25 Jahre Bezirksobstbauoerein Calw
Anläßlich seines 25jährigen Bestehens hielt der Bezirk s o b st b a u r> e r e i n Calw am verflossenen Sonntag in den kleinen Sälen des „Bad. Hofes" unter Vorsitz seines langjährigen, hochverdienten Führers, Oberpräzeptor a. D. Baeuchle eine schlichte E r i n n e r u n g s f e i c r. Verbunden mit dem Jubiläum des Vereins war eine von den Obstbanmivartcn dcS Bezirks und der Gärtnervercinignng Calw reich beschickte und prächtig ausgestaltetc Obst- und Gemüseschau in der Stüöt. Turnhalle, deren Besuch erfreulich lebhaft war. Ter Bezirks-Obstbauverciu Calw hat in den fünfundzwanzig Jahren seines Bestehens außerordentlich segensreich gewirkt und bedeutende volkswirtschaftliche Werte schaffen helfen. Die Zahl der Obstbüume im Bezirk, die sich im Jahre 1907 auf 127 »NO belief, ist bis 1938 auf 171 NON gestiegen, und damit steht der Bezirk Calw im nördlichen Schwarzwald an erster Stelle im Obstbau. Wenn das heute festgestellt werden darf, so ist dem anzufttgen, daß das Hauptverdienst hieran der unermüdlichen Tätigkeit der leitenden Männer des Jubelvereins zukommt, denn cs gibt keine Gemeinde innerhalb des Bezirks, in der sie nicht all die Jahre über für den Obstbau geworben und gearbeitet hätten. Der Bezirks-Obstbauvcrcin durste deshalb mit voller Berechtigung sein Jubiläum feiern, um so mehr als eS ganz unter dem Gedanken stand, dem heimischen Obstbau zu dienen.
Vorstand Baeuchle konnte zu Eingang der Jubiläumsfeier die Vertreter von Stadtverwaltung und Oberamt, Krcisbaucrnführer Hanselmann - Liebclsberg, Land- wirtschaftsrat W i n k e l m a n n - Stuttgart sowie die Witwe des verdienten ersten Vorstandes und Ehreuvorstandes des Vereins, Frau Schönten, neben zahlreichen Gästen aus Stadt und Land begrüßen und der Gärtnervereinigung Calw für die freundliche Unterstützung bei der Jubiläumsausstellung danken. Dann sprach Fräulein Anneliese Heller einen eigens für den Tag von Oberreallehrer Heller verfaßten, von feinem Humor durchsprühtcn Prolog, der großen Beifall fand. Im Mittelpunkt der Feier stand ein ausgezeichneter Vortrag von Vorstand Baeuchle über die Geschichte des w ü r t t c m b e r g i sch e u Obstbaues und dcS BczirkS-Obst bau Vereins Calw. Ein weitgespanntes Stück Kulturgeschichte des Schwabenlandes erfuhr darin eine lebensvolle Darstellung, ein Umstand, der uns veranlaßt, die wertvollen Ausführungen des Vortragenden an anderer Stelle ausführlich wicderzngcben. Aus der Vercinsgeschichte sei mitgcteilt, daß cS der Landw. Bezirks- Verein war, dem der Bezirks-Obstbauvcrcin entsproß. Ein erster Versuch zur Gründung eines Obstbauvercins wurde bereits 1896 unternommen,' dieser Verein löste sich jedoch schon im Jahre 1898 wieder auf. Die Gründung des Jubelvereins fällt in das Jahr 1908. Als Vorstand wurde damals Privatmann Franz Schön len gewählt und als Ausschuß- Mitglieder Obcramtsbaumwart Widmaun, Präzeptor Baeuchle, Oekonom W. Dingler, Kaufmann Knech t, Karl H a n s e l m a n n - Liebclsberg, Stadtschultheitz Müller- Neubulach, Schultheiß Lörcher - Oberkollwange», Ge- meindcrat Wcinma n n - Neuhengstett, Gemeindepfleger D o n g u s - Tcckenpfronn und Gutspächter