Gültigkeit der Reifebescheinigungen
Ein Erlaß der Landesverwaltung für Kultur, Erziehung und Kunst klärt die [•'rage, ob und wieweit die Zeugnisse und Bescheinigungen Gültigkeit haben, die den Kriegsteilnehmern bei vorzeitiger Einberufung ohne Ablegen der ordentlichen Reifeprüfung ausgestellt wurden. Im Interesse einer einheitlichen Behandlung und Regelung dieser Zeugnisse und Bescheinigungen sind folgende Bestimmungen getroffen:
1. Kriegsteilnehmer, welche eine Reifebescheinigung besitzen, die im Frühjahr 1945 durch ein Abgangszeugnis mit Reifevermerk zu ersetzen war, erhalten von ihrer Schule auf Antrag dieses Abgangszeugnis mit Reifevermerk nachträglich ausgestellt, sofern dies noch nicht geschehen ist.
2. Das Abgangszeugnis mit Reifevermerk gilt als Ersatz für das Reifezeugnis und vermittelt die Berechtigungen des Reifezeugnisses. Wer aber mit einem solchen Zeugnis an einer Hochschule in Württemberg studieren will, muß sich bei der Immatrikulation verpflichten, während der beiden ersten Semester seines Fach
studiums Ergänzungskurse zu besuchen. Diese Kurse werden von den Hochschulen veranstaltet und bezwecken, die Auffrischung und Ergänzung der Schulkenntnisse in gewissen Fächern bis zum Lehrziel der 8. Klasse. Die Kurse schließen mit einer Prüfung am Ende des 2. Semesters ab. Ihr Nichtbestehen schließt vom Weiterstudium aus.
3. Kriegsteilnehmer, die im Besitz einer Reifebescheinigung sind, die erst im Frühjahr 1946 in den lieifevermerk umzuwandeln wäre, können im März 1946 zu einer Reifeprüfung nach der Ordnung für Kriegsteilnehmer zugelassen werden. Die Vorbereitung auf diese Prüfung kann entweder durch Besuch dei«8. Klasse einer Höheren Schule während des Winterhalbjahres 1945/46 oder auf pri^tem Wege erfolgen. Anmeldungen zu einer solchen Reifeprüfung sind bis 1. März 1946 unter Beifügen der Reifebescheinigungen bei der Schule einzureichen, an der die Prüfung abgelegt werden soll.
4. Für Schüler, die einen Vorsemestervermerk oder eine Vorsemesterbescheinigung oder die Berechtigung zum Besuch eines Sonderlehrgangs für Kriegsteilnehmer oder zur Teilnahme an einer Sonder-
| reifeprüfung für Kriegsteilnehmer erhalten haben, und das Reifezeugnis ei werben wollen, gilt folgendes:
a) Wer einen Vorsemestervermerk besitzt oder eine Votseineslerbescheinigung mit dem Anspruch auf den Vorsemestervermerk im Hei bst 1945, kann den in Ziffer 3 gewiesenen Weg wählen, falls er bei regelmäßigem Schulbesuch die ordentliche Reifeprüfung im Friihjfrtir 1946 oder früher hätte ablegen können. Die Landes- verwaltung behält sich vor, im Bedürfnisfalle an Hochschulen Vorsemesterlehrgänge einzuriehten, in denen schulmäßiger Unterricht mit mindestens 30 Wochenstunden abgehalten wird. Wer die Abschlußprüfung besteht, erhält das Reifezeugnis. Das Vorsemester zählt nicht als Fachsemester; die Teilnehmer können nicht als ordentliche Studierende eingeschrieben werden. Anträge auf Zulassung zu einem Vorsemesterlehrgang sind der Landesverwaltung unter Beifügen eines Lebenslaufes und der Berechtigungsbescheinigung vorzulegen.
b) Besitzer von Vorsemesterbescheinigungen, die erst Herbst 1946 die Anwartschaft auf den Vorsemestervermerk eröffnen, können in die 7. Klasse der Höheren
Schule eintreten, dieSchule ordnungsgemäß weiterbesuchen und am Schluß der 8. Klasse die Reifeprüfung ablegen.
c) Wer die Berechtigung zur Teilnahme an einem Sonderlehrgang für Kriegsteilnehmer zwecks Vorbereitung auf die Reifeprüfung oder die Berechtigung zur Ablegung der_ Reifeprüfung nach der Ordnung für Kriegsteilnehmer erhalten hat, tritt in die Klasse ein, in die er im Herbst 1945 versetzt worden wäre und durchläuft von da an die Schule bis zur Reifeprüfung. Im Bedürfnisfall werden für Kriegsversehrte besondere Lehrgänge abgehalten werden.
