserem deutschen Vaterland immer eine Ernte hatten, wie wir sie im vergangenen Jahr oder in diesem Jahr auch haben. Die deutsche Ernte ist einmal reichlicher und ist einmal geringer. Aber sie genügt im großen und ganzen, die Ernährung des deutschen Volkes als solches sicherzustellen. Was wir heute in dieser Beziehung unter der Regierung Adolf Hitler behaupten können, ist als ernährungspolitifcher Zustand bereits vorhanden gewesen, bevor Adolf Hitler die Macht über-s nahm. Man sollte also glauben, daß in die-§ ser Beziehung die Verhältnisse in Deutschland vor dem 30. Januar 1933 nicht so sehr anders gewesen sind als heute, und doch ist der Unterschied bei näherem Zusehen so ausfallend, daß man sagen kann,
die ernährungspolitischen Verhältnisse vor dem 30. Januar 1933 unterscheiden sich von den heutigen Verhältnissen wie Tag und Nacht
Vorher war es so, daß trotz einer ähnlichen oder gleichen Ernte auf dem Lande die Landbevölkerung wirtschaftlich verzweifelte und der Bauer trotz voller Scheunen und größtem persönlichem Fleiß nicht wußte, wann ihn der Gerichtsvollzieher von seinem Hof vertreiben würde, während in der Stadt ein von Monat zu Monat anschwellendes Arbeitslosenheer nicht wußte, woher es sein LäLliches Brot nehmen sollte. Aus der einen.
Die Wirtschaft verdankt ihren sieghaften Ausstieg allein der Initiative des Führers Unerhört find die Leistungen der Arbeitsschlacht Dein am IS/August bringt Volk und
Wirtschaft weiter auswärts l