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Montag, den 4. September 1933

Jahrgang 106

HWMtl «id AW«8 der Miiderlier" '.

Der Führer spricht zu den Amtswaltern, der Hitlerjugend, der SA und auf dem Großen Parteikongreß Der Vorbeimarsch

von 100000 SA- und Stahlhelmleuten eine machtvolle Schlußkundgebung

Nürnberg, 4. September. Der Neichsparteitag hat über das Wochenende seinen Höhepunkt mit einer solchen Fülle von bedeutenden Veranstaltungen gefunden, daß eine erschöpfende Berichterstattung im einzelnen heute noch nicht möglich ist. Die Ereignisse der beiden letzten Tage seien deshalb vorerst kurz zusammcngefaßt wiedergegebcn. Am Samstagvormittag marschierten 111000 Amtswalter auf dst Nürnberger Zeppelinwicse auf. Reichskanzler Hit­ler sprach zu ihnen, als den Trägern der politischen Orga­nisation, über die Aufgaben der Führerschicht und verpflich­tete sie, jene Führerhierarchie zu bilden, die wie ein Fels unerschütterlich im Getriebe des Lebens unseres Volkes stehe. Nachmittage weilte der Führer im Stadion bei der Hitlerjugend. Er wurde dort vom Rcichsjugendftthrer und von 80 000 Jugendlichen begrüßt und hielt eine be­geistert ausgenommen«: Rede an das Heranwachsende Ge­schlecht. Während der Veranstaltung erschien das Luftschiff Graf Zeppelin", um dem Reichsparteitag seinen Gruß zu entbieten. Am Samstagabend sah Nürnberg ein Volksfest von ungekanntem Ausmaß. Etwa 800 000 Menschen waren' hcrbeigcströmt, um das große Feuerwerk, das gewal­tigste, das die Welt je sah, zu sehen.

Der Sonntag, der Schlnßtag des NeichsparteitagcS, sah

Nach Schluß des Vorbeimarsches begab sich Reichskanz­ler Hitler noch einmal zum großen Kongreß, um dort die Abschiedswortc an die Kongreßteilnehmer zu richten. An Stelle kurzer Abschiedswortc überraschte der Kanzler mit einer großlinigcn Rede über die Ideologie des National­sozialismus. Er führte u. a. aus:

Wenige Stunden noch und die große Kundgebung der Partei ist beendet. Zug um Zug rollt durch die Nacht hinaus in die deutschen Gaue. Jeder kehrt wieder zurück zur Arbeit, der eine auf seinen Acker, der andere in die Fabrik, der dritte ins Büro,- der Kampf des Lebens nimmt sie wieder gefangen und kann ihnen doch nicht die Erinnerung löschen an die verlebten Tage. Mancher, den das Wesen dieser Be­wegung nicht erfaßt hat, weil er sie selbst nicht erfassen kann, legt sich vielleicht die Fragen vor:

1. Warum wird eine solche Veranstaltung gemacht? und

2. Wieso können die Menschen zu ihr kommen? Wie ist es möglich, Satz Männer weit über das Land fahren, um irgendwo dann aufzumarschieren, im Zeltlager zu schlafen, mit armer Kost vorlieb zu nehmen, und alles das, ohne da­für bezahlt zu werden? Wieso ist das möglich?

Diese Frage habe ich mir, meine Parteigenossen und -Genossinnen gestellt, ehe ich dieses Werk begann. Ich frug mich damals: Wird man dies vom deutschen Volk fordern können? Eine sehr schwerwiegende Frage, denn von ihrer Beantwortung hängt nicht etwa die Gründung einer Partei ab, die Möglichkeit ober Unmöglichkeit, eine Bewegung ins Leben zu rufen, sondern von dieser Antwort hängt ab das Schicksal der deutschen Nation. Wenn ich jahrelang in allen Situationen und unter allen Umständen an den Sieg der nationalsozialistischen Bewegung geglaubt habe, dann kam diese unerschütterliche Ucbcrzeugung aus einem gründlichen Durchdenken der Lebens- und Entwicklungsgesetze. Meine politischen Gegner hatten versäumt, dasselbe zu tun.