Fahrion- Hof Dicke berufen. Von diesen Gründern und Ausschußmit- glicdcrn sind heute noch die Herren Widmann, Baeuchle und Knecht im Ausschuß tätig. Der Verein entfaltete sogleich eine rege Tätigkeit und erhielt durch ein von Oberpräzeptor Baeuchle ausgestelltes, im Laufe der Jahre auf Grund praktischer Erfahrungen noch zweimal umgearbcitctes Normalsortiment für den Bezirk eine wertvolle Arbeitsgrund- lagc. Zahlreiche Wanderversammlungcn und eine Reihe von Obstansstcllungcn in den Bezirksgemeinden sorgten für Aufklärung und Fortschritte im heimischen Obstbau,' allein im ersten Jahr seines Bestehens' wurden vom Verein 810 Obstbäume und 1200 Edelreiser an die Mitglieder abgegeben, deren Zahl damals rasch auf über 300 anstieg. Obstbauobcr- inspcktor Sch aal und Lanbwirtschaftsrat Winkelmann ließen dem Verein viel Förderung zuteil werden und erleichterten durch bereitwillige Mitarbeit dessen Wirken. Mit Unterstützung der Stadtgcmeiude Calw wurde 1911 ein Musterobstgarten für Kernobst ans dem Brühl geschaffen, der in der Hauptsache zu Demonstrationszwecken Verwendung findet. Im Jahre 1912 zeigte eine große Obstausstellung den Verein in hoher Blüte. Die Kricgszeit brachte dann neue Aufgaben,- der Verein nahm sich der zweckmäßigen Obstver- wcrtung und der Pflege der Obstbäumc der Ausmarschierten an. Eine auf Betreiben des Vereins von der Stadtverwaltung Calw angcschaffte Obstöörrc leistete außerordentlich gute Dienste und war von nicht zu unterschätzender Bedeutung für die Ernährung der städtischen Bevölkerung. So wurden z. B. im Jahre 1916 allein 470 Zentner Früchte auf dieser Dörre getrocknet. Ferner veranstaltete der Verein Kurse über Obst- und Gemüsevcrwertung. Im Jahre 1916 trat der verdiente Vorstand Schoenlen von der Leitung des Vereins zurück,- letztere wurde damals Vorstand Baeuchle übertragen, der sie bis zum heutigen Tage inne hat und seitdem in hervorragender Weise für den Verein tätig gewesen ist. Besonders der Wiederaufbau des Vereins nach den schweren Schädigungen der Inflationszeit ist sein Verdienst. In zahllosen Wanderversammlungcn, durch stattliche Ausstellungen und Prämiierung von Obstgärten wurde für Sen Obstbau geworben und eine Fülle von Belehrung über Sortenwahl, -kcnntnis und Baumpflcge in Sie Bc- zirksgemeinden hinansgetragcn. Auch wurde die Süßmost- berettuna gefördert. Im letzten Jahre erfolgte die Anlage emer Beerenobstanlage auf städtischem Grund an der Alt- urgcr Straße,' zur Schädlingsbekämpfung wurde ein ncu- zecklicher Zcrstäubungsapparat angeschafft. Der Verein hat sich weiterhin die Hebung des Baumwärterstaudes sowie die Schaffung eines Musterobstmarktes in Calw besonders zur Aufgabe gemacht. Die wohlwollende Unterstützung der Be- ztrksbchöröen, der Stadt- und Landgemeinden, der Land- nnrtschaftskammer, des Württbg. Obstbauvereins und die Mitarbeit einsichtiger Züchter haben in den licke" den Obstbau im Bezirk einen erfreu-
i^wen Aufschwung nehmen lassen. Das Volksvermögen hat
durch vermehrten Anbau und Absatz von edlen Obstsorten eine wünschenswerte Zunahme erfahren, und diese Tatsache ist ein schönes Verdienst, das der Jubelverein für sich in Anspruch nehmen darf.
