Sckwarrwald-Wackr
ÄrlwerlKsblait
Nati°nLlst>ria^a«?sr°itum,
Älleinises Ünr^sblatt für Stadt und OberarntsbezLrH ^alw
Verlag: Schwarzwald-Wacht G. m. b. H. Calw. Haupt- schristlcilung: Fricdr. Hans Scheele, Calw. Vertreter:
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Nr. 2«
Ealw, Donnerstag» 1. Februar 1SS4
1. Jahrgang
Neue Titel
für verdiente Beamte und Angehörige der freien Berufe
Berlin, 31. Jan. Das Reichsgesetzblatt veröffentlicht eine Verordnung des Reichspräsidenten über Titelverleihungen an Beamte und Angehörige der freien Berufe, die sich ein besonderes Verdienst um Volk und Staat erworben haben. Die Verleihung geschieht durch Aushändigung einer Urkunde, die vom Reichspräsidenten oder den von ihm ermächtigten Stellen vollzogen wird. In sedem Fall erfolgt die Verleihung im Namen des Reichspräsidenten auf Vorschlag des Neichsmnen- ministers. Sie erstreckt sich nicht nur aus noch im Dienst stehende Beamte, sondern auch aus solche, die sich bei Inkrafttreten der Verordnung bereits im Ruhestand befinden.
Wie aus der Anlage zu dieser Verordnung hervorgeht, kann Professoren staatlicher Hochschulen und Leitern wissenschaftlicher Staatsinstitute der Titel „Geheimer N a t" verliehen werden. Auch für die höhe» ren Beamten ist die Wiedereinführung des Geheimratstitels vorgesehen.
Die Beamten der Besoldungsgruppe ^2 (Reich) und der Gruppe ^ 3 sowie Lehrpersonen und die Kriminalkommissare der preußischen Besoldungsgruppe ^ 4a können, je nach ihrer Dienstzeit, den Titel „Landmesser". „Or dnungsrat" „Nech- nungsrat", „Oberpolizeirat" usw. erhalten.
Weiter sind die Titel Amtsrat. Amtsinspektor. Berginspektor, ferner der Titel Oberamtssekretär oder ein aus der Amtsbezeichnung unter Hinzusügung „Ober" gebildeter Titel vorgesehen. Büro- und Kanzleibeamte können den Titel „Amtssekretär" bzw. „Oberamtssekretär" verliehen erhalten.
Personen der freien Wissenschaf t u n d K u n st können bei besonderem Anlaß den Titel „Professor" erhalten. Angehörige der freien Aerztcschaft den Titel „S a n i t ä t 8 r a t" und „Geheimer S a n i t ä t s r a t". Angehörige der Rechtsanwaltschaft den Titel Nechtsrat bzw. Geheimer Nechtsrat und Architekten und Ingenieure den Titel Baurat oder Geheimer Baurat.
IM der RelchrliWlm
für die ihm zum Jahrestag der Machtergreifung zugegangenen Glückwünsche
Berlin, 31. Januar.
Zum Jahrestag der nationalen Revolution sind mir aus dem In- und Ausland so zahlreiche Glück- und Segenswünsche zugegangen. daß es mir leider nicht möglich ist. die guten Wünsche im einzelnen zu beantworten. Ich bitte daher alle, die meiner i» Treue gedacht haben, meinen aufrichtigen Dank auf diesem Wege entgegenzunehmen.
Reichskanzler Adols Hitler.
MM«« Ml Ln UebeiMSiW Ln geWu M «kUmschmliche« SAuiung Lettam
Berlin, 31. Jan. Der Führer hat soeben folgende Verfügung erlassen:
„Aus Vorschlag des Staatsleiters der PO. beauftrage ich den Parteigenossen Alfred Rosenberg mit der Ueberwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der Partei und aller gleichgeschalteter Verbände sowie des Werkes „Kraft durch Freude".
Die Funktionen des Reichsschulungsleiters, Parteigenossen Otto Gohdes, werden hierdurch nicht berührt."
München, den 24. Januar 1SS4.
Gezeichnet Adolf Hitler.
