Aus Stadt und Land

Calw, den 23. Dezember 1933.

. Dienstnachricht

Lirrch Entschließung des Herrn Landesbischofs ist die Pfarrei Unterreichenbach dem Pfarrer Scheffcn- acker in Prevorst, Dek. Marbach, übertragen worden.

Auszeichnung

Die Zentralleitung für Wohltätigkeit in Württemberg hat der Hausgehilfin Wilhelmine Häcker bei Frl. Lydia Haug in Stammheim für 56jährige treue Dienste das Ehrenzeichen samt Ehrenurkunde verliehen. Außerdem erhielten vom Be­zirkswohltätigkeitsverein Calw Else Riegert bei Frau von Diest und Anna Bolz bei Frau Wohllebcr, Hotel und Pension, beide in Bad Liebcnzell, das Ehrenzeichen samt Ehrenurkunde für 10jährige treue Dienste.

Weihnachtsgabe für Altmeister

Die NS-Hago hat zusammen mit dem Handels- und Ge- werbeveretn Calw und der Handwerkskammer Reutlingen ca. 60 Altmeistern sowie in Not geratenen Handwerkern und Handel- und Gewerbetreibenden im Bezirk Calw durch Zusendung von Lebensmittelpaketen und Barbeträgen eine Weihnachtsfreude bereitet.

Die Frostperiode

hatte neben den empfindlichen, vorwinterlichen Kälteerschei­nungen eine ungewöhnliche Austrocknung des Bodens zur Folge. Dies hat sich, wie wir erfahren, auch inneerhalb der Cal wer städt. Wasserversorgung unliebsam be­merkbar gemacht. Besonders waren es die Bischofsquelle und der Elbenbrunnen, also vor allem die Gäuquellen, welche in ihrer Ergiebigkeit erheblich nachlieben. Es zeigte sich er­neut, wie notwendig eine Erweiterung der städt. Wasserver­sorgung ist, und wir dürfen froh sei», baß die Fassung der Kentheincr Quelle in so vorzüglicher Weise geglückt ist. Wird erst diese starke Quelle in die städt. Wasserversorgung einbe­zogen sein mit den Arbeiten hierzu wird bekanntlich An­fang des kommenden Jahres begonnen ist unsere Stadt mit Wasser so reichlich versehen, daß künftig nach mensch­lichem Ermessen Schwierigkeiten nicht mehr eintreten können.

Die Arbeit des WHW. in Bad Liebcnzell hat in den Wochen vor Weihnachten ihren Höhepunkt er­reicht. Konnten schon in den letzten Monaten neben den monatlichen Kohlenbczugscheinen auch 106 Ztr. Kartoffeln und kleinere Mengen Lebensmittel an eine Reihe größerer Familien ausgegeben werden, so fanden jetzt Zuteilungen größeren Umfangs statt. Die seitherigen Sammlungen er­gaben für das WHW. monatlich etwa SW 3?^!, für das Ein­topfgericht monatlich etwa 200 Von der Winterhilfe­sammlung wird die Hälfte an den Gau abgclicfert. Aus­wärtige Bürger und Firmen haben dem örtlichen Hilfs­werk rund 260 gespendet. Dazu kommen noch Natura- lienspcndcn, die Spende der Bauern vom Erntedankfest und die Kleidcrsammlung. All dies zusammen ermöglichte dem Ortsausschuß durchgreifende Hilfsmaßnahmen. 25 Zentner Brotmehl, 1F Zentner Kolonialwaren, 60 Gutscheine für Lebensmittel und 160 Ztr. Kartoffel wurden an etwa ISO Familien ausgegcbcn. Als besonders. wichtig erschien die Beschaffung von Kinderstiefeln. 78 Paare konnten bedürf­tigen Familien zur Verfügung gestellt werden; eine will­kommene Hilfe für manchen Familienvater! Auch b>e z. Z. hier weilenden Saarkinöcr erhalten ein Paar gute Stiefel. Jeder erwerbslose Arbeiter bekommt ein Paar kräftige Arbeitssticfcl; dazu teilweise noch ein Paar Socken vom Fraucnverein. Die Klciderverteilung hat bei der jetzigen Kälte sicher manchem Notstand abgeholfcn. Die Arbeit des WHW.-Ansschusscs und der ihn unterstützenden Frauen war bei diesen Verteilungen keine leichte; er bemühte sich, so gerecht wie möglich zu sein. Namens der Empfänger möchten wir hier aHen Spendern und besonders auch den unermüdlichen Sammlern und Sammlerinnen herzlichen Dank sagen und bitten, auch in den nächsten Monaten bas WHW. weiterhin tatkräftig zu unterstützen. Kl.

