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Na1ionalsozial.Iayeszeituny Alleinises Ürn^sblaltfür Stadtund Oberarntsbezir^ (alw

Berlaq: SchwarzwalL-Wacht G. m. b. H. Calw. Haupt- schrifllcitung: Fricdr. Haus Scheele, Calw. Vertreter: Hauptschrifti. Rudolf Dangcl, Freudcnstadt. A»zei,,cn- leitcr: Georg Wurster, Krcisltr., Calw. Gesch.-Stcllc: Altes Postamt Fernsprecher LSI. Schluß der Anzeigcn- annabme 7.30 Uhr vorm. Druck: A. Oelschla« g e r's ch c Buchdrnckerei, Calw. D. A. d. l. M.: 3530.

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Nr. 23

Calw, Montag» 2S. Januar 1934

1. Jahrgang

Ser Mendeie IilWuck der RSBS.

Zulassung von NSBO.-Mitgliedern als offizielle Mitglieder der NSDAP.

Berlin, 28. Januar. Ter NSBO.-Leiter. Staatsrat Walter Schutzmann, nimmt in einem AusrufDer vollendete Durchbruch der NSBO." zur Neuorganisation der Deut­schen Arbeitsfront Stellung. In dem Aufruf heißt es u. a.:

Ueberall im öffentlichen Leben Deutsch­lands ist heute die Partei bestimmend. Als Spezialtruppe im Kampf um die Betriebe hat die NSBO. ihr großes Ziel erreicht, d. h. sie hat heute die unumstrittene welt- üllfchauliche Führung der im Betriebe ver­einigten Betriebsführung und Betriebs- gefolgschast. Das Recht der Führung hat sich die NSBO. durch Blut und Opfer, durch Zuhesten aufopferungsvollsten Kampf er­worben. Die Führung durch die NSBO. garantiert auch für alle Zukunft, daß in den deutschen Betrieben nicht mehr Klassen­kampf und Kastengeist die Arbeit hemmen, sondern durch innigstes Zusammenarbeiten der Gedanke der Volksgemeinschaft in Deutsch­land und der ganzen Welt zum Vorbild erstmalig in die Tat umgesctzt wird. Die Anerkennung der hohen Leistungen unserer Betriebspioniere durch den Stabsleiter der PO. wird uns Ansporn sein für die großen Aufgaben, die wir im Interesse des schassen­den deutschen Volkes zu leisten haben. Mit dieser Anerkennung verbinde ich als Leiter der NSBO. den Tank an den Stabsleiter und an alle am Aufbau der NSBO. tätig gewesenen Mitarbeiter und erwarte, daß bis zum letzten alle Kraft eingesetzt wird, um das Ziel unseres Führers Adolf Hitler in kürzester Zeit zu erreichen."

Nach einer Abmachung mit dem Reichs­schatzmeister Schwarz sollen die NSBO.- Wänner, die vor dem 30. l. 1933 in der NSBO. und nicht offizielle Mitglieder der NSDAP, waren, die Parteimitgliedschaft nachträglich erwerben können. Das ist not­wendig." da die NSBO. die Vertrauensräte und die Sachverständigenbeiräte stellen soll, die das Gesetz der nationalen Arbeit vor­sieht. Diese wichtigen Stellen müssen nun möglichst mit Nationalsozialisten besetzt sein.

LttfOMlMg der KernflahllM mit der SA.

DNC. München, 29. Jan. Die Oberste SA.-Führung gibt bekannt, daß der bisher noch in der SAR. l weiterbestehende Kern­stahlhelm mit -er SA. völlig verschmolzen wird «nd unter dem Befehl des SA.-Grup- penführers Fritsch, in dessen Bereich die SA.- R -l-Einheiten liegen. Hand in Hand mit die­ser organisatorischen Maßnahme legt der bis­herige Kernstahihelm den feldgraue« Rock ab. Sämtliche SA.-Glieder«ngen tra­ge« nunmehr künftig einheitlich das braune Ehrenkleid.