Das Entwicklungsgesetz im Völkcrlcben

Es gibt in der Natur keine unerklärlichen Zufälle. Was dem Menschen ungeregelt erscheint, ist in Wahrheit nur ihm nicht verständlich. Jede Entwicklung verläuft nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung. Da die Wir­kung nun das in erster Linie Seh- und Fühlbare ist, pflegen sich die meisten Menschen auch nur mit ihr zu beschäftigen. Die Scheu vor dem Suchen und Aufsindcn der Ursachen steckt dem Menschen tief im Blut, besonders dann, wenn sein verdorbenes Ich aus dem plötzlichen Anfdccken bestimmter Ursachen unangenehme, weil verpflichtende Erkenntnisse wit­tert. Unangenehm sind aber stets jene Wahrheiten, Sie einen Angriff auf liebgewordene Laster bedeuten. Kein Volk, das erst einmal die schiefe Ebene nach unten betreten hat, wird von ihr zurückgerissen, außer durch eine positive Berücksich­tigung solcher Erkenntnisse. Ob dies aus Vernunft oder un­bewußtem Instinkt erfolgt, bleibt sich gleich. Glücklich das Volk, das schon in seinem natürlichen Instinkt den Mahner und damit Netter besitzt. Unglücklich das Volk, das glaubt, des Instinktes entbehren zu können.

Fast alle Völker der Welt bauen sich heute aus verschie­denen rassischen Grundstoffen auf. Würde es auf dieser Welt einige Nassen nicht geben, die zurzeit ihr kul­turelles Antlitz bestimmen, dann wäre von einer mensch­

in der Morgenfrühe den AusmarschvonlOO 000 SA-, SS-Lcutcn und Stahlhelmern in der Luitpold- Arena. In endlosen Kolonnen füllten die Mannschaften den gewaltigen Raum. Der Führer übergab seiner SA 126 neue Fahnen, die er weihte, indem er sie mit der Münchener Kampffahnc vom 9. November berührte. Vom Paradeplatze zogen nach einer kurzen, anfeuernden Rede des Kanzlers die braunen Kolonnen in langem Marsch nach der Stadt und dem Zentrum zum Aöolf-Hitler-Platz, wo der Vorbeimarsch pünktlich um 12 Uhr begann. Es dauerte 4X Stunden, bis der letzte der 100 000 am Führer vorbei­defiliert war, obwohl der Marsch in 12er Kolonncz lebhaft und pausenlos war. Der Kanzler stand während die­ser ganzen Zeit aufrecht in seinem Auto, das vor den dicht- gefüllten Tribünen in unmittelbarer Nähe der Marschie­renden hielt. Während des größten Teils dieser Zeit hielt Reichskanzler Hitler seinen rechten Arm grüßend hochge­streckt. Auf einer Bahre befand sich der Tiroler Landesfüh- rcr Hofer unter den Ehrengästen. Die Haltung der Mar­schierenden und ihr Aussehen Hutten nicht besser sein kön­nen, trotz der riesigen Anstrengungen der letzten Tage. Alle Dnrchgangsstraßcn des Marsches waren von unüberseh­baren Menschenmengen umlagert.

lichen Kultur überhaupt wohl kaum zu reden. Ein Blick in die Natur zeigt uns nun, daß die Geschöpfe einer reinen Nasse nicht nur körperlich, sondern auch im Wesen und in den Fähigkeiten mehr oder weniger gleichwertig sind. Diese Gleichheit ist das grüßte Hindernis der Bil­dung eincrhvhcren Arbeitsgemeinschaft,- denn wenn jede höhere Kultur ihre Ausprägung durch Leistungen erhält, die nur einer Zusammenfassung menschlicher Arbeits­kraft verdankt werden können, dann muß eine Vielzahl von Individuen einen Teil ihrer individuellen Freiheit opfern und sich dem Willen eines Einzelnen unterordncn. So sehr nun auch Sie Vernunft dazu raten müßte, würde es doch in der Wirklichkeit schwer sein, unter ganz Gleichen die Gründe klarznmachen, warum am Ende dennoch einer seinen Willen über den anderen erheben muß.

