Wirtschaftsminister Dr. Letztlich in Calw
heute noch zögernden Volksgenossen müssen sich jetzt einmal
Der Wahlkamps im Bezirk Calw erreichte am Vorabend des Entscheidungstages seinen Höhepunkt mit einer großen Kundgebung in der Oberamtsstadt, in welcher der Wirtschaftsminister Württembergs, Professor Dr. Lehn ich, über die Bedeutung des 12. November und die Aufbauarbeit des Nationalsozialismus sprach. Der von Ortsgrnp- penleiter Wid maier geleiteten Kundgebung voraus ging eine Sammlung aller NS-Formationcn auf dem Marktplatz, woselbst eine Uebertragung des Appells des Reichspräsidenten an das deutsche Volk stattfand, und ein Nund- marsch durch die Stadt unter den Klängen der Sturmbannkapelle und der NS-Kreiskapelle Calw. Letztere wirkte auch bei der Kundgebung im überfüllten Bad.-Hof-Saal mit. Der Minister wurde bei seinem Eintreffen von den Versammelten mit dem deutschen Gruß und lebhaftem Beifall begrüßt. In einer fast zweistündigen, klar durchdachten Rebe erbrachte er, besonders sich an die Nichtnationalsozialisten wendend, den schlüssigen Beweis der unbedingten Folgerichtigkeit der Außenpolitik der Reichsregierung und legte überzeugend dar, daß es bei der Entscheidung am 12. November um eine Schicksalsfrage des gesamten deutschen Volkes geht.
Der vierzehnjährige Leidensweg Der Minister entwarf zunächst ein in seiner knappen Härte eindrucksvolles Bild des deutschen Leidensweges der letzten 14 Jahre seit dem verhängnisvollen Schritt Deutschlands, im Vertrauen auf die Ehrlichkeit seiner ehemaligen Kriegsgegner die Waffen aus der Hand zu legen, ehe es die Grundlagen des Friedens kannte. 26 Feinümächte hatten es nicht vermocht, das deutsche Volk, welches den Krieg nicht gewollt, mit den Waffen zu besiegen. Deutschland erlag, als es dem trügerischen Gerede von einem bauernden Weltfrieden und dem hinterlistig propagierten Gedanken von der Gleichberechtigung aller Völker Glauben schenkend, sich selbst entwaffnete. Zur Hinterlist gesellte sich Erpressung. Mit Einmarschbrohung und Aufrechterhalten der Hungerblockade zwang man dem wehrlosen Volk einen Frieden mit geradezu wahnsinnigen Bedingungen auf, allein von der Absicht diktiert, Deutschland für immer vernichtend niederzuzwingen, cs zum Spielball der Weltpolitik zu machen. Der Versailler Vertrag enthält die Erklärung: Deutschland rüstet ab, damit auch die Welt abrüstet. Während aber die deutsche Abrüstung anerkanntermaßen in der Weltgeschichte einzig dasteht, denken die anderen Mächte nicht daran abzurüsten,' sie alle befinden sich in fortdauernder Aufrüstung. In Genf begnügte man sich damit, Kommissionen über Kommissionen einzusetzen und streng darüber zu wachen, baß die Abrüstung nicht praktisch wurde. Man verschanzte sich hinter der Formel: „Erst Sicherheit, dann Abrüstung", ein Anspruch, auf den das wehrlose Deutschland im Herzen Europas zuallererst ein Recht gehabt hätte.