MulerhilfMkk Hilst l.« Rilll««n BMgeWffe»

RS.-Volkswohlfahrt dient den gesunden, die kirchliche Caritas den kranken Volks­genossen

Düsseldorf, 27. Jan. Aus dem Gaucongreß der N-S.-Volkswohlfahrt sprach am Samstag abend der Neichsführer des Winterhilfswer­kes Hilgcufedt über die Aufgaben der NSV. Bei Beginn des Winterhilfswerkes, so führte er aus, hat man nicht an das Mit­leid, sondern au die Kraft und die Stärke des Volkes appelliert. Von Beginn des Wer- kes au war uns klar, daß es nicht Wirt­schaft s z e r st ö r e u .d wirken dürfe, sondern daß es der Wirtschaft dienen muss e. Dies ist uns im weitesten Umfange gelungen. An den verschiedensten Stellen konnte die Wirtschaft durch unsere Maßnahmen belebt werden. Das gesamte Winterhilfswerk kann mit 300 Mill. NM. be- zisfert werden. Es.steht zu erwarten, daß bei gleichbleibendein Eingang der Spenden diese Zahl erreicht wird. Mit Familienangehöri­gen versorgt das Winterhilfswerk rund 16 Millionen Menschen, das ist ein Viertel des gesamten deutschen Volkes

Das Recht an die Gemeinschaft, so führte Hilgcnseldt weiter aus, kann nicht größer sein als die Pflicht gegenüber der Gemein­schaft. Das ist die Umkehrung des bisherigen Grundsatzes auf dem Gebiete der Wohlfahrt überhaupt. Wer vom Staate unterstützt wird, hat die Pflicht zu arbeiten. Grundsatz ist: Abkehr von der ideellen Wohlfahrtspflege der Vergangenheit und Zukehr zur Wohl­fahrtspflege des Gemeinwohles.

Eine weitere Aufgabe der NSV. sehe ich in der Ergänzung zu den Verbänden der kirchlichen Wohlfahrtspflege auf dem Ge­biet, dem gesunden Volk zu dienen. Ich weise dabei den kirchlichen Wohlfahrtsverbänden für die Zukunft die Aufgabe zu. sich aus

Gründen christlicher Barmherzigkeit all jener unglücklichen Opfer zuzuwenden. die für die gesunden Volksteile verlo­ren s l n d. Ich glaube, daß aus dieser kla­ren Trennung der Aufgaben in Zukunst auch das erträglichste Einvernehmen erwächst. Wir wollen fanatische Gesund­heitsdiener des deutschen Vol­kes sein, wir wollen sorgen, daß der Füh­rer in Zukunft ein gesundes und starkes Volk hat, und das ist auch die Aufgabe der NSV.

Wir müssen aber auch etwas tun für die zu erwartenden Kinder. Deshalb werden wir im Anschluß an das Winterhilfswerk ein neues Hilfswerk .Mutter und

K i n d" einleiten. Es darf nicht Vorkommen, daß eine Mutter ihr Kind töten muß, weil sie wirtschaftlich nicht in der Lage ist, es zu erhalten. Auch werden wir uns der Mütter der unehelichen Kinder annehmen, denn es ist barmherziger, ihnen zu Helsen und Er­ziehungsarbeit zu leisten, als daß wir uns hinstellen und sie verächtlich machen.

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Zur Frühjahrsschlacht gegen die Arbeits­losigkeit erklärte Reichsminister Seldte, daß noch viele Arbeitsbcschassungsmatzuahme» im Gange seien und daß «och 1 bis 1,8 Milliar­de« Mark ans dem vorjährigen Programm zur Verfügung ständen.

Echo des Friedenspaktes mit Polen

Die ganze Welt bewundert Hitlers Staatskunst - Der wichtigste Schritt seit Versailles

Berlin, 29. Jan. Die neue Friedens­politik, die Adolf Hitler eingeleitet hat, brachte Freitag mit der Unterzeichnung einer Erklä­rung durch den Reichsanßcnminifter und de« polnischen Gesandten Lipski einen durchschla­genden Erfolg.

Zur Festigung -es Friedens in Europa und im Sinne des Kellogpaktes schließen Deutsch­land «nd Polen ei« zehnjähriges Berständi- gungsabkommcu, in dem sich beide Staate« verpflichten, alle Fragen, welche auch immer zwischen ihnen anstreten können, in «nmittcl- barer Behänd gnng 3« regeln.

In Polen hat der Abschluß des zehnjäh­rigen Verstandignngspaktes große Befriedi- gung ansgelöst. Auch dort begrüßt man es, daß die beiden Staaten sich in den sie inter­essierenden Fragen von den internationalen Einrichtungen gelöst haben, in denen die Quertreibereien die Hauptsache und das Fin­den von Lösungen Nebensache war. Die große Zeitspanne von 10 Jahren wird aber als wirtscliastkich außerordentlich bedeu­tungsvoll angesehen.

