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29.1.1953

Unterbringung von Ausgewiesenen ergibt.Auch der Vorsitzende stellt fest, dass schon der Zwang, die zur Zeit noch indem Lager befindlichen Familien in Kürze anderweitig unterzubrin­gen, Schwierigkeiten verursache. Er erklärt aber auch, warum es trotzdem wohl kaum möglich sein werde, die Aufhebung des Lagers zu vermeiden. Aus der Mitte des Kreistags wird jedoch auf die Notwendigkeit hingewiesen, das Kreisdurchgangslager ' Wildberg wenigstens noch für einige Zeit zu erhalten, und der.Vorsitzende gebeten, Schritte in dieser Richtung zu un­ternehmen.

Auszüge:

Landratsamt -Gesch.Teil III- 2 Kreispflege 1

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Bettelunwesen und ungeordnetes Wandern.

Das Mitglied Breitling macht unter allgemeiner Zustim­mung des Kreistags auf das immer mehr überhandnehmende Streunen ungeordneter Wanderer aufmerksam. Bald jeden Abend suchten mittellose Personen bei den Gemeinden um Nachtquar­tier* nach. Durch die zunehmende Zahl von Flüchtlingen aus der Ostzone werde die Lage immer schwieriger. Abhilfe sei dringend geboten.

Der Vorsitzende bestätigt die Berechtigung dieser Kla­gen und spricht sich für die Wiedereinführung von Wanderar- _ beitsstätteh.und Arbeitshäusern nach neuzeitlichen Gesichts­punkten aus. Der Kreisrat habe deshalb auf seinen Antrag an das Reg.Präsidium Südwürttemberg-Hohenzollern in Tübingen eine entsprechende Entschliessung gerichtet (§ 28 der Nie­derschrift über die Kreisratssitzung am 15.1.1953). Das ganze Problem sei aber von allgemein sozialer, wirtschaft­licher, politischer und menschlicher Bedeutung. Es habe in- . ternationale Ursachen und könne nach seiner Meinung wirklich .. durchgreifend auch nur auf internationaler Ebene gelöst wer-

: den.

Auszüge:

Landratsamt -Gesch.Teil 111-2 Kreispflege 2