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Verlag: Schwarzwald-Wachl G ni b. H. Calw. Haupt, schristleiiung: Friedr. Han» Scheele. Calw «zeigen- leiter: Georg Wurster, Krcisltr-, Calw. Gesch.-Stelle: Alte» Postamt Fernsprecher Löl. Schlich der Anzrigcn. annabme 7. Uhr vorm. Druck: A. Oelschlä- ger'sche Buchdruckerei, Calw. D. A. d l. M.: 3160

Nationalsozialistische Tageszeitung

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Amtliches Organ äer N. §. v. N. p.

Alleiniges Amtsblatt für alle Stadt- und Gemeinde-Behörden des Kreises Ealiv

Nr. 187

Talw» Dienstag, 14. August 1934

1. Jahrgang

Der Wahlauftakt

kk. Berlin, 13. August.

Gewaltiger denn je war der Auftakt zur Abstimmungswoche, die am Sonntag mit Massenaufmärschen aller Glie­derungen der NSDAP, in ganz Deutschland, in allen Großstädten und in den kleinsten Dörfern eingeleitet wurde. In der Reichs Hauptstadt und in Murr- che n, in Königsberg und Stuttgart, inBreslau und Köln, durch die Gebirgs- dörfer der bayrischen Alpen und des Schwarz­waldes wie durch die Fischerorte der Wasser­kante marschierten Sonntag mit klingendem Spiel die braunen Kolonnen: SA., HI., PO.» SS., Flieger und Arbeitsdienstmänner, auf- rüttelno und mahnend.

Der Führer ruft!

Es Hill, am 19. August Bekenntnis abzu­legen für Deutschland. Stärker denn je ballten sich in den letzten Wochen um Deutschland Lüge und Niedertracht, Verleumdung und Ge­meinheit. In der Esse des Hasses sollten neue Ketten geschmiedet werden für Deutschland» daß es ohnmächtig bleibe für alle Zeiten. Keine Gemeinheit war zu gemein, keine Niedertracht zu niederträchtig, als daß sie nicht von den Tintenkulis, die fast alle einer einzigen Rasse angehöreu, wenn sie auch in hundert Sprachen schreiben, gegen den Führer geschleudert wor­den wäre. Denn sie wissen: Mit Adolf Hitler treffen sie Deutschland! Adolf Hitler ist Deutschland!

Mil Adolf Hiller

steht und Mt Deutschland!

Das Lügenwerk mit einem einzigen Schlage zu zertrümmern, darum hat Adolf Hitler das deutsche Volk zur Abstimmung nufgerufen. Die andern mögen im Namen der Demokratie Völ­ker mit Bajonetten, Maschinengewehren und Geschützen vergewaltigen Adolf Hitler, der Staatsmann des 20. Jahrhunderts, stellt dem Haß und den Waffen der anderen eines ent­gegen, das stärker ist als alles andere: Das deutsche Volk in geschlossener Einheit. Solange er Deutschland führt, wird jede Spekulation auf Zwiespalt im deut­schen Volke, der durch zweitausend Jahre Deutschlands Unheil war, zu Schanden werden.

Hitlers Werk

ist nicht nur die Idee, die das deutsche Volk zur Selbstbesinnung geführt hat. Hitlers Werk ist die gewaltige braune Armee, die gestern in ganz Deutschland durch die Straßen zog, Hitlers Werk ist die Volksgemein­schaft aller Deutschen» ist die Zer­trümmerung aller Grenzen, die dynastische Selbstsucht, Standesdünkel und Klassenkampf unter den Deutschen aufrichteten. Hitlers WetkistdaseinigeDeutscheReich, das keine Unterschiede mehr kennt zwischen Untertanen dieses oder jenes Fürsten, sondern nur Deutsche.