In Paris erklärt man mit süß-saurer Miene, daß die französische Politik solche Ab­kommen immer willkommen geheißen hätte; das Frankreich verbündete und befreun­dete" Polen hätte einen Beitrag zum Fric-

Paris, 29. Jan. Die Regierung Chau- temps hat im Anschluß an de» am Samötag- «achmittag im Innenministerium abgehaltc- uen Sabinettsrat ihren Rücktritt gegeben. Die Minister begaben sich daraufhin zu dem nur einige Schritte entfernt gelegenen Elisec- Palast, wo Ministerpräsident Chautemps das Rücktrittsschreiben dem Präsidenten Lcbrnn überreichte. Der Präsident hat die Regierung mit der Fortführung der Geschäfte bis zur Bildung der neuen Regierung beauftragt.

Ueber die letzten Stunden des Kabinetts Chautemps erführt man:

Samstag morgen überreichte Justizmini- stcr Naynaldy dem Ministerpräsidenten abernials sein Nücktrittsgesuch, das von Ministerpräsident Chautemps angenom­men wurde. Chautemps berief dann für Nachmittag einen Ministerrat ein.

Von der Erwägung ausgehend, daß ein weiteres Abbröckeln des Kabi­netts zu befürchten ist nach dem im Zusammenhang mit der Stavisky-Ange- legenhcit erfolgten Rücktritt des Kolonial- mmisters Dalimier und dem Rücktritt des Justizministers Naynaldy wegen der allerdings fünf Jahre zurückliegenden An­gelegenheit der Bank Sacazan wurde auch Finanzminister Bonnet gewisser Geschäfte beschuldigt entschloß sich das Kabinett zum Gesamtrücktritt.

Staatspräsident Lebrun hat zunächst Chautemps mit der Neubildung der Regie­rung betrauen wollen; dieser lehnte jedoch ab. Der Staatspräsident hat dar­auf noch am Samstaa die Besprechung zur

In Präg hat die Nachricht wie ein Blitz gezündet. Sie kam aber so spät, daß nur dasPrager Tagblatt" (jüdisch-demokra­tisch, tschechisch beeinflußt) dazu Stellung nehmen kann. Das Blatt sagt, daß der Ver­trag kein vollständiges Ost-Locarno sei, weil dann die Tschechoslowakei dazugehören müßte. Prag aber halte am Grundsatz fest, daß nur im Rahmen des Völkerbundes ein solches Abkommen mit Deutschland geschlos­sen werden könnte.

Srr Inhalt -es Paktes

Die Unterzeichnete Erklärung unterscheidet sich grundsätzlich von den bisher üblichen zwischenstaatlichen Vereinbarungen schon da­durch, daß es auf alle, jederzeit dreh- und wendbaren juridischen Satzklügeleien verzich­tet und in klarer Sprache Ziel und Zweck der Vereinbarung festlegt. Es heißt in der Vereinbarung u. a.:

Die deutsche Regierung und die polnische Negierung halten den Zeitpunkt für gekom­men. um durch eine unmittelbare Berständi- gung von Staat zu Staat eine neue Phase in den Politischen Beziehungen zwischen Deutschland und Polen einzuleiten ... Beide Regierungen gehen von der Tatsache aus, daß die Aufrechterhaltung und Sicherung eines dauernden Friedens zwischen ihren

Negicrungsneubildung cingclcitct. Bis Sonn­tagabend verhandelt der Präsident ohne Er­gebnis. Als der kommende Man» wird Her - riot genannt.

Das Kabinett Chautemps war genau zwei Monate im Amte. Am Anfang hatte es den Erfolg, die Budgetfanicruirg in der Kam­mer durchdrücken zu können, was der Re­gierung Sarraut mißlungen war. Die Er­ledigung des Haushaltplanes für 1934 stand allerdings noch bevor, so daß das Kabinett auch ohne den Stavisky-Skandal noch vor einer Kraftprobe gestanden wäre.

Am Samstag abend fanden in Paris wieder große Demonstrationen derRoyalisten (Camelots du Roi) und Kommunisten statt, die zeitweise gefährlichen Charakter annahmen. da die Polizei am An- fang machtlos war. Gegen Mitternacht lösten sich aber die Kundgebungen allmählich in heitere Einzclepisoden auf. Für viele Teil- nehmer war nicht der Kamps gegen die Re- giernng, sondern die Gelegenheit zum Schreien die Hauptsache.

