Au» Stobt «ob L««d.

L«lw, den 5 . September 19 LS

Erst« Herbsttage.

Wenn der Kalender mit den Rechten des kategorischen Im­perativs ausgestattet wäre, dürft« der Herbst erst am 23. Sep­tember sein Atelier eröffnen. Zn Wirklichkeit ist er mit seiner Palette aber schon durchs Land gezogen und hat mit leisen Pinselstrichen auf den Fluren und m den Wäldern jenes Fa» oenleuchten geschaffen, das so verführerisch zum Wandern und Beschauen lcÄt.

Solange die Welt besteht, ist der Herbst seine,, Farben und seinerRichtung" treu geblieben und immer wieder entzücken seine Werke das menschliche Auge aufs neue.

Die leichten Silbernebel, die morgens und abends über di« sommermüde Erd« geistern; das wohltuende Sonnengold. das majestätisch über Wechsel und Verderben strahlt: die blühenden Astern, die mit heilÜMogen Augen zum blauen Himmel schauen, die kleinen Glöckchen der blühenden Heide, dk aus dom sattgrünen Tannenwald freundlich grüßt; dar bunte Laub von Bäumen und Sträuchern, das nun bald im feurigen Abend­rot purpurn aufglicht; der tiefblaue, sternenbesäte Sammet­mantel, mit dem die herbstliche Nacht Erde und Menschen in Schlummer wiegt das alles sind uralte und doch ewig neue Bilder, aus denen der gewaltige Schöpfergeist zur Menschheit spricht.

Früher und reichliAr als in vergangenen Jahren hat die Natur die herbstliche Tafel diesmal gedeckt. Obstgärten und Weinberge senden ihren würzigen Duft ins Land und laden zu frohem Genießen ein. Aus den gefüllten Scheunen leuchten goldgelbe Korn- und Haferähren. Draußen im Felde füllen sich die Körbe mit den unentbehrlichen Erdfrüchten. Zum letzten Male schwingen sich unsere gefiederten Sänger vor ihrer Ab­reise zu einem Lob- und Danklied munter in die Höhe. Wenig Tage noch, dann fliegen sie ins Sonnenland. Uns aber er­wartet der Winter...

Roch sind wir aber Gäste an der herbstlichen Tafel, die wir mit dankbarem Herzen auskosten wollen, bis die Sonne uns selbst zum Aufbruch mahnt!

Eröffnung»- und Prrisschießen t« WtldberS.

Am letzten Sonntag fand unter starker Beteiligung auswär­tiger Schützen ein Eröffnungs- und Preisschieben zur Weihe der neuen Schießbahn in Wildberg statt. Um ein Uhr mittags wurde der Festakt durch einen imposanten Festzug eröffnet. Voran ritt der Schießleiter, Förster Böckle, dann folgte die Musik, die Wildberger Eastverein«, Liederkranz, Turnverein, Arbeiterverein, Militär- und Veteranenverein und viele aus­wärtige Schützen, zum Teil mit dem Gewehr auf dem Rücken.

Mi der Schießbahn angekommen, wurde Halt gemacht und Vorstand Proß begrüßt« di« Schützen und Festgäste mit einem herzlichen Willkommgrug und dankte ihnen für ihr so zahlreiches Erscheinen. Er schildert« sodann die Gründung der Schieß­sportabteilung und den Bau der schön gelegenen Schießbahn und erwähnte, daß in erster Linie dem Herrn Stadtschultheih und dem Gemeinderat Wildbera, die unentgeltlich Arbeiter uitd Holz zum Bau zur Verfügung stellten, aber auch verschiedenen Einwohnern, die durch Abnahme von Anteilscheinen finanziell Hilf« geleistet hätten, zu danken sei. Ferner dankte er dem Aus­schuß und sonstigen Mitarbeitern, dre kein« Mühe und Arbeit gescheut hatten, dich das Werk zustande kam. Ebenso dankte er den Hochherzigen Spendern von Ehrenpreisen. Zum Schluß bracht« er ein dreifaches Hoch auf den edlen Schlehspott und das Vaterland aus.

