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Rr. 211

Donnerstag, den 1v. September 1925.

SS. Jahrgang

VerichierstaitW Wer die ZmisteMserellz.

Dr. Gauß beim Außenminister.

Die Beurteilung in Berlin.

(TU.) Berlin, 10. Sept. Ministerjaldircktnr Dr. Gaus hatte gestern Besprechungen mit Staatssekretär Schubert und mit dem Stellvertreter des Reichskanzlers, Reichswehrminister Dr. Gehler, über das Ergebnis der Londoner Juristenkonferenz. Gestern vormittag hat rr dem Reichspräsidenten Bericht erstat­tet. Dr. Gaus und Staatssekreär Schubert begeben sich heute abend zum Außenminister Dr. Stresemann und daran anschlie­ßend zum Reichskanzler, um beiden Ministern Bericht zu er­statten.

Gegenüber Meldungen der ausländischen Presse liegt, wie die Telegraphen-Union von zuständiger Stelle erfährt, eine besondere Einladung der Außenminister mit der Angabe von Zeit und Ort in Berlin bis jetzt noch nicht vor. Für das Reichskabinett ist bisher noch die Demarche des französischen Botschafters de Margen« maßgebend, der bei der Ueberreichung der letzten französischen Note Einladungen sowohl zur Juristen­konferenz wie zu einer allgemeinen Paktkonferenz überbracht hatte. Was das

Ergebnis der Londoner Juristischen Besprechungen anbelangt, so muß betont werden, daß die Juristen sich an ihr Mandat gehalten haben, die verschiedenen Standpunkte juri­stisch zu formulieren. In Sonderheit ist es Ministerialdirektor Gaus gelungen, sich nach den allgemein gehaltenen Wendungen in den französischen Noten nun ein klares Bild darüber zu ver­schaffen, wie sich die Alliierten einen Pakt materiell und tech­nisch vorstellen. Politische Probleme sind auf der Juristenkon­ferenz nicht behandelt worden und soweit dieses im Rahmen der Konferenz nicht zu vermeiden war, sind die verschiedenen Standpunkte juristisch formuliert worden. Beschlüsse sind nicht gefaßt worden. So darf festgestellt werden, daß das Ergebnis der Londoner Konferenz einen

wichtigen Schritt zur Klärung

bedeutet. Wenn fremde Staatsmänner das Ergebnis für den weiteren Gang der Verhandlungen optimistisch beurteilen, so ist das nur zu begrüßen. Die Stellungnahme der Reichsregie­rung kann jedenfalls erst erfolgen, sobald die Minister einzeln und das Kabinett in seiner Gesamtheit die durch die Londoner Konferenz geschaffene Lage geprüft haben.

Wiederaufnahme der Wirtschafts- Verhandlungen mit Polen.

Staatssekretär Lewald verhanvelt mit dem polnischen Außen­minister.

TU. Genf, 10. September. Staatssekretär Lewald hatte am Mittwoch eine längere Aussprache mit dem polnischen Außen­minister Skrzynski über die deutsch-polnischen Handelsvertrags- Verhandlungen. Lewald gab dem Wunsche der Reichsregierung Ausdruck, mit Polen zu einem Vertragsabschluß zu kamen. Auch wurden die schwebenden politischen Probleme berührt.

Dr.

TU.

Delegation . .

lungen, Dr. Prondzynski, der sich am 15. dieses Monats nach Berlin begibt, vom Ministerpräsidenten Grabski empfangen worden. Ministerpräsident Erabski instruierte den Führer der polnischen Delegation für die wiederaufzunehmenden Verhand­lungen. Der ökonomische Rat hat eine List« sämtlicher Waren aufgestellt, die nach Deutschland exportiert und aus Deutsch­land importiert werden. Die Zahl der Mitglieder der polni­schen Delegation wird zukünftig nur noch aus 7 Personen be- >ri wird 1

stehen. Dr. Prondzynsk

den Borfitz führen.

Auslandsreise d. KreuzersBerlin-.