In Marseille kam es zu gewaltigen De­monstrationen der Beamten gegen die Be­gleiterscheinungen des Falles Stavisky und gegen die Kürzung der Beamtengchälter. Am Alten Hasen stießen etiva 1500 Kundgcber mit bedeutenden Polizeikräftcn zusammen. Es ent­spann sich eine blutige Straßenschlacht; mit Stühlen, Tischen und Bänken drangen die Kundgeber auf die Polizisten ein. Dreizehn Polizisten wurden verletzt. Nur mit Mühe konnte sich die Polizei schließlich durchsetze"

Zaubern eine wesentliche Voraussetzung für den allgemeinen Frieden in Europa ist ...

Dabei stellt jede der beiden Regierungen fest, daß die von ihr bisher schon nach ande­rer Seite hin übernommenen internationalen Verpflichtungen die friedliche Entwicklung ihrer gegenseitigen Beziehungen nicht hin­dern. der jetzigen Erklärung nicht widerspre­chen und durch diese Erklärung nicht berührt werden. Sie stellen ferner fest, daß diese Er­klärung sich nicht auf solche Fragen erstreckt, die nach internationalem Recht ausschließ­lich als innere Angelegenheit eines der bei­den Staaten anzusehen sind.

Beide Regierungen erklären ihre Absicht, sich in den ihre gegenseitigen Beziehungen betreffenden Fragen, welcher Art sie auch sein mögen, unmittelbar zu verständigen. Sollten etwa Streitfragen zwischen ihnen entstehen und sollte sich deren Bereinigung durch unmittelbare Verhandlung-m nicht er­reichen lasten,- so werden sie in jedem be­sonderen Falle auf Grund gegenseitigen Ein» Vernehmei s eine Lösung nach anderen fried­lichen Mitteln suchen, unbeschadet der Mög­lichkeit, nötigenfalls diejenigen Verfahrens- arten zur Anwendung zu bringen, die für solchen Fall vorgesehen sind. Unter kei­nen Umständen werden sie jedoch zum Zweck der Austragung sol­cher Streitfragen zur Anwen­dung von Gewalt schreiten.

Beide Regierungen sind der Ueberzeugnng. daß sich auf diese Weise die Beziehungen zwi­schen ihren Ländern fruchtbar entwickeln und zur Begründung eines gutnachbarlichen Ver­hältnisses führen werden, das nicht nur ihren beiden Ländern, sondern auch den übrigen Völkern Europas zum Segen gereicht.

Die gegenwärtige Erklärung soll ratifiziert und die Ratifikationsurkunden sollen sobald als möglich in Warschau ausgetauscht wer­den. Die Erklärung gilt für einen Zeitraum von 10 Jahren, gerechnet vom Tage des Aus­tausches der Ratifikationsurkunden an. Falls sie nicht von einer der beiden Regierungen 6 Monate vor Ablauf dieses Zeitraums ge­kündigt wird, bleibt sie auch weiterhin in Kraft, kann jedoch alsdann von jeder Regie­rung jederzeit mit einer Frist von 6 Mona­ten gekündigt werden.

Ausgefertigt in doppelter Urschrift in deut­scher und polnischer Sprache. "

Es ist noch nicht lange her, daß sich beide Vertragspartner" so schreibt derVöl­kische Beobachter"zu wiederholten Malen vor dem Forum des Völkerbundes gegenüberstandcn, ohne einen Weg der gegenseitigen Verständigung zu finden. Das nationalsozialistische Deutschland hat sich mit er ne in klaren Entschluß aus dieser vcr- gifteten Atmosphäre der inter­nationalen Diplomatie gelöst und es ist eine mutige Tat, daß ebenso die Polnische Regierung sich über alle Quertrei­bereien hinwegsetzte, um in direkter, persön­licher Aussprache den Weg zur Annäherung zu finden, der in Genf immer wieder von interessierten Kräften verstellt wurde. Die neue europäische Politik hat mit diesem Tag den ersten großen Erfolg errungen."

Und richtig kennzeichnet die Berliner Deutsche Zeitung" die Bedeutung des Er- eianisies: ..War der Völkerbundsanstritt

d^now.i'c eitet.

Mirlit -es Mineits ChlliiteWS

Der Pariser Regierungswechsel eine Folge des Stavisky- Skandals Schwierige Nachfolge