Dann ergriff der Bezirksobmann von Ealw, Herr Küchle, das Wort und hielt ein« markante« über den Schießsport und dessen Richtlinien, gedachte der im Weltkrieg Gefallenen und fordert zur Ehrung und Gedenken derselben auf. Dann brachte er sin dreifaches Hoch auf den Verein und die Schietz- sportabteilung Wildberg aus.

Nachdem der Liederkranz Wildberg noch ein schönes Lieb vorgetragen hatte, aings zum Schießen über und Schuß auf Schuß knallte den Welzgraben hinauf. Die Preisausgabe fand dann um 7 Uhr statt.

Die Preist wurden nach den geschossenen Ringen durch ein von auswärtigen Schützen gebildetes Preisgericht geprüft und bei gleicher Ringzahl verlost.

Folgende Schützen aus dem Bezirk Calw wurden hiebei mit Preisen «wsgezeichiiet: auf Svw-Schei-be»; L Pr. Küchle, Ealw, 51 Ringe. 14. Ziegler. Ealw, 48; 24. Rach Herrmann, Calw, 46; SS. Rupvs, Landwirt, Gaugenwald, 44; 40. Entenmann, Calw, 43. Auf Fest-Scheibe: 7. Küchle, Calw. 19. Auf 20 Meter- Scheibe: 3. Eistle Gustav, Hirsau, 47; 5. Entemmmn Paul, Calw, 44; 6. Meist! Hans, Calw. 41; 7. G. Ziegler, Calw, 41; 10. Ott. Calw. 35.

Unzulässige Postkarten.

Di« Absender von Postkanen benutzen zur Angabe ihrer Adresse vielfach die rechte Hälfte der Vorderseite der Karte. Das ist unstatthaft. Die für ihren Zweck recht klein bemessen? rechte Hälfte ist nur für die Anschrist, für die Freimarken, den Stempelabdruck, für Behandlungsvorschriften (Einschreibung, Nachnahme, Eilbotenzustellung) und für dienstliche Vermerke, z. B. über Nachstndung und Rücksendung Vorbehalten. Andere Angaben beeinträchtigen die Deutlichkeit der Anschrift und er­schweren die postamtliche Behandlung; sie gehören auf die linke Hälfte oder auf die Rückseite. Postkarten, die diesen Bestim­mungen nicht entsprechen, werden von der Beförderung ausge­schlossen und dem Absender zurückgegeben.

Wetter für Änntag und Montag.

Von der Depression im Norden stoßen zeitweise Ausläufer gegen Süddeutschland vor. Der Hochdruck im Westen beherrscht aber in der Hauptsache die Wetterlage. Für Sonntag und Montag ist deshalb, wenn auch zeitweise bewölktes und zu Nie­derschlägen geneigtes, so Loch mehrfach aufheiterttdeS und vor­wiegend trockenes Wetter zu erwarten.

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(SCB.) Pforzhrim, 4. Sept. Ei» in der Nordstadt wohnender, 35 Jahre alter kaufmännischer Angestellter hat sich au« »och nicht fest- gestellten Gründen erschossen.

(SCB.) Zuffenhausen, 4. Sept. Am Mittwoch abend waren im Adlersaal etwa ZO Vertreter von Feuerbach, Gemeinderäte, Be­amte, Vorstände von Vereinen usw., sowie von hier eine ähnlich zu­sammengesetzte und etwa gleichstark« Dertreterschaft beisammen, um in ungezwungener Aussprach« die Frage der Verschmelzung der beiden Nachbarstädte Zuffenhausen und Feuerbach zu ventilieren und womög­lich zu fördern. Da« Für und Wider wurde wie auch sonst schon ein- gehend erwogen, Entschließungen wurden nicht gefaßt. Es solle» erst noch weitere amtliche Unterlagen, insbesondere von Feuerbach, gegeben werden, di« Vereine sollen mit ihren Mitgliedern Fühlung nehmen, ihnen Aufklärung geben und dann soll eine gemeinsam« öffentliche Bür­gerversammlung für beide Gemeinden einberufen werden, in der Refe­rate entgegenzunehmen und Beschlüsse zu fassen wären.