5. Studierenden, die das Reifezeugnis im Frühjahr 1943 oder früher ordnungsgemäß erworben oder die Reifeprüfung nach der Ordnung für Kriegsteilnehmer bestanden haben und jetzt erst das Studium beginnen wollen, wird dringend empfohlen, die in Ziffer 2 genannten Ergänzungskurse zu besuchen. Sie sind nicht verpflichtet, am Ende des 2. Semesters die Abschlußprüfung abzulegen.
Herausgeber: Gouvernement Militalre de Calw. Verwaltung und Anzeigenannahme: Der Landrat in Calw, Abt. Bekanntmachungen. Druck: A.Oelschläger’sche Buchdruckerei. Calw
Calw, den 22. September 1945 Todesanzeige und Danktagung Durch Gottes Willen durfte mein lieber Mann, mein guter Vater
Max König, Oberingenieur i. R.
im 75. Lebensjahr am 18. September nach arbeitsreichem Leben und kurzer Krankheit in die geistige Heimat eingehen.
Herzlichen Dank Missionar Stahl und allen lieben Bekannten für die herzliche Anteilnahme, für die Blumenspenden und die Begleitung zur letzten Ruhestätte.
ln herbem Abschiedsschmerz: Marie König, geb. Wuhrer, mit Sohn Max König, Kaufmann.
Den 16. September 194} Kurz nach dem Tode meines ältesten Enkels ist am 26. März 1945 in den Kämpfen am Niederrhein der Jüngste meiner Söhne gefallen t
Hauptmann Prof. Dr. phil.
Werner Krubenberg
Leiter des Jugendamtes der Evang. Kirchengemeinde in Düsseldorf / bi? 1933 Direktor der Pädagogischen Akademie in Stettin. Bauern fanden und begruben ihn.
Frau Elsbeth Krukenberg-Conze Bad Teinach, Haus Orplid
In der Nacht vom 9. zum 10. September starb die langjährige Leiterin der Milchverteilungsstelle Bad Teinach
Frau Christine Erhardt aus Rötenbach
Unermüdlich ist sie, auch in den schweren Schneewintern, Tag für Tag heruntergestiegen, um freundlich-energisch ihres nicht immer leichten Amtes zu walten. Sie liebte ihren Beruf und hatte für alle, die sie zu versorgen hatte, warme, herzliche Teilnahme. Alle, die ihr begegnet sind im Leben, werden sie in dankbar-treuem Gedächtnis bewahren.
Da ich ihr durch fünf Kriegsjahre hindurch, bis ihre Krankheit sie zum Niederliegen zwang, habe ehrenamtlich helfen dürfen und sie dabei hochschätzen gelernt habe, möchte ich ihr diese wenigen Gedächtnisworte widmen.
In tiefer Mittraner:
Frau Elsbeth Krukenberg-Conze, Teinadi, Haus Orplid.
Effringen, den 27. September 1943 Todesanzeige und Danksagung Nach einem arbeitsreichen Leben entschlief am 11. September unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Schwager
Friedrich Stahl
früherei Bahnarbeiter
im Alter von 73 Jahren Für alle uns erwiesene Liebe und Teilnahme, dem Geistlichen und dem Gesangverein sagen wir auf diesem Wege herzlichen Dank.
18 tiefer Trauer: Die Söhne: Flitz, Jakob, Christian und Gotthilf Stahl mit Familien, sowie alle Anverwandten.
Wildbad, den 18. September 1945 Mein lieber Gatte, unser guter Vater, Großvater, Schwiegervater und Onkel
Fritz Schratt
wurde unerwartet rasch im Alter von beinahe <5 Jahren in die Ewigkeit abberufen Wir haben ihn auf dem Walafriedhof beigesetzt.
Herzlichen Dank für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme, für die vielen Kranz- und Blumenspenden, dem Geistlichen, dem Herrn Bürgermeister und den Kollegen für den ehrenden Nachruf.
‘ Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
D>e Gattin: Lydia Schraft, geb. Fuchs.
J
Sommenhardt, den 24. September 194; Todesanzeige und Danksagung Unser lieber «Vater, Großvater und Schwiegervater
AdolfAssenbaum
ist am 13. September nach kurzer Krankheit im Alter von tt Jahren heimgegangen.
Für alle ihm und uns während dieser Zeit erwiesene Liebe und Teilnahme sagen wir herzlichen Dank.