Friede und Freiheit

hat Adolf Hitler als das Ziel seines Kampfes verkündet, als er 1919 zum ersten Male vor einem kleinen Kreise ehemaliger Frontkämpfer sprach. Friede und Freiheit sind auch heute noch das Ziel seines Schaf­fens. Adolf Hitler hat mit den überlebten Formen einerStaatskunst", die Europa in den letzten dreißig Jahren in immer tiefere

Jas Neueste in Kürze

Gestern abend eröffneten verschiedene Reichsminister den Wahlkamps in Riesen­kundgebungen.

Zahlreiche Verbände und Organisationen haben zum 19. August Aufrufe erlaffen, die die Bevölkerung aufsordern, ihrer heiligen Pflicht eingedenk zu sein.

Die internationale Presse knüpft an die Unterredung Starhembergs mit Mussolini Kombinationen, die von einemReichs­verweser" Starhemberg sprechen.

Das Wiener Militärgericht fällte in dem Prozeß gegen die neun Sicherheitswachleute vier Todesurteile.

In Oesterreich werden nunmehr die Natio­nalsozialisten durch einen unerhört scharfen Wirtichastskamps bekämpft.

Wirrnis geführt hat. gebrochen. In neuen Formen, fernab von aller Kabinettspoliti^ weist er der Welt die Wege zum Friedens Noch steht lebendig in unser aller Erinne­rung der 14. Oktober 1933, da feindselige Mächte neue Ketten um Deutschland legen wollten. Welch anderer Staatsmann hätte damals nicht neue Schande über Deutsch­land oder aber das Chaos über Europa gebracht? Adolf Hitler allein war an jenem Tage imstande, beides zu vermeiden. Er allein unter allen Verantwortlichen Europas wahrte den Frieden und wahrte die Ehre des deutschen Volkes.

Das ist -er Sinn auch dieser Abstimmung»

daß Deutschlands Ehre und Deutschlands

Frieden gewahrt werden muß. Das Wirt- schriftliche Aufbauwerk, das Adolf Hitler in Angriff genommen hat, das Millionen wie­der Arbeit gab. darf durch nichts gestört werden. Mit diesem Werk erobert sich Deutschland wieder sein in den Niederem- gen deS Novembersumpfes verlorengegange­nes Ansehen. Wer dieses Werk zu stören wagt, der greift das ganze deutscheVolk undseineZukunft an. Darum stellt sich auch jetzt das ganze deutsche Volk in wunderbarer Geschlossen­heit vor seinen Führer. Wir alle geben unser Ja nicht nur dem Menschen Adolf Hitler, Wir geben es uns und unseren Kindern, wir geben es Deutschland und seiner Zukunft!

Braune Kolonnen marschierten gestern

durch ganz Deutschland, aufrüttelnd und mahnend: Eine Nation hat sich erhoben, sich vor der ganzen Welt zuseinemFührer und damit zu seinem Lebensrecht zu bekennen. Und die Welt soll am 19. August erfahren, daß kein Deutscher abseits gestanden ist!

" Ser Führer ti» SderammergM

Oberammergau, 13. August.

Der Führer besuchte Montag Oberainmer- gau und wohnte, wie bereits 1930, so auch in diesem Jahr dem Passionsspiel bei. Der Reichskanzler folgte dem Spiele in tiefer Er­griffenheit.

Starhemberg Reichsverweser in Oesterreich?

Die internationale Presse zur Unterredung Starhembergs mit Benito Mussolini Verschärftes Vorgehen gegen Nationalsozialisten in Oesterreich

kk. Berlin, 13. August.