TU. Kiel, 9. Sept. Der Kreuzer Berlin hat heute Vor­mittag eine Auslandsreise angetreten. Aus diesem Anlaß hatte sich eine zahlreiche Menschenmenge auf der Adalbert- und Blü- cherbrücke in Kiel eingefunden, um von dem Schiff Abschied zu nehmen. Um 11 Uhr wechselie die Besatzung mit den Zuruck- blmbenden auf der Blücherorücke den letzten Abschiedsgrutz. Mit einem kräftigen Hurra und Tücherschwenken lief das Schiff nach dem Kommando.Leinen los" ans. Die Kriegsflagge wurde am Heck medergeholt und die Gaffel des Großmastes gehißt. Die Maschinen setzten ein und langsam setzte sich dieBerlin" in Bewegung. Kurz vor 12 Uhr lief der Kreuzer in die Hol- tenauer Schleuse ein. Eine nach Tausenden zählende Menschen­menge hate sich auf der Schleuß« in Holentau eingefunden, um der Besatzung vor ihrer Abreise die letzten Grüße der Hei­mat zuzurufen. Nach einem von dem Instrukteur des Mldungs- wesens, Admiral Hosemann, ausgebrachten Hurra und einem letzten Lebewohl, das der Kommandant des Schiffes den Zu­rückbleibenden zurrest verließ der Kreuzer die Schleusen, noch lange von den Blicken der Zurückbleibenden verfolgt, an Bord den Berliner Oberbürgermeister Boeß, der an der Reise bis nach Rendsburg teilnahm.

Keim Einigung Wer die AkienuWerknnserenz.

Die Konferenz beschlossen.

(LU.) Genf, 9. Sept. Von seiten der englischen Delega­tlein des Völkerbundes wird mitgeteilt:

Heute vormittag fand die erste öffentliche Zusammenkunft der Außenminister Chamberlain, Briand, Vandervelde und des er­sten italienischen Delegierten beim Völkerbunde, Scialoja, mit den drei Sachverständigen Sir Ereil Hurst, Fromageot und Nollin statt. Von seiten der drei Außenminister wurde offiziell festgestellt, daß die Londoner Sachverständigenbesprechungen mit dem deutschen Ministerialdirektor Dr. Gaus einen sehr wichtigen Fortschritt in den Verhandlungen über den Sicher- heitspakt bedeuteten, sodaß eine Besprechung der alliierten Außenminister mit Dr. Stresemann die beste Aussicht auf Er­folg hätte. Die drei Außenminister faßten den Beschluß, an die Reichsregierung mit der Aufforderung heranzutreten, an einer demnächst stattfindenden Konferenz teilzunehmen. Die Konferenz wird, wie man hört, in Lausanne stattfinden.

Reue Schwierigkeiten unter de« Alliierte«.

Polnische Quertreibereien.

TU. Papis, 10. Sept. Die Frage der Beteiligung Italiens an der Besprechung der alliierten Außenminister mit Dr. Ctrese- mann ist noch nicht entschieden. Die Teilnahme der Tschecho­slowakei und Polens ist entgegen den Wünschen dieser beider Länder abgelehnt worden. Es ist der Vorschlag gemacht wor­den, gleichzeitig mit den Verhandlungen über den Westpakt und in derselben Stadt die Vertreter der Tschechoslowakei und Po­lens mit Vertretern der Reichsregierung zu einer

Beratung über die SchiebsgerichtsverträSe im Osten zusammenzubriimen; aber mich dieser Vorschlag ist bisher auf Widerstand gestoßen. Ueber die Teilnahme sind, wie die In­formation aus Mailand erfährt, im Lande selbst die Ansichten geteilt. Mussolini wird im Laufe dieses Monais schwerlich Ita­lien und wahrscheinlich nicht einmal Rom verlassen können, wo zwischen dem 15. und 18. September die Verhandlungen As Ministerrates stattfinden und anderweitige politische Mächten ihn feschalten. Er wird sich in Lausanne, falls die Paktkonferenz dort stattfindet, durch den Unterstaatssekretär Dina Erandi vertreten lasten. Die faszistische Presse nimmt zum Teil gegen eine Teilnahme Italiens an diesen Verhandlungen Stellung mit der Begründung, daß Italien mit

- ^ Rücksicht auf das österreichisch« Problem aur das die französischen Vorschläge nicht genügend Rücksicht nehmen, ferne Handlungsfreiheit wahren müsse.

Sine neue Weltwirtschaftskonferenz.