Der Vorstand schloß seine Ausführungen über die Vereinsgeschichte mit Worten des Dankes an seine Mitarbeiter und gab die Ernennung folgender Vcrcinsangehörigcr zu Ehrenmitgliedern bekannt: Obcramtsbaumwart W. Widman n, Kaufmann I. Knecht in Calw, Krcisbauern- führer K. Hansclmann in Liebclsberg, Bürgermeister Lörchcr in Oberkollwange», Gemeindepfleger Dongus in Dcckenpfronn, Landwirt K. Weiß in Calw, Bäckermeister Friedrich P fromm er in Calw, Baumwart Joh. Sattler in Deckcnpfronn, Baumwart Gg. Nomctsch in Altbulach und Stadtschultheiß Müller in Neubulach. Obcramtsbaumwart Widmann nahm hierauf das Wort, um Vorstand Baeuchle für seine Verdienste um den Verein zu ehren und ihm für 14jührige ununterbrochene Führerschaft im Verein die Ehreumitglicdschaft zu übertragen,' zugleich gab er davon Kenntnis, daß dem Vorstand anläßlich des Jubiläums ein Ruhesesscl überreicht worden sei. Die Reihe der Gratulanten eröffnete sodann Bürgermeister Göhner. Die Glückwünsche der Stadt Calw überbringend dankte er dem Verein für dessen erfolgreiches Wirken und hob besonders die heutige Bedeutung dcS Obstbaus als zusätzliche Einnahmequelle für den landwirtschaftlichen Kleinsiedler hervor. Angesichts der sich heute schon anbahnenden Umstellung in der Ernährung sagte der Stadtvorstand voraus, daß in den kommenden Jahrzehnten der Obstbau ein bedeutender Zweig der Volkswirtschaft sein werbe. Die Erkenntnis, daß nichts gesünder für die Volksgesundhcit sei als Obst werde sich immer stärker durchsetzen. Die Glückwünsche der Kreisbaucruschaft übcrbrachte Kreisbaucrn- ftthrer Hanselmann. Der Redner wandte sich vor allem gegen die Auslandseinfuhr von Obst und forderte die Erzeugung von marktfähigem Qualitätsobst in ausreichender Menge zur Versorgung der Bevölkerung. Das Ziel des deutschen Bauern müsse heute sein, alles aus der Heimat- stholle heranszuholen! Der Kreisbauernführcr dankte dem Verein und seinem verdienten Vorsitzenden für das Geleistete und wünschte, daß l st'er fernerhin zum Segen des Bezirkes blühen und gedeihen möge. Für bas Oberamt sprach Dr. Deyhle. Er beglückwünschte den Verein und sprach den Herren Obcrpräzeptor Baeuchle und Oberamtsbaumwart Widmann den besonderen Dank des Staates aus. Aufgabe der Zukunft müsse cs sein, den deutschen Menschen zu heimatlicher Orientierung zu erziehen, zur natürlichen Bevorzugung alles dessen, was die heimatliche Scholle hervorbringt. Im Reiche Hitlers dürfe es keine Banancnseuche
Aus Stadl und Land
Calw, den 24. Oktober 1933.
Nachdruck eigener Berichte nur mit Quellenangabe gestattet.
Dienstnachricht
Regicriliigsrat Oelschläger beim Landesfinanzamt ist als Vorsteher an das Finanzamt Hirsau versetzt worden.
Ehrung
Wie uns mitgcteilt wird, hat der Gesangverein „Con- corüia" in seiner letzten Süngerversammlung, in welcher bekanntlich die Verschmelzung des Vereins mit dem „Cal- wer Liedcrkranz" von der Mehrheit der Mitglieder beschlossen wurde, nach dessen freimütig erfolgtem Rücktritt seinen Chormeister Herrn Albert Fischer zum Ehrenchor- m eister ernannt. Herr Fischer, Ser in unermüdlichem Streben den Chor der „Concordia" in außerordentlicher Weise förderte und in den letzten Jahren das Calwer Musikleben durch eine Reihe auf künstlerischer Höhe stehender Konzertausführungen bereicherte, hat dies- Auszeichnung wohl verdient.
Einsteigediebstähle i« Stammhcim aufgeklärt
In Stammheim konnten jetzt zwei Einsteigeöieb- stühle, die diesen Sommer in den Gasthöfen „zum Waldhorn" und „zur Linde" verübt worden waren, aufgeklärt und die Täter ermittelt werden. Es handelt sich um drei ehemalige Zöglinge des Evang. Erziehungsheims, die sich zuletzt in den Arbeitslagern Nebringen und Böblingen sowie im Landes- gefängniS Heilbronn befanden. Die Burschen haben gestanden, Bargeld und Warenvorräte entwendet zu haben,- man vermutet, daß sie sich außerdem noch weitere Straftaten haben zu schulden kommen lassen.
