20.10.1949
hauser langsam aber sicher auf das Niveau besserer Spitäler absinken. Falsche Sparsamkeit würde sich bitter rächen und weitere schwere Nachteile im-Gefolge haben.
V. Der stv.Kreiskrankenhausverwalter, Bürgermeister a.D. Göhner, gab dem Kreistag den neuen Tarif bekannt und be= leuchtete die Änderungen gegenüber der seitherigen Regelung im einzelnen. Er wies insbesondere auf die grundlegende Neuregelung bezüglich der Nebenleistungen bei den Sozial= Versicherungsträgern hin. Die Vergütung für alle Neben= leistungen (ausgenommen Penicillin und sonstige besonders teure Heilmittel) ist bisher in den Pflegesätzen der Orts= krankenkassen Calw, Nagold und Neuenbürg inbegriffen gewesen. Diese pauschale Abgeltung kann nicht mehr beibehalten werden, weil die Heilmittel-Anwendung und =Kosten im Laufe der letzten 15 Jahre ganz enorm gestiegen sind. Es müssen des= halb die Pauschale aufgehoben und die Nebenleistungen künftig einzeln berechnet werden.
VI. In der Aussprache brachten die Kreisratsmitglieder, Bürgermeister Klepser und Bürgermeister Aymar nocheinmal eindringlich zum Ausdruck, daß für den inneren Ausbau und die Ausstattung der Kreiskrankenhäuser unbedingt,die not- wendigen Mittel aufgebracht werden müssen, um ein Absinken des Niveaus der Anstalten zu vermeiden. Da jedoch der Haus= halt des Kreises eine vermehrte Belastung nicht vertrage,sei die weitere Erhöhung der Pflegegelder gib dem besten Willen nicht zu umgehen. Auch die Krankenkassen usw. könnten,so hart es für sie und ihre Mitglieder sei,nicht geschont werden.
Das Mitglied, Verw.Direktor Pross (Geschäftsleiter der AOK Calw) betonte in seiner Stellungnahme, daß er - vom Stand- punkt des-Kreisverbands aus gesehen - durchaus Verständnis für eine weitere Erhöhung der Pflegegelder habe. Br müsse jedoch bezweifeln, ob es zwingend notwendig sei, die Sätze im vorge- schlagenen Umfange zu erhöhen. Pross brachte zum Ausdruck, daß die einheimischen Krankenkassen nicht nur die Erhöhung der Pflegesätze selbst- schwer belaste, sondern daß sie vor allem dadurch äusserst hart getroffen würden, daß sie
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