10-, Sept. Die Morgenblätter melden aus

lteueu Wirtschastskonftrenz, vorzuschla­gen. Gleichzeitig wird bekannt, daß das Wirtschaftskomitee des Völkerbundes «irren Entschluß für eine internationale Ver­einbarung des Abschaffens der Einfuhrverbote usw. ausgear­beitet hat. Der Entwurf liegt bereits dem VölkerbuiMrat zur Genehmigung vor. _

Eine neue Nordpolexpedition Amundsens.

TU. Paris, 10. Sept. Nach einer Meldung aus Rom wird Amundsen an Bord eines Luftschiffes eine neue Expedition nach dem Nordpol im März des nächsten Jahres antreten. Eine Verabredung in diesem Sinne wurde zwischen Mussolini und Amundsen während ihrer letzten Unterredung getroffen. Die genaueren Bedingungen der Teilnahme Italiens an der Ex­pedition sind noch nicht bekannt.

Dr. Eckener über Amundsens Poljlugpläne.

TU. Berlin, io. September. Zu der Meldung der verschie­denen Blätter, wonach Amundsen den Plan verfolge, mit Hilfe der italienischen Regierung im folgenden Jahre den Pol mit ei­nem italienischen Luftschiff zu überfliegen, äußerte sich Dr. Eckener unserem Mitarbeiter gegenüber etwa folgendermaßen: Die Ansicht über die Größe eines den Aufgaben einer Polar­forschung gewachsenen Luftschiffes sind auf deutscher Seite ge­teilt. Die .Internationale Studien-Gesellschaft für Erforschung der Arktis hält ein Erößenmaß von 150 000 Kbm. für er­forderlich; der .Luftschiffbau Zeppelin" hält ein Luftschiff von rund 100000 Kbm. für ausreichend. Jedenfalls ist nur ein Luftschiff von erheblicher Größe und Leistungsfähigkeit der Auf­gabe gewachsen. Das unstarre italienische Luftschiff des Kon­strukteurs Nobile ist an sich eine gute Konstruktion, wenn sie auch nicht an die des deutschen Zeppelins hevanreicht. Soviel ist aber klar, daß das italienische Luftschiff eine höher be­schränkte Leistungsfähigkeit hat im Vergleich zu den Zeppelinen der obengenannten Größen. Unter diesen Umständen erscheint es fraglich, ob mit dem italienischen Luftschiff, wenn es wirklich für eine Polarreise ausersehen werden sollte, eine Polarexpedition in einem Ziel durchgeführt werden kann, Las wertvolle wissenschaftliche Ergebnisse zu erbringen verspricht. Bestenfalls kann es sich um eine Ueberquerung des Polars im rein sportlichen Sinne handeln, auf die Amundsen stets großen Wert gelegt hat." Es dürfte Liesen Aeutzerungen Dr. Ecke- ners nach Meinung unseres Mitarbeiters noch hinzuzufügen sein, daß die italienische Regierung, wenn sie ihr Luftschiff Amund­sen für die Polarfahrt zur Verfügung stellt, in der Angelegen­heit jedenfalls eine italienische Prestige-Angelegenheit sieht,

Tages-Spiegel.

Dr. Gaus hat sich zur Berichterstattung über die Juristenkon- fereuz zum Reichsaußcnministrr Dr. Stresemann begeben. Das Ergebnis der Konferenz wird in Berlin günstig beur­teilt.

*

Der Reichsminister des Innern Schiele hat das Ersuchen der Regierungen von Sachsen, Baden, Hessen, Oldenburg und Hamburg auf Verschiebung der zum 15. September »ach Leipzig einberufenen Reichsschulkonferenz abgelehnt.

Der Reichsarbeitsministcr hat für die im Lohnkonflikt der Reichsbahn mit den Bahnarbeitern wieder aufzunehmcndrn Schlichtungsverhandlungen den Hamburger Schlichter Dr. Stenzel als Schlichter bestellt

In Genf dauern die Geheimverhandlungen über de» Sicher­heitspart an. Die Außenministerkonfcrenz scheint durch die Quertreibereien Polens und der Tschechoslowakei eine Ver­zögerung zu erleiden. ^

Die türkisch« Delegation zur VölkerbnngStagung überreichte dem Generalsekretär des Völkerbunds ein Memorandum, in welchem fie eine Volksabstimmung über die Zugehörigkeit des Mossul-Gebietes verlangt.

