Sänvarzwald-Wa

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Nattonalsozialistische Tageszeitung

llalwerlayblatt

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Amtliches Organ äer N. 8. v. A. p.

Alleiniges Amtsblatt für alle Stadt- u nd Gemeinde-Behörden bes Kreises Ealw _

AK. 148 I Ealw. Dienstag, 28. Juni 1884 __ I r. Jahrgang

Es gibt nur eine Revolution - die des Führers!

Rudolf Heß an die Parteigenosse« - Auseinandersetzung mit Nörglern und Provokateuren

Köln, 25. Juni.

Montag abend hielt der Stellvertreter des Führers, Neichsminister Rudolf Heß. von Köln aus über alle deutschen Sender feine Rede, die er gestern auf der wegen des schlechten Wetters abgebrochenen Schluß­kundgebung des Essener Gauparteitages in Duisburg nicht halten konnte. In der Rede heißt es u. a.:

Nicht als Reichsminister stehe ich vor Euch, sondern als Nationalsozialist. Als Parteigenosse, der, wie wenig andere, weiß, was vor allem die alten Parteigenossen bewegt.

Ich habe vor dein Führer gestanden unter dem ersten Dutzend SA.-Männern der Be­wegung. Ich bin in der ersten Saalschlacht der SA. blutüberströmt vor meinem Führer zusammengebrochen. Ich schwor als einer der ersten SA.-Führer Adolf Hitler die Treue. Ich stürmte am 8. November 1923 an der Seite meines Führers in den Bür­gerbräukeller. Ich büßte mit ihm 7V- Monate Festungshaft ab. Ich durfte Adolf Hitler helfen, in scheinbar hoffnungsloser Lage die neue Bewegung aufzubauen. Ich konnte all das Schwere, was auf ihm lastete, als fast alle Kräfte Deutschlands gegen ihn 'tauben, mit ihm durchleben. Ich nahm eil an seinem Leiden und nahm teil an einem Hoffen und Glauben und Siegen.

Dies muß ich Ihnen, meine Parteigenossen und Volksgenossen, alles sagen, weil Sie dann verstellen werden, daß ich den Führer und seine letzten Gedanken kenne, wie kaum Wohl ein anderer.

Ich muß es Ihnen aber auch sagen, weil Sie dann umso besser verstehen werden, daß jemand, der diesen unerhört schweren Kampf beinahe vom ersten Tage der Be­wegung an mit durchlebt hat, blieb, was er war: Nationalsozialist in seiner ursprünglichen Bede u tu n g.

Und so spreche ich aus der Tradition des politischen Führers und des SA.-Führers zugleich heraus.

Wenn gerade unter den Arbeitern die treuesten Anhänger Adolf Hitlers stehen, so ist dies ein Beweis, daß es dem Führer gelang, das Wort wahr zu machen, welches sagt, daß Deutschland am reichsten sein wird, wenn

Deutschlands ärmster Sohn auch dessen treuester Sohn

ist. Diese Tatsache bildet das Fundament zum Aufbau des neuen Reiches, so wie der arbeitende Mensch an sich das Fundament des Nationalsozialismus ist. Wenn trotz der Härte des Daseinskampfes und obwohl der Nationalsozialismus dem Arbeiter materiell noch wenig geben konnte, dieser innerlich beim Nationalsozialismus steht, so beweist dies seinen gesunden Blick für die Wirklich­keit: für das. was möglich ist beim Aufbau des Reiches und seiner an der Grenze des Zusammenbruchs gewesenen Wirtschaft. Es beweist, daß er verstanden hat, daß eine Ge­sundung nicht innerhalb eines Wahres lind weniger Monate sich für den einzelnen er- heblich auswirken kann, daß wir vielmehr glücklich sein müssen, wenn in so kurzer Zeit

Nos Neueste in Klirre

Der Stellvertreter des Führers, Reichs­minister Rudolf Hetz, hielt in Köln eine be­deutsame Rede, in der er sich ganz besonders gegen das Gerücht einerzweiten Revolu­tion" wandte.

Reichsluftfahrtminister Göring überreichte den Siegern des Deutschlandflugcs den Wanderpreis des Luftfahrtministers.

Die deutsche Regierung hat die Einladung der englischen Regierung nach London zwecks Beratung der Transferfragen angenommen.