(SCB.) Denkendorf, OA. Eßlingen. 4. Sept. Die 66 Jahre alte Frau Mari« Thnmm geriet beim Arbeiten an der Mesck- maschine in die Trommel, wodurch ihr ein Fuß abaequetuht wurde. Im Plochinger Krankenhaus wurde der Fuß vis «ntevs Knie abgenommen.

Amtlich» Bekanntmachungen

Verordnung des Ministeriums d«s Inner« über gHetzliche Miete.

In Abschnitt I der Verordnung des Ministeriums des Innern über gesetzliche Miete und Mieterschutz vom 29. März 1985 (Staatsanzeiger Nr. 75) erhalten mit Zustimmung des Staatsministeriums die Paragraphen 1 und 2 vom 1. Septem­ber 1925 an folgenden Wortlaut:

8 1. Gesetzliche Miel« für Wohuräum«.

An gesetzlicher Miete für Wohnräume sind an den Ver­mieter als Zins aus dem in dem Haus angelegten eigenen und fremden Kapital, als Entgelt für die Derwalwngstättgkeit sowie als Ersatz für die Kosten der laufenden und großen In- standsetzungsarbeiteii 58 v. H-der Friedensmiet« in Reichsmark zu zahlen.

8 2. Betriebskostenersatz.

Statt der Umlage der Betriebskosten (mit Ausnahme der waltungskosten) kann der Vermieter 32 v. H. der Friedensmiete in Reichsmark ohne Einzelnachweis vom Mieter verlangen. Stellt sich nach den durchschnittlichen Verhältnissen einer Ee- meiittw der Pauschiatz von 32 v. H. als zu nieder heraus, so kann er durch Beschluß des Eemeinderats bis auf 37 v. H. er­höht werden. In den Gemeinden, in denen der Pauschsatz zu­letzt 35 v. H. betragen hat, beträgt er vom 1. September 1925 ab 37 v. H.

Stuttgart, den 2. September 1925.

In Vertretung: Haag.

(STB.) Sontheim O/A. Heilbronn, 4. Sept. Abends, nach­dem das vierjährige Kiird eines Arbeiters bereits zu Bette ge­legt war und schlief, verlieh die ältere Schwester auf einige Augenblicke das Haus. Die Mutter war auswärts beschäftigt und der Vater war bei einem Bekannten. Das Kind war un­gefähr ein« Viertelstunde allein und ist scheinbar im Schlaf nachtgewandelt, ist vom Bett aufgestanden und ging die Treppe hinauf auf die Bühne. Das Bühnenfenfter war offen, das Kind stieg hinauf und fiel ungefähr 45 Meter hinab in den Hausgarten. Hier hörten es Nachbarsleute und hoben es auf. Nach ärztlichem Gutachten hat es eine kleine Eehiriierschütte-

(SLB.) Rottweil, 4. Sept. Ein Radaubruder, der am Montag abend gegen 9 Uhr bei der Bahnhofftraße die Passan­ten mit Revolver und Dolch bedroht«, wurde von der Polizei dingfest gemacht und in sicheres Gewahrsam gebracht. Seine Fsstnalme gelang dadurch besonders glatt und ungefährlich, weil er zuletzt auf einem Bänklein am Bahnhof lauernd sein verwegenes Spiel wiederholt«, dabei aber an den Unrechten ge­riet, der den offenbar berauschtenSchirmflicker aus Lützen- hardt" mit seinem Stock so nachdrücklich bearbeitete, daß ihm sein« Waffen buchstäblich aus den Händen fielen.

(SCB.) Spaichingen, 4. Sept. Eine Autolinie Spaichingen WehingenNusplingen ist von der Amtskörperschaft und den beteiligten Gemeinden eingerichtet und am 2. September für den Personenverkehr eröffnet worden. Di« Postsachenbeföide- rung wird bald Nachfolgen. Zur Verwendung komint ein Ma- airus-Omnibus für 1418 Personen. Die neue Autostrecke ist lanchchastlich reizvoll und vielen noch nicht bekannt, rung davongetragen. Sonstige Verletzungen hat es nicht.