Kundgebung der NS.-Hago in Hirsau Im Schwarzwalb-Hotclzum Löwen" in Hirsau fand vergangenen Mittwoch unter Vorsitz von Sttttzpunktlciter Vogler eine Kundgebung der NS.-Hago statt, bei der der Kreisleitcr dieser Organisation, Schrcinermeister Schäfer aus Calw, über die Innungen und den ständischen Aufbau, sowie Bctriebszellenlreisobmann Entenmann sprach. Pg. Schäfer schilderte im Verlauf seiner Ausführungen das Chaos der beruflichen und ständischen Vertretungen der vergangenen Jahre und deren Zusammenfassung. Heute ver­treten die NS.-Hago (Nationalsozialistische Handels- und Gcwcrbeorganisatton) und der GHG. (Gesamtverbanb für Handel und Gewerbe) die in ihnen vereinigten Stände bei der deutschen Arbeitsfront und bilden eine geschlossene Säule derselben. Es ist daher Pflicht jedes Handel- und Ge­werbetreibenden sich diesen Organisationen anzuschlicßen. Während bei der NS.-Hago nur solche Mitglieder ausge­nommen werden können, die vor dem 36. Januar 1633 Mit­glied der NSDAP, waren, steht der GHG. allen in Betracht kommenden Volksgenossen offen. Durch die Eingliederung des Handwerks und des Handels in die deutsche Arbeits­front sind alle Handwerks- und Gewerbcveretnc überflüssig geworden. Künftig hat jeder Handel- und Gewerbetreibende nur noch zwei Organisationen anzugchören: 1. der NS.- Hago oder dem GHG., die ihm den Anschluß an die Arbeits­front sichern; 2. seinem wirtschaftlichen Fachverband, der Innung, die seine fachlichen Wünsche vertritt. Die unter sich verwandten Innungen (z. B Holzarbeiter, Zimmcr- lcute, Wagner usw.) schließen sich dann wieder zu Berufs­ständen zusammen. Mitglied der Innung können nur die Meister werden. Wer heute, ohne die Meisterprüfung ab­gelegt zu haben, ein Geschäft betreibt, wird dieses aufgebcn müssen, sofern er nicht das 38. Lebensjahr überschritten hat oder Frontsoldat war. Der Redner behandelte ferner in diesem Zusammenhang aktuelle Fragen der Preisfestsetzung, der Steuererleichterung, der Reichszuschttsse und der Er­leichterungen für Kinderreiche. Pg. Enten mann behan­delte in seinem Vortrag über die Arbeitsfront im wesent­lichen Bekanntes. Er verstand cs wiederum ausgezeichnet, die Zuhörer in Bann zu halten und bewies, wie die an sich trockene Schilderung einer neuen Organisation doch all­gemein verständlich und interessant gestaltet werden kann. Fn der folgenden Aussprache kamen Zimmermetster We­st ermann und Oberrcchn.-Nat Wibmaicr zum Wort. Pg. Schäfer ernannte Flaschnermeister H. Nathfelder zum Ortsgruppenführcr der NS.-Hago und bestellte zu sei­nem Kassier den Kaufmann A. Walker. Für Oberreichen­bach wurde ein Blvckwart ernannt, der sich mit seinen Mit­gliedern der Hirsauer Ortsgruppe anzuschließen hat.

Weihnachtsfeier der NS-Frauenschast Bad Teinach Im schön geschmückten Saale des Erholungsheims Eß­lingen feierte dte NS-Frauenschaft Bad Teinach mit den SA-Männern des Nachrichtensturmes eine kleine Weih­nachtsfeier, wobei die Frauenschastsleiterin Frau Rosa Lutz alle herzlich willkommen hieß. Zwei BLM-Mädchen brachten als Christengel die Geschenke der SA-Männer in einem rei­zend geschmückten Wägelchen und trugen dazu nette Gedichte vor. Auch für die Leiterin hatte die Frauenjchast eine kleine Ucbcrraschung. Ihr war cs in erster Linie zu verdanken, baß es möglich mar, die kleine Schar Teinacher Sturmlcute zu bescheren. Für ihre große Mühe und Aufopferung schon seit Bestehen der Frauenschaft wurde ihr ein schöner Blu­menkorb mit allerlei Leckerbissen überreicht. SA-Mann Lehmann bedankte sich im Namen seiner Kameraden für die Bescherung. Anschließend daran erläuterte er Zweck und Ziel der SA, und insbesondere auch die Tätigkeit im Sturm und während der letzten Kampfjahre. Gesang mit Klavier­begleitung und Vortrag humoristischer Gedichte verschöner­ten den Abend. Daß die SA-Männer im Sturm schon man­ches gelernt haben, beweist die Frage, ob sie vor Verlassen des Saales noch S'abendienst machen könnten. Alles in allem war es ein gemürlichcr netter Abend. Frau Lutz gab zum

Schwarzes örett

Hitlerjugend Gc,otgschast 2,li/126

1. Es fehlt mir noch die Mitglicdsliste der Schar Alt­burg. Diese ist sofort, an mich zu senden.

2. Bis zum 26. d. M. muß ich von sämtlichen Scharfüh­rern der Gefolgschaft 2 die Tätigkeitsberichte haben.

K. Weber, Gefolgschf. m. d. F. b.

Schlüsse noch die Versicherung, daß die Frauenschast, soiveit es ihr möglich wäre, den SA-Männern tatkräftig zur Seite stehen wolle.