Im Unterhaus sprach der englische Schatz- kanzlcr Chamberlain über die Notwendigkeit der Clearingvorlage.

Wie

Daily Telegraph" meldet, soll sich die englische Regierung zur Zeit mit >,Erwciterungsplänen" -es Heeres und der Harme befassen.

bereits Millionen von Volksgenossen Wiedei zu Arbeit und Brot gekommen sind, wäh­rend der Führer 4 Jahre Zeit sich aus­bedungen hat, die Arbeitslosigkeit ganz zu beheben.

Der Arbeiter weiß, daß er im Verzicht auf höheren Lohn sein Opfer bringt zu Gunsten derjenigen, die an neugeschasfenen Arbeitsplätzen stehen. Gerade diejenigen, die selbst arbeitslos waren, wissen, wie hoff­nungslos der Tag ohne Arbeit verrinnt. Und sie wissen, was es heißt, wieder irgend­wie mitschaffen zu können und sei es auch nur für Werte, die erst später uns oder unseren Kindern zu Gute kommen.

Arbeit ist Aufbau

Arbeitslosigkeit Verfall

Der Arbeiter weiß heute auch, daß die poli­tische Bereinigung die Vernichtung der Or­ganisationen, zu denen er sich einst selbst rechnete Voraussetzung war für die wirt­schaftliche Gesundung.

Mit der politischen Macht in seinen Händen baut Adolf Hitler nunmehr Euren Staat auf. Da ist es Pflicht eines jeden, mit allen Kräften tätig mitzuarbeiten. Wir wissen, daß das deutsche Volk in einer vorher ungeahnten Einigkeit seit der Zeit nach der Machtergreifung mitgearbeitet hat. Das praktische Ergebnis seiner Mitarbeit ist ebenso eindrucksvoll wie das zahlenmäßige bei der Volksbefragung im November 33, die in der Geschichte ihresgleichen sucht. Was bedeuten demgegenüber die Weni­gen, die damals abseits standen, was bedeuten die Wenigen, die sich heute noch entziehen. Es sind dieUnbelehrbaren, die noch immer in ihrem früheren Parteidenken befangen sind. Mögen sie sich selbst ausschalten im Kampf um die Zukunft ihres Volkes aber das eine sollen sie sich auch gesagt sein lassen:

Wenn sie ekwa durch stille Sabokage zu schaden suchen» so gnade ihnen Golk!

Wir haben dann und wann das Gefühl, daß hier oder dort Saboteure am Werke sind. Gleich, hinter welcher Front sie sich verbergen» ob in der Wirtschaft, ob in der Beamtenschaft oder sonstwo wir werden sie eines Tages doch zu finden wissen! Dann sollen sie den Na­tionalsozialismus kennen lernen! Alles wird verziehen, nur nicht das Ver­gehen am eigenen Volke!

^sch gehöre nicht zu denjenigen, vre rn jeoer Kritik gleich ein Verbrechen sehen. Ich weiß auch, daß hier und da Anlaß zu begründeter Kritik besteht: Um so schärfer wende ich mich aber gegen diejenigen, die kau c vermeidbare Mängel, wie sie ein so tiefgehender Umsturz durch eine Millionenbewegung naturnotwendig mit sich bringt, zum Anlaß nehmen, um Miß­trauen zu säen, Unruhe zu stiften und ihre eigenen politischen Geschäfte zu betreiben.

Alle diejenigen, die die Ergebnisse mensch­licher Schwächen und Unzulänglichkeiten vor sich sehen, mögen doch bedenken, wie unendlich Großes in der so kurzen Zeit erreicht wurde. Wie unerheblich sind demgegenüber die Schön­heitsfehler! Und auch sie werden im Laufe der Zeit ausgemerzt.

Reichsminister Heß ging dann auf die grauenerregenden Zustände vor Beginn der nationalen Revolution ein und schilderte die chaotischen Zustände, die eingetreten wären, hätte nicht Adolf Hitler am 30. Januar die Zügel des Reiches übernommen.

Wäre nun seit diesem. 30. Januar nur

das Problem

der Arbeitslosigkeit in Angriff genommen worden, und wäre bis zum heutigen Tage weiter nichts erreicht, als die Wiedereinglie­derung von Millionen deutscher Volksgenos- sen in den Kreis arbeitender Deutscher, so

hätte damit allein der Nationalsozialismus oemiewn, oay er zur Macht oerusen rir.

