Aus Württemberg

Geh. Kommerzienrat Paul Zilliug 85 Jahre Gestern feierte Direktor Geh. Kommerzienrat Paul Z i l- king in Stuttgart seinen 85. Geburtstag in erfreulicher körperlicher und geistiger Frische. Zilling wurde als Sohn des Apothekers Zilling in Freudenstadt geboren. Nach dem Besuch der dortigen Lateinschule lernte er in der von seinem Großvater mütterlicherseits gegründeten Firma Schill und Wagner in Cal w. Nach weiterer Ausbildung im Ausland (Italien, Irland, Belgien) war Zilling von 1873 bis 1882 Prokurist bei der erwähnten Calwer Firma. Am 1. Dezem­ber 1882 übernahm er die Leitung des kurz vorher errich­teten Exportmusterlagers in Stuttgart. Diese Stellung beklei­dete der Jubilar SO Jahre lang mit großer Treue und rei­chen Erfolgen für unsere Heimat.

Kleine Nachrichten aus dem Lande

Für die Verbreitung von Beitragsmarken für die ver­boteneRote Hilfe" verurteilte das Sondergericht Stuttgart eine 38 I. a. Packersehefrau zu 8 Monaten, einen 38 I. a. Reisenden zu 1 Jahr 6 Monaten und einen 35 I. a. Schreiner zu 10 Monaten Gefängnis. Die Angeklagten hatten mehrere Monate lang die Verbreitung solcher Beitragsmarken im großen Umfang betrieben. Im Zusammenhang mit der Festnahme von vier kommunistischen Personen auf Diet- linger Gemarkung fand wegen politischer Umtriebe eine poli­zeiliche Durchsuchung in Birkenfeld durch 7>eamte des Poli­zeipräsidiums Stuttgart statt. Auf einer Dienstfahrt kam der württembergische Wirtschaftsminister Dr. Lehnich durch Calmbach und besichtigte u. a. auch den Betrieb Alfred Gau­thier G. m. b. H. Wie berichtet, brannte auf dem Dobel das Anwesen des Holzhändlers Gustav Ruf nieder- Den beim Brande nicht auffindbaren Besitzer fanden Ortsein­wohner tot am Waldrande. Er hatte Selbstmord begangen. Der Grund zu dieser Verzweiflungstat dürfte in unglück­lichen Familienverhältnissen zu suchen sein. Die vier Ge­meinden Engelsbrand, Grunbach, Salmbach und Kapfenhardt veranstalteten eine gemeinsame Kundgebung für die Hand­werkswoche in Grunbach.' Die Mineralbrunnen Ucber- kingen-Teinach-Ditzenbach AG. hat dem Winterhilfswerk eine Spende von 4000 RM. überwiesen. Am kommenden Sonn­tag wird der Schwarzwaldverein am Heldcndenkmal bei Allerheiligen seine Totengedenkfeier für die im Weltkrieg gefallenen Angehörigen des Vereins abhaltcn. Bei einer Verkehrskontrolle in Ulm wurden an zwei Tagen 300 rück­sichtslose Fahrer zur Anzeige gebracht.

Die Entwicklung der Fernsehtechnik

Die Deutsche Neichspost ist lebhaft bemüht, die Fernseh- tcchnik weiter zu entwickeln. Am Montag hat, wie wir hören, im Neichspostministerium eine Anzahl von Vertretern der Neichspost, des Reichspropagandaministeriums, der Neichs- rnndfunkgesellschaft und der deutschen Fernsehindustrie sich mit diesen Fragen beschäftigt. Man will zunächst die im draht­losen Fernempfang aufgenommenen Bilder wesentlich ver­bessern und weiter vervollkommnen, indem die Bildpunkt­zahl in der Minute erheblich gesteigert wird. Der Ultrakurz­wellensender in Berlin-Witzleben wird in den nächsten zwei bis drei Monaten für die Zwecke der Fernsendung besonders ausgebaut werden.

Da man beabsichtigt, möglichst bald die Bildübertra­gung mit der Uebertragung des Tones zu ver­binden, ist der Auftrag zum Vau eines zweiten Ultrakurz­wellensenders erteilt worden. Dieser zweite Sender wird im April nächsten Jahres fertig werden. Die Versuchsscndungen werden sich zunächst auf einen kleineren Kreis von Bastlern und Fachleuten beschränken. Man will aber möglichst bald das Fernsehen in den allgemeinen Rundfunk eingliebcrn.