In tiefer Trauer: Im Namen der Angehörigen: Adolf Assenbaum, zur Zeit Sommenhardt.
Dobel, den 10. September 194J
In der festen Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen traf uns die schmerzliche Nachricht, daß unser lieber einziger Sohn und Bruder, unser aller Sonnenschein
Soldat Gerhard Wacker
nie mehr zu uns zurückkehrt. Am 27. April starb er den Heldentod im Alter von 18 Jahren bei Saybusch in Oberschlesien. Vereint mit seinem Schwager Karl, welcher ihm wenige Wochen im Tode folgte, ruht er nun in deutscher Erde. In tiefem Leid: die Eltern: Friedrich Wacker und Frau Maria, geb. Braun; die Schwestern: Hilde Wechlin mit Sohn Herbert; Fridl Wittig mit Gatten (im Osten); Maria Strohmaier mit Gatten (im Osten vermißt) und Kind Gunter; Klärle und Gerda. Wir gedenken seiner in Stille.
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Pforzheim-Höfen, den 3. September 1945 Todesanzeige
Am 22. Februar wurden uns durch Fliegerangriff auf Pforzheim meine beiden Töchter und mein Schwiegersohn entrissen
Emilie Mayer, geb. Bott
47 Jahre alt, Weißnäherin und Stickerin
Berta Bott
44 Jahre alt, Damenschneiderin
Michael Mayer
$9 Jahre alt, Kaufmann
In_ tiefem Leid: Die Mutter: Friederike Bott, geb. Großmann, Witwe; die Brüder und Schwäger: Karl Bott, Kaufmann, und Soße Bott, geb. Bauer; Albert Bott, Kaufmann, u. Friedei Bott, geb. Steinbach.
Alle, die unsere Verstorbenen kannten, werden unseren Schmerz zu würdigen wissen.
Obernbausen, den 16. September 1943 Todesanzeige und Danksagung Durch einen tragischen Unglücksfall wuide uns unser liebes, braves, unvergeßliches Kind, unser Bruder
Reinhold Hermann
im Alter von 4 / t Jahren entrissen. Für- die uns entgegengebrachte Teilnahme sowie die vielen Blumenspenden sagen wir unsren herzlichsten Dank. Besonders danken wir Pfarrer Schwering, der Abordnung der franz. Besatzungstruppe, dem Leichenchor und Kinderchor des Kindergartens, sowie allen, die unsren lieben Entschlafenen zur letzten Ruhestätte begleiteten.
In tiefer Trauer: Die Eltern: Ernst Hermann und Frau Maria, geb. Kälber; die Geschwister: Ernst Hermann mit Familie; Paul Hermann mit Familie; Familie Knödler; Familie Kraus; Werner Hermann.
Obernbausen, j. September 1945 Todesanzeige und Danksagung Es lag in Gottes unerforschlichem Ratschluß, unsre liebe einzige Tochter
Ella
am 26. August nach kurzer Krankheit im Alter von 24 Jahren zu sich zu nehmen.
Gleichzeitig danken wir herzlich für die vielen Kranz- und Blumenspenden Und die zahlreiche Begleitung zur 'letzten Ruhestätte.
In stiller Trauer: Die Eltern: Fritz Sdiempf und Frau Marie, geb. Dittus, und alle Verwandten.
Gott schenkte uns unser 7. Kind URSULA DOROTHEA. In dankbarer Freude: Frau lngehore Schüz, geb. Rathke und
Walter Schüz, Stadtpfarrer, z. Zt. in Gefangenschaft.
Calw, den 24. September 1943
Ihre Vermählung geben bekannt:
HELMUT ANDLER RUTH ANDLER geb. Hoff mann
Bad Teinach / Herten (Westf.) Im September 1943
AUGUST T. JOSEFSEN HE 1 MPEL
Frau MARIA W. ALBERTA EHRHARTSTOCHTER ARNULF E. AUGUSTSEN ALBERT EHRHART JOSEF
Allmandgasse 46 (SCHMEDAH A US) WILDBERG, Kreis Calw.
Verloren
Auf der Straße Calw—Altheng- stett ging am Mittwoch, 19. Sept., 19 Uhr, ein schwarzer Vulkan- Koffer verloren. Gute Belohnung. Bescheid an das Bürgermeisteramt Althengstett erbeten.
Von Evakuiertem wurde im Cahver Stadtwald schwarzseidener Schirm stehen gelassen. Gegen Belohnung abzugeben bei Kilgus, Calw, Altburger Stiaße 2.