Kamps gegen Le« Rüstnngswahnsinn der Welt Wenn der Führer am 14. Oktober durch sein „Nein" dem unehrlichen Spiel ein Ende setzte, so war dafür entscheidend, daß man, um ihre Aufbauarbeit zu stören, der neuen Regierung die seither gültigen Grundlagen der Abrüstungs- Verhandlungen entzog. Man verweigerte dem neuen Deutschland die Gleichberechtigung und brach damit eine dem deutschen Volk fünfmal gegebene Zusicherung. Der 14. Oktober ist ein Wendepunkt in der deutschen Geschichte. Mit ihm ist die Zeit der Kompromisse endgültig abgeschlossen. Deutschland wird, ohne gleichberechtigt zu sein, niemals mehr an internationalen Verhandlungen tcilnehmen. Zugleich hat es den Kampf gegen den R tt st u n g s io ah n s in u der Welt ausgenommen. Die Weltgeschichte lehrt, daß Rüstungen seit jeher zwangsläufig zu Kriegen führten. Wenn die Welt weiter aufrüstet wie in den letzten Jahren, muß cs zur Katastrophe kommen. Mögen die Rüstungen von dem Mißtrauen der Völker untereinander diktiert sein, wer eigentlich dahinterstcckt, sind die Interessenten der Rüstungsindustrie. Es ist ehrenvoll, wenn Deutschland vor aller Welt Kriege, die allein dem Vorteil dieser dunkeln Geschäfte- macheret dienen, ablehnt, und auch hier kann der 12. November eine Wende bringen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß das einmütige deutsche Bekenntnis zum Frieden das Ausland veranlaßt, sich endlich mit dem neuen Deutschland und seinem Willen nach Friede, Ehre und Gleichberechtigung zu beschäftigen, baß an Stelle der vielen Widersprüche in der Welt Klarheit über die Wirklichkeit tritt. Der Kampf gegen den Rcparationswahnsinn der Welt ist mit Erfolg durchgefochtcn, wir haben mit unseren Gedanken gesiegt,- vielleicht gelingt jetzt auch die Ueberwindung des Rüstungswahnsinns.
Das System der Vcrnichtungspolitik Der Minister entwickelte Sann ausführlich die im einzelnen bekannten Phasen im Kampf gegen den Repa r a t i o n s w a h n s i n n und zeigte hieran den konsequent verfolgten Sinn der Reparationen auf: die deutsche Wirtschaft zu zerstören und damit das deutsche Volk für immer nieberzuhalten. Neben dem Entwaffn» ngsüiktat waren die Tribute die zweite furchtbare Vernichtungswaffe. Das gesteckte Ziel, bei dessen Verfolgung immer wieder systematisch die Welt- Meinung gegen Deutschland aufgebracht wurde, ist fast erreicht worden. Man hat die deutsche Wirtschaft an den Abgrund und das deutsche Volk ins Elend gebracht, damit aber auch die gesamte Weltwirtschaft zerrüttet und dem widersinnigen Neparatwnsivahnsinn selbst die bereitet. Mit großer Klarheit trat in diesem Abschnitt der Rede die Parallele zwischen dem Wahnsinn der Reparationen und dem Wahnsinn des Nüstungsficbers der et zutage, den Haß- und Vernichtungswillcn unserer früheren Kriegsgegner enthüllend. — Wer die Zusammenhänge übersieht, so schloß der Minister diesen Teil seiner Ausführungen, dem wird das ,J-a" am 12. November leicht fallen, denn er weiß, daß der außenpolitische Weg des Führers der einzig folgerichtige und notwendige ist. Das Schick- >ak des gesamten Volkes steht auf dem Spiel. Die
überlegen, ob sie wirklich Deutsche sind. Wenn sie nicht deutsch zu fühlen vermögen, ist es besser, wenn sie recht bald dahin gehen, ivo die anderen schon sind, die uns betro-, gen haben. Wer aber die Auffassung gewonnen hat, daß die außenpolitische Lage ein „Ja" erfordert, darf nicht die Gedankenlosigkeit begehen, sich der Stimme zur Reichstagsmahl zu enthalten. Ganze Arbeit muß geleistet werden! Das Ausland muß sehen, daß das gesamte Volk ebenso geschlossen, wie es für Frieden, Eyre und Gleichberechtigung eintritt, hinter der die Außenpolitik führenden Negierung steht.