In der Vielzahl der seit der Machtergrei­fung errungenen Erfolge zeigt sich die Kraft des deutschen Volkes, an die wir immer ge­glaubt haben und glauben werden.

Daß wir die Organisationen des Marxis­mus als die Brutstätten materialistischen Denkens zerschlagen haben, ist eine revolutio­näre Tat, die die äußere Kraft unserer Be­wegung zeigt. Daß wir aber auch nach den Organisationen den Geist des Materialis- mus in denen abtöten konnten, die als ein­stige Träger des marxistischen Organismus noch heute leben, ist ein Beweis für die über­zeugende innere Kraft der Hitler-Bewegung.

Wie lächerlich hebt sich all diesem gegen­über

der Nörgler

ab! Er sieht etwas Großes, das er nicht be­greift, und für dessen Ausmaß er nicht auf­nahmefähig ist. Eine vergangene Zeit hat ihm die innere Größe oenommen. die Nor.

Deutsche Transferabordnung nach London unterwegs

Schatzkanzler Chamberlain über die Clearingvorlage

London, 25. Juni.

Im Unterhaus erklärte Schatzkanzler Neville Chamberlain bei der Ein­bringung der zweiten Lesung der britischen Clearingvorlage u. a., er freue sich, daß die Einladung nach London von Deutschland angenommen worden sei. Er hoffe, daß es weiterhin möglich sein werde, eine Verein­barung zu treffen, die eine billige Behand­lung für die britischen Bondsinhaber und Kaufleute vor dem 1. Juli stcherstellen würde. Trotzdem könne aber die britische Negierung die Annahme des dem Unterhaus vorliegenden Gesetzes nicht verschieben. Er wünsche klarzustellen, daß Klausel 2 be- tressend Vollmacht, die Einfuhr aus gewissen Ländern zu kontingentieren, nicht gegen Deutschland oder irgend ein anderes Land im besonderen gerichtet sei.

Zwei Punkte seien nach Ansicht der briti­schen Regierung für eine befriedigende Ver­einbarung wesentlich: 1. Daß eine volle Bezahlung des Dien st es der Dawes- und Vounganleihe. die gesetzlichen Vorrang haben, erfolgt, und 2. daß mit Bezug auf andere Fragen zwi­schen englischen und anderen Gläubigern keine Unterscheidung zu Ungun. sten englischer Interessen statt- tindet.

Im weiteren Verlauf seiner Rede begrün­dete der Schatzkanzlcr die Stellungnahme Englands. Er anerkannte die Schwierigkeit.

die für Deutschland bestehe, seinen Verpflich­tungen nachzukommen, warf jedoch die Frage auf, ob nicht diese Schwierigkeiten auf die Politik Deutschlands zurückzuführen seien, eine Frage, die sicher mehr rethorischen Charakter haben dürste, denn schließlich liegen die Schwierigkeiten und ihre Hinter­gründe so klar, daß auch der wirtschafts­politische Laie sich von diesen Tatsachen überzeugen lassen muß. In diesem Zusam­menhang kam Chamberlain aufverbor­gene Devisenreserven" zu sprechen, deren Heranziehung durch die Regierung eine Transferierung ermöglichen würden. Daß diese Reserven in der von Chamberlain erwähnten Form nicht vorhanden sind, bzw. nicht in den Dienst der Devisenpolitik der Neichsbank gestellt werden können, müßte eigentlich auch Herrn Chamberlain klar sein.

Besonders betonte der Schatzkanzler im weiteren Verlauf seiner Rede, daß sich die zweite Klausel der Vorlage weder gegen Deutschland, noch gegen irgendeinen anderen Staat richten würde, sondern daß diese Klausel als eine Schußwaffe für das Impe­rium anzusehen sei.

Zum Schluß gab der Redner der Hoffnung Ausdruck, daß die demnächst beginnenden Verhandlungen mit Deutschland zu einem guten Erfolg führen, damit das Gesetz in seiner vollen Schärst aar nicht angewendet werden brauche. .

imsietzung ist sur das Begreifen bes Ge­schehens in unseren Tagen.