Die höhere Nasse, zunächst höher in organisationsfähigcm Sinne gesehen, unterwirft sich eine niedere und geht damit ein Verhältnis ein, das nunmehr nicht gleichwertige Raffen umfaßt. Damit erst erfolgt die Unterstellung einer Vielzahl von Menschen unter den Willen von oft nur wenigen, her­geleitet einfach aus dem Recht des Stärkeren, einem Recht, das, in Ser Natur gesehen, auch einzig vorstellbar, weil ver­nünftig, gelten kann. Allein im Laufe einer langen Ent­wicklung ist trotzdem sehr oft aus diesem Zwang für alle ein Segen geworden. Es bildeten sich jene Gemeinwesen, die durch das Zusammenschmiedey, verschiedener Rassen das We­sen der Organisation begründeten. Diese aber erfordert Unterordnung des Willens und der Tätigkeit vieler unter den Willen und die Tatkraft immer eines einzel- nenIWas für den Besiegten zunächst sicherlich als harter Zwang empfunden wurde, ist später trotzdem auch sein Segen geworden. Unbewußt wurde in dem Hcrrenvolk immer schär­fer als Moral die Erkenntnis lebendig, daß sein Herrentum nicht Willkür sein darf, sondern edle Vernunft.

Kommunismus ist Vergangenheit

Sowie aber dieser Prozeß der Volks- und Staatenbilöung eingcleitet wurde, war das kommunistische Zeitalter der Menschheit beendet. Denn der Kommunismus ist nicht eine höhere Entwicklungsstufe, sondern er ist die primi­tivste Ausgangsform. Mit dem Zusammentreffen vcrschiedenst zu wertender Menschen wird auch das Ergebnis ihrer Leistungen verschieden sein, das heißt die qualitativ höher stehende Rasse wird mehr zum Gesamtergebnis der gemeinsamen Arbeit beisteuern als die qualitativ schlechtere. Insbesondere aber werden die Fähigkeiten auf verschiede­nen Ebenen liegen. Der Gedanke des Privateigentums ist unzertrennlich verbunden mit der Ueberzeugnng einer ver­schiedenartigen und verschiedenwertigen Leistungsfähigkeit der Menschen und damit mit der Verschiedenartigkeit und -Wertigkeit der Menschen selbst.

Das deutsche Volk ist nicht anders entstanden wie fast alle der uns bekannten wirklich schöpferischen Kulturvölker der Welt. Eine kleine organisationssähige und kulturell schöpferisch begabte Nasse hat im Laufe vieler Jahrhunderte andere Völker überlagert und zum Teil aufgesaugt, zum Teil sich angcpaßt. Alle einzelnen Bestandteile unseres Vol­kes haben selbstverständlich ihre besonderen Fähigkeiten in dicsxn Bund mitgcbracht,. geschaffen aber wurde er nur von einem einzigen volks- und staatsbildcnden Kern. Aus Sie­

gern und Besiegten ist unterdes längst eine Gemeinschaft ge­worden. Es ist unser heutiges deutsches Volk. Und so wie es ist lieben wir cs und hängen an ihm. Und wir sind so sehr Gemeinschaft geworden, daß uns nur ein Wunsch erfüllt, es möchten alle Bestandteile unseres Volkes ihr bestes Teil beisteuern zum Reichtum unseres gesamten nationalen Lebens. Wir hängen an unserem Volk, so wie es ist, und lieben es in seiner inneren Vielgestaltigkeit und seinem damit bedingten äußeren Reichtum und möchten nicht, daß diese Gemeinschaft ihre Existenz auf dieser Welt verliert, bloß deshalb, weil mit ihrer politischen Führung der falsche Teil betraut wurde. Und dies ist tatsächlich geschehen.