Die Auszahlung vo« Hccresrcntcn durch daS Postamt Calw erfolgt am Donnerstag, den 28. De­zember 1033, und die Auszahlung von B c r s i ch e r u n g s- renten am Samstag, den 30. Dezember 1933, je vormit­tags zwischen 9 und 12 Uhr.

Lichtspieltheater Bad. Hof

D e r w e i ß c R a u s ch." Eine fast übergroße Fülle gran­dioser Skiläuferleistungen, bei deren Anblick bas Herz jedes zünftigen Skiläufers im Leibe lachen muß. Bravouröse Ein­zelleistungen, Nekordsprünge und schließlich tm Nahmen einer großen Fuchsjagd unvergleichliche Kollektivlcistungen einer ganzen Schar von Skimeistern, allen voran Altmeister Han­nes Schneider. Der Film erscheint gerade zur rechten Zeit, um neuee Begeisterung zu erwecken für den weißen Sport. Ein echter Fanck-Film. An dieser Stelle sei noch­mals auf bas Weihnachtsprcisausschreiben der Bad.-Hof- Lichtspiele hingcwiescn. (Siehe Anzeige.»

Wetter für Sonntag und Montag

Ucber Frankreich und Deutschland liegt ein Hochdruck­gebiet, im Norden eine starke Depression, die jedoch keine» Einfluß gewinnen dürfte, so baß für Sonntag und Montag vorwiegend trockenes und mäßig kaltes Wetter zu erwar­ten ist.

Stammheim, 22. Dez. Von der Laicnsptelschar des Unter- banncs Calw der HI wurde gestern abend in unserer Kirche ein feines Krippenspiel aufgeführt. Der Abschnitt der Hl. Schrift von der Verkündigung durch den Engel bis zur Anbetung des Kindes wurde von der Spiclschar in ernster, eindrucksvoller Haltung und mit großer Hingabe dargcstettt. Die Musikbegleitung Orgel und Violine sowie einzelne Kinderchöre wirkte auf Herz und Gemüt. Die Spielschar führt das Spiel heute in der Kirche zu Althcngstett auf.

SCB. Fttnfbronn OA. Nagold, 22. Dez. Gestern früh nahm sich ein älterer Mann infolge Schwermut durch Springen aus dem Fenster das Leben.

wp. Stuttgart, 22. Dez. Bei einer Weihnachtsfeier der ge­samten Belegschaft der Daimler-Venz-Werke teilte Direktor Dr. Kissel mit, daß die Geschästsleitung die Kündigungs­fristen für Arbeiter und Angestellte verlängern wirb.

SCB. Oberndorf a. N., 22. Dez. Im Einvernehmen mit dem Bürgermeister und dem Ortsgruppenführer des Kampf­bundes für deutsche Kultur gibt der Ortsgrnppenleiter der NSDAP bekannt, daß während der Weihnachtsfeiertage, d. h. am 24., 25. und 26. d. M. sämtliche Bcransialtunaen verboten sind. Ferner sind verboten alle Veranstaltungen konfessioneller Art, soweit sie Vereine oder Vereinigungen betreffen.

Volks- und Landwirtschaft

Börse

SCB. Stuttgart, 22. Dez. Das Geschäft hielt sich im Hinblick auf dte bevorstehenden Feiertage in engsten Gren­zen. Immerhin gab es vereinzelt leichte Kursverbcsse- rungcn.

KM» k lük..KImmUM'!

Verkäufer für Saatgut

Kartoffeln, Hafer» Gerste usw gesucht.

> hohe Provision. Zu- jchriiien unt. W. 17 an Thür. Bauernzeitunq Srjurt, Kirchbach 87

Zwei schöne

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darunter ein 13 Ztr. schwerer, verkauft billig, wegen Gleichheit, unter jeder Ga­rantie

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Bkk-kdiiiig von BmiMeilkii.

Ich habe im Auilrag von Herrn Wilhelm Lörcher, Oberkollwangen die bei dessen Neubau zur Ausführung kommenden sämtlichen Bauarbeiten zu vergeben. Ar­beitspläne und Voranschläge liegen beim Bauherrn aus. Voranschläge werden gegen Ersatz der Echreibkosten an Unternehmer, welche sich um die Übertragung der Arbeiten bewerben wollen, beim Bauherr» abgegeben. Die Angebote müssen bis Mittwoch, den 3. Jan. 1934, beim Bauherrn wieder abgegeben werden.

Die Bauleitung: Th. Körner jg. Baumeister sür landw. Bauwesen, Stuttgart Rcinsburgstraßc 97 Telefon 6IV51

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3ede Hausfrau die wichtige Forderung versteht: Gebraucht in der Wirtschaft nur deutsches Gerät.