Die Aufbauarbeit des Nationalsozialismus Wirtschaftsminister Dr. Lehnich umriß in seinen weiteren Ausführungen in großen Zügen die Ziele der natio- nalsozialistischen Regierung. Das Hauptziel ist die Schaffung eines einheitlichen deutschen Volkes. Nach dem Verschwinden des Parteienstaates wird sich nie wieder eine Partei zwischen Führung und Volk ein- schieben. Die NSDAP ist keine Partei in diesem Sinne, sie ist eine Bewegung zur Erziehung des deutschen Volkes. Ist dies Ziel erreicht, wird es nur noch ein einheitliches deutsches Volk geben. Die NSDAP kennt nur bas große Ziel: die Arbeit am Ausbau des deutschen Voltes. Das einheitliche deutsche Volk muß geschaffen werden durch Ausmerzen artfremder Rassen. Hat sich Deutschland in den letzten fünfzehn Jahren völlig in den Händen des internationalen Judentums befunden, so wird es künftighin nur von Deutschen regiert werden. Klassen und Standesdünkel gibt es im neuen Staat nicht mehr. Die Arbeiter der Faust und der Stirne müssen einander die Hände reichen zu wahrer Volksgemeinschaft. Seitdem der Führer ihm die Hand reichte, ist der Arbeiter der Faust nicht mehr bloß „Ware auf dem Arbeitsmarkt". Wir beurteilen den Volesgenossen allein danach, wie er sich zu seiner Arbeit, gleich welcher Art, ein- stcllt. Die Leistung entscheidet! Die Welt hat durch Jahrhunderte vergeblich an der Schaffung eines wirtlichen Sozialismus gearbeitet. Wir werden dieses Problem mit der Schaffung eines deutschen Sozialismus lösen. Wehe, wer cs ivagen sollte, hier Sabotage zu üben! Wir leisten Erziehungsarbeit nicht aus egoistischen Gründen, jeder deutsche Volksgenosse muß reif gemacht werden, für den nationalen Sozialismus, für die Volksgemeinschaft zu arbeiten. Der neue Staat muß ein einheitliches Reich sein. Wir bauen ihn nicht für uns, sondern für die deutsche Zukunft, deshalb muß dieser Bau gründlich durchgeführt werden. Wir brauchen ein einheitliches deutsches Deinen! Die Länder dürfen nur noch Bestandteile des Reiches sein, ohne allerdings Nasse- und Stammeseigentiimlichkeiten, von denen der Nationalsozialismus ja ausgeht, einzubüßcn. Wir bauen das Neue, in dem wir bas Veste aus den Stämmen herausnehmen und damit ein einheitliches Reich schaffen. Württemberg besitzt z. B. manche Einrichtungen mit alter Tradition, aus denen man für das neue Reich nur lernen kann. Auf inucnpolitischcm Gebiet sind bereits ungeheure Leistungen vollbracht,' gewiß können auch wir Fehler machen, wir lernen jedoch aus ihnen und bemühen uns, sie so bald wie möglich zu beseitigen. Unser Ziel ist es, dahin zu kommen, daß das neue einheitliche Reich von Deutschen regiert wird, die das beste Wollen haben.
Die nationalsozialistische Wirtschastsverfassung Der Minister ging zum Schluß seiner Rede auf die wirtschaftliche Seite der Aufbauarbeit ein. Das kapitalistische Wirtschaftssystem, so sagte er, hat abgewirtschaftet! Wir stehen davor, ein neues System an die Stelle des alten, libcralistischcn zu setzen. Die ersten Ansätze zu der werdenden nationalsozialistischen Wirtschaftsverfassung sind schon fcstzustcllen. So der überraschende Eingriff auf dem Gebiet der Landwirtschaft. Der Bauernstand ist dadurch von der Vernichtung geschützt worden, daß man ihn aus dem kapitalistischen Börscnspicl hcrausnahm. Im übrigen bezeichnet« es der Minister als verfrüht, schon heute über die Grundfragen der neuen Wirtschaftsverfassung zu sprechen und kündiget an. daß er selbst, wenn der Zeitpunkt der Durchführung bevorstehe, im Lande darüber reden werde.