Laßt beim Handwerk arbeiten! Das Handwerk hat sich und seine Betriebe den technische« «nd wirtschaftlichen Er­fordernissen -er neue« Zeit angepaßt.

*

Handwerk tnt not, fördert das Handwerk, indem Ihr ihm Arbeit zukommen laßt! Die deutsche Volkswirtschaft «nd die dentsche Kultur könne« das Handwerk nicht entbehren.

-ü

Handwerksarbeit ist wertbeständig. Und heute muß jeder darauf sehen, daß das, was er sich erwirbt, eine möglichst lange Lebensdauer besitzt.

Fagdunfcill

SCB. Gaildorf, 19. Oktober. Der in Sulzbach a. K. im Ruhestand wohnende Obcrpostmeistcr Schäfer befand sich als Gast einer Stuttgarter Jagdgesellschaft auf einer Treibjagd bei Kemnaten in der Gemeinde Eschnach. Durch einen un­glücklichen Umstand wurde er durch eine Kugel eines Jagü- nachbarn, die de» Boden bereits berührt hatte, in den Unterleib getroffen, wodurch eine Schlagader verletzt wurde, die innerhalb zehn Minuten eine innere Verblutung her­beiführte. Ein unter den Jagdgästcn befindlicher Arzt konnte keine Hilfe mehr bringen,- nach zehn Minuten trat bereits der Tod ein.

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

Börse

SCB. Stuttgart, 19. Oktober. Trotz freundlicher Stim­mung blieb das Geschäft klein. Die Notierungen waren wenig verändert.

Stuttgarter Schlachtvieh und Fleischmarkt Dem Donnerstagmarkt am stäöt. Vieh- und Schlachthof wurden zugeführt: 2 Ochsen, 13 Bullen, 57 (unverkauft' 15) Jungbullen, 4 Kühe, 4g (8) Färsen, 3 Fresser, 251 Kälber, 923 (23) Schweine, 2 Schafe, 1 Ziege.

Hitler baut auf Helft mit

Kauft Ware

Preise für 1 Pfund Lebendgewicht:

19.10.

17. 10.

Kühe:

fleischig ....

19.10.

17. 10.

Ochsen: ausgemästet - -

Psg.

Pfg.

26-28

Pfg-

Pfg-

II14

vollfleischig - -

2425

geringgenährte -

810

fleischig ....

Bullen: ausgemästet - - vollfleischig - - fleischig ....

23-24

Kälber: feinste Mast- und

2628

24-25

26-28

2527

24-25

beste Saugkälber mittl. Mast- und gute Saugkälber geringe Kälber -

37-39

3235

2931

37-39

3235

29-31

Iungrinder:

Schweine:

ausgcmästct - -

30-32

30-32

über300Psd. - -

5152

54

vollfleischig - -

2628

26-28

240-300 Pfd. -

5052

52-54

fleischig ....

2325

200240Psd. -

49-51

5253

geringgenährte -

160-200 Pfd. -

4849

5051

Kll h e:

120160 Pfd. -

46-47

4750

ausgemästet - -

22-26

unter 120 Psd. -

vollslcischig - -

16-19

Sauen ....

38-43

40-45

Marktverlauf: Großvieh ruhig, Kälber mäßig, Schweine mäßig, Speckschweinc etivas ruhiger. Preise am Fleisch­markt für 1 Pfd. Frischfleisch: Farrenfleisch 4247 (unv.), Rindfleisch Nindvicrtel fett 5056 (unv.), mittel 4343 (unv.), gering 3842 (unv.), Kuhfleisch 2436 (2g36), Käl­ber mit Innereien 5664 (5764), Schweine 6374 (7075, Hammel 5559 unv.) er?/.

Stuttgarter Grobmärkte

Kartoffclgroßmarkt auf dem Lconhardsplatz: Zufuhr 200 Ztr. Preis 33,30 Mostobstmarkt auf dem Wilhelms­

platz: Zufuhr 900 Ztr. Preis 6.506,90 Filderkraut- markt auf dem Leonhardsplatz: Zufuhr 50 Ztr. Preis 3,50 Reichsmark für einen Zentner.