Die plötzliche Reise des österreichischen Vizekanzlers Fürst Starhemberg nach Nom, wo er am Samstag eine einstündige Unterredung mit Mussolini hatte, hat in Paris und London, aber auch in den Hauptstädten der Kleinen Entente großes Aufsehen hervorgerufen. Da über den Inhalt der Unterredung streng­stes Stillschweigen bewahrt wird, müssen sich die interessierten Kreise und die Presse auf Kombinationen und Vermutungen beschränken. Auffällig ist, daß Starhemberg den Entschluß zur Romreife in dem Augen­blick faßte, da Bundeskanzler Dr. Schusch­nigg es vorzog, der von ihm beabsichtigten Nomreise die Fahrt zum ungarischen Mini­sterpräsidenten Gömbüs vorangehen zu kaf­fen eine Geste, die vielleicht so ausgelegt wird, daß Dr. Schuschnigg Nom bedeuten wolle, er sei nicht aus Gnade und Ungnade auf Italien angewiesen.

Sicher ist, daß der Begegnung Starhem­bergs mit Mussolini große innen- und außenpolitische Bedeutung für Oesterreich zu­kommt. Es ist ein offenes Geheimnis, daß Italien seit Jahr und Tag die Heimwehren Starhembergs finanziert ein schwedisches Blatt hat in diesem Zusammenhang erst kürz­lich von einerPrivatarmee Italiens auf österreichischem Boden" gesprochen und daß vor allem Starhemberg der Eckpfeiler des italienischen Kurses in Oesterreich ist. Nicht minder offenes Geheimnis ist es, daß zwischen den christlichsozialen Mitgliedern des österreichischen Kabinetts und dem Bun­despräsidenten Miklas einerseits und der Heimwehr anderereseits wesentliche Span­nungen bestehen.

Regelung der Slaaksführung in Oesterreich

Die französische Presse, die in österreichischen Angelegenheiten weniger ge­naue Kenntnisse besitzt, hat als erste die Frage der Habsburgerrestauration in Zu­sammenhang mit dem römischen Gespräch ge­bracht. Das PariserPetit Journal" stellt dazu die innere Schwäche der öster- reichischen Regierung fest, die sich aus der Tatsache ergibt, daß man sich mit dem Gedanken einer Wiedereinsetzung der Habsburger alsletzte Rettung" vor dem Anschluß befasse. Seit dem Tode von Doll- fuß ist bei der österreichischen Regierung jedes Gefühl für Sicherheit verschwunden, weshalb man hoffe, bei den Habsburgern eine moralische Stütze zu finden. Auch der marxistischePopulaire" beschäftigt sich mit dieser Frage und weiß zu berichten, daß der Duce mit dem österreichischen Bundespräsidenten unzufrieden s e i; nach Ansicht desPopulaire" seien dar- aus die Erfolge der Habsburger in den letz- ten Wochen zurückzusühren.

Am deutlichsten wirdDaily Herald", der daran erinnert, daß Starhtmberg schon seit Jahren davon träume, Reichsverweser in Oesterreich zu werden. Er wolle jetzt Regent werden wie Horthy in Ungarn, ohne durch das Vorhan­densein eines Königs in PerleaenbLit gesetzt

zu werden. Aus Rom werde berichtet, daß man vielfach annehme, dieitalienische Lösung" des österreichischen Pro­blems heiße nicht Erzherzog Otto, sondern Fürst Starhem- b e r g.

Wirtschaftskampf gegen die Nationalsozialisten

Der verstärkte Einfluß der Heimwehren im Kabinett macht sich in einer Reihe von wirt­schaftlichen Gewaltmaßnahmen gegen natio­nalsozialistisch Gesinnte bemerkbar. So wurde zu Ende voriger Woche die Zulassung von! Schülern zum Unterricht, zur Reifeprüfung! und zum Hochschulstudium im Verordnungs­weg von dervaterländischen Gesinnung" ab­hängig gemacht. Ein Erlaß des Finanzmini­steriums macht denTabaktrafikanten" (In­habern von Tabakverkaussläden) strengste

vaterländische Gesinnung zur Pflicht. Wer sich irgendwie für den Nationalsozialismus, einsetzt, verliert die Konzession; dies auch dann, wenn ein Familienangehöriger des! Tabaktrafikanten sich für die nationalsozia­listische Bewegung betätigt. Auch zahlreiche' Inhaber von Wiener Benzintankstellen sol­len die Konzession verlieren, weil sie oder) ihre Angestellten Nachrichtenübermittler für' die Nationalsozialisten gewesen sein sollen.