Die Epoche des Bürgertums

Indem das deutsche Bürgertum die politische Führung der Nation beanspruchte, hat sich eine Gesellschaft dem Volke als Führung vorgestellt, die dafür nie geboren war. Und das Volk hat das erkannt und instinktsicher abgelehnt. So war es denkbar, daß eine fremde Rasse sich unterstehen konnte, mit einer primitiven Parole inmitten unseres Vol­kes eine alte Narbe aufzureißen, um im Proletariat eine Organisation derjenigen vorzunehmcn, die durch das Feh­len einer wirklich geborenen Führung nunmehr führerlos geworden waren. Nur so war es auch verständlich, daß das zu einer politischen Führung nicht im geringsten bestimmte Bürgertum die Mthoden und Gbräuche des wirtschaftlichen Lebens auf das Gebiet der Politik zu übertragen versuchte. Der anonymen Aktie entspricht dann der anonyme Stimm­zettel und der Aktienmehrheit die parlamentarische Koalition. Jeder Versuch, aus -er bürgerlichen Welt heraus dem deutschen Volke eiuen «eue Führung zu sicher«, mutzte scheitern au der Tatsache der innerlich hierzu nicht geeigneten Substanz.

Der echte Sozialismus

Und dabei war folgendes klar: Nachdem sich unsere neue Gesellschaftsbildung aus ökonomischen Funktionen heraus entwickelt hat, war die Fähigkeit zur politischen Führung unter keinen Umständen als unbedingt identisch mit der ge­sellschaftlichen Stellung des einzelnen Deutschen anzuneh- mcn. Entscheidend dürfte nur sein die für diesen Zweck nötige innere Veranlagung. Diese Menschen aber aus all den verschiedenen Ständen, Berufen und sonstigen Schichten Herauszufinöen, war die gestellte Aufgabe.

Dies war aber in Wahrheit eine sozialistische Handlung, denn indem ich mich bemühe, für jede Funktion des Lebens aus meinem Volk den dafür Geborenen zu suchen, um ihm auf diesem Gebiet die Verantwortung zu übertragen ohne Ansehen seiner bisherigen wirtschaftlich bedingten oder ge­sellschaftlichen Herkunft, handle ich im Interesse aller.

Wenn aber das Wort Sozialismus überhaupt einen Sinn haben soll, dann kann es nur den haben, in eiserner Ge­rechtigkeit, bas heißt tiefster Einsicht jedem an der Erhal­tung des Gesamten daS aufzubürden, was ihm dank seiner angeborenen Veranlagung und damit seinen Werten ent­spricht.

Es gab hier nur eiue Möglichkeit: Man kounte nicht von der Raffe auf die Befähigung schließen, sonder« man mußte von der Befähigung de« Schluß auf die rassische Eignung ziehe«.

Man predige die feige Unterwerfung, und was unter­würfig ist, wird kommen. Man denke nur an den Besitz und rede von Geschäften und kann dann seine Anhänger in Wirt­schaftsparteien vereinen. Man fordere aber Opfer und Mut, Tapferkeit, Treue, Glaube und Heroismus, und melden wirb sich der Teil des Volkes, der diese Tugenden sein eigen nennt. Das aber war für alle Zeiten jener Faktor, der Geschichte machte.

So habe ich im Jahre 1819 ein Programm aufgestellt und eine Tendenz «iedergelegt, die der pazifistisch-demokratischen Welt bewußt ins Gesicht schlug. Gab es in nuferem Volke noch Menschen dieser Art» dan« war -er Sieg unaus­bleiblich.

Eine einzige Gefahr konnte es gegen diese Entwicklung geben: Wenn der Gegner das Prinzip erkannte, Klarheit über diese Gedanken erhielt und jeden Widerstand vermied, oder wenn er mit der letzten Brutalität am ersten Tage den ersten Keim der neuen Sammlung vernichtete. Beides unter­blieb. Es war dann nur mehr eine Frage der Zeit, wann diesem gehärteten Menschenmaterial die Führung der Na­tion zuficl! Und daher konnte ich auch 14 Jahre warten, immer mehr erfüllt von der Erkenntnis, daß unsere Stunde einmal kommen mußte.

Und es hat sich gezeigt, daß aus de» Bauernstuben und Arbeiterhütten herans die geborene» Führer gekommen sind. Denn das war das Wunderbare dieser Zeit der ^ 0 - pagierung unsere: Idee, daß sie ihre Wellen hiuLust^ng

Der Reichskanzler über Rasse und Führerprinzip