Arbeit und Brot für jede» Volksgenossen Die Nächstliegende Aufgabe ist heute, für jeden Volksgenossen Arbeit und Brot zu schaffen. Schon nach acht Monaten Negierungsarbeit ist hier der Erfolg größer, als selbst die kühnsten Optimisten zu hoffen wagten. Der sprechendste Beweis für die unerhörten Leistungen der Negierung ist die Wiedereingliederung von 2^ Millionen Arbeitslosen in den Wirtschaftsprozcß. In der Welt zerbricht man sich den Kopf über diesen Erfolg. Die Lösung ist in der Umkehrung des in seiner Ausschließlichkeit irrigen Grundsatzes: „Kapital schafft Arbeit" zu suchen. Die Arbeit ist es, die auch Kapital schasst. Wenn jeder Arbeit hat, werden wir immer reicher. Ein Volk ist so reich, wie viel es Arbeit organisiere« kann nnd heute werden in Deutschland durch Organisieren der Arbeit immer mehr Arbeitslose wieder ins Brot gebracht. Die Wege hierzu sind in den einzelnen Teilen des Reiches verschieden. In Württemberg ist neben der öffentlichen — außer Mitteln des Reiches wurden auch solche des Landes eingesetzt — die individuelle, private Arbeitsbeschaffung in Angriff genommen worden. Es konnten auf diese Weise bereits in vielen Fällen die Entlassung von Arbeitern verhütet und geschlossene Proüuktionsstätten wieder in Betrieb gesetzt werden. Es zeigt sich, daß in unserem Lande, das seither stets die geringste Arbcitslosenziffcr im Reich aufwies, der Rückgang der Arbeitslosigkeit auch ein ungleich rascherer ist.
Zusammcnfassenb stellte der Minister nochmals fest, daß cs am Tage der Volksentschetbung um höhere Ziele gehe, als jemals zuvor. Wer sich positiv einstcllt zu Volksentscheid und Neichstagswahl, arbeitet mit für die Schaffung von Arbeit und Brot, arbeitet mit Adolf Hitler für Deutschlands Zukunft und Ehre! — Die fesselnden Ausführungen wurden mehrfach von starkem Beifall unterbrochen. In
Schwarzes örett
Hitlerjugend
Am Mittwoch, den 15. November, findet um 15 Uhr in der Alten Post in Calw eine Führerbesprechung über die Durchführung des Winterhilfswerks der Hitlerjugend statt. Es müssen daran teilnehmen die Unterbann- und Gcfolg- schaftsführer der HI, die Stammführer des JV und die Ningführerinnen des BdM. U. a. werden dabei die Wappenschilde für die öffentliche Nagelung am Sonntag ausgegcben.
Der Führer des Bannes 126, Waidelich, Bannführer.
Tag deS Deutschen Handels am 18. und 19. November 1938 in Brauuschweig Am 18. und 19. November 1933 findet in Braunschweig der Tag des Deutschen Handels statt. Genau so wie der Tag des Arbeiters, des Bauern, des Handwerkers und der Kriegsopfer gefeiert wurde, soll dieser Tag in Braunschweig ein Tag des Handels werden mit einer eindrucksvollen Kundgebung. Voraussichtlich wird an dieser Tagung die ge-' samte Rcichsrcgierung einschließlich unseres Führers Adolf Hitler tcilnehmen. An der Fahrt nach Braunschweig können außer den NS.-Hago-Mitgliedcrn sämtliche Volksgenossen und -gcnossinen teilnchmcn. Der Fahrpreis 3. Klasse, der gegenüber dem normalen Preis um 75 Prozent ermäßigt ist,, beträgt für die Hin- und Rückfahrt 11.16 Der Zug wird voraussichtlich am Samstag, dem 18. November, etwa um l Uhr nachts in Stuttgart abfahren und wird in Braun- kchweig um 11.36 Uhr eintreffen. Die Rückfahrt erfolgt am Montag, dem 26. November, 11 Uhr vormittags, ab Braunschweig,' Stuttgart an etwa 19 Uhr. Anmeldungen sind bis Dienstag, abends 8 Uhr, bei Pg. N a t h g e b e r, Calw, Unt. Marktstraße, Fcrnspr. Nr. 561, anzumelden.
NS.-Hago Kreis-Amtsleitung: Schäfer.
einem Schlußwort dankte Ortsgruppenleiter Wid maier dem Minister und versicherte ihn der Pflichttreue des Kreises Calw. Ein dreifaches „Sieg-Heil" für Volk, Vaterland, Reichspräsident und Volkskanzler, sowie Deutschland- und Horst-Wesscl-Lied beendeten die Kundgebung.