Vier Todesurteile gegen Wiener Sich erheikswachleuke

Wien, 13. August.

In dem Prozeß gegen die neun Sicher­heitswachleute der Wiener Polizei, die an dem Sturm auf das Bundeskanzleramt teil- genomen hatten, wurden am Montag nach­mittag vom Militäroerichtshof 4 Todes­urteile gefällt/ ' ^

Wahlrecht ist W-Hlpfficht!

Wie sichere ich mir am IS. August mein Wahlrecht

Berlin, 13. August.

Am Montag abend sprach Staatssekretär Dr. Pfundrnerim Rundfunk: Am 19. Au­gust kann jeder abstimmen, der in die Stimmliste eingetragen ist oder sich auf Grund seiner Eintragung einen Stimmschein hat ausstellen lassen. Die Stimmlisten sind von den Gemeindebehörden von Amts wegen auf Grund der Einwohnermeldelisten ausge­stellt worden. Abstimmungsberechtigt sind alle reichsdeutschen Männer und Frauen, die in der Gemeinde ihren Wohnsitz haben, am 19. August mindestens 20 Jahre alt und nicht

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wegen Entmündigung oder Verlustes der bürgerlichen -Ehrenrechte vom Stimmrecht ausgeschlossen sind. Jeder Volksgenosse konnte am Samstaa und Sonntag durch Einsicht m

die öffentlich aufgelegte Stimmliste seststel- len, ob sein Name darin verzeichnet ist. Be- sonders, wer in letzter Zeit umgezogen ist, hatte die Pflicht, die Listen einzusehen. Die­jenigen, die dies versäumt haben, mögen fol­genden Hinweis beachten:

Bei der Listenaufstellung gilt als Woh­nungsstand im allgemeinen der Tag vor dem Beginn der Listenauslegnng, diesmal mithin der 10. August. Wer also bis zu diesem Tag einschließlich seine Wohnung gewechselt und sich sofort ab. und angemeldet Hai. kann da- mit rechnen, daß er an seinem neuen Wohn- ori oder in großen Städten in seinem neuen Wohnbezirk noch rechtzeitig vor dem Abstimmungstag von Amts wegen in die Stimmliste ausgenommen wird. Wer aber nach dem 10. August seinen Wonhort ge- wechselt hat. oder bis zum Abstimmungstage noch wechseln wird, und bis Sonntag seine Aufnahme in die Stimmliste des neuen Wohnorts nicht beantragt hat. der verschaffe sich sofort von der Gemeindebehörde seines bisherigen Wohnorts einen Stimmschein. Wechselt der Stimmberechtigte in der Zeit vom 11.18. August seine Wohnung ledig­lich innerhalb einer Gemeinde, so gibt er am 19. August seine Stimme in dem Stimmlokal ab, das für seine bisherige Woh- nung zuständig ist. da er dort in der Stimm- liste steht.

Wer sich am 19. August auf Reisen be­findet und noch keinen Stimmschein bcau- tragt hat. warte damit nicht bis zum letzten Tag. Es besteht sonst die Gefahr, daß der Stimmschein nicht mehr recht zugestcllt wer- den kann. Ich weise besonders darauf hin, daß in den großen Gemeinden Anträge auf Stimmscheine am Samstag, den 1 8. August, nicht mehr ent- gegengenommen werden. Ter Stimm- schein berechtigt den Inhaber, in jedem be- liebigen Stimmbezirk seine Stimme abzu- geben. In der Oeffentlichkcit wirb vielfach die Meinung birkeien.' der Stimmschein be­re chtige auch zur Stimmabaab e ags Kosula-