(SCB.) Weinsberg, 4. Sept. 34 Bezirksgemeinden haben erneut zu der Frage der Aufteilung des Oberamtsbezirks Stel­lung genommen: zwei Gemeinden wünschen keine Aufteilung, weitere zwei haben keinen Beschluß gefaßt, während 30 Eemein- dekollegien nachstehende Entschließung annahmen: Es wird überaus lästig und hemmend empfunden, daß ein« Entscheidung über den Fortbestand des Bezirks oder dessen Austeilung noch nicht getroffen worden ist. Der Gemeinderat hält es für seine Pflicht, darauf hinzuweisen, daß der derzeitige Zustand in den Bezirksgemeinden wachsendes Unbehagen und steigende Un­sicherheit auslüst und auf weitere Dauer als unhaltbar und un­möglich bezeichnet werden mutz. Der Eemeinderat glaubt zum Ausdruck bringen zu müssen, daß ein« weitere BerSgernng in der Lösung der Aufteilungsfrage von keinem günstigen Einfluß auf di« wirtschaftliche und finanzielle Lage des Bezirks wie der Gemeinden sein wird.

(SCB.) Mergentheim, 4. Sept. Im Pfarrhaus Münster brach auf unaufgeklärte Weise Feuer aus, das durch die Feuer­wehren von Creglingen und Münster gelöscht wurde. Die Pfarrfamilie ist auf Urlaub abwesend. Man vermutet Brand­stiftung. Auf der Straße zwischen Markelsheim und Jgers- heim stießen Paul Reichert und Oskar Hepp mit ihren Motor­räder» aufeinander und kamen zu Fall. Oelhändler Hepp ist am Kops sehr schwer verletzt, so daß sein Zustand bedenklich ist.

Sport.

F. B. Calw I gewinnt 7:1.

Nachdem wieder neues Leben im Fußballsport erwacht ist, ist es notwendig, daß dem Fußballpublikum und den sonstigen Interessenten berichtet wird. Den Spielen des hiesigen F.-V. und speziell denen der 1. Elf wird mit besonderer Erwartung entgegengesehen, nicht, weil Großartiges möglich ist, sondern weil die Art der Spiele eine lebhaftere, eine elegantere zu wer­den verspricht. Am vergangenen Sonntag hat die 1. Elf Calws den Zuschauern eine» Genuß bereitet, nicht aber nur wegen des Sieges, nein, di« Mannschaft zeigte eine seltene Form, Schnel­ligkeit und Schuß. Der Gegner war keinesfalls so schwach, wie man hinter der 1:7 Niederlage erblicken könnte; der Gegner hatte eben das Pech, auf Leute mit Siegeswillen zu stoßen. Das Spiel zeigte mehr raumgreifendes Flügelspiel, verbunden mit großem Torhunger seitens der Einheimischen. Besonders vor Halbzeit war Temperament und Schneid im Spiel, nach der Pause ließ das Tempo nach, dafür bekam man schöne EinAel- leistungen und Flügelläufe zu sehen. Der Torwart des Geg­ners. Sportklub Pforzheim II, hatte die ganze Zeit reichlich Ar­beit und bewies dabei gutes Können. Auch der Gegner ritt immer wieder gefährliche Attacken, die durch Aufbietung aller Kräfte von der Verteidigung n.it dem Torwart abgewendet werden konnten. Trotz dem Sieg war aber das Spiel noch nicht vollkommen, ein Kenner mußt« dies sehen. Vor allen Dingen ist für einen Mittelläufer mehr Schnelligkeit und Taktik erfor­derlich, seine Aufgabe ist der planmäßige Aufbau der Angriffe, keine Defensivtätigkeit: die Flügelläufer haben die gegnerischen Fliigelstürmer im Schach zn halten, was beim linken Läufer zu bemängeln war. Das Derleidigerpaar hat sich gegenseitig über die einzuschlagende Stellung zu verständigen, weite, wuchtig« Schläge sind notwendig. In der Stürmerreihe herrscht außer dem Mittelstürmer zu wenig Schußfreudigkeit, die Kombination hat flacher und rasanter zu geschehen. Die Beseitigung dieser Mängel bringt mehr Stabilität, mehr Sicherheit in den Erfol­gen. Die II. Mannschaft hatte das Vorspiel gegen Lehnln- gen l (b-Klasse) und verlor 1:3. Der Gegner brachte von Be­ginn an Lebhaftigkeit ins Spiel und zwang so die Einheimi­schen zu voller Entfaltung. Lehrlingen siegle verdient.