Präsident Covlidge hat den Plan einer zweiten internationa­len Abrüstungskonferenz in Washington nicht aufgegeben und erwartet nur eine passende Zeit für die Erlassung von Ein­ladungen. ^

Als Ersatz für die untergegangene Shenandoah plant dir ame­rikanische Marine, ein zweimal so großes Luftschiff von mindestens 5 Millionen Kubikfuß Rauminhalt zu bauen.

Die ungewöhnlich starken Regengüsse der letzten Tage habe» zu einer starken Uebcrschwemmuvg der Weichsel geführt. Man befürchtet, daß das Hochwasser noch größere Dimensionen an­nimmt als im Friibjahr.

Der Krieg in Marokko.

Erbitterte Kämpfe in Marokko.

TU. Paris, 10. Sept. Nach Meldungen aus Fez dauern die erbitterten Käurpfe zwischen Len Spaniern und den Rifleuten an. Amtliche Meldungen über die Lage liegen jedoch nicht vor, da das spanische Oberkommando alle Mitteilungen an die Presse abgelehnt hat. Französische Meldungen besagen, dos; große Fluggeuggeschwader gestern nachmittag erneut die Rif­stellungen beschossen haben. Das Hauptquartier Abd el Krims wurde mit Bomben beworfen. In Madrid herrschte gestern über die Truppenlandungen große Begeisterung. Man glaubt, daß die Lage sich jetzt völlig zu Gunsten der Spanier verändert hat. Meldungen aus Tanger besagen jedoch, daß die Spa­nier bei der Landung große Verluste erlitten haben. Die Ar­tillerie der Rifleute soll dabei 21 spanische Schisse vernichtet haben, darunter sieben größere Transportschiffe. Der Times- korrespondent in Tanger veröffentlicht einen Brief Abd el Krims, in dem dieser ihm mitteilt, daß ihm bisher die spa­nisch-französischen Friedensbedingungen noch nicht formell über­reicht worden seien. Er könne sie daher weder annehmen noch ablehnen.

Spanischer Vormarsch auf Ajdir.

(TU) Berlin, 10. Sept. Aus Tanger wird halbamtlich gemeldet, daß die an der Bucht von Cebadilla gelandeten spa­nischen Truppen den Vormarsch auf Ajdir begonnen hätten. Das Unternehmen entwickelte sich günstig, da der Gegner bis jetzt nur geringen Widerstand leiste.

Schwerer Unfall eines Milttürzrrges-

8 Tote, 14 Verletzte.

(TU.) München, 9. Sept. Der Militärsonderzug 40347, der das 3. Bataillon des 14. ReichSwehrinfantcrieregiments Konstanz und Teile des DonanefchinSer Bataillons von Ulm nach Treuchtlingen befördern sollte, stieß heute beim Einfahren in die Station Donanwörth auf eine über das Merkzeichen im Einfahrtgeleis herausragende Wagengruppe auf. Durch de, Anprall wurden der hinter der Zuglokomotive stehende Post wagen und der folgende, mit Soldaten besetzte Personenwagen ineinandergeschoben. Der als Zugsführer fahrende Obcrschaff- ner Stohr aus Augsburg sowie der Reichswchrsoldat Schwer aus Freiburg i. Br. wurde« so schwer verletzt, daß sie bald daraus starben. Außerdem wurden 4 Reichswehrsoldaten schwer und 10 leicht verletzt. Der Materialschaden ist nicht un­erheblich.

Von der Reichsbahnbirektion Stuttgart wird zu dem Eisenbahnunglück folgender Bericht ausgegeben: Am 9. Sep­tember früh 12.55 stieß der Militärs« ndrrzug, in dem sich das 3. Batl. des Reichswehrinfanterieregiments Konstanz und Teile des Ausbildungsbatl. Donaueschingen befanden, auf der Fahrt nach dem Monöoergelände in Donanwörth auf eine in das Einfahrgleis ragende Wagengrnppe auf. Hierbei wurde der Zugführer und ein Reichswehrsoldat tödlich verletzt: außer­dem wurden 4 Reichswehrsoldaten schwer und 10 leicht verletzt. Der Sachschaden ist nicht unbedeutend. Die Ursache des Un­falls ist mangelhafte Gleisprüfung im Bahnhof Donanwörth. Aerztliche Hilfe war alsbald zur Stelle. Die Verletzten, die aus Baden und Hohenzollcrn stammen,

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