Simmozheim begrüßt seinen neuen Ortsvorsteher
Zu Ehren des ucuernannten Ortsvorstandes, Bürgermeister Schelle, veranstaltete vergangenen Samstag die Bürgerschaft Simmozheims eine Begrüßungskundgebung. Vom Hitlerplatz aus zogen unter Vorantritt der Musikkapelle SA, HI., BdM., Turn-, Gesang- und Kriegerverein sowie die Schüler und Schülerinnen mit ihrem Spielmannszug in geschlossenem Zuge zur Amtswohnung des Bürgermeisters. Dortselbst wurde Bürgermeister Schelle von Vertretern des Gcmeinüerats, der Kirche und des Ortsschulrats willkommen geheißen. Gesangverein, gemischter Chor und Schülerchor sowie die Kapelle umrahmten die Begrüßungsfeier mit Lied- und Musikdarbietungen,' Erwähnung verdient ferner ein selbstvcrfaßter Sprechchor der Schüler an den neuen Gemeindevorstand, der überrascht von einem so schönen Empfang, allen herzlich dankte. Die kleine Feier schloß mit dem Absingen des Deutschland- und Horst Wessel-Liedes. Anschließend war man mit dem Ortsvorstand noch gemütlich in der Sonne beisammen.
, mehr geben. Gewiß brauche der Staat de« Außenhandel, Ser Heimatbodcn jedoch verpflichte zu Dank und Ehre. Namens der Gärtnervereinigung Calw gratulierte Gärtnercibcsitzcr M a st und erinnerte hierbei an die enge Verbundenheit von Obst- und Gartenbau. In einem Rückblick auf die Entwicklung des Calwer Gartenbaus, der sich gemeinsam mit dem Obstbau seit 1908 aufwärtsentwickelt habe, stellte er fest, daß der heimische Garten- und Gemüsebau heute allen Anforderungen genüge und die Unterstützung der Verbraucher verdiene. Zum Schluß überbrachte Landwirtschaftsrat Winkelmann die besten Grüße und d .'estnische der Laud- wirtschaftskammcr und anerkannte mit Freude die vom Verein geleistete Arbeit. In der kommenden Zeit, so fuhr er fort, müsse das geringwertige Obst Edclsorten weichen. Erst wenn eine solche Qualitätsverbesserung durchgeführt sei, könne bas deutsche Obst erfolgreich gegen die ausländische Spitzcnware ankämpfen. Die Möglichkeit einer Versorgung des Volkes mit Jnlanbsobst sei durchaus gegeben. Anschließend hielt Lanbwirtschaftsrat Winkel mann einen außerordentlich lehrreichen Lichtbilder-Vortrag über Krone n e r z t e h u n g, eines der wichtigsten Kapitel im Obstbau.
Der Vcreinsvorstand dankte danach allen Rednern und gab, die Bedeutung des Baumwartestandes für den Obstbau hcrvorhebend, noch Kenntnis von dem Ergebnis des Aus st ellungs Wettbewerbes, dem Aufgaben auf dem Gebiete der Obstvcrpackung für Markt und Versand zu Grunde lagen. Es wurden vom Preisgericht zuerkannt: Sieben erste Preist den Baumwartcn Schneider-Dachtel, R o l l e r-Sommenhardt, N ü ß l e - Simmozheim, I. P f r o m m e r - Weltenschwann, Gg. R o m e t s ch - Altbulach, I. S a t t l e r - Deckcnpfronn und K i e n z l c - Ostelsheim. Zweite Preise erhielten Chr. Wacker-Oberhaugstctt und Roller-Neubulach, Anerkennungen wurden Kustcrcr- Speßhardt und M o r g c n e i er-Hirsau zuteil. Ucber die Ausstellung der Gärtnervereinigung Calw hat der Ausschuß folgendes Werturteil gefüllt.
An der Blumen- und Gemllscschau haben sich sämtliche Mitglieder der Vereinigten Gärtner in Calw beteiligt. Jeder Gärtner stellte selbständig für sich au- s. Sämtliche Darstellungen und Aufbauten wen mit edlem Geschmack und feinem Kunstverständnis durchgeführt. Die Ausstellung selbst ist ein lebendiger Beweis davon, daß die Calwer Gärtner auf der Höhe der Zeit stehen und allen Anforderungen in ihrem Fach gerecht werden. Sie zeigte durchaus hervorragende Leistungen und erregte allgemeine Bewunderung, sie verdient unumschränkte Anerkennung und höchstes Lob. Die Ausstellungslcitung blickt mit Stolz auf diese ausgezeichnete und reizende Blumen- und Gcmüseschau in der Handwerkerwerbewoche zurück.
Nach der Bekanntgabe schloß der Vorstand die Jubelfeier mit herzlichen Dankcswortcn.
^ - Tors unter Sulz bei Wildberg.
Die Gemeinde Sulz am Eck wurde im letzten Jahr durch eine Ueberschwemmungskatastrophe heimgesucht. Um der Gefahr für die Zukunft vorzubeugen, wurde nun der durch Sulz fließende Agenbach reguliert. Die Arbeiten nähern sich dem Abschluß. Für den Wasserbedarf der unterhalb des Ortes, nahe beim Friedhof, gelegenen Mühle wird zur Zeit eine Rohrleitung eingebaut. Am oberen Ende der Röhre wird ein Becken ausgehoben, nahe bei dem der Kirche gegenüberliegenden Kalktuffelsen. Hier stieß man etwa 4 Meter unter dem seitherigen Bachbett auf vertorfte Schichten. Eine Probe dieser Torfmudde wurde an den bekannten Moorforscher Dr- h. c. Karl Bcrtsch in Ravensburg geschickt, der sie in dankenswerter Weise alsbald mikroskopisch untersuchte. Es fanden sich zahlreiche Neste von Algen und viele Wasser- schncckenhäuschcn sowie Spuren des in der Gegend heute ausgestorbenen Sumpfschildfarns. Dort wo heute Sulz liegt, muß also einst ein stehendes Gewässer, ein See gewesen sein, der allmählich immer mehr versumpfte und verlandete. Die Untersuchung der eingewchten Blütenstaubkörner ergab 62 A Erle. Der See war also von einem Erlengehölz umstanden, in dem zahlreiche Farnkräuter standen. Von den aus dem umliegenden Wald eingewchten Blütcnstaubkörnern nehmen neben Kiefer und Hasel Eiche, Ulme und Linde den größten Raum ein. Fichte ist sehr spärlich, und Buche und Tanne sind gar nicht vertreten. Daraus läßt sich nach Bcrtsch der Schluß ziehen, baß jener Torf in der Eichen Mischwald zeit, etwa 3000—4000 Jahre vor Christi, entstanden ist. Damals lebten die Menschen der jüngeren Steinzeit; ob diese sich auch am „Sulz er See" vorübergehend oder länger aufgehalten haben, wissen wir nicht. Neuerdings mehren sich die Anzeichen dafür, daß die vorgeschichtlichen Menschen sich früher und häufiger in unserer Gegend aufgehalten haben, als man bislang dachte. Was mag die Ursache zur Bildung eines Sees im Agenbachtal gewesen sein? Wir können es nur vermuten. Vielleicht hat ein Unwetter wie 1932 aus den kleinen Seitentälchen heraus soviel Schutt ins Tälchen geworfen, baß ein See aufgestaut wurde. Wahrscheinlich hat aber noch ein großes geologisches Ereignis mitgewirkt, nämlich die langsame Hebung des Schwarzwaldes auf der Linie Wildbad-Liebenzell. Dadurch wurde den nach Norden und Nordwesten fließenden Bächlein, die den nach Sübosten abfallenden Schichten entgegenströmcn müssen, ihre Arbeit dauernd erschwert. Wir finden das bestätigt im oberen Monbachtal, das ebenfalls versumpft ist, und ebenso im Nagold- und Waldachtal, wo sie plötzlich nach Norden umbiegen. Dr. Br.
Wetter für Mittwoch und Donnerstag
Im Osten liegt Hochdruck, über Frankreich eine Depression. Bei vorwiegendem Einfluß des elfteren ist für Mittwoch und Donnerstag trockenes und zeitweilig heiteres Wetter zu erwarten.
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SCB Hcrrenberg, 23. Okt. Die neue katholische Kirche, die in der Nähe des Bahnhofs erstellt worden ist und hochragend das Stadtviertel beherrscht, wurde cingeweiht. Erbaut wurde sie mit einem dem Voranschlag entsprechenden Kostenaufwand von 47 000 RM. Die Einweihung wurde von Weihbischof Fischcr-Rottenburg vorgcnommen.