Tüchtiger, lediger
KQfermeister
findet Dauerstellung. Bedingung: Sicheres, bestimmtes Auftreten, in Neuanfertigung, Reparaturen und Kellerarbeiten eitoliren. Sollte Mosterei mit hydr. Pressen bedienen können. Mann im Alter von 35—40 Jahr, bevorzugt. Zuschriften mit Zeugnisabschriften unter P. K. 22 an Landratamt Calw, Abt. Bekanntmachungen.
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„Beliebte Melodien“
Volkstümliches Konzert mit gern gehörten Liedern, Arien, Duetten und Unterhaltungsmusik von Mozart, Rossini, Gounod, Johann Strauß, Franz Lehar, Nico Dostal und W. Bochmann.
Ausführende: Claire Faßbender-Luz, Koloratursopran, Staatstheater Kassel-Berlin.
Willy Rosenau, Bariton, Opernhaus Wien, Maria Fougner, Klavier, Radio Saarbrücken.
Aus der Vortragsfolge: Mozart: Duett Reich mir die Hand mein Leben; Duett: Pa-Pa-Pa-Pa, Fin Mädchen ojder Weibchen, Schlafe mein Prinzchen. Strauß: Frühlingsstimmen-Walzer, Mein Herr Marquis. Bochmann: Heimat deine Sterne, Rosemarie. Lehar: Wolga-Lied u. 1..
Karten: Calw: Buchhandlung Häußler,
Wildbad: Kurbaus, Herrenalb: Rathaus.
Preise: numeriert RM. 4.— und 3.—, unnumeriert RM. 2.—
Bilanzbudbhalter Handel, Industrie und Bank sucht sich gelegentL zu verändern evtl. Beteiligung. Angebote unter J. H. 22 an Landratamt Calw, Abt. Bekanntmachungen.
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ohne Kost und Wohnung für sofort gesucht.
M. Schnierle, Altensteig Landesprodukte
Witwe (Verkäuferin)
mit 5jährigem Jungen . sucht passende Beschäftigung. Übernimmt auch Filiale in der Umgebung von Calw. Zuschrift, erb. unt. J. D. 22 an das Landratamt Calw, Abt. Bekanntmachungen.
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Hausgehilfin
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sucht sofort pünktliche gesunde Frau in den 30er Jahren zur Führung seines Haushalts. Angebote unter A. K. 22 an Landratamt Calw, Abt. Bekanntmachungen.
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Bedienung
sowie Mädchen, das kochen kann, sofort gesucht. Angeb. erb. unter K. E. 22 an Landratamt Calw, Abt. Bekanntmachungen.
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sucht: Tüchtigen Radio-Elektrotechniker, möglichst mit guten Fachkenntnisse.i der Feinmechanik und des Werkzeugbaues, der sich auch konstruktiv betätigen kann. Nur erfahrene, überdurchschnittliche Kräfte, die über reiches Kön- Nien und Wissen verfügen und ge-, willt sind, theoretisch und praktisch mitzuarbeiten, wollen sich bitte mit Angabe des frühesten Eintrittstermins, Gehaltsforderung und sonstig. Unterlagen bewerben. Angebote unter D. P. 20 an das Landratamt Calw, AJit. Bekanntmachungen.
Weihnachtsgeschenke
aus alt. Material, Anfertigung von Kleidern, Wäsche, Puppen, Hausschuhen. Näheres zu erfragen in der Geschäftsstelle des Schwarz- wald-Vcilags, Al cnsteig.
Matt erberatung am Mittwoch, 3. Oktober 1943, nachm. —Hs Uhr im Gesundheitsamt Calw, Altburgerstr. 12.
Buchfflhrungs arbeiten
Abschluß, Bilanz, sowie Erledigung von Steuersachen übernimmt Josef Orth, Calw Im Entenschnabel 4.
Lichtpausen
in dringenden Fällen auch Vervicl- l fältigungen von Dokumenten, Zeichnungen und Schriftstücken liier Art fertigt Dipl.-Ing. W. Pfrommer, Kenthe : m. Ruf Calw Nr. 450.
Pr! vatunterricht erteilt Dr. Dorothe Todenhöfer, Calw, Lederstr. 24.
Vögel und Säugetiere
werden naturgetreu ausgestopft bei
Julius Dingler, Calw
Marktplatz 16.
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Kinderwagen ,> !
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Willibald, Hfinerberg
Kreis Calw. ‘
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ungefähr 200 Litei haltend. Frau Hartmann, Calw, Altburgerstr. 21.