F. d. R. Dr. R. L e v, Stabsleiter der PO.
De»W EhkW
liir «Me Koidsien
Rückgabe schottischer Trommeln
Berlin, 31. Jan. Am Mittwoch 12.30 llhr fand inr Großen Saal des Reichswehrministeriums die seierliche Ueberreichung der Trommeln der Gordon Highlanders durch
den Neichswehrminister Generaloberst von Blomberg an ihren Regimentschef Sir John Hamilton statt.
Die Trommeln fielen 1914 in Ostende, wo sie bei der Landung der englischen Truppen m Verwahrung gegeben waren, in deutsche Hände. Ihre jetzige Rückgabe erfolgt — einem englischen Wunsche entsprechend — mit Genehmigung des Herrn Reichspräsidenten.
Reichspräsident von Hindenburg empfing den englischen General und früheren Kommandeur des Schottischen Gordon Highlander Regiments, Sir Hamilton. Der General sprach seinen Dank für die auf feinen Wunsch und auf Anordnung des Herrn Reichspräsidenten erfolgte Rückgabe der Trommeln seines Regiments aus.
Wechsel >» der Leimig d« Reichrheer«
DNB. Berlin, 1. Febr. Der Chef der Heeresleitung, General der Inf. Freiherr von Hammerstein, hat aus Anlaß seines Ausscheidens aus dem Reichsheer folgenden Aufruf erlaßen:
Am Tage meines Ausscheidens danke ich jedem einzelnen Offizier, Unteroffizier und Mann für ihre Arbeit, für ihre Leistung und für ihre Gesinnung. Mein Dank gilt in gleicher Weise allen denen, die als Beamte, Angestellte und Arbeiter für das Heer wirken.
Solange das Heer dem deutschen Volke vorlebt in fester Treue und Hingabe wird unser Weg aufwärtsgehen.
*
Der neue Chef der Heeresleitung, General der Artillerie Freiherr von Fritsch, gibt bekannt: Durch das Vertrauen des Herrn Reichspräsidenten, Gcneralfeldmarschalls von Hindenburg, an die Spitze des Heeres berufen, übernehme ich mit dem heutigen Tage den Befehl. Ich tue dies mit in dem festen Willen, das Heer so zu führen, daß es, ruhmreicher Ucberlieferung folgend, auch zukünftig in selbstloser und vorwärtsstrebender Pflichterfüllung das feste Rückgrat unseres neu geeinten Reiches ist.
Einiges Volk im geeinten Staat
Neichsinnenminifter Dr. Trick über den Neuaufbau des Reiches
Berlin, 31. Jan. Das vom Reichstag verabschiedete Gesetz über die Reichsreform gibt -er Reichsregierung die Möglichkeit, eine neue Reichsverfassnng z« schaffen und im Rahme« dieser Reichsverfassnng eine» völligen Neuaufbau -es Reichs vor- znnehmen. Die Möglichkeiten des Gesetzes find so grob, daß der Reichsregiernng Schranken kaum gesetzt find.
Der Artikel t „Die Volksvertretungen der Länder werden ansgehobeu", bestätigt einen bereits seit dem 14. Ottober 1SSS bestehenden Zustand.
Der Artikel 2 hebt die Hoheitsrechte der Länder auf «nd beseitigt damit praktisch eigentlich auch die Staatsangehörigkeit. Allerdings bedarf es zur Einführung einer solchen Reichsaugehörigkeit einer besonderen Anordnung. Er unterstellt ferner die Landesregierungen der Neichsregie- rnng nnd macht sie sozusagen zu Vermal- tungsabteilnngen derselbe», da nnn- mehr die Reichsregierung nicht mehr zn ersuchen braucht, sondern au die Länder bindende Anordnungen geben kann.
Der Artikel S, der die Reichsstatthal- tcr der Dienstanfficht des Reichsministers des Innern unterstellt, stärkt diese in Artikel 2 geschaffene Zcntralgcwalt «och weiter.