Kleine politische Nachrichten
Die neuen Zwei- und Fünfmarkstücke —mit Lutherbild- nis. Nachdem kürzlich mit der Herstellung der neuen 1-Neichs- markstückc aus Nickel begonnen worden ist, hat der Reichs- finanzministcr jetzt mit der Zustimmung des Reichsrats den Auftrag auf Ausprägung von neuen Zwei- und FünfreichZ- markstücken erteilt. Die Schauseitcn der Münzen tragen in der Mitte den Kopf Martin Luthers im Profil. Die Münzen werden mit einem glatten Rande geprägt, der die vertiefte Inschrift „Eine feste Burg ist unser Gott" führt.
Sachleistungen an Hilfsbedürftige. Das Gesetz zur Verminderung der Arbeitslosigkeit sieht u. a. die Gewährung von Sachleistungen an Hilfsbedürftige vor. Die Bezirksfürsorge- verbände erhalten darnach durch Zuteilung von Bedarfs- dcckungsscheinen die Möglichkeit, neben ihren bisherigen Ne- gelleistungen den Hilfsbedürftigen — deren Kreis möglichst weit gezogen werden soll — durch Zuweisung von Klewe»n, Wäsche und Haushaltnngsgegenständen, zusätzliche Hilfe zuteil werden zu lassen. Die Durchführung der Hilfsaktion, für die 60 Millionen Reichsmark ausgeworfcn sind, kann anfangs Dezember beginnen.
Ter deutsche Außenhandel. Der Anteil der europäischen Länder an der deutschen Gcsamtausfuhr hat sich von 80,6 v. H. im dritten Vierteljahr 1932 auf 77,4 v. H. im drittel Viertel dieses Jahres vermindert. Der Rückgang der Europaausfuhr beruht zu einem erheblichen Teil auf der starlcn Schrumpfung des Rußland-Absatzes. Steigerungen der Ausfuhr nach Dänemark, Großbritannien, Italien und den Niederlanden stehen Rückgänge der Ausfuhr nach Frankreich, Oesterreich, Polen, Rumänien, Schweden und der Tschechoslowakei gegenüber.
Botschafter Nadolnh bei Hindenburg. Reichspräsident von Hindcnburg empfing den deutschen Botschafter Nadolnh, der sich in den nächsten Tagen auf seinen neuen Posten nach Moskau begibt. Der Reichspräsident benutzte diesen Anlaß, um dem Botschafter seinen Dank für die als Vertreter Deutschlands auf der Abrüstungskonferenz dem Reich geleisteten Dienste zum Ausdruck zu bringen.
Der Reichstagsbrandstifter-Prozeß dauert noch einen Monat. Das Reichsgericht will in dieser Woche die Berliner Zeugenvernehmungen im wesentlichen abschlicßen. Etwa vom 20. November ab soll die Verhandlung in Leipzig wcitcr- geführt werden. Der politische Komplex soll erst in Leipzig verhandelt werden, wo mall noch mit einer Verhandlungs- daucr von 2—3 Wochen rechnet.
Der Bismarckturm bei Hohenbirken durch Sprengung schwer beschädigt. Von unbekannten Tätern wurde versucht, den Bismarckturm bei Hohenbirken, der früher riuf dem Gebiet der Stadt Ratibor stand, bei der Grenzziehung aber an Polen fiel, zu sprengen. Wenn auch der Turm, der am 18. Oktober 1913 errichtet wurde und aus Quadersteinen besteht, die Sprcngungsversuchc überstand, wurde doch die gesamte innere Ausstattung, die Treppen und Türen, völlig zerstört.
Ein Schüler-Abzeichen in Oesterreich. Nach einem Erlaß des Bundesministeriums für Oesterreich wird in allen dem Unterrichtsministerium unterstehenden Schulen ein besonderes Schulcr-Abzcichen mit den österreichischen Staatsfarbcn eingesührt. Es soll dies „der sichtbare Ausdruck der Verbundenheit der österreichischen Schuljugend mit ihrem Vaterlande" sein.
Englandfeindliche Kundgebungen in Dublin. Die diesjährige Waffenstillstandsfeier wurde in Dublin noch stärker als in den früheren Jahren zu einer englandfeindlichen Kundgebung ausgestaltct. Unter den wilden Begeisterungsstürmen der Menge wurden in einem Park zwei große englische Flaggen verbrannt. Ein Erinnerungsobelisk an Königin Viktoria wurde durch eine Bombe in die Luft gesprengt.