Der kommende Sonntag wird wohl die I. Mannhaft Calws noch mehr zn tapferem Spiel zwingen; die spieltüchtige Krers- ligareserve des Sp. V. Feuerbach ist Gast und wird zweifellos starker als Pforzheim antreten. Will Calw nicht sofort ent­täuschen, so ist gut« Form und Wille nötig.

Av» S»ld-

Bolk«- v«d Landwirtschaft.

Berlin« Briefkurse.

1 holl.Tulden issg.4

1 fraaz. Franke» 197,3

1 schweiz. Frauken 812,8

Börsenbericht.

Auch heute lag die Börse noch fest, doch setzte sich d!e Kurssteigerung rnr allgemeinen flicht fort.

Konkurs« und «eschiiftsan,sichte« im August.

Die Zahl der Konkurs« ist im August auf 718 (Vormonat ^LAAd-igen. dagegen hat sich die Zahl der neu verhäng. A ^Mtsaufsichttnauf 372 (359) erhöht. Aufgehoben wur-

den 197 (182) GeschaftsauMchten.

Bo« Rundholzmarkt i» Württemberg und Hohenzvller«. Stand am 1. September 1925. Die Verkaufsergebnisse am Nadelstammholzmarkt wiesen in den vergangenen zwei Wochen eine nennenswerte Aendevung der Lage nicht auf. Die Zahl der Verkäufe ist erheblich zurückgegangen, ebenso waren dir ausgebotenen Posten meist von sehr geringem Umfange. Viel« fach kamen Restposten aus früheren Verkaufen, Scheithölzer, auch Los« in ungünstiger Abifuhrlage auf den Markt: für letz­tere lagen die Angebote zum Teil recht nieder. So kommt es, daß die Erlöse eine verhältnismäßig große Preisspanne er­brachten. Das Gesamtbild ist jedoch sowohl hinsichtlich der Geschäftslage als der Preisbildung im großen ganzen als wenig verändert zu bezeichnen. Im einzelnen bewegten sich die Berkaufsergebnisse für Fichten- und Tannenhölzer, von klei­nen Abweichungen nach oben und unten abgesehen, nach den einzelnen Verkaufsgebieten in folgendem Rahmen: Im Mit- tel-, Unter- und Nordostland zwischen 140145 Prozent im Schwarzwald zwischen 135140 Prozent, in Oberschwaben'und auf der Alb zwischen 125130 Prozent der Laridesgrundpreis«. In anderen Holzarten sind nennenswerte Abschlüsse nicht ge­tätigt worden.

Stand der wichtigeren Tierseuchen in Württemberg. (STB.) Stuttgart 4. September. Nach einer Zusammen­stellung des Statistischen Landesamts war am 31. August 1925 der Milzbrand in 1 Oberamt mit 1 Gemeinde und 1 Gehöft, die Maul- und Klauenseuche in 13 Oberämtern mit 26 Gemein­den und 166 Gehöften verbreitet. Ferner traten auf die Räude der Schafe in 9 Oberämtern mit 11 Gemeinden und 14 Ge­höften, die Schweineseuch« und Schweinepest in 1 Oberamt mit 5 Gemeinden und 15 Gehöften, der Rotz in 1 Oberamt mit 1 Gemeinde und 1 Gehöft, die Kopfkrankheit der Pferde in 16 Oberämtern mit 19 Gemeinden und 19 Gehöften, di« ansteckende Blutarmut der Pferde in 14 Oberämtern mit 22 Gemeinden und 25 Gehöften, die Hühnerpest in 3 Oberämtern mit 3 Ge­meinden imd 7 Geh. und die Geflügelcholera in 3 Oberämtern mit 3Eemeinden und 4 Gehöften.

Produktenpreise und Marktberichte des landwirtschaftlichen Hauptverbandes Württemberg und Hohenzollern L. V.

Berliner Produktenbörse vom 4. September.