Berlin, 31. Jan. In seiner großen Rede im Sportpalast am Jahrestage der national- sozialistischen Revolution wandte sich Neichs- minister Dr. Goebbels auch mit scharfen Worten gegen die inneren Feinde des neuen Staates. Er führte u. a. aus:
Wenn sich heute in der Wirtschaft „im Namen des Führers" liberalistische Gedankengänge auffrischen zu können glauben, sagen wir: Alles *ei erlaubt, mir nicht: den Namen des Führers zu Unrecht im Munde zu führen. Mit Wirtschaftsfrieden ist nicht gesagt, daß in der Wirtschaft nichts geändert werden soll. Das soll nur nicht von der Straße her geschehen, sondern das machen wir, und zwar radikal. Die kapitalistisch- liberalistischen Kapitolshüter seien überzeugt, daß wir ihnen den Arbeiter nicht als Aus- Plttnderungsobjekt überantworten werden. (Beifall.)
Wenn monarchistische Vereine erklären, zuni erstenmal sei es jetzt wieder möglich, in größerem Rahmen eine Kaiser- Geburtstagsfeier abzuhalten, so können wir nur darauf verweisen, daß wir unsere Hitler- Gcburtstagsseicr immer begangen haben. (Langanhaltender stürmischer Beifall.) Mag sein, daß monarchistische Propaganda national ist, aber es darf keine Propaganda geben, deren Ziel sich der Staat nicht selbst zu eigen gemacht hat.
Nehnlich ist es auch mit der Sabotage aus Kreisen der Kirche. Es gibt nichts infameres, als die Sabotage an dem Staat mit dem lieben Gott in Verbindung u bringen. Ich habe kein Verständnis da- ür, daß die Kirchen in einer solchen Notzeit
Der Artikel 4 gibt der Reichsregierung die Möglichkeit zur Schaffung einer neue« Reichsverfassnng und damit freie Hand für einen Umba« des Reiches in jedem gewünschten Ausmaß.
Der Artikel 8 steht vor, daß die zur Durchführung des Gesetzes erforderliche» Bestimmungen vom Neichsinnenminifter erlassen «erden.
Der Artikel K regelt das Inkrafttreten des Gesetzes.
*
Neichsiilnenminister Dr. Frick betonte im RcichLrat, daß das Gesetz über den Neuaufbau des Reiches durch den Artikel 1 zunächst den tatsächlich schon bestehenden Zustand verankere. Die anderen Artikel seien in der Hauptsache ein erweitertes Ermächtigungsgesetz, die sachlich über den Neuaufbau des Reiches noch nichts sagten.
Dr. Frick gab die Versicherung ab, daß die Reichsregiernng mit größter Gewissenhaftigkeit alle Maßnahmen aus dem Gesetz so treffen ivcrde, daß die berechtigten Lebensinter- cssen jedes einzelnen Bolksteiles so gut wie möglich gewahrt würden. Der Sinn des Gesetzes liege darin, es künftig ««möglich z« machen, daß Deutschland dem Anslande gegenüber nicht als geschloffene Einheit anf- treten könne. Es müsse die geballte Kraft des
wre ver heutigen, ihre Kraft in orthodoxen Streitgkeiten vergeuden, anstatt sozial und charitativ das zu tun, was ihr göttlicher Lehrmeister ihnen aufgegeben hat.
Wenn ich hoher Bischof oder Erzbischof ge- wesen wäre, dann wäre ich bei Beginn des Herbstes zur Negierung gegangen und hätte gesagt: „Herr Kanzler. Sie sind mit außenpolitischen Sorgen belastet. Sie haben wirtschaftliche Sorgen. Sie haben politische Sorgen, die sozialen Sorgen nehmen wir Ihnen ab. (Strmischer lebhafter Beifall.) Dann brauchten die Kirchen auch nicht über Mangel an Tuchfühlung mit dem Staat zu klagen und liefen auch nicht Gefahr, daß das Volk ihnen davonläuft, sondern dann würde das Volk auch wieder in den Kirchen die Heimstätten nicht nur des christlichen Wortes, sondern auch eine christliche Tat sehen. (Bravo und Händeklatschen.)