Der Nörgler, meine Parteigenossen, muß ja da sein, denn wo sollen alle diejenigen ge­blieben sein, von deren Nörgeln einst 30 Parteien gelebt haben? Wenn damals 30 Deutsche jeder in seiner eigenen Partei organisiert vom Nörgeln lebte, welches Wunder wäre schon geschehen, wenn wir heute nur auf 30 Deutsche einen Nörgler hätten!

Die ewigen Besserwisser kön­nen ja einfach nicht Schritt hal­ten mit uns. Wie jämmerlich wirkt die Bierbankpolitik des Philisters und des Re­aktionärs, die der Aerger zerfrißt, daß sie die Zeit nicht hat zum Zuge kommen lassen. Mit ihnen zu rechten hat keinen Sinn, denn bevor wir damit fertig wären, sind sie tot. Vielen von ihnen hat nur noch kein roher Wahrheitssanatiker ihr bereits erfolgtes politisches Sterben für klar genug zum Aus­druck gebracht. Ihnen gegenüber haben wir die deutsche Revolution nahezu in einem jo­vialen Ton vollzogen. Wir konnten es auS Krastbewußtsein heraus, denn wir wissen^ daß diese Weiber im Männerrock, die des- biegen öffentlich lärmen, weil sie zu Hause nichts zu sagen haben, keine würdigen Gejp Ner find.

Wir sprechen eine yeue. Sprache» wir den­ken in neuen Gedanken und handeln neue Talen:

Seien wir nachsichtig mit denen, die daS Schicksal zum Abseitsstehen, zum Nichtver­stehen, zum Nichtkönnen verdammt hat. und richten wir die Stoßkraft unseres ganzen Kampfes gegen die. die aus Böswilligkeit nicht wollen.

Lehnen wir eine Auseinandersetzung mit diesen Kritikern ab, so sind wir andererseits jeder Art sachlicher Kritik, die dem Wesen nationalsozialistischen Denkens entspricht, zugänglich, sofern sie auf geeignetem Wege vorgebracht wird. Der Weg führt über die Nervenstränge der Partei,' dem lebendigen Bindeglied zwischen Führer und Volk.

Niemals darf aber diese Kritik auf Stra­ßen und Märkten allen Unberufenen in die Ohren geschrien werden zur Freude aller Feinde des neuen Deutschlands. Jeder, der öffentlich oder am Stammtisch Kritik übt. sei sich bewußt daß er damit den Gegnern seines Volkes Beihilfe leistet und oft viel­leicht nachsagt, was Agenten und Provoka­teure böswillig unter dem Volk verbreiten.

Umsomehr aber müssen wirkliche national­sozialistische Führer dafür Sorge zu tragen» daß berechtigte Kritik dorthin dnrchdringt. wo die Möglichkeit besteht. Besserung zu

erwarte von den Führern des Natio­nalsozialismus, daß sie mit offenen Augen und offenen Ohren durch den ihnen an­vertrauten Befehlsbereich gehen und alles, was der Kritik wert ist, und durch Kritik geändert werden kann, nach oben melden, wobei sie auch der nüchternen Selbstkritik nicht vergessen mögen.

Umsomehr wird derjenige, der lange in der Bewegung des Führers zu stehen die Ehre hat, großzügig sein gegenüber mensch­lichen Eigenarten und Schwächen bei Füh- reren des Nationalsozialismus, wenn sie Hand in Hand gehen mit großen Leistun­gen. Und er wird das unterscheidet ihn ja gerade vom Kritikaster mit den gro­ßen Leistungen die kleinen Schwächen ver­zeihen, statt umgekehrt die kleinen Schwä­chen herauszustellen, um die Leistungen zu schmälern.

Wir Nationalsozialisten sind eine große deutsche Familie. Jede Familie hat auch un­geratene Kinder.

Ich bin mir bewußt: Bei jeder großen Massenbewegung stellt sich hin und wicder heraus, daß ein Unterführer an einen fal­schen Platz geraten ist. Selbstverständlich wird von uns dann eingegrisscn.

Mit Stolz sehen wir: Einer bleibt von aller Kritik stets ausgeschlossen da- ist der Führer. Das kommt daher, daß jeder fühlt und weiß: Er hatte immer recht und er wird immer recht baben. In der krüik- lvsen Treue, in der Hingabe an den Führer, die gach hxm Wsrpm im Einzeffalle nicht