Weizen mark. 219225; Roggen mark. 168176; Sommer­gerste 215247; Wintergerste 180185; Hafer märk. 177185; Mais lvcco Berlin 214218; Weizenmehl 31.2534.25; Rog- genklrie 11.8012; Raps 355360; Viktoriaerbsen 2632; Futtererbsen 2124; Wicken 2528; Lupinen blaue 12.7h14; Rapskuchen 16.1016.30; Leinkuchen 22.6022.80; Trocken­schnitzel 2121.20; Torfmelasse 8.90; Kartoffelflocken 18.10 bis 18.30; Speisekartoffeln weiße 2.. rote 1.90; Odenwäldep blaue 2.10; Tendenz: fester.

Fruchtpresse.

Winnenden: Weizen alt 11.50, neu 18.40, Haber neu 99.50, Dinkel neu 10, Gerste neu 12 Mk. Wangen i A.: Hafer 1213, Saatweizen 1315, Saatweizen 1217, Saatroggen 1216 Mk. pro Ztr.

Schweiuepretse.

Jlsfeld: Milchschweine 3610 Mt. Neuenbürg: Läufer 3960 Mk., Milchschweine 2025 Mk. Nürtingen: Milch­schwein« 3251, Läufer 60107 Mk. Plieningen: Milch­schwein« 3445, Läufer 5580 Mk. Spaichingen: Milch­schweine 2534 Mk. Winnenden: Milchschweine 3845 Mk. pro Stück.

Hopsen.

Tettnang: Im Hopfenhandel herrscht fortgesetzt lebhafter Einkauf zu Preisen von 550 Mk. und darüber. Für Ausstuh sind auch bereits 600 Mk. bezahlt worden. Die Späthopsen geben sehr schlecht aus. Rottenburg: Für Hopfen vom Langen Gewand wurden 450 Mk. nebst Trinkgeld, für Striehel Spalter Hopfen 500 Mk. bezahlt, bis jetzt höchst erzielter Preis in Rot­tenburg. Obernau: Die Hopfenernte ist in vollem Gange. Der erste Ballen wurde zu 450 Mk. verkauft. Hailfingen: Für schöne Ware wurde 470 Mk. bezahlt. Eckenweiler: Dl« Hopfenernte geht zu Ende. Verkauft Erde zu 430 Mk. und Trinkgeld. Entringen: Es wurden einige Ballen Hopsen verkauft zu 450 Mk. und Trinkgeld. Bondorf: Der Preis beträgt 500 Mk. und Trinkgeld. Nordstetten: Di« Ernte ist in vollem Gang. Es ist eine gute Mittelernte. Es wurde noch kein Kauf abgeschlossen. Geboten wurden 460 Mk. utzh 50 Mk. Trinkgeld.

Eingesandt.

Zur Aufklärung.

Auf Wunsch des Unterzeichneten veröffentlichen wir die fol-

^em*Artikel im .Calwer Tagblatt" rom 1. September 925 wur^ ich einer Nichtbeachtung der Verkehrspolizei lichea korschriften von einer Seite beschuldigt die zu ?"-rmab'ch in­enden Urteil gar nicht berufen ist. A eh- mich deshalb ge­lungen, die verkehrspollzerlichen Vorschriften die redem mhrwerksbesitzer am 19. 6. 25 zug ingen, zu veröffentlichen:

Es ist in letzter Zeit wiederholt vorgekommen, daß Fuhr- rut'e 3 und mehr Wagen aneinander gekoppelt und so m law- em Zug in gefährlicher oder den Verkehr hemmender brerst urch die Straßen gezogen sind. Ich mache .deshalb darauf ns.merksam, daß ein« derartige Handlungsweise strasvar uv Ziei der Unübersichtlichkeit mancher Stvaßenstrecken 'st es nicht «stattet, hier mehr als 2 Wagen aneinanderznkoppeln. (9 8 er Verordnung vom 6. Juli 1873, Regbl. S 295).

Ach ersuche um Beachtung und Unterwerfung Ihrer Fuhr- sute. Bei künftigen Zuwiderhandlungen müßt« ausnahmslos rit Strafen eingeschritten werden." .

_ Stadtschiiltheißenamt.

Irgend welche andere Vorschriften sind mir persönlich »01» er Oltspolizeibehörde nicht übergeben worden.

Kr. Bauer.

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