Neichsminister Dr. Goebbels wandte sich schließlich noch gegen die un sicht- bare Reaktion. Das sind die Menschen, die jeden Satz mit den Worten anfangen: „Wir Nationalsozialisten". Das sind die Radikalinskis. die wilde Reden von Weltanschauung halten, damit keiner auf den Gedanken kommt, wie lange sie schon dabei sind. Diese Moraltrompeter wollen uns auf einmal vorschreiben, was schicklich ist. Sie machen in übelstem Muckertum, und wir werden das in Zukunft nicht mehr zulasten. (Lebhafter Beifall.) Wir werden ihrem ver- verblichen Treiben nicht länger untätig zu- schauen, wir werden den Nationalsozialismus von diesen Schlacken reinigen. Die Sicherheit unseres Regimes ruht nicht bei diesen Schreiern, sie liegt bei der Partei, bei her alten Garde, die Sicherheit lieat bei uns!
Volkes in der eine« Han- des Führers liege«. Es werde weiterhin mit dem Gesetz bezweckt, mit dem geringsten Aufwand von Kraft die größten Erfolge zu erzielen. Die Borlage ziehe einen Schlußstrich unter die Entwicklung von tausend Jahre» deutscher Geschichte.
Der Reichsiunenminister im Rundfunk
Rcichsinnenminister Dr. Frick sprach gestern abend rm Rundfunk üb^r den Neuaufbau desReichs. Der Minister führte u. a. aus:
Das auf Grund der Erklärungen des Führers in der vom Reichstag einstimmig angenommenen „Gesetz über den Neuaufbau des Reichs" bringt dem deutschen Volk endlich die langersehnte staatliche Einheit. Solange es Deutsche gibt, solange besteht wohl die Sehnsucht des deutschen Menschen, seinem Leben als Volk auch die äußere, geschlossene, staatliche Form zu geben. Und doch ist in einer über tausendjährigen Geschichte des deutschen Vol- kes dieser Wunsch nur einmal erfüllt worden.
In einem großen historischen Rückblick zeigte Dr. Frick, wie zur Zeit der Sachsen- und Frankenkaiser ein starker in sich ge- schlossener Nationalstaat bestand. Nach dem Verfall dieses Reiches baute Bismarck sein Zweites Reich. Wir wissen heute, was cs in der deutschen Geschichte bedeutete. Es war ein Reich der Macht, der Ehre und Würde, ein Reich, das der Verwirklichung des alten Traumes der besten Deutschen nahe kam, sie aber nicht vollendete. Ter schwerste Fehler des Zweiten Reiches war es. daß man es trotz weitgehender materieller Fürsorge nicht verstand. d,e Massen verdeutschen Arbeiterschaft innerlich dem ! Staat zu verbinden und sie zusammen mit : dem deutschen Bauern zu Trägern des neuen ^ Staates zu machen. An diesem Fehler zer- ' brach letzten Endes am 9. November 1918 i das Zweite Reich.
Es folgte die Zeit der Korruption, des Landesverrats und der Demütigungen. Es gab sogar Zeiten unter diesem System, in denen die Neichseinheit selbst gefährdet war.
Zu dieser Zeit begann der schlichte deutsche Mensch Adolf Hitler sein heroisches Ringen > um die Seele des deutschen Volkes. 14 Jahre lang, unermüdlich, allen Widerständen zum Trotz, eisern, unbeirrbar, fast alleinstehend, eroberte er in immer neuem Ansturm das deutsche Volk und ihm wieder den Glauben an sich, seine Kraft und seine Zukunst.
Wohl die größte Leistung des Führers im vergangenen Jahre aber ist die Eini- gung, die Z u s a m me n s ch w e i ß u n g des deutschen Volkes zu einer NationI Volk und Staat sind eins geworden!
Es ist klar, daß diese neue Einigkeit im deutschen Volk gebieterisch auch nach der ihr
emäßen äußeren Form deSvolk-
ichen Zusammenlebens verlangt.
Die historische Aufgabe unserer Zeit ist die Schaffung des kraftvollen nationalen E i n h c i t 8 sta a t c s an Stelle des bis- > herigen Bundesstaates. Für Länder im bis- i hcrigen Sinne und für Landesgrcnzen ist im neuen Deutschland kein Platz mehr! Nie- i mand wird verkennen, daß auch die Länder ^
We Warnung au alle Staatsseinde
Neichsminister Dr. Goebbels im Berliner Sportpalast