*

Die örllichcn Kleinhandelspreise dürfen selbstverständlich nicht an de» Börsen- und Grvhbandclsprelscn gemessen werden, da für lene noch die sog. wirtschaftlichen Berkchrskosren in Zuschlag kommen. Die Schristltg.

Kirchliche Nachrichten

Evangelische Gottesdienste 19. Sonntag n. d. Dreieinigkcitsfest, 22. Okt.: Turmlied: 49, Aus meines Herzens Grunde.

9.30 Uhr: Hauptgottesdicnst (Hermann Anfaugslied: 880, Jesu meine Freude): 10,45 Uhr: Kindergottesdicust im Vereinshaus: 11 Uhr: Christenlehre (Töchter, 2. Bezirk sgegen den Bahnhof zus Schüz): 5 Uhr: AbendgottcSdicnst im VereinShaus (Schüz).

Mittivo ch, 25. Oktober:

8 Uhr: Fraucnbesprcchungsabcnd im VereinShaus (Luther und die deutsche Frau).

« D o n n c r s t a g, 26. Oktober:

8 Uhr: Bibclstunde im Vereinshaus (Hermann Matth. 5, 2732: Die Ehe).

Katholische Gottesdienste Sonntag, 22. Oktober:

8 Uhr: Frühmesse und Ansprache: 9.30 Uhr: Predigt und Amt, anschließend Christenlehre: 1-30 Uhr: Andacht. Montag, 23. Oktober:

8 Uhr: Gottesdienst in Bad Liebenzell. Bcichtgclegcnhcit: Samstag 45.80 Uhr, Sonn­tag 78 Uhr.

Kirchenanzeigen der Methodistcn-Gcmcinde Sonntag, 22. Oktober:

Calw : Sonntag, vorm. 9.30 Uhr: Predigt,- vorm. 10.45 Uhr: Sonntagsschulc,- abends 8 Uhr: Predigt. Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibclstunde.

Stammheim: Sonntag, vorm. 9.30 Uhr: Predigt,- vorrn. 10.45 Uhr: Sonntagsschule: nachm. 1.80 Uhr: Predigt. Mittwoch, abends 8 Uhr: Bibelstunde.

Oberkollbach: Sonntag, vorm. 9.30 Uhr Erntedank­fest-Predigt,- vorm. 10.45 Uhr: Sonntagsschule: nachm.

2 Uhr: Gesangsgottesdicnst. Dienstag, abends 8 Uhr: Bibelstunde.

Zur Werbe-Wche

Bürger bedenkt in Land und Stadt auch der Friseur viel Sorgen hat. Weil leider, sonst ganz brave Leute, sich eben selbst rasieren heule: aus Eigennutz, teils wcils bequem, doch denket, beides ist nicht schön; wenn selbst du mithilsst, einem Stand das Brot zu nehmen aus der Hand. Besuchet drum, wir bitten sehr in Zukunst fleißig den Friseur.

Noch etwas, Bürger, höret her: kaust Toilcttcsachen beim Friseur.

Friseurinnung

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Hraöe auf Len Hnrekren kommt es an! 15.-21. OKkovei'l-AZ

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NS.Kriegs- opser- versorgung

Ortsgruppe Calw

Sonderzugs- sahrkarten zum

1. Schwöb. Kriegsopser- ehremag

in Stuttgart am 22.10.33.

können für die Mitglieder und deren Angehörige der Ortsgr. Calw, Hirsau und Ottenbronn bei Kamerad

P.Dufner,Ealw,Bischos»

stratze 42 gegen RM. 1.20 abgcholt werden.

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empfiehlt

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W. Forstamt Hirsau.

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Am Montag, den 3V. Okt. 1933» vormittags 1V Uhr in Hirsau in der Linde" wird die Lieferung und Bcisuhr von

McümKalksteinscholter

auf die Wege des Ottcn- bronnerberg, Altburgerberg, Lützenhardt und Wecken­hardt im schriftlichen Ab­streich vergeben.

Ferner die Beifuhr von

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aus dem Steinbruch bei der Havelsburg auf die Wege des Distrikt Weckenhardt.

Losoerzeichnisse v. Forst